Offen über Gefühle sprechen - mit der Zurückweisung leben

  • Hallo Zusammen,

    ich wollte mal fragen, ob es euch auch so geht, ob ihr mit Zurückweisung und unbeschreiblich schwer leben könnt?

    Ich habe mir schon immer schwer getan Menschen (Männer) wirklich interessant zu finden. Und wenn ich es mal tue spreche ich oftmals nicht drüber. Wenn ich es aber tue, meinen es Menschen um mich herum nur gut, weil sie mir bei meiner Schüchternheit (die wie ich denke, keine Schüchternheit ist, sondern riesige Selbstzweifel) helfen wollen und versuchen etwas "voranzutreiben". Wieso nur geht es IMMER in schief?
    Oftmals höre ich: Wie kannst du auf so einen Kerl stehen, der ist dir total unterlegen (optisch oder was auch immer)...aber in meinem Kopf bin ich die Unterlegenere. Ich fühle mich "unliebbar"...
    Fazit ist. Sobald ich einen Korb erhalte, was ja jeden Menschen passiert, bin ich völlig enttäuscht und verletzt. Ich renne in der Regel (so wie gestern abend dann weg)...Ich halte die Situation nicht aus...

    Kennt das jemand?

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Hallo!

    Meinst du nicht auch, dass bei den Menschen in deiner Umgebung, die da was "vorantreiben" wollen, gut gemeint eher das Gegenteil von gut gemacht ist?

    Wenn ich einen Korb bekomme, bleibe ich auch nicht, vielleicht noch lächelnd, in der Situation, sondern gehe.
    Ich glaube, gehen ist besser als rennen.

    Das ist einer meiner Lieblingsgedanken: Gefühle töten nicht. Gefühle haben noch nie wen umgebracht.

    Liebe Grüße!

  • gehen, rennen, oder verstecken wollen...

    gestern bin ich wortwörtlich weggrennt...
    "Locker sehen"...ein immer wieder gut gemeinter Rat.
    Aber ich kann es (meine Gefühle) nicht locker sehen.

    Zitat

    Gefühle töten nicht. Gefühle haben noch nie wen umgebracht.


    hm...wenn man diesen Satz wortwörtlich nimmt stimmt er.
    Aber genau diese Gefühle lösen doch tötliche Taten aus...

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Zitat

    richtige Sozialphobie

    ja die kenne ich...
    das erstaunliche ist ja irgendwie, dass es nichts mit Schüchternheit zu tun hat, sondern das man mit Antworten und Reaktionen nicht leben kann...

    Ich habe auch so einen hohen Anspruch an mein eigenes Handeln, dass ich alles auf- und abwäge, um nichts falsches zu machen, was mir nacher jemand einkreiden könnte...

    Es lebt sich nicht leicht...und wenn man einen Schritt vor geht, wird man 5 zurück geworfen...

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Hallo, deine Gefühle egal welcher Art sie sind, bringen auf alle Fälle dich sicher nicht um.
    Niemand ist bis jetzt weil er was gefühlt hat tot umgefallen. Noch nicht mal wenn es sich so angefühlt hat, was es zum Beispiel tut, wenn man einen Korb bekommt.

    Das war eher so gemeint.

    Und auch anders gemeint sind es Taten, die töten. Meistens steht dann bei den Gefühlen was von blind dabei: Blinder Zorn, Wut, Hass.
    Wenn man weiß wo diese Gefühle herkommen, was sie ausgelöst hat und wem sie wirklich gelten, sind diese Gefühle nicht blind und ab und an ganz nützlich.
    Weil dann mehr Reaktionen möglich sind als rennen und verstecken zum Beispiel.

  • Hallo schnuffig,

    aber gerade dadurch dass ich wegrenne, zeige ich ja extrem wie verletzt ich bin...ob das ein anderer richtig interpretiert - das ist fraglich...

    ich halte solche situationen nicht aus
    und frag mich wie ich so allen ernstes einen partner finden, begegnen soll :(

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Kannst du dir vorstellen, AUA, das hat weh getan, zu sagen?

    Ich bin früher auch immer weggelaufen und hab gehofft dass mir wer nachgeht. Dem war aber nie so.
    Inzwischen glaubt mir das schon länger niemand mehr, dass ich mal schüchtern war und total unsicher. War ich aber, und wie!

    Was ist denn mit jemanden ansehen der dir gefällt und lächeln?

