• Hallo Forum,

    kurz Rückfall, ich war schon länger nicht mehr hier, aber zur Sachlage - momentan bin ich nüchtern ( also halbwegs - Restalkohol sehr wahrscheinlich im Blut ). Nachdem ich jetzt meine Wohnung habe kommen mir die verschiedensten Gedanken hoch, die ich eigentlich verdrängt ( sicher nicht aufgearbeitet) habe. Es war Zeit darüber nachzudenken, warum meine Eltern beide letzte Jahr starben, warum meine Beziehung endgültig zerbrach ( Alkohol war nicht der Hauptgrund ) - hier in dieser Stadt eine leistbare Wohnung zu bekommen und wie man das anstellt - extremst heikel. Aber gut - zum Thema, seit 1,5 Wochen trinke ich wieder ( nach stat. Therapie letztes Jahr 15 Wo. ) und merke wie die Kerze wieder an dem Punkt anfängt zu brennen wo ich sie letztes Jahr ausgeblasen hatte. Problem ist - ambulant ist meine Psychiaterin erst morgen wieder da - keine Ausrede - und mit anderen will ich nicht mehr sprechen - ausser in diesem Forum, auch gut. Danke für ausweinen - tut schonmal sehr gut...
    Ich weiss halt nicht wie ich den Tag und die Nacht bis morgen überstehen soll, das ist jetzt alles wie eine Art Selbstläufer ... losgehen, kaufen, verzehren, kaputt gehen. Auf gar keinen Fall geh ich in ein Spital - da müsste ich wieder alles von vorne ... erzählen etc. Wie gesagt, meine Psychiaterin ist erst morgen wieder da - ambulanter Entzug kommt für mich in Frage.

    Kalter Entzug kommt auch nicht in Frage - sowas kann ja so richtig in die Hose gehen - Epi ( ist mir bekannt von vor 2,5 Jahren ).

    Danke für ausheulen erstmal - Liebe Grüße

    [i]Just embrace what you've known from the start (c) M.L.Gore[/url]

  • Achso - Medikament XY habe ich - zwecks Vorbeugung evenzueller Epis. Problem ist, mich ziehts nach draussen um Einkaufen zu gehen - Bier - alles in allem schlimm - harte Sachen sinds nicht, aber Bier kann auch so einiges ... Andere Medikamente ziehen mich in Verbindung mit Alkohol noch mehr runter - geht also auch nicht. Was tun, mich hier ausheulen und mir wirds peinlich - rennen die Tränen runter ... wenigstens das geht noch ( oder besser, wieder ).

    Danke

    [i]Just embrace what you've known from the start (c) M.L.Gore[/url]

  • Von meiner Psychiaterin, wie gesagt - Karsten - jetzt bin ich ja soweit wieder nüchtern - vom Restalkohol mal abgesehen - und Diejenige die einen ambulanten Entzug einleiten kann ist erst morgen wieder da - das ist garantiert keine Ausrede. Jetzt beschäftige ich mich halt damit bis morgen über die Runden zu kommen und schreibe ein wenig hier. Sorry wenn ich Euch belästige ... Liebe Grüße

    [i]Just embrace what you've known from the start (c) M.L.Gore[/url]

  • du kannst dich jederzeit als notfall einliefern lassen und dann morgen zu deiner psychologin......da wirst du in ruhe gelassen.....sag warum du stat. 24 stunden klinik benötigst......so hast du gleich eine kontrolle beim nüchtern werden.......
    mach das.....du hast nichts zu verlieren........
    petra

    der weg ist das ziel

  • Und danke @ perla54. - edit, Linde - Ich will nicht meine Geschichte neu erzählen müssen. Hoffe der Hinweis ist okay @ Karsten :) Termin ist jetzt fix bei meiner Psychiaterin für morgen um halb Neun - dann den nächsten Anlauf - das wird doch wohl zu schaffen sein ...

    - edit, bitte hier keine Links o.ä. einstellen, danke, Linde -

    [i]Just embrace what you've known from the start (c) M.L.Gore[/url]

  • hallo suburbia,

    erstmal herzliches beleid wegen deiner eltern.
    den zustand, dass in neuen lebenssituationen (nüchternheit, neue wohnung, beides...) vieles unverarbeitetes hochkommt, kenne ich nur zu gut.

