Meine Mum trinkt heimlich

  • Hallo sunshinelady,

    Willkommen hier im Forum. Manchmal dauert es ein wenig mit den Antworten, weil es ja kein Chat ist.


    Meine Mutter trinkt auch "heimlich", jeder weiß es, aber sie macht wie wenn nichts wäre. Das ist so, seit ich denken kann.

    Angesprochen habe ich sie, habe ihr auch Adressen von Beratungsstellen hingelegt oder Zeitungsausschnitte. Gebracht hat das nichts, das heimliche Trinken wurde nur noch heimlicher betrieben.

    Ich halte mich da mittlerweile völlig raus. Sie ist für ihr Leben selber verantwortlich. Ein Alkoholiker muß erst an seinem persönlichen Tiefpunkt angelangt sein, daß dieser zum Wendepunkt werden kann.

    Wir Kinder oder auch die anderen Angehörigen können von außen nichts tun. Nur eines: Auf uns selber achten, damit wir nicht in die Co-Abhängigkeit reinrutschen.

    Du sollst überhaupt nichts machen. Es gibt da kein Patentrezept, wie man mit alkoholkranken Müttern umgeht, damit die aufhören zu trinken. Das liegt nicht in unserer Hand.

    Wenn du Angst hast, sie direkt anzusprechen, dann laß es gut sein für den Moment. Vielleicht ergibt sich mal eine ruhige Minute und es paßt alles, dann fällt es dir vielleicht ganz leicht ihr zu sagen, wie du dich fühlst. Setz dich da nicht unter Druck.

    Gut ist, daß du dich hier im Forum angemeldet hast. Erwachsene Kinder verstehen, was du gerade für ein Gefühlswirrwarr erlebst.

    Wohnst du noch zuhause?

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Du bist 23.

    Geh. Leb dein eigenes Leben. Alkoholismus ist eine schlimme Sache aber es liegt in der Verantwortung des einzelnen, sich ihm zu stellen - oder eben nicht. Denn es liegt auch in der Freiheit des einzelnen, ein leben mit dem Alkohol zu wählen.

    Erwachsen sein bedeutet, sein eigenes Leben zu führen. Du bist nicht der Alkoholiker, darum konzentrier dich auf deine Ziele und kümmer dich nicht um die Lebensplanung anderer.

    "Helfen" kann man da nicht. Das ist nunmal so. Macht aber nichts. Du hast ein eigenes, wunderschönes Leben, das du gestalten kannst, wie du möchtest. Auf manche Wege muss man andere nunmal alleine gehen lassen. Da kannst du niemanden begleiten.

    Da draußen wartet ein enorm spannendes Leben auf dich. Lass es nicht zu lange warten.

    Am Ende ist alles gut
    Und ist es nicht gut
    ist es auch nicht zu Ende.

  • hallo sunshinelady,

    Zitat

    Mich belasten im Moment nur die extremen Stimmungsschwankungen und das wenn man etwas zu Ihr sagt , Sie es gleich persönlich nimmt und sich angegriffen fühlt. Sowas kenn ich von Ihr nicht

    das macht der alkohol, das ist das verhalten einer kranken frau. ist ihr verhalten, das zu erleben ist schwer. belasten sollte es nicht. mir geht es so, das ich mir inzwischen sagen kann, diese reaktion kommt vom alkohol. meine mutter ist krank, das macht sie nicht einmal mit absicht, gehört dazu. allso lass das nicht an dich ran, das es dich belastet. muss es nicht.

    ich bin soweit das ich in solchen momenten dann das gespräch beende. ich brauch das so nicht mehr. ich muss es nicht haben. es ist ihrs nicht meins.

    ich habe oft erlebt, wie sie "abgegangen"ist, meisst so alkoholisiert das sie sich an nichts mehr erinnert. sie nicht, ich schon. doch weil das so ist kann ich getrost gehen, auch daran wird sie sich nicht erinnern. aber ich, denn ich habe mich dadurch einer unschönen konversation entzogen, genau wie sie. aber nicht durch alkohol sondern durch konsequentes handeln das nicht weiter mit mir machen zu lassen. ich bin nicht mehr bereit das zu ertragen!ich bin ein feier mensch der hier klar nein sagen kann, auch wenn es die mutter ist. denn ich bin erwachsen und brauche meine mutter heut nicht mehr zum leben!

    einen lieben gruß melanie

  • liebe sunshine,

    na in solch einer situation kannste alles tun. meine würd sogar so ein gefühlsausbruch von mir nicht wahrnehmen.nur bringt mich das nicht weiter. na ja, ich war schon wütend und habs gemacht. das einzige was war ist ein schlechtes gewissen über mein schlimmes benehmen das ich mir dann machte.

    doch ich bin auch nicht diejenige die nicht ihre meinung sagt. klardoch. offen ehrlich sag ich meiner mutter heute ins gesicht was ich dafon halte, wie sie sich gehen lässt, das sie mich damit jahrzentelang belastet hat. nur inzwischen hab ich alles gesagt was gesagt werden musste und wir haben hier stillschweigend unsere ruhe inzwischen. ich lass sie saufen und gehe wenn ich sie so nicht aushalten kann.

    lieben gruß melanie

  • Zitat von sunshinelady712

    Hallo Ihr Lieben,
    danke erstmal für eure Antworten, das hat mich ein bissl gestärkt.

    Also ich wohne noch zu Hause hab aber meinen eigen Wohnbereich (Wohn-Schlafzimmer, Küche + Bad).
    Mich belasten im Moment nur die extremen Stimmungsschwankungen und das wenn man etwas zu Ihr sagt , Sie es gleich persönlich nimmt und sich angegriffen fühlt. Sowas kenn ich von Ihr nicht.

    Lg sunshinelady

    Du kannst sieser belastenden Situation nur aus dem Weg gehen, indem du ausziehst. Und zwar so weit wie möglich. Bleibst du da, wirst du krank, bis du selbst mit dem Saufen anfängst. Willst du das?

    Am Ende ist alles gut
    Und ist es nicht gut
    ist es auch nicht zu Ende.

  • Liebe Melinak, liebe sunshine,

    so schlimm es einem vorkommt - das ist wirklich das einzige, was man tun kann.

    Hilfe anbieten und sagen, was man fühlt. Aber zu 99 % damit rechnen, dass es zu nichts führt. Das ist der EIGENTLICH Punkt, an dem man als EKA dann arbeiten muss und kann. Selbst einzusehen, dass man nicht wirklich helfen kann, wenn der Alkoholiker nicht dazu bereit ist, sich helfen zu lassen.

    Daraus keine Schuldgefühle entstehen zu lassen, ist die wirkliche Aufgabe für unsereinen. Und alles andere als einfach.

    Ich bin auch immer wieder wie mit dem Brett vor den Kopf geschlagen, wenn ich meiner Mutter sage, dass ich mir Sorgen mache und dass es mir mies geht, weil sie sich kaputtmacht und sie mir gegenüber dann einen auf es-ist-doch-gar-nichts macht. Null Einsicht. Null Annahme von Hilfe. Selbst wenn ich am Tag 24 Stunden darüber reden würde und mich dabei in Grund und Boden heule und vor ihr zusammenbreche. Nach dem Motto "Was hat das Kind denn? Es ist doch alles ok, es gibt keine Probleme."

    Dich an sowas nicht aufzureiben, dafür musst du sorgen. So hart es klingt, kümmer dich um dich selbst - da kannst du wenigstens was erreichen. Bei deiner Mutter nicht.

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