    Mich würde interessieren, was passiert ist, als du den Korb bekommen hast? Ist aber vielleicht zu privat.

    Und: Du findest wen. Es gibt ganz viele Männer da draußen, die dasselbe wollen wie du!

  • hm...ich habe gestern erstmalig meiner freundin die chance gegeben mich weinend und traurig zu sehen...in der regel geh (renne) ich einfach mit ausreden wie WC oder ähnlichem weg, aber da sie eine meiner zwei engsten (wirklichen) freunden ist, der ich mich nach und nach immer mehr zeige (auch Gefühle), wußte sie das ich wohl gehen werden und wollte mit mir reden...saßen noch eine halbe Stunde auf einer Bank und weinten beide...

    Aua, hm...sagen wir so...meistens sag ich das nicht, weil ich es auch nicht wirklich fühle. Gestern war es Stolz, mein Stolz der gekränkt wurde...
    Ein Mensch der mich nicht kennt hat mich abgewiesen...

    Ich bin schüchtern, wenn das das Synomym für unsicher ist...

    Wenn mir jemand gefällt sehe ich weg, wenn er mich ansieht...ich bin ein Flirtkrüppel und nehme lieber die Brechstangenmethoden...
    Bei so einer Situation wie gestern kommt eben hinzu, dass es vorerst nur mal das äussere Erscheinen war, was mich anzog und die paar Dinge die ich bislang über ihn erfahren hatte...Ich kenne den Menschen nicht...

    Hm...was passiert? Es ist mir unsagbar peinlich...fühle mich wie ein Depp...zurückgewiesen, obwohl man(n) mich nicht mal kennt...
    Ich bilde mir ein hässlich zu sein, so dass es klar ist, das sowas passiert
    (aber seltsamerweise sagen ja Menschen um mich, dass sie es eher anders rum sehen...ich zu hübsch für ihn...)

    Ich verstehe nicht wieso manche Menschen mit so einer Leichtigkeit in Gespräche kommen und sich daraus was entwickelt...Ich schaffe es nicht ein Gespräch aufzubauen bei jemanden für den ich Interesse habe...

    Ich frag mich wo die sind und was zum Henker ich falsch mache?!?!?

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Du hast ihn nicht gekannt? Es gibt viele Gründe warum man jemanden abweist und wenn ich an die denke, die ich abgewiesen habe, hatte das in sehr vielen Fällen nur mit mir zu tun.

    Dass du deine Freundin eingeweiht hast, das ist doch schon mal gut!


    Jetzt kommt (noch) ein ungefragter Ratschlag obwohl du eh schon gemeint hast, dass das IMMER nichts wird: Meinst du, du könntest das üben? Flirten? Reden? Dir Sätze überlegen?
    Und vor allem schauen?

    Man kann das nämlich üben! Und das macht auch Spaß!

  • Vielleicht hat es das, keine Ahnung...wer wird da schon ehrlich sein und sagen, sorry - bist nicht mein Typ?!
    Seine Antwort war, es sei zu betrunken...das sagte er allerdings nicht mir, sondern dieser geschwätzigen Freundin...

    Ich will ja und würde gerne...ich hab es gestern und die Tage wo ich ihn vorher gesehen habe auch probiert...aber ich erkenne es nicht, wenn jemand zurückflirtet, da ich die Männer nur "ansehe" - ich lächle nicht...
    es gibt also keinerlei Feedback, wo ich mir sichere werde würde...
    Ich mag meine Zähne nicht, ich verkrampfe beim Lachen...schaue meist ernst obwohl ich ein Spaßvogel bin...aaaaahhhhh
    du siehst...alles bereits versucht...

    Wurde vll erst max 5 Mal ernsthaft von Männern angesprochen mit meinen 29 (bald 30 Jahren) und ich würde sagen, ich bin optischer Durchschnitt...Da stimmt doch was nicht oder?

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Ich meine, das war eine ehrliche Antwort, das mit dem zu betrunken. Zumindest war es das wenn ich es in der Sitaution gesagt habe, zu dem bei dem es am leichtesten geht wohlgemerkt und auch nicht immer zum Richtigen.
    Ähm.


