Rückfallsituationen

  • Hi Leute!

    Schreib mal wieder nen Beitrag zum drüber nachgrübeln, vor allem aber um die Grundbausteine zu untermauern....

    Denn oftmals wird gedacht das ein morz Drama, mega des Dilema passieren muss das ein Rückfall passiert, dem ist aber nicht so, die häufigsten Rückfallsituationen sind:

    1. passieren die hälfte aller Rückfälle zu hause, wobei Alkohol zu hause vorrätig war, deswegen ist es sinnvoll die Erreichbarkeit vom Alkohol zu erschweren....

    2. findet die Mehrzahl von Rückfällen in Gegenwart von Personen statt welche Alkohol konsumieren, wobei oft ein sozialer Druck auf den Alkoholiker ausgeübt wird und/ oder nicht versucht wird ihn am konsumieren zu hindern, mögliche Erklärung hierfür ist die unzureichende Aufklärung des Bekanntenkreises. (offener Umgang)....

    3. oft sind psychische Belastungen (depressive Verstimmung, Ärger usw.) Auslöser für den Rückfall, wobei sich der Abhängige eine Verbesserung der Gefühlslage verspricht und die negativen Auswirkungen des Alk. Konsums vergisst/ vergessen hat....

    4. viele Rückfällige waren sich vor dem Rückfall sicher das ihnen kein Rückfall passieren könnte, deswegen wurden sie nachlässig in ihrer Wachsamkeit und vernachlässigten die stetige Konfrontation/ Tockenheitsarbeit....

    5. sind etwa die hälfte aller Rückfälle der Versuch kontrolliert trinken zu können....

    greets Zimbo....

  • Hallo,

    ich möchte noch 2 Gründe hinzufügen:


    1. Den Automatismus und Abspaltung: Ich stehe z. B. an einer Supermarktkasse und lege ganz automatisch die Flasche auf´s Band. Gesteuert wird dieses Verhalten vom Unterbewußtsein und nicht vom Bewußtsein.

    2. Auch glückliche Momente verleiten m. E. zum Trinken. Hier möchte ich den Moment vermeintlich mit Alkohol verlängern.


    Gruß

    BC

  • Schönen guten Morgen,

    ja, die Eröffnung dieses Themas und die Diskussion darüber schadet nicht, man sollte sich, ausgehend davon, daß wir eben diese Krankheit Alkoholismus haben, von Zeit zu Zeit mal wieder ein paar Gedanken machen.

    Hab vor kurzem mein 7tes Jahr in meinem "neuen Leben" begonnen und war in dieser Zeit, dafür bin ich sehr dankbar, nie in einer Krise, so daß mich das in die unmittelbare Nähe eines Rückfalls gebracht hätte.

    Ich war damals - Ende Trinkerzeit/Anfang neues Leben ohne Alkohol - für meine Begriffe "ganz unten", und ich hab mir damals geschworen, wenn ich noch einen Funken Stolz besitze, dann unternehme ich jetzt etwas dagegen, und zwar von Grund auf, mit professioneller Hilfe und mit allem, was mir möglich ist.

    So machte ich es dann auch. Stunden bei Psychotherapeuten, mehrmonatige stationäre Entwöhnung, danach drei Jahre reale SHG, mit der ich immer noch in Verbindung stehe, das eigene Leben umgekrempelt, eben alles so gemacht, wie es im "Lehrbuch" steht und wie eben auch die in diesem Forum jeweiligen Grundbausteine dazu sind.

    Aber, wie schon gesagt, ich hab zwar in diesen 6 Jahren keinen Rückfall gehabt, aber ich sehe auch, daß mit Fortdauer dieses neuen Lebens ohne Alkohol es unerlässlich ist, sich von Zeit zu Zeit die Grundbausteine wieder vor Augen zu halten, man sollte sie immer in einer Art virtuellen Tasche mit sich führen und/oder sich das diesbezügliche Verhalten in diesen Themen "updaten". Davon bin auch ich nicht ausgenommen.

    Ich gehe zwar davon aus, in meinem Leben nicht mehr Alkohol zu trinken, aber mit Sicherheit wissen, ob ............?

