• glück auf gummibaerchenblau

    Zitat von Gummibaerchenblau

    Was glaubt ihr, kann das so überhaupt gut gehen? Selbst wenn er nicht aufhören kann zu trinken, kann er ehrlich sein und es mir sagen?

    wenn er aufhört kann er ehrlich sein(werden) - wenn nich dann eher nich - hab bei mir dazu was geschrieben - zum nachlesen: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…p=434168#434168

    schönen montag - kraftpäckl - geduldsfadenverstärker +(nur wenn du willst) umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Gummibaerchenblau,

    was ich glaube, ist ja im Prinzip egal, es kommt doch darauf an, was das mit dir macht und was du glauben kannst! Ich kann dir was aus meiner eigenen Erfahrung sagen, wie es bei mir war.

    Ich hatte auch solche Gespräche mit meinem Exmann, und genau wie dir war mir vorher oft übel. Und ich dachte, ich würde wohl übertreiben und alles falsch sehen und es wäre nicht so schlimm. Das dachte ich, weil ich es denken wollte, weil es zu sehr weh tat, richtig hinzusehen und meinen eigenen Gefühlen zu vertrauen.

    Dafür hatte mein Ex auch gesorgt, oft stellte er mich als Spinnerin hin, ich würde es falsch sehen und da wäre ja garnichts. Er würde doch garnicht soooo viel trinken, andere wären da viel schlimmer und er wäre auch nicht abhängig. Und ich wollte das glauben, vertraute meinen eigenen Wahrnehmungen und Gefühlen nicht... Weil ich zu viel Angst hatte, mit den Konsequenzen zu leben.

    Kompromisse haben wir auch geschlossen. Das ging dann immer eine Weile gut. Ich hatte ihm dann angedroht, mich zu trennen, wenn er die Kompromisse nicht einhalten würde. Er hat sich dann auch daran gehalten, trank eine gewisse Zeit nichts (jedenfalls sah ich nichts), auch auf Feiern oder so trank er nichts oder nur äußerst wenig. Und ich war dann happy, na siehste, es geht doch!

    Bis dann wieder eine Zeit um war und ich von der Arbeit kam und er mit seinem besoffenen Gesicht auf der Couch saß :cry: . Und ich?

    Zeterte dann, schrie, weinte, war enttäuscht, verletzt, fühlte mich verraten. Und vieles mehr. Und vergaß meine Androhung, ihn zu verlassen, denn das konnte ich erstmal nicht. Aus vielen verschiedenen Gründen.

    Das Ende vom Lied? Ich weiß nicht, wie viele solcher Runden wir gedreht haben. Auf alle Fälle schwand mein Vertrauen in seine Versprechen, in den Kompromissen immer mehr. Und in seinen Augen wurde ich immer unglaubwürdiger, weil ich ja meine Drohungen eh nicht wahr machte. Er spürte ja keine großartigen Konsequenzen, jedenfalls nicht die letzte Konsequenz. Unsere Ehe, das war nur noch nebeneinander her leben, Kontrolle, Misstrauen. Verachtung auf beiden Seiten. Er musste immer einfallsreicher werden, um Verstecke zu finden. Und er wurde immer gleichgültiger.

    Ich ging mehr und mehr kaputt dabei. Es war so anstrengend. Diese Ängste. Diese Zwänge. Diese Missachtung. Diese Scham. Dieser Schmerz, machtlos zu sein.

    Ein nasser Alkoholiker kann nicht ehrlich sein! Er wird von seiner Sucht gesteuert. Er wird immer wieder Ausreden finden, sein Trinken rechtfertigen, beschönigen.

    Das kann ich dir sagen, aus eigener Erfahrung. Du musst für dich selbst herausfinden, wo deine Grenzen sind und was für dich machbar ist.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebes blaues Gummibärchen, liebe Aurora,

    nur ein paar Gedanken:
    ich finde, dass sind einfach ganz schlimme Geschichten. Ich habe oft darüber nachgedacht, wie man nicht in diesen Strudel von Kontrolle, Angst und Enttäuschung hineingeraten würde...aber WER kann das schon????
    Ich denke gerade, dass wenn man bei der Partnerwahl einen Alkoholiker "erwischt", dann kann man nur das tun:

    Zitat

    Du musst für dich selbst herausfinden, wo deine Grenzen sind und was für dich machbar ist


    Ich denke, dass man dem anderen Chancen gibt, ihm erstmal vertraut, ihm glaubt, ist doch eigentlich menschlich. Wer könnte von Anfang an so hart und konsequent sein und wüsste was zu tun ist?
    Keiner weiß, wie man mit Alkoholikern umgehen muss. Das ist dann der blöde Weg, auf dem WIR lernen müssen, dass an erster Stelle bei ihm nicht wir, sondern SEIN PROBLEM steht.

    Liebes blaues Gummibärchen, gibt es etwas unabhängig von deinem Mann, was du schon lange mal machen wolltest?
    Mal wieder einen schöne Pullover kaufen, einen Sportkurs besuchen, oder so...Bei mir fängt es immer mit kleinen Dingen an, dass ich mein Bewusstsein wieder auf mich lenke.

    Du brauchst jetzt Energie, denn deine wird ständig verschluckt!
    Ich wünsch dir ganz viel Kraft,
    du schaffst das!
    Frau Ho-Chi

  • Hallo Gummibärchenblau!
    Ich wünsch Dir sehr, dass Dein Mann es einsieht.
    Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr nasse Alkoholiker lügen. Ich bin selber trockene Alkoholikerin.
    Und das heimliche Trinken Deines Mannes ist ja schon ein sehr ernst zunehmendes Zeichen!
    Ich wünsch Dir viel Kraft!
    Gruß
    drybabe

    never give up

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