    Ich weiß nicht wie oft du unter Menschen bist, wo du angesprochen werden könntest. Wenn dich nur einer anredet und der ist es dann, reicht das auch.
    Qualität vor Quantiät...und auch den musst du nicht unbedingt abschreiben wenn du nicht willst, denn der wird sich sicher nicht mehr genau erinnern können wenn überhaupt.
    Kann leicht sein, dass er sich in seinem Suff die Chance vermasselt hat dich kennen zu lernen. Und dann hat das schon gar nichts mit dir und wie du aussiehst oder bist, oder dem was du gesagt hast zu tun, sondern nur mit ihm und seinem Alkoholmissbrauch an dem Abend!
    Da ist`s echt schade um deinen Stolz!

  • Zitat

    Zumindest war es das wenn ich es in der Sitaution gesagt habe, zu dem bei dem es am leichtesten geht wohlgemerkt und auch nicht immer zum Richtigen.
    Ähm.

    ??? was? verstehe nicht so recht :(

    Ich will nicht von vielen Männern angesprochen werden, aber gerne von denen für die ich Interesse habe. Ich hatte bislang auch nicht viele Freunde (eher langjährig), aber diese 3 habe ich irgendwie kontaktiert...

    Ja, mal wieder interssant, das der Alkohol so als Puffer dasteht...

    Ich habe mir gestern Abend eben eingeredet:
    1. dass er eh nicht so betrunken sein kann (sah nicht so aus) und
    2. dass es seltsamerweise doch gerade dann einigen Männer gerade recht kommt wenn ein Opfer vorbeischneit... Es hört sich so jetzt bitter an, war auch extra übertrieben
    ...ich habe mich ja quasi zum Kennenlernen angeboten...besser ausgedrückt...

    Manchmal verstehe ich die Spielregeln dieser Welt nicht...
    Ich wußte eben nur bereits von ihm dass er über 6 Jahre Single ist und eben wohl auch schüchtern...

    Naja...aber weg von dem Kerl
    Weiß ja nicht mal ob diese Zeilen es wert sind ;)

    Wie stellst du es an wenn du flirtest?
    Ich meine Augenkontakt sagt ja bekanntlich mehr als Worte...
    aber ich schaff es nicht jemanden anzusehen...Es kommen gleiche Worte in meinem Köpfchen auf, wie: DU LÄCHLEST SO UNFASSBAR DUMM - LASS ES EINFACH...)

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Damit meinte ich, dass ich auch öfters im letzten Jahr zu meiner Freundin oder wem gesagt habe: Sag dem ich kann nicht mehr reden, bin zu betrunken.
    Tanzen konnte ich noch, reden nicht mehr.

    Dann kann er ja sogar schwul sein, bei sechs Jahren. Oder sonstwas.

    Und dass du nicht dem Beuteschema der Typen entsprichst, die alles anreden was nicht bei drei auf dem Baum ist, spricht für dich.

    Naja, ich hab das auch gelernt, in Schauspielkursen und bei anderen Sachen.
    Ich weiß also, wenn du nicht lächeln magst (weil du wahrscheinlich gar nicht genau weißt, wie du dabei aussiehst, also dir ein passables Bild von dir fehlt), dann solltest du was tun.
    Sowas wie eine Kaugummi Blase machen, oder einen Lutscher mithaben...einen für dich und noch einen in der Tasche...oder vielleicht kannst du was aus einem Stückchen Papier falten, wenn du das kannst...irgendwas tun, was es dem anderen leichter macht, dich anzusprechen.

    Und außerdem kannst du ja auch ohne lächeln schauen!!!

    Ja, kannst du! :wink:

  • Hallo so_anders,

    mit so einem Problem hatte ich auch einmal zu kämpfen, bis sich mein Blickwinkel zu Menschen im allgemeinen änderte.

    Jeder Mensch hat Vorlieben und Abneigungen - in allen Bereichen des Lebens. Sei es Essen oder die Wahl der Hobbies oder auch in der Partnerwahl. Wenn ich das Hobby Fallschirmspringen habe, kann ich nicht erwarten, dass mein Freund oder meine Freundin diese Begeisterung teilt. Esse ich gerne Fisch, wird es immer jemanden geben, der diesen nicht mag.

