Partnerschaft während und nach LZT

  • Hallo cheekyc112,

    ich bin in ähnlicher Situation wie Du. Mein XY hat alles gemacht, was nötig war, um trocken zu bleiben, Entgiftung, ambulante Therapie. Allerdings keine LZT. Wäre mit Sicherheit besser gewesen, Aber er will das nicht, weil er Angst hat, seinen Job zu verlieren. Hat mir versprochen, dass er nicht mehr trinkt, immer mit der Einschränkung, dass er mir das nicht versprechen kann. Das Thema Trennung war daher immer present. Die Partner verändern sich, wir verändern uns.

    Er gb mir plötzlich das Gefühl, dass ich nur eine Nebensache für ihn bin. So z.B. wenn es um Treffen mit Bezugspersonen ging. Da meinte er, er hätte ja keine Bezugsperson. Das hat verdammt weh getan, so etwas nach 18 Jahren zu hören. Auf der anderen Seite musste ich mir jeden Abend anhören, was wieder in der Firma bei ihm los war. Für den seelischen Mülleimer war ich ihm immer gut genug.

    Letzendlich haben wir uns immer wieder zusammengerauft, ich habe ihm weiter meine Unterstützung angeboten, auch mit getrennter Wohnung, wozu es nicht kam. Meine Bedingung ganz klar, kein Alkohol, keine Lügen mehr, kein heimliches Trinken.
    Leider hat das wohl nicht so ernst genommen, oder er kann es nicht; ich weiß es ja auch nicht. Auf jeden Fall hat er wieder heimlich getrunken, streitet einfach alles ab und ich bin wieder diejenige, die Schuldgefühle bekommt.
    Vielleicht war auch mein Druck auf ihn zu stark.

    Glaube mir, das ist wirklich sehr schwer. Die Liebe und das Vertrauen bleiben meist auf der Strecke.

    Ich beneide jedes Paar hier im Forum, das es geschafft hat, wieder zusammenhzufinden und neues Vertrauen aufzubauen. Nur leider ist das wirklich ganz ganz selten.

    Meine Meinung ist, ihr könnt das nur schaffen, wenn von Anfang an klare Bedingen abgesteckt werden. Kompromisse eingehen kann man bei Alkoholkranken nicht. Das musste ich auch erst lernen.
    Wichtig ist nur, dass Du Deinen Weg gehst und immer an Dich denkst und das ist so schwierig. Mir hat das Forum sehr gut dabei geholfen.
    Das alles kann ein ganz ganz langer Kampf werden.

    Du hast noch einen großen Vorteil: Ihr habt getrennte Wohnungen. Du kannst Deine Tür zumachen, wenn Dir danach ist. Und er hat ausreichend Zeit, über alles nachzudenken. Bei einer gemeinsamen Wohnung geht das leider nicht. Die Konflikte sind enorm belastend und fressen einem bald auf.
    Eure Beziehung ist noch ganz frisch, vielleicht gelingt es mit viel Liebe, aber auch Konsequenz von Deiner Seite, dass ihr wieder zusammenfindet.

    Wenn Du es schaffst, lass ihn sein Ding alleine machen. Ich denke, es geht Dir dabei besser.

    Aber es gibt ja noch andere Erfahrungen und Meinungen im Forum.

  • Hallo,

    Deine Frage ist nicht so leicht zu beantworten.
    Mein XY hat nicht ständig getrunken, war eigentlich nie in Kneipen unterwegs. Dann hat er auch nicht sehr viel an Stoff gebraucht als Spiegeltrinker. Oft war es auch Problemtrinken wegen seinem Job. Eigentlich hatte er immer irgendwelche Probleme.

    Ansonsten ist er ein ganz lieber Partner, der immer für mich da war, sich um den Haushalt kümmerte, Einkäufe erledigte usw.

    Schwierig war es immer im Urlaub, da eskalierte es meist schon vorher bei uns. Weil ich Angst hatte, dass er wieder trinkt (heimlich tagsüber und abends dann offiziell). Nur hat er dann nicht mehr viel vertragen und es gab immer wieder Streit.

    So gingen die Jahre auch vorbei. Wir hatten wirklich schöne Zeiten, wo ich immer dachte, er kriegt das noch hin, zumal er ja auch schon längere Zeit eine Gruppe besuchte.

    Es ist schon schlimm, zumal wir uns eigentlich immer sehr gut verstanden haben.
    Ja ich kann eigentlich sagen, ohne den Alkohol im Hintergrund hatten wir eigentlich nie Streit. Der Alkohol hat ihn lsehr verändert. Das ist mir gerade in den letzten Wochen wieder sehr schmerzhaft bewusst geworden.
    Leider ....

    So sind auch unsere privaten Kontakte ziemlich eingeschränkt gewesen. Er hat immer versucht abzublocken, wenn wir irgendwo eingeladen waren.

    Ganz schlimm wurde es erst letztes Jahr, als er arbeitslos war. Da habe ich ihm dann auch gesagt, dass er sich endlich entscheiden muss. Alkohol oder ich.