    Eben deswegen, das meine ich jetzt für mich, schadet es nicht, sich diese Grundbausteine wieder mal zu verinnerlichen, denn, würde ich jetzt sagen, ich hab in diesen 6 Jahren nie an Alkohol gedacht, dann wisst ihr so wie ich, daß das eine glatte Lüge ist.

    Meiner Meinung nach ist man in einer recht guten "Ausgangsposition", wenn man ein Tendieren in Richtung Rückfall gleich am Ansatz erkennen kann, ich für meinen Teil hab in meinem neuen Leben eine wesentliche Änderung mir angeeignet, die mir persönlich auch, wie ich merke, guttut:

    Ich hinterfrage Dinge wesentlich öfter und bilde mir meine eigene Meinung und mir gehts nicht schlecht dabei. Dies betrifft nicht nur das Thema Alkoholismus, sondern auch Meinungen der Medien, Tagespolitik,etc.

    klarerkopf

    Mein abstinentes Leben begann am 25. Okt. 2005

  • Hallo
    "das Böse ist immer und überall"sang einst schon die EAV.Daher
    immer wieder bewußt machen der Grundbausteine. Dank an Verfasser.
    Gruß Kay

  • Hallo Zimbo und Bc
    Ich gebe euch beiden recht,die Frage ,die sich mir stellt?
    Wie konnte es dazu kommen?
    Meiner Meinung reicht es doch nicht die Aufgeführten Punkte.
    Da ist doch schon etwas im vorfeld gewesen,ich laufe heute auch an Flaschenregalen vorbei,und mache nicht die Augen zu.
    Und habe bei mir festgestellt,das hat sich schon viel früher angekündigt.
    Da ist doch meiner Meinung anzusetzen,das es erst gar nicht so weit kommt.
    LG Hans

  • Hallo Karsten
    Danke
    genau so sehe ich das auch,denn wenn man erst einmal in dieser Mühle steckt,sieht man kein ende mehr,erst wenn man sich austauscht,dann kann man neutral einen Weg gezeigt bekommen,ob man ihn nun annehmen möchte oder nicht,ist wieder eine andere Sache.
    LG Hans

  • Hallo alle miteinander,

    Zitat

    genau so sehe ich das auch,denn wenn man erst einmal in dieser Mühle steckt,sieht man kein ende mehr,erst wenn man sich austauscht,dann kann man neutral einen Weg gezeigt bekommen,ob man ihn nun annehmen möchte oder nicht,ist wieder eine andere Sache.

    Der Austausch ist schon eine ganz wichtige Sache, um am Ball zu bleiben - aber ich finde, man sollte auch bedenken, dass es sich um Menschen handelt, die selber mehr oder weniger krank sind. Kein Kranker kann einem anderen Kranken den Weg zeigen.

    Mir ging es so, dass ich leid war, immer über meine Probleme zu sprechen - ich wollte irgendwann auch mal Lösungen haben und dazu mußte ich ganz tief bei mir schauen, viel aufarbeiten und sowas kann gar kein anderer mir vormachen - dazu mußte ich eine Therapie in Anspruch nehmen und Fachleute aufsuchen.

    Wenn ich mich darauf verlassen würde, dass andere Betroffene mir den Weg zeigen, dann würde ich wieder meine Verantwortung wieder an der Türe abgeben.

    Gruß

    BC

  • Hallo BC,

    ich lese mindestens 10-mal soviel, wie ich schreibe ...
    Was ich davon wie in meinen Alltag übernehme ist mir überlassen.

    Insoweit hat mir auch dieses Forum auf meinem ganz persönlichen Weg geholfen, indem es mich in einigen Meinungen bestätigt hat,
    meine Erkenntnisse erweitert hat, manchmal gezeigt hat - wie es nicht geht ... usw ...

    Im Grossen und ganzen gilt:
    Alle Gründe aus denen ich getrunken habe, sind die wahrscheinlichsten Rückfallgründe.

    LG Jürgen
    --------------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • Hallole!

    Bei diesem Beitrag ging's mir auch nicht die Entstehung eines Rückfalls, sondern die Situationen in denen es dann blopp macht.....

    Greets Zimbo....

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