    Genauso sehe ich es mittlerweile auch bei Menschen - mich muß nicht jeder mögen - auch wenn ich ihn noch so gerne mag. Und auch wenn er mich ablehnt, dann wird er auch seine Parameter oder Vorstellung von seinem Partner haben und ich muß mich nicht verkaufen, nur damit ich ihm gefalle. Entweder er hat Interesse an mir (auch wenn ich schüchtern bin) oder eben nicht. Hat auch viel mit Selbstwert und Selbstliebe zu tun. Wenn ich mich nicht so liebe, wie ich bin, kann mich auch kein anderer lieben. Denn wenn ich an mir zweifele, bringe ich diese Zweifel auch dem Gegenüber rüber. Und wer will schon mit jemandem zusammen sein, der innerlich zerrissen ist?

    Erst als ich an meinem Selbstwert und meiner Selbstliebe arbeitete, verflüchtigten sich die Gedanken, dass ich es nicht wert bin, geliebt zu werden.

    Zitat

    Ich schaffe es nicht ein Gespräch aufzubauen bei jemanden für den ich Interesse habe...

    Vielleicht, weil Du insgeheim eine Erwartung an ihn hast und Dich damit unter Druck setzt, dies nicht erfüllen zu können?

    Zitat

    und frag mich wie ich so allen ernstes einen partner finden, begegnen soll

    Da frage ich mal umgekehrt: Was willst Du mit einem Partner? Was stellst Du Dir darunter vor? Was brauchst Du im Außen (von Deinem Partner) was Dir im Inneren fehlt? Welche Erwartungen hast Du an ihn?

    Solange ich einen Menschen brauche und die Beziehung nicht auf Augenhöhe ist, werde ich auch keine gesunde Beziehung führen - ganz im Gegenteil - ich locke damit nur andere kranke Strukturen an.

    Gruß

    BC

  • hallo so_anderst,

    ich kann auch von mir berichten, das der erste weg für mich dahin geführt hatte, mich selbst zu sehen, mich mit all den fähigkeiten oder unfähigkeiten die ich habe als gesammten mensch so anzunehmen wie ich bin. egal ob extrovertiert oder schüchtern. egal ob dick oder dünn. egal ob so oder anderst, ich bin so wie ich bin. ohne dieses bewerten das ist gut oder das ist schlecht. ich bin mensch.

    als zweites hab ich dann angefangen mich selbst zu mögen, mittlerweile auch zu leben für das was ich bin, als mensch. auch wieder nicht in der bewertung gut oder schlecht. einfach spüren, da ist was an gefühl für mich vorhanden. grundätzlich haben alle menschen dieser welt das gefühl liebe für sich in ihrem innersten. die erfahrungen prägungen sind es die uns dann wieder weit weg von der eigenliebe bringen können. also zurrück zum ursprung. ich war dabei an meinem inneren kind.das konnt ich in die arme schliessen und trösten.

    ich denke auch inzwischen, das es tatsächlich nur dann möglich ist einen anderen menschen "gesund" zu lieben, dann auch diese partnerschaft auf gleicher augenhöhe führen zu können, wenn man die eigenliebe für sich gefunden hat. denn nur der der sich selbst liebt wird dafür sorge tragen, das es ihm gut geht. erwartungen an den partner, das der einem das leben schön macht sind dann nicht mehr wichtig, denn ich weiss ich kanns auch selber.so steh ich dann selbstbewusst für mich und meine bedürfnisse ein und mach mich nicht abhängig vom anderen.

    das bedürfnis nach nähe, berührung, leidenschaft uns so weiter das ist natürlich etwas was ich mir zwar teilweise selbst erfüllen kann, doch nicht ganz. "küssen kann man nicht alleine" so heissts doch, das fehlt einfach, das finde ich, das das etwas schönes ist, was dann mir wiederum ein wohgefühl machen kann.nur deswegen muss ich nicht unbedingt einen partner haben auf teufel komm raus, bei dem ich mich noch verbiegen muss um das erfüllt zu bekommen.

    was ich sagen möchte, wenn du, liebe so_anders im moment das bedürfnis hast, nach einer partnerschaft schau mal in dich rein, was dich dazu bringt. sind es bedürfnisse, die eben bedürfnisse sind? ist es der wunsch, das dir jemand das leben leichter mach und dir was abnimmt? ist es, das du dich wohler fühlst, wenn du geliebt wirst und dich dadurch aufwertest?

    lieben gruß melanie

  • Hallo BlueCloud,

    danke für deine Antwort...gerade heute geht es mir unfassbar schlecht.
    Aus dieser Erfahrung vom Wochenende heraus...Ich versteh nicht wieso es mich so umhaut abgewiesen zu werden.
    Ich bin kein doofer Mensch und weiß, dass jeder Vorlieben hat und nicht jeder jeden mag...
    Aber wieso schafft es mein Gefühl nicht, das hinzunehmen...

