meine mama ist tot und mein papa trinkt wieder

  • Hallo 3malengelchen,

    zuerst mal möchte ich dir mein tiefes Beileid aussprechen zum Tod deiner Mutter.

    Du fragst, was du nun für deinen Vater tun kannst. Es ist sehr schwierig. Er hat sich wohl erstmal dafür entschieden, seine große Trauer im Alkohol zu ersticken. Gefühle zuzulassen fällt vielen Menschen sehr schwer, dabei gehört es zum Leben dazu, zu fühlen. Auch schlimme Gefühle aushalten zu können. Er zieht es vor, sich da zu betäuben, um nicht spüren zu müssen. Das ist keine Entschuldigung für sein Trinken! Aber er hat sich eben entschlossen, es so zu machen und das musst du erstmal akzeptieren!

    Es ist nun aber wichtig, dass du für dich deine Trauer um deine Mutter zulässt! Dass du verarbeiten kannst, was da war. Und du hast ja auch Kinder, für die du sorgen musst. Das ist jetzt erstmal dein Wirkungsgebiet.

    Du bist wichtig und deine Kinder! In deinem Leben! Dein Vater ist erwachsen und muss mit seinen Gefühlen selbst in's Reine kommen. Deine Kraft brauchst du aber für dich selbst. Er muss seine Kraft für sich selbst nutzen. Du kannst ihm da nichts abnehmen.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • hallo,

    auch von mir ein herzliches willkommen hier im forum.

    ich habe mit viel mitgefühl deinen text gelesen, sehr traurige geschichte.


    Zitat

    aber: ich habe meiner mama noch versprochen, dass ich auf meinen papa aufpassen werde.

    ein sehr schweeres erbe, das dir deine mutter mit auf deinen weg gegeben hat. ich bin selbst mutter von drei kindern, weiss wieviel verantwortung ich da meinen kindern mitgeben würde. ich kann mir nicht vorstellen, das deine mutter dir das auferlegt hat in dem sinne, das du dich dabei selbst aufgeben sollst. das wäre das, wenn du deinem vater nun aus dieser situation retten wollen würdest. ich kann mir nicht vorstellen, dass das deine mutter von dir verlangt hat, denn sie hat dich sicher sehr geliebt. wenn ich von mir ausgehe , als mutter , das würde ich von meinen kindern niemals erwarten. ich denke sie meinte das eher etwas anderst oder hat sich keine gedanken darüber gemacht, was sie dir da mit auf dem weg gegeben hat.nimm einwenig abstand zu diesem versprechen. ich glaube nicht das das im sinne deiner mutter wäre, das du nun auch unter einem solchen versprechen leiden würdest.

    dennnoch ist deine angst berechtigt. manche menschen beteuben ihre gefühle mit alkohol. dein vater kann diesen schmerz den er hat warscheinlich nicht ertragen. nur auch das ist sein schmerz den er hat und wie er damit umgeht ist ganz allein seine verantwortung.

    versuche du als aller erstes dich mit deiner eigenen trauer zu befassen. ich habe vor ein paar wochen meine oma verloren, sie ist im märz gestorben. auch hier habe ich trauer gespührt und brauchte zeit für mich, die ich mir auch genommen habe.

    lieben gruß melanie

  • liebe 3malengelchen,

    warum hast du das deiner mutter versprochen? dein papa ist ein erwachsener mann, der muss doch auf sich selbst aufpassen! du wirst doch nicht automatisch zur ehefrau deines papas, wenn deine mama gestorben ist.

    häufig ist es so, das wir kinder von unseren eltern zu ihren eltern gemacht wurden. das haben viele kinder so beschrieben. denn sie bekommen sehr sehr früh, viel zu früh aufgaben von den eltern auferlegt sich um sie zu kümmern. kann es sein, das du dich schon sehr früh um diene kranken eltern gekümmert hast?

    es ist dann wieder sehr schwer, wenn man das für sich herrausgefunden hat, da sich aus dieser rolle wieder raus zu nehmen. als erwachsene funktioniert dann das ganze so wie du es beschrieben hast. du bist nicht inder pflicht dich um deinen erwachsenen vater zu kümmern.auch wenn dir das als kind als solches auferlegt worden ist und du dich dahingehend verpflichtet fühlst.

    lieben gruß melanie

    schau mal im EK bereich nach, lies mal dort nach. da schreiben viele erwachsene kinder von alkoholikern.

  • Hallo D.,

    auch von mir noch ein herzliches Beileid zum Tode deiner Mutter.
    Du fühlst dich verantwortlich, weil Du die einzigste noch vor ort bist.

    Zitat

    meine schwestern haben einen gewissen "abstand".


    Genau das brauchst du auch. einen gewissen Abstand, innerlich, auch wenn du vor ort bist.
    Nur deshalb hast du nicht mehr Verantwortung wie die anderen.
    Und auch mehreren Schultern verteilt lässt sich so manche Last/Trauer besser bewältigen.
    Wie Melanie und Aurora bereits geschrieben haben, du hast bei deinem Vater kaum Einfluss.
    Und auch wenn du ihn jeden Tag einladen tust, Er geht i.wann mal wieder heim, und kann dann trinken.
    Du kannst nicht 24 St. am Tag kontrollieren. Und das bringt auch nichts.
    Du kannst ihm sagen, dass ihr gemeinsam trauern könnt, euch stützen könnt : das ist in meinen Augen das "sich um ihn kümmern",
    aber dass Er sich alleine um sein Suchtproblem kümmern muss bzw. sich an die entsprechenden Beratungsstellen wenden muss. Das muss Er machen.
    Du kannst ihn begleiten, ihn hinfahren, aber mehr kannst Du da nicht machen.
    Und glaub mir liebe D., ihm die Hilfe bei der Trauer anbieten, in diessen Momenten füreinander dasein, das ist die einzigste Hilfe, die Du anbieten kannst.
    Auch wenn es schwer fällt, versuch bei Dir zu bleiben, Dir einen gewissen emotionalen Abstand zu schaffen.
    Du hast Kinder, die dich brauchen. Und auch deine Schwestern, die zwar weit weg wohnen, können ihm helfen Adressen raus zu suchen,
    da darfst/musst dich schon auch raus nehmen, auch wenn es unsagbar schwer fällt.
    Ich wünsch Dir alles Liebe,
    nici

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