herbststurm auf dem weg...

  • hallo forum!

    vor kurzem war ich seit dreieinhalb jahren wieder in der "heimat", hatte lange überlegt und mich dann entschieden, einen teil meiner restfamilie kurz zu besuchen.
    was soll ich sagen? alles beim alten. alles vergiftet, schmutzig, laut, gedankenstarr und kalt. obwohl ich meine, mittlerweile etwas abstand zu haben, frage ich mich:
    soll ich in einer solch abstrusen situation in lachen ausbrechen? oder den leuten einfach mal sagen, wie sehr mich ihr verhalten und ihr vergifteter verstand stört? (auch, wenn es bei ihnen nichts bringen würde, das weiß ich, aber für mich, als reinigung sozusagen.)
    ich war so froh, als ich wieder weg war!

    viele gute gedanken an euch.
    herbststurm.

  • Hi herbststurm
    Das mit dem froh sein wieder weg zu sein kenn ich zu gut...reden bringt nix das begreifen die eh nicht.innerlich drueber lachen Waere besser..ich wuensch dir auch viele gute Gedanken
    Lg

  • hallo forum,

    da bin ich mal wieder.

    ist hier eigentlich jemand, der/die ebenfalls enorme probleme mit wut, hass und neid hat? konkreter z.b. neid darauf, daß es manchen menschen (materiell) besser geht, obwohl ich seit nun 31 jahren hart an meinem glück arbeite und es doch eigentlich mehr verdient hätte, ein schönes, ausgeglichenes und abgesichertes leben zu führen als solche, die nur mit lügen durchkommen?
    ach, furchtbar. ich mag mich selbst nicht so. aber es geht einfach nicht weg.
    dann, in gesunden phasen, kann ich mich daran erinnern, daß ich erreicht habe, woran andere vielleicht gescheitert wären: sucht und gewalt zu überleben und als erwachsene einen anderen weg zu gehen.
    trotzdem, ich wäre lieber stolz auf andere dinge.

  • Hi Herbststurm!

    Meistens versuche ich herauszufinden, was die, die viel mehr erreicht haben, mehr Geld haben, besser machen als ich.
    Die meisten von ihnen finden Geld verdienen auf irgendeine Art geil. Sie können das genießen.
    Während mir das meistens sonst wo vorbei geht. So ganz ehrlich.
    Trotzdem hast du mehr getan als überleben, du lebst.

    LG

  • Hm, ich komme aus einer Familie, in der man sich nur mit anderen vergleicht und sehr defizitorientiert denkt. Ich lebte auch lange so, machte mir Druck, mich mit anderen zu vergleichen und bei negativer Bilanz schmollend in der Ecke zu sitzen.

    Irgendwann machte es Klick, dass es nur darauf ankommt, dass ich glücklich bin und mit mir im Reinen. Es kommt auf die Entwicklung an, die man hinlegt und nicht auf die Position, in der man sich befindet.
    Dann begriff ich auch, dass ich für meinen Erfolg verantwortlich bin. Wenn ich mich mal wieder eine Woche durch den Vorrat gefuttert habe, dann darf ich hinterher nicht jammern, wenn ich ein Kilo mehr wiege, statt abgenommen zu haben. Damit komme ich gut klar. Neid und Hass kenne ich nicht. Eigentlich bin ich soweit mit mir im Reinen und habe mich, so wie ich bin, akzeptiert und freue mich über meine Erfolge in letzter Zeit. Für andere ist das vllt selbstverständlich und manche ärgern sich darüber, nicht die Bestnote abgeräumt zu haben. Ich kann mich über meinen soliden Abschluss freuen, weil ich mit solch einer Leistung an der Uni nach meinem missglückten Abi niemals nie gerechnet habe.

    Wut ist allerdings ein großes Problem. Wut darüber, in welche Situation mich meine Eltern gebracht haben. Dass sie mir keine Chance auf einen guten Lebensstart gaben, mich für Dinge verantwortlich erklärten, die sie jedoch ausgelöst haben, dass ich keine leichte, ausgelassene Kindheit hatte, sondern sie schon im Grundschulalter die Verantwortung auf mich abluden.
    Und dass ich das alles nun auslöffeln darf, eine eingeschränkte Lebensqualität habe und dadurch wohl mein Traum zu Nichte gemacht wird, für den ich mich nun 5 Jahre lang abrackere.
    Das ist dann so der Punkt, an dem ich mir das Weiterdenken verbiete und mit irgendwas ablenken muss, sonst ende ich wohl irgendwan noch ziemlich verbittert.

  • ...und dann die Erkenntnis, daß sie alle krank sind, alle.
    Meine Gedanken sind Brummkreisel, sie rotieren so schnell, daß ich sie nicht fassen und sortieren kann.
    Gestern rief mich meine Tante an, angetrunken und lallend und hat sich über eine derzeit schwierige Familiensituation bei mir ausgekotzt. Es wäre nicht schlimm, wenn es nur dabei geblieben wäre, aber irgendwann ging dies in persönliche Angriffe unter die Gürtellinie über, was mich zum Weinen brachte. Und ich dachte, ich hätte Abstand.
    Ich weiß gerade nicht, was ich denken soll, ich bin nur froh, weit weg von ihnen zu sein. Es wird einfach niemals normal sein. Nur, was wird die Konsequenz daraus für mich sein?

  • Hallo Herbststurm!

    Wie geht es dir heute?
    Starke Menschen dürfen weinen wenn man sie verletzt, harte Menschen hingegen können gar nicht mehr weinen wenn man sie verletzt. Viel besser stark zu sein als einfach nur hart, oder?
    Was die Konsequenz für dich sein wird. Hm. Keine Gespräche mit Betrunkenen( unabhängig vom Verwandschaftsgrad ) mehr.
    Das endet doch immer böse.

    Liebe Grüße

  • hallo schnuffig! :)

    mittlerweile geht es mir besser und ich bin froh darüber, meinen weg gefunden zu haben und mein eigenes leben führen zu können und vor allem: es anders machen zu können und zu wollen. ein bißchen stolz ist auch dabei, es bis hierhin geschafft zu haben ohne genauso zu werden.

    meine konsequenz ist zunächst, daß ich aktiv keinen kontakt zu ihr suchen werde. es ist so unglaublich traurig, wenn der klägliche rest der familie genauso säuft und voller abgründe ist. und doch, es lebt sich ohne solche menschen einfach besser, auch wenn "solche menschen" die familie sind.

    es wäre so schön, wenn diese ganze gehässigkeit einfach an einem abprallen könnte. an einem gehässigkeitsabprallschutzanzug muss ich noch arbeiten.

    viele grüße an dich,
    immer den kopf oben halten,
    wir geben nicht auf.

  • Hallo Herbststurm! :)

    Sowas hatte ich mal, so einen Gehässigkeitsabprallschutzanzug. ( tolles Wort). Die Möglichkeit mich zu verletzen hatten zwei, nämlich der keiner und der niemand.
    Weil ich es ja nicht sagen konnte: Das was du zu mir gesagt hast, was du getan hast hat mich verletzt und da ich mich nun nicht mal mehr selber verletze und mich auch nicht mehr über mich lustig mache, erlaube ich das auch dir nicht.

    Das hätte mir manches erspart an schlechtem Umgang mit mir selbst.

    Ich freue mich, dass du wieder hier schreibst!

    Liebe Grüße

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