    Es tut heute so unfassbar gut, dass ich hier schreiben kann.
    Weil diese Leere des Tages, dieses "ungeliebt-fühlen" kaum jemand besser verstehen kann als Eka´s....

    Ich kann das alles von Dir mit "ja" beantworten...
    Weiß dass es auf dem Fundament sinnlos ist überhaupt eine Beziehung auf zu bauen (mal davon abgesehen, dass ich eh nie jemanden begegne),
    will ich auch besser niemanden an mich ran lassen, weil ich dann wieder völlig abhängig von dessen Reaktionen bin :(

    Ich würde mich so gerne selbst lieben...aber ich schaffe es nicht...


    Hallo Melinak,

    Dir kann ich auch nur dasselbe antworten...ich will ja...will es ändern, will mich akzeptieren und lieben, aber ich finde keinen Weg dorthin...
    Sobald mir "nicht-liebe" entgegenkommt haut es mich wortwörtlich um
    (sei es von einer noch so unbedeutenden Person)...
    Ich fühle mich heute z.b. als wären mir die Hände gebunden, als sei ich hilflos und völlig ausgeliefert in der Welt...

    Deine Fragen kann ich alle mit "Ja" beantworten:
    ich suche jemanden der mich was abnimmt, jemand der zärtlich & liebenvoll mein Herz wärmt, jemanden bei dem ich endlich mehr fühle als momentan (bin wie tod....)
    Und klar: Aufwertung fehlt so...das jemand sagt: Verdammt, ich liebe dich von kopf bis Fuss...

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Hallo so-anders,

    wenn ich Dir einen Rat geben darf - lass Dir doch einfach Zeit, bis Du Dich selber lieben kannst?

    Manchmal habe ich das Gefühl, als würden wir uns extra abweisen lassen, nur damit unsere kranke Welt weiter in gewohnten Bahnen läuft. Wenn dann wirklich jemand mal Interesse zeigt, rennen wir so schnell wie´s nur geht.

    Ich habe eine Therapie gemacht und habe 1 - 2 Menschen, mit denen ich wirklich über alles reden kann - dass hat mir unheimlich geholfen....

    Zitat

    Weil diese Leere des Tages, dieses "ungeliebt-fühlen" kaum jemand besser verstehen kann als Eka´s....

    Ich bin zwar kein EKA, aber in ähnlichen kranken Strukturen aufgewachsen, daher kann ich schon nachvollziehen, was Du fühlst.


    Gruß

    BC

  • Hallo so_anders,

    Zitat

    Weil diese Leere des Tages, dieses "ungeliebt-fühlen" kaum jemand besser verstehen kann als Eka´s....


    ich bin auch kein EKA, aber kenn die Gefühle auch.

    Und in dem EKA, Co, ...die Entschuldigung suchen,
    heißt für mich : ich will nicht ans Thema ran > an mich, und meine Gefühle und Ängste.
    Aber genau da müssen wir ansetzen.

    Ich versuch mich nun als meine beste Freundin anzunehmen.
    Zu ihr bin ich ehrlich, aber nicht verletzend.
    Ich kann mich auch nicht gleich lieben, zu lange lief das andere Program ab,
    aber ich kann versuchen mich mit ihr anzufreunden.
    Sie aufzumuntern, sie loben, und auch mal am Schlawittchen packen.

    Erst wenn diese "Freundschaft" steht, such ich mir andere Freunde/Partner,
    oder werde viell. gefunden, wer weiß.
    Ich versuch mich da vom "wollen" oder "brauchen" frei zu machen, und es auf mich zukommen zu lassen.

