• Zitat von Ronja007

    Ich kann ihn aber einfach nicht ganz loslassen! Bis vor kurzem war mein allergroßter Wunsch, das mein Mann eine Kur macht! Jetzt stand er letzte Woche vor mir und sagt, er macht für mich und die Kinder eine Kur!!! Zuerst reagierte ich voller Euphorie und versprach ihm, das wir das zusammen packen.Seit dem jedoch bekomme ich regelrechte Angstattacken. Er möchte hinterher gleich wieder bei uns einziehen und viele meiner Bekannten sagen, das er das dann auch braucht. Aber ich fühle mich wie festgenagelt. Was, wenn wir uns so verändern, das wir nicht mehr zusammenpassen? Bin ich noch normal?: jetzt macht er das, was ich mir jahrelang gewünscht habe und bin wieder nicht zufrieden!!! Auf der einen Seite freue ich mich wahnsinnig und hoffe, das wir wieder als Familie zusammenkommen und auf der anderen Seite fühle ich regelrecht Panik.Er möchte von mir die Zusage, das ich mir sicher bin, das wir es nach der Kur gemeinsam schaffen. Ich habe aber Angst, das ich ihn dann ganz an den Alkohol verliere, wenn ich ihn vor den Kopf stoße!!! Weiß einfach nicht mehr weiter. Muß es denn immer zu einer Trennung führen ?? Ich liebe ihn doch und bin mir sicher, daß er mich und die Kinder auch liebt!! :cry:


    Hallo Ronja,

    ein herzliches Willkommen hier :)

    Dein Körper zeigt Dir mit den Angstattacken, dass ER Dich mit seiner Forderung überfordert. Er macht keine KUR, sondern hoffentlich eine Entzug ! Dann sucht er sich hoffentlich eine Selbsthilfegruppe, welche er regelmässig besucht oder macht gar eine Langzeittherapie. Das alles ist sehr wichtig auf dem Weg zur aboluten Trockenheit.

    Und ER muss lernen, Alltag, Beruf und die Arbeit an seiner Trockenheit ALLEIN zu bewältigen. Es wäre also gar nicht gut, wenn er sofort wieder bei Euch unterkriechen könnte.

    Die räumliche Trennung hift Euch beiden zu erkennen ob es ein "gemeinsam" weiterhin geben kann, wenn jeder für sich erst einmal in Ruhe das eigene Leben sortiert mit allen Unzulänglichkeiten, die es hin und wieder ja auch gibt.

    Unterstützung ist gut, aber eben ohne Forderung. Denke bitte auch an Deine Kinder ! Ein ewiges Hin und Her kann ungemein schaden. Steh zu Deiner Konsequenz und wenn er Euch wirklich liebt und in Zukunft auf den Alk verzichten will, dann muss er schon zeigen, dass er alleine normale Alltagsprobleme in den Griff bekommt, ohne gleich wieder zur Flasche zu greifen.

    Gib Euch beiden also viel viel Zeit, wo jeder für sich daran arbeiten kann, dass wieder Ruhe und Zufriedenheit an erster Stelle im eigenen Leben steht. Mit dieser soliden Basis könnte es dann für Euch auch wieder ein Neuanfang gäben.

    Mach das, was Du bis jetzt für Dich und die Kinder erreicht hast nicht wieder kaputt, in dem Du in einem schwachen Moment Zugeständnisse machst, welche nicht gut sind und wo Dir Dein Bauchgefühl sagt - das kann nicht gut gehen !!

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Ronja,

    erstmal sag ich dir "guten Tag" hier im Forum!

    Nun mach mal gaaaanz langsam. Dein Mann macht eine "Kur", da hoffe ich, ebenso wie Diandra es schon schrieb, es ist eine Entgiftung mit anschließender Therapie und regelmäßiger SHG - Besuch. Das ist wirklich sehr wichtig. Und vor allem, er muss es nicht euch zuliebe machen, sondern weil er es selbst will!