    Nun hat er zwar alles gemacht, aber wir stehen trotzdem vor den Scherben unserer Beziehung.

    Wenn ich Dir einen Rat geben darf. Lass Deinen Freund ganz in Ruhe. Denke nur an Dich. Es bringt jetzt nichts, ihm nachzutrauern.
    Entweder nimmt er von alleine Kontakt mit Dir auf, dann will er es auch wirklich. Oder er braucht noch Zeit.
    So eine Therapie kann schon sehr viele Veränderungen mit sich bringen. Daran geht leider kein Weg vorbei.
    Außerdem meine ich, er muss immer wieder merken, dass Du es wirklich ernst meinst. Sonst spielt er sein Spiel weiter.

    Ich denke nämlich, ich war auch nicht konsequent genug. Habe ihm zwar immer wieder gesagt, nur ohne Alkohol, aber war immer bereit ihm zuzuhören udn auf ihn einzugehen.

    Daher gibt es für mich jetzt nur noch die Trennung.

    Ich drücke Dir die Daumen, dass Du das aushälst.

  • Hallo Cheekyc

    Traurige Realität, leider. Das hier fast alle Paare irgendwann auseinander gehen, das passiert nicht ohne Grund.
    Suchtbeziehung - keine Liebe, keine Stabilität, kein Vertrauen, keine Geborgenheit usw.
    Für mich sind das aber Säulen einer Partnerschaft.

    Ob Du ihn liebst oder nicht spielt keine Rolle, solange er nass ist, gibt es für eine Beziehung keine Chance.

    Die Frage ist Was willst Du jetzt? Für Dich.

    Fast alle die hier kommen, wollen sich nicht trennen, und wollen es nicht wahr haben, dass es kaum funktionieren kann, den Partner trocken zu legen. Viele lesen hier und sind erstmal geschockt.
    So wie es es damals war.

    Ich war über 20 Jahre mit einem Alkoholiker verheiratet. Glaube mir, ich habe alles, wirklich alles versucht. Am Ende hat die Flasche doch gewonnen. Sie war wichtiger, als die Familie, ich, die Kinder, als die Arbeit, Gesundheit. Er hat sich entschieden. Ich auch.
    Lieber Ende mit schrecken als Schrecken ohne ende, wie wahr wie wahr.

    Liebe Grüße
    Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • [quote='Grazia'].Am Ende hat die Flasche doch gewonnen. Sie war wichtiger, als die Familie, ich, die Kinder, als die Arbeit, Gesundheit. Er hat sich entschieden. Ich auch.
    Lieber Ende mit schrecken als Schrecken ohne ende, wie wahr wie wahr.

    Hallo cheeky,

    was Grazia geschrieben hat, kann ich nur unterstreichen. So geht es leider vielen Co's hier.
    Aber was ich ganz wichtig finde ist: er hat sich entschieden, ich auch.

    Die letzten Worte habe ich immer im Gedächtnis und dazu stehe ich letztendlich. Denn wenn ich mich nicht entschieden hätte, wäre ich noch bei ihm. So muss ich ihm nicht nachtrauern, kann einmal sagen, ich habe eine eigene Entscheidung getroffen. Jahrelang waren wir nur fremdbestimmt, immer darauf bedacht, unseren Partner vom Trinken abzuhalten. Wir haben wir alles getan, immer wieder Zugeständnisse gemacht. Unser eigener Willen ist immer mehr in den Hintergrund gerückt, war ja auch nicht wichtig. Für uns stand immer der Partner im Mittelpunkt. Alles drehte sich nur um ihn. Und wir haben es zugelassen.

    Und trotzdem hat er sich gegen uns, unsere Familie und damit für den Alkohol entschieden.
    Aber ich kann jetzt sagen: Ich bin froh, dass ich mich ebenfalls entschieden habe, nämlich gegen den Alkohol und damit für mich. Ich bin mir wieder wichtiger als er. Deshalb fühle ich mich trotz aller Trauer frei, kann wieder durchatmen und neu starten. Weil ich die Trennung auch für mich selbst wollte.

    Vielleicht betrachtest Du das alles mal aus dieser Sicht.

  • Zitat von Antilope

    Schade, dieses Mal hat es mit dem Zitat nicht funktioniert.

    Na hoffentlich klappt es das nächste Mal besser. Werde noch etwas üben müssen.

    vielleicht hilft dir weiter zu verstehen was wichtig ist wenn ein zitat in gesetze wird. am ende eines zitats muss immer [/quote] stehen. häufig ist es so, das das beim eingeben des neuen textes nicht beachtet wird. manchmal fehlt einfach nur die klammer hinten oder man schreibt innnerhalb der klammern weiter. wichtig ist das du da am ende aufpasst das [/quote] genau so dasteht ohne leerzeichen in der klammer oder einer fehlenden klammer, denn sonnst funktioniert das ganze überhaupt nicht.bei deinem zitat fehlt hinten das [/quote] kannst du das erkennen? schaum mal nach. :wink:

    lieben gruß melanie

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