    LG nici :wink:

  • liebe so anderst,

    ich bin eben auch EK und habe eine derartig abhängigkeits geprägte wahrnehmung in mir von liebe. liebe tat bisher immer nur weh und war vollgepackt mit erwartungen die an mich gestellt wurden. sei blos lieb und brav. sprich blos nicht dagegen, wenn dir was gesagt wurde von einem erwachsenen, die haben immer recht. das schlimmste dieser liebesentzug wenn ich nicht funktionierte. ich bekam ja eh schon viel zu wenig zuwendung meiner eltern, dann ging das ganze auf null runter und ich wurde nur als BÖSES kind betittelt, das kein mensch mögen wird, wenn es sich so daneben verhällt.

    schlimmste erleben war neben mienem vter zu stehen und ihn reden zu hören wie er lauthals sich über mich vor anderen beschwerte, wie schlimm ich doch sei. das mit 13/14/15 jahren. mit 16 jahren hat sich das böse mädchen auf dem weg gemacht woanderst hinzugehen weil sie diese gehirnwäsche nicht mehr ausgehalten hat. weil ich mir mehr wert war als mich nur noch beschimpfen zu lassen.

    gemacht habe ich nie was böses, das weiss ich heute. ich wurde ja heftig bestraft durch liebesentzug. angepasst, lieb, nett freundlich, habe es kaum gewagt zu wiedersprechen, weil mir alles andere schlichtweg verboten und als unausstehlich verkauft.dabei ist es sooo wichtig gerade in diesem alter sich abgrenzen zu dürfen und auch mal zu wiedersprechen. mich durchsetzen gabs nicht, mein vater war domminant, zu domminant, er stand auf einem unantastbaren podest weit weit über mir und ich musste ihn dann irgendwann leidvoll, schmerzhaft für mich da runter holen um erwachsen zu werden. das schaffte ich erst im hohen alter von 38 jahren, ihn da runter zu holen und zu erkennen, das er eigendlich noch mehr probleme hat sich auf menschen einzulassen und gefühle zuzulassen wie ich.selbst die nähe zu den eigenen kindern wollte er nicht zulassen, das schlimmste für mich und meine prägung.

    nun bin ich da rausgegangen in die welt und meinte jarzentelang, das was ich nicht von den eltern bekommen habe bei anderen zu finden. leidvoll weiter zu erleben, das das auch in die hose geht. denn andere menschen können das nicht auffüllen, ich machte mich abhängig von aussen, rannte wieder der liebe interher und bekam genau das gleiche wie bei den eltern. vorhaltungen usw...........

    raus da! weg dafon, nur wie?

    in meiner therpie hörte ich das erste mal vom inneren kind. ich ab in der sitzung geäult wie ein schlosshund. die tränen des einsamen kleinen mädchen das sich nur nach liebe sehnte, mehr wollt ich doch garnicht um glücklich zu sein. warum ist keiner da der mich in den arm nimmt und drückt, wenn ich traurig bin? als kind musste ich das allein hinbekommen. allein gelassen, ausgeliefert, mich selbst überlassen.

    ich bin sicher daraus selbständig gewachsen. ich kann gut für mich allein sein, bin das gewohnt.übernehme verantwortung, steh mitten im leben nur fehlte da trotzdem was. nur was?

    eigenliebe. denn nach dieser gehirnwäsche blieb von der eigenliebe nicht viel übrig. ich habe die überzäugung "schlechter mensch" bis aufs kleinste übernommen und war bestrebt danach dieser überzäugung entgegen zu wirken.wollte allen anderen da draussen beweisen ds ich toll bin, liebenswert auch das klappte nicht.ich hab mich dadurch hoffnungslos übernommen, alles gemacht und getan um gut zu sein.

    erst nachdem ich das kleine mädchen das da im spiel der therapie vor mir sass in den arm genommen habe, es gehört habe, wie es weinte, aufmerksam zuhörte was ihm fehlt und es dann drücken konnte platzte der knoten. da konnte ich alles rausschmeissen, den ganzen müll der in mir war.alles was meine eltern mir mitgegeben haben, dieser negativ geprägten gefüle konnt ich rausschmeissen. für mich selbst bin ich erwachsen geworden und habe angefangen mich selbst lieb zu haben, unabhängig von dem was mal gewesen ist, was mir mal gesagt wurde.

    das ganze lief ein halbes jahr mit tränen ab. tränen die ich nie haben weinen können, die augestaut in mir waren. ein meer trauriger kindertränen, die erzählten wie einsam ich mich fühlte, ungeliebt, unerwünscht, nicht gut genug.