    Zitat von suburbia

    dann den nächsten Anlauf - das wird doch wohl zu schaffen sein ...

    dass du einen rückfall hattest, hat gründe, die du nicht "mal eben" bearbeiten kannst. "der nächste anlauf" klingt, als ob es danach noch raum für weitere anläufe gäbe. du versuchst, dir selbst mut zu machen, indem du sagt, dass es doch wohl zu schaffen sein sollte. dich nicht selbst fertig zu machen und nach vorne zu schauen ist wichtig und gut, trotzdem solltest du geduldig mit dir selber sein und deinen blick darauf richten, was wirklich zählt: dass es nach diesem entzug auch bei der nüchternheit bleibt, und welchen weg du für dich wählen kannst, um das zu schaffen.

    liebe grüße
    carla

  • Das klingt nur so, es war nur ein so extrem weiter und schwieriger Weg ( den haben alle auf ihre Weise hinter sich, oder vor sich wie ich glaube ) und ich glaube dieses mal, der Anker ist geworfen, das zu schaffen - aber es wird Niemals vorbei sein - der Kampf ist Immer. Sämtliche Therapiewege greifen ja jetzt, eben Hilfe schnell zu suchen und finden zu können - auch ist ein Rückfall ja kein Problem ( kann ich nicht anders ausdrücken grad ), erst dann - wenn man keine Anlaufstellen weiss, wo genau! explizit geholfen werden kann. So, bin immer noch nicht raus, Termin steht - und ... liebe Grüße und Danke an das Forum, hilft wirklich in so manchen Nervenchaos...

    [i]Just embrace what you've known from the start (c) M.L.Gore[/url]

  • Hallo suburbia,

    ja, da verstehe ich dich schon besser, bzw es klingt besser.
    gebe dir da vollkommen recht, dass es ein immerwährender kampf ist, und empfinde das momentan auch exakt so. aber wer weiß, bzw. die chancen stehen gut, dass der kampf irgendwann nicht mehr ganz so hart ist.

    ich bin jetzt bei drei monaten trockenheit (siehe mein thread) und habe aber auch schon mal weitaus länger geschafft. ich kann mich noch gut an die ganzen abstufungen von erkenntnissen und bearbeitungen erinnern, auch noch einem jahr ging es immer weiter, einem werden sachen klar, und man muss dann eben auch damit klarkommen. leider bleibe ich manchmal auf der erkenntnisebene stecken und arbeite zu wenig konkret. sich hilfe holen zu können ist sehr wichtig, bei meinen ganzen gescheiterten versuchen habe ich immer gedacht, ich schaffe es schon alleine. gott sei dank weiß ich jetzt, dass das ein irrglauben war.

    lg
    clara

  • Servus suburbia,

    nun, ich sehe das Thema dann doch deutlich differenzierter als Du.

    Ein Rückfall ist ja nichts, was Dich überfällt. Ein Rückfall kündigt sich ja schon lange, lange vorher an, und der Vorgang des tatsächlichen Trinkens ist ja immer erst der letzte "Akt" in einem langen Drama.

    Bei den meisten Alkoholikern, die ich kenne, gab es eine Vorgeschichte zum Rückfall, und damit meine ich jetzt keine Schicksalschläge, sondern die eigene Überheblichkeit der eigenen Abhängigkeite gegenüber und die mangelnde Vorsorge für sich selbst, die zum Rückfall geführt haben.

    Jetzt zu sagen "es ist passiert" und "ich kümmere mich ja" halte ich für verfehlte Ansätze.

    Wichtig sehe ich die eigene Verantwortlichkeit: warum habe ich zugelassen, dass ich mich wieder zum Saufen animiert habe? Warum habe ich keine ausreichende Vorsorge getroffen? Warum habe ich nicht lange vorher Hilfe in Anspruch genommen?

    Etwa, weil ich saufen wollte? Dann kann ich für mich hinterfragen, ob ich überhaupt trocken leben will, oder hier nur einen Abschnitt einer Trinkpause hinter mir habe. Und ich kann für mich prüfen, wie es weiter gehen kann und soll: ich kann beim Wunsch nach einem trockenen Leben meine Strategie überprüfen, ob ich mir Hintertürchen einbaue, oder diese konsequent verschließe. Ich kann prüfen, ob ich meinen "Notfallkoffer" aktuell bestückt habe und auch anwenden kann, was da als Hilfestellung "drin ist". Ich kann durch andere Vorsogemassnahmen -wie etwa einen regelmässigen Austausch- mit ein rechtzeitiges Feedback abholen, bevor ich den übermächtigen Wunsch zu trinken habe. Ich kann so vieles, wenn ich will.

    Mein Motto lautet: wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. Mir ist eine Wegbeschreibung immer lieber, als eine Litanei an Gründen.

    Mach Dich mal auf Deinen Weg.

    LG
    Spedi

  • guten morgen
    ich hoffe die nacht war trocken.......erst mal egal wie es dir geht.....
    haptsache ohne alkehol
    und nun viel kraft auf dem weg zur psychiaterin.....
    petra

    der weg ist das ziel

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