• Hallo an alle !

    ich bin ja momentan in der Suchtklinik Tönisstein. Zur Zeit habe ich meinen Suchtdruck gut im Griff.

    Meine Sorge ist, was kommt danach wenn ich wieder zu Hause bin ? Ich habe große Sorgen ob ich es schaffen werde. Dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass ich es schaffe.

    So habe ich mich beispielsweise in einen Verein angemeldet. Darüberhinaus bin ich bestrebt, mir einen neuen "trockenen" Freundeskreis aufzubauen. Meine Wohnung habe ich alkoholfrei gemacht, meine Frau trinkt eh keinen Tropfen Alkohol.

    Dennoch habe ich Angst, das hier gelernte nicht umsetzen zu können, bzw dieses gute Gefühl, was ich jetzt habe verlieren zu können.

    Hatte jemand von euch auch solche Ängste während der Therapie ?

    Gruß Alex

  • hallo chiemgauer,
    ich hatte sie nicht,die ängste, sondern ich habe sie.
    ich weiß nicht ob dich das unterstützt, aber du bist mit deinen ängsten nicht alleine.
    ich lese deine beiträge gerne. ich finde dich mutig, weil du in einer klinik bist.
    ich entziehe ambulant und unter ärztlicher aufsicht und shg.
    für heute wünsche ich dir einen schönen tag.
    vielleicht nehmen wir die angst an, angst gehört zum leben. und wir hier
    leben ja wieder!!!
    lg, hasenpfote

  • Servus Chiemgauer,

    Deine Grundvoraussetzungen -alkoholfreies Zuhause, neuer Freundeskreis, sinnvolle Freizeitaktivität etc- sind ein guter und bewährter Einstieg in eine stabile Trockenheit.

    Du wirst während der Therapie wahrscheinlich noch ein ganzes "Bündel" an Ideen mit auf den Weg bekommen, wie Dein Leben "nach der Therapie" weitergehen könnte, so z.B. ambulante Nachsorge, SHG, weitergehende Therapiemöglichkeiten etc pp. Suche Dir das für Dich geeignete aus, nimm mit, was Du gebrauchen kannst. Es gibt selten ein "zuviel" an Hilfe, oft aber ein "zu wenig", was wir Alkoholiker uns angedeihen lassen.

    Deine Sorge um das "danach", nun ja, ist sie denn begründet? Gibt es Dinge, die erledigt werden müssen, um Dir den benötigten Freiraum zu verschaffen, um Dich nicht zusätzlich zu belasten? Wenn ja, dann ist die Therapiezeit eine gute Gelegenheit, um Dir dort fachlichen Rat -völlig neutral- einzuholen. Sprich es an, auch diese Sorgen haben ihre Berechtigung. Auch das ist Therapie - oder kann es werden.

    LG
    Spedi

  • Moin chiemgauer!
    Ich kann mich Spedi´s Worten nur anschließen. Sprich noch während Deiner stationären Therapie mit den Therapeuten und Mitpatienten Deine Sorgen an. Dann mach Dir doch eine Liste, wie und wo Du Dir für "die zeit danach" Unterstützung holen kannst. Vielleicht ist ja auch der Besuch einer realen SHG zusätzlich etwas für Dich.
    Und ganz wichtig finde ich den NOTFALLKOFFER! Den sollte jeder Alkoholkranke haben. Das ist ein virtueller Koffer, der von Dir bestückt wird mit Dingen, die Dir im Ernstfall - also bei akutem Suchtdruck - helfen können.
    Kopf hoch und viel Kraft!
    Michi

    never give up

  • Hallo Chiemgauer,

    die Zeit danach war für mich und viele andere Patienten natürlich ein wichtiges Thema. Gerade gegen Ende der Therapie.

    Das wurde natürlich intensiv behandelt, wenngleich es keine "Gebrauchsanweisung" für jeden einzelnen gab. Schließlich waren wir ja alle dort, um unsere Werkzeuge für ein trockenes Leben zu erarbeiten.

    Besonders hilfreich waren die (2 - 3) "externen Tage", etwa drei bis vier Wochen vor Therapieende.

    Hier musste ich zuhause verschiedene Gespräche führen. Arzt, Beratungsstelle und Arbeitgeber standen auf meinem Programm.

    Bei der Beratungsstelle habe ich mich u.a. zur Nachsorge angemeldet. Wiederum eine sehr gute Entscheidung, denn hier bekam ich später noch ganz wichtige Impulse.

    Beim AG konnte ich bereits entscheidende Veränderungen in die Wege leiten was letztendlich einen Prozess fortsetzte: Wir waren ja seit der Entgiftung in ständigem Kontakt.

    Ich habe mir vor Ort auch ein VHS- Programm besorgt und mich nach meiner Rückkehr in die Klinik für drei interessante Kurse angemeldet.

    Natürlich wurde auch diese Zeit intensiv in der Therapie besprochen und der Bericht im Team und in der Gruppe vorgetragen: Planung und Verlauf der Fahrt mit Abfahrts- und Ankunftszeiten, Ergebnisse der Gespräche sowie meine Erlebnisse und Gefühle während der Zeit...

    LG kommal

    unterwegs...

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