    das war, vergangenheit. ich spür das heute noch. doch heute spür ich noch was anderes in mir, was mich auffüllt: eigenliebe. das macht mich zu einem unabhängigen menschen, der eben nicht ständig der liebe hinter her rennt, alles tut und macht, sich abgelent und traurig fühlt, wenn es menschen gibt, die mir nicht das erhoffte gefühl vermitteln können oder wollen. heut akzeptiere ich jeden anderen mit seinen emmozionen, seien es auch solche, die nicht so positiv sind, wie ich das mir wünsche.ich mache mich da von diesem menschen nicht weiter abhängig, weiss wer ich bin, mach mich frei und unbeeindruckt dafon. es gibt menschen die mich mögen, die mich lieben, das weiss ich. das tut auch gut, nur ist das wichtigste für mich das ich mich selbst lieben kann.nur so kam ich raus aus dem kreislauf der abhängigkeiten.

    viel hab ich nun geschrieben, ich hoffe nicht zu viel. :wink: ich finde es immer schön zu lesen,geschichten, die das leben erzählt.ich erzähle von mir, das du vielleicht das ein oder andere für dich herrausfinden kannst, was dich auf deinem weg weiter bringt. wenn nicht dann hast du wenigstens ein kleines stückchen weg von mir begleiten können, den ich hinter mich gebracht habe. so war das und ich kann sagen, mir gehts heute echt prima!

    lieben gruß melanie

  • Hallo BlueCloud,

    ich mache auch eine Therapie...und merkte, dass es zwar schmerzt,
    aber ebenso hilft - allein das dort ein verlässlicher Mensch sitzt,
    der mich immer wieder willkommen heisst...

    und klar...das man immer wieder in die selbe Art von Beziehungen rennt,
    scheint ja so eine Art Schema zu sein...


    Hallo n i c i,

    hm...klar ist das alles keine Ausrede ist.
    Und es wäre das schönste, wenn ich irgendwann gefunden werde
    und nicht alles aus meiner Not heraus passiert...


    Hallo Melinak,

    wow, danke für die Offenheit...
    Ich habe noch kaum Zugang zu meinen Gefühlen
    und daher fällt es schwer das Vergangene zu betrauren.

    Mir erging es wohl ähnlich in der Kindheit,
    was mir natürlich nie bewusst war, bis vor ca. einem Jahr...
    Meine Mutter war/ist wohl schon selbst als Kind/Mutter depressiv gewesen
    und hat ihren Kummer als Alkoholikerin ertränkt.
    Mein Vater ist/war Co-Abhängig und mein Bruder ist ein Messi...
    Ich bin in einem extrem lieblosen, teilweise sehr ekligem Elternhaus aufgewachsen.
    Meine Eltern waren nie Vorbild, ich war immer stark -
    als kleines Kind schon erwachsen...
    Und äusserlich sorgte auch noch eine Kirchengemeinte für das "still sein, brav sein, anpassen und bloss nicht auffallen"
    Wenn ich mich an einige Dinge erinner sehe ich mich als ängstliches, einsamen kleines Mädchen, dass sich hilflos fühlte
    und doch immer alles aushielt und packte...
    Es ist erstaunlich wie "unschlimm" sich das alles anhört,
    weil man diese Einsamkeit und Traurigkeit nicht in Worte fassen kann.

    heutzutage musste ich mir von so vielen bekannten anhören,
    wie seltsam ich doch bin - glücklicherweise hat auch gerade
    die therapie dazu geführt, dass es ausserhalb der Therapie
    zwei Menschen gibt, denen ich versuche mich wirklich zu zeigen...

    Bisher lief alles nur unter funktionieren, anpassen, andere erfreuen,
    was nicht schlimm war, weil ich ja selbst nicht spürte was ich will,
    brauche und fühle...

    Ich bin noch sowas von tot emotional...ich fühle oftmals nur Leere...

    Toll von dir, dass du hier Hoffnung gibst, dass man einen
    schmerzlichen Weg gehen kann und es sich lohnt...

    Ich weiß - ganz tief in mir das ich liebenswert bin,
    sonst hätte ich mich längst aufgegeben...

    Ich wünsche mir für mich nichts sehnlicher als weiterhin
    ausreichend Kraft zu haben, weiter zu machen, fühlen zu lernen...

    Wie schön es ist auf dieses Forum gestoßen zu sein.
    Und euch allen, wenn auch nur virtuell zu begegnen.
    Ich bin mir sicher, wenn man einige von euch real treffen würde,
    wäre man erstaunt, was für starke,
    bewunderswerte Menschen vor einem stehen...

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

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