Hallo,
nachdem ich letzens so Optimistisch war und ich stolz drauf bin jetzt 2 Jahre frei von Alkohol zu sein trifft mich die nächste Lebensprobe die mich auch schon fast zum Rückfall gebracht hat.
Eine sehr gute Bekannte, die ich sehr lieb habe ist vor kurzer Zeit mit einem Infarkt eingeliefert worden, viel zu jung. Sie hat es sehr schwer getroffen, ich weiss noch nicht ob sie weiterleben wird. Derhzeit hängt ihr Leben an Maschinen.
Ich heule zur Zeit und ich bin ziemlich mit den Nerven fertig, auch wenn ich versuche das man es mir zumindest von außen nicht zuviel anmerkt. Ich merke das Verlangen das schonmal wieder hochkommt etwas zu trinken, um zu vergessen, zu verdrängen, nicht zu wissen.
Gleichwohl weiss ich das es falsch wäre und ich kämpfe dagegen an. Wie oft hat sie mich gebeten das ich nichts mehr trinken soll, wie oft mich getröstet wenn ich mit den Nerven am Ende war und mich nicht fallen gelassen obwohl sie wusste das ich wieder eine Fahne vom Trinken hatte die sie so gehasst hat an mir.
Ich muss gerade wieder heulen und ich habe mir noch einen alten Film angeschaut den sie so geliebt hat, ich denke ich hätte das nicht tuen sollen. Mir hilft es im Moment etwas darüber zu schreiben, ich hoffe ich belaste niemand zuviel dadurch.
Ich weiss im Moment nicht so richtig wie ich am besten gegen diese Trauer in mir angehen soll, wie damit umgehen. Ich weiss oder besser denke, dass ich jetzt viel unternehmen sollte um mich abzulenken. Nur muss ich doch immer daran denken. Ich weiss aber auch, dass ich nicht alleine in so einer Situation bin und keinem damit helfe wenn ich jetzt in alte Fehler und Strukturen zurückfalle un d das sie das bestimmt nicht will.
Im Moment knn ich auch nicht weiterschreiben, auch wenn es unmännlich ist kommen immer wieder die Tränen in mir hoch.
Ich möchte aber auch diese Zeit alkoholfrei überstehen, weil ich weiss dass ich keinem helfe und mir selbst noch schade. Es ist dies zur Zeit die schwerste und heftigste Belastungsprobe seit ich keinen Alkohol mehr trinke und ich möchte wenigstens ihr den Gefallen tun dass ich nicht wieder anfange, sie wollte schon lange bevor ich aufhörte das ich nichts trinke und mir die Flaschen wegschmeissen. Wie oft hab ich deswegen mit ihr Krach gehabt, weil ich es damals nicht lassen konnte.
Vielleicht kann sich manch einer vorstellen, das ich jetzt noch viel mehr bereue, das ich zu dem Zeitpunkt soviel getrunken habe und sie auch oft verletzt habe statt schöne Zeiten mit ihr zu habe, gemeinsam etwas zu unternehmen und das Leben zu genießen.
Ich habe mir viel Zeit damit genommen und schöne Zeiten weil ich Alkoholiker bin und mir nicht früher habe helfen lassen. Diese Zeit bekomme ich auch nicht wieder. Ich denke wenn es mir noch schlechter geht werde ich mir Hilfe holen wo ich meine Langzeit verbracht habe. Diese Tür hat man mir offengelassen und ich habe immer noch Kontakt dahin. Heute bereue ich, das ich mir nicht früher habe helfen lassen aber ich weiss dass ich nichts ungeschehen machen kann und das Leben weitergehen wird.
Lg
hansklein