Wann schaffe ich endlich den Absprung?

  • hallo blumenwiese!

    beim lesen deiner beiträge dachte ich, ich lese von mir :)

    ich schaffe es nicht mich zu lösen und hab genau die selben gedanken die du gehabt hast bzw hast.

    immer diese fragen warum,wieso und weshalb..

    wie gehts dir denn jetzt?

    vielleicht schaust auch mal bei meinem thread vorbei

    glg angy

  • Seit längerer Zeit bin ich wieder hier. Dass viele gar keine Lust mehr hatten auf meinen Thread zu antworten, weil ich immer und immer herumeierte, das kann ich mir vorstellen. Es ist ja auch schlimm zu lesen, dass jemand nicht dazulernt sondern immer wieder hofft.

    Ich bin getrennt. Das klingt hart. Wo ich doch so harmoniesüchtig bin und es den anderen immer recht machen möchte. Und so merke ich, dass ich schon wieder anfange, mein Mitleid auszupacken. Weil... er will wieder zurück. bitte helft mir, dass ich mein Mitleid wieder einpacke und gaaaanz tief vergrabe. Damit ich nicht schon wieder rückfällig werde und ihn zurück nehme. Es hatte sich nie etwas auf Dauer geändert. Und zum Schluss standen die Bierkisten wieder im Keller. Beim Aufräumen, nach seinem Auszug, fand ich dann noch diverse Tüten mit leeren Bierdosen. Trotzdem ist er der Meinung, dass er kein Problem hat. Und dass sein schnelles Aufbrausen einen ganz anderen Grund hat.
    In meiner Wohnung fühle ich mich wohl. Obwohl ich manchmal ziemlich alleine bin und mich sehr verloren fühle. Dann stelle ich mir vor, wie es zum Schluss war mit ihm zusammen. Da ist das Gefühl von Einsamkeit das kleinere Übel.
    Nun bin ich aber sehr harmoniesüchtig und möchte es immer den anderen Recht machen. Das ist mein Problem und wohl auch meine Coabhängigkeit. Es ist ja wirklich so, als wenn mir jemand mein Suchtmittel genommen hat. Wie seid ihr, die die Trennung schon längere Zeit hinter sich haben, aus diesem Dilemma herausgekommen?

    Blumenwiese

  • Guten Morgen Blumenwiese,

    es freut mich das du den Absprung nun endlich geschafft hast. Nun heißt es durchhalten. Das ist eher schwer und einfach wird es nicht. Da würde ich nicht lügen.
    Nach meiner Trennung bin ich zu beginn wie Falschgeld durch die Wohnung geschlichen. Ich hatte Angst vor Konfrontation. Davor das er klingelt und mich wieder einwickelt. Ich habe eine Zeitlang nicht mehr die Tür geöffnet wenn es klingelte. Wenn mich eine Freundin besuchen wollte ... musste sie zuvor eine SMS schicken "ich stehe vor deiner Tür".
    Seine Mails ... Nachrichten ... Anrufe nahm ich nicht mehr entgegen. Es war schwer den Druck zu wiederstehen - denn wenn man meint zu lieben - fühlt man sich so ja auch nicht wohl.
    Ich wollte ja eigentlich helfen...
    Manchmal saß ich im Wohnzimmer und weinte. Ich haderte mit meinen Schicksal.
    Nach ca. einer Woche fing ich an Pläne zu machen... ich schrie meine Wünsche auf einen Zettel. Manchmal setze ich mich ins Auto und fuhr einfach durch die Gegend. Ich ging alleine ins Kino.
    Suchte mir einen Sportverein aus...kaufte mir neue Kleidung. Es wurde Tag für Tag besser. Im Grunde habe ich nach dem Motto "Schritt für Schritt ins neue Leben" gelebt.
    Wenn ich zu Down war ...habe ich bei der Seelsorge angerufen. Ich wollte mein Umfeld nicht mehr belasten.
    Mittlerweile ist ein halbes Jahr vergangen. Es geht mir gut und ich fühle mich nicht mehr schlecht...ganz im Gegenteil. Endlich fühle ich mich frei.

    Was mir auf jeden Fall auch geholfen hat - ist das schreiben hier. Bleibe dabei...

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft ... du schaffst das.

    LG

    Sarawen

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