    Dass ihr getrennt lebt, ist doch ok, und das musst du doch garnicht gleich ändern. Ihr könnt doch anschließend Kontakt haben, ohne gleich wieder zusammen zu leben. Einfach, damit jeder von euch seinen Weg erstmal erkennen kann und dann auch in Ruhe neu loslegen kann.

    Was er nach der Therapie braucht, dafür bist nicht du zuständig sondern er selbst. Du bist nicht verantwortlich, dass er dann sein neues Leben in die Reihe kriegt und dauerhaft trocken bleiben kann. Du bist nicht einzig dafür zuständig, dass es ihm gut geht. Lass dir das nicht einreden, nicht von ihm und auch nicht von Freunden. Ihr seid beide, jeder für sich, selbst für euch verantwortlich. Ihr seid ja erwachsene Menschen.

    Ich kann gut verstehen, wie du dich jetzt fühlst, denn es ging mir ähnlich. Als ich mich damals trennte, wurde mein Exmann trocken. Etwas, was ich mir so viele Jahre gewünscht hatte. Und ich hatte ihm auch immer wieder gesagt, wenn er endlich aufhören würde, würde ich ihn unterstützen... Da stand ich nun. Mit eigener Wohnung und meinem ehemals abgegebenem Versprechen. Und voller Schuldgefühle...

    Obwohl mein Ex damals am liebsten gesehen hätte, dass ich gleich zurück zu ihm ziehe, habe ich das nicht gemacht. Obwohl ich manchmal drauf und dran war, hier alles hinzuschmeißen. Denn der Druck war ziemlich groß. Er verstand es gut, mir Schuldgefühle zu machen und mich für ihn verantwortlich fühlen zu lassen. Ich habe aber immer mehr gemerkt, ich will garnicht mehr zurück... Denn ich hatte mich verändert. Was ich für Liebe hielt, vorher mal, war garkeine Liebe mehr, sondern alles mögliche andere. Angst, Schuld, Verantwortung...

    Nicht immer muss es in einer Trennung enden. Aber du solltest schon dir Zeit geben und vor allem ehrlich bei dir hinsehen. Ob es wirklich Liebe ist, die du empfindest. Oder ob es andere Gefühle sind, die dich da festhalten. Dazu brauchst du Zeit! Und die darfst du dir nehmen, das ist dein gutes Recht. Du musst nichts zusagen und darfst deine Meinung auch ändern, wenn du merkst, es passt nicht mehr.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Ronja!
    Zuerst einmal meinen „allergrößten“ Respekt davor, wie Du das alles bis jetzt mit 3 Kindern und einem Alkoholiker geschafft hast.
    Nur an Dich hast Du sehr wahrscheinlich nie gedacht.
    Irgendwann ist der Akku aber leer und das hat Dir Dein Körper mit dem Zusammenbruch signalisiert.
    Wenn Du jetzt nicht anfängst endlich auch mal an Dich zu denken, wirst Du krank werden und was wird dann aus Deinen Kindern?
    Ich glaube auch, dass dieses hin und her (Vater zieht aus, Vater zieht wieder ein, - vielleicht auch wieder aus) für die Kids nicht so gut ist.
    Mit der räumlichen Trennung hast schon viel für Dich und die Kinder erreicht, gib das jetzt nicht so schnell wieder auf.
    Warte erst einmal ab, ob er alles hält, was er Dir verspricht.
    Nun ist er an der Reihe.
    Das heißt Entgiftung, Langzeittherapie, Selbsthilfegruppe und vor allen Dingen, ein Leben ohne Alkohol.
    Es ist gut, dass Du Dich hier angemeldet hast. Hier wirst Du Unterstützung bekommen und hier kannst Du Dir alles von der Seele schreiben. Das hilft ungemein und ist sehr erleichternd.
    Regenbogenblume13

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