Nur heute

  • Servus Old Flatterhand,

    es tut mir gut, Deine klaren Gedanken zu lesen.

    Danke für das Teilhaben-lassen.

    LG
    Spedi

  • glück auf of

    Zitat von Old Flatterhand

    Das Alte muss die Chance erhalten
    im Feuer des eigenen Bewusstseins zu
    verbrennen.
    Nur dann ist Raum, Raum, Raum für"s Neue.

    feuer ist (unbestritten) reinigend und desinfizierend. Feuer ist aber auch gefährlich, zerstörerisch und nur schwer zu kontolieren.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • guten morgen OF

    genauso.....hell, kurzes fell
    hellbraunes dreieck-ohr
    weisses dreieck mit "sommersprossen"-gesicht
    hellbraunes dreieck-ohr
    der körper, hellbraun und weiss.....sehr schönes tier
    ich bin verliebt :!:

    bei manchen sätzen muss ich schmunzeln
    entweder weil sie mir begegnet oder von mir selbst geschrieben wurden

    als ich zu beginn bei meiner ärztin war, fragte ich sie "was kann ich noch machen" :?:
    sie sagte," nichts :!:
    setzen sie sich einfach hin, es werden bilder hochkommen
    sie werden kommen und gehen
    nehmen sie diese ohne wertung hin und warten einfach ab was passiert
    nichts wird passieren
    die schlimmsten bilder werden verschwinden"

    letztens hatte ich in meinem TB geschrieben das ich spüre, wie altes losgelassen wird, neues so entstehen kann, platz und raum findet...
    dann les ich das hier, so ähnlich....
    schön :D:D:D

    ich werde bald in eine klinik gehen um meine trockenheit zu stabilisieren
    und verhaltenstechniken zu erlernen, die mich im job nicht zu schnell unter druck kommen lassen.....
    denn da seh ich bei mir die grösste "gefahr"

    verabschiede mich dann aber noch :)

    bis bald,petra

    der weg ist das ziel

  • Hi Spedi

    Danke für"s Reinlesen.


    Hi Petra

    Deine Ärztin ist ja ein wahrer Glücksgriff.
    Sehr einfühlsam.
    Das Auftauchen der Bilder beobachten.

    setzen sie sich einfach hin, es werden bilder hochkommen
    sie werden kommen und gehen
    nehmen sie diese ohne wertung hin und warten einfach ab was passiert
    nichts wird passieren
    die schlimmsten bilder werden verschwinden"

    Für eine erfolgreiche Therapie wünsche ich dir das Beste.
    Es wartet während dieser Zeit eine Hündin auf dich.

    Liebe Grüsse OF

  • lieber OF

    das ist sie :!:
    eine grosse stütze und sie (er)kennt mich.....
    ja, meine hündin
    das wird ein grosser abschiedsschmerz, ich darf nicht dran denken :!:
    ich muss wieder einmal loslassen
    sie ist in guten händen, bei meiner tochter
    sie studiert in einer anderen stadt, also auch für die kleine motte eine umstellung
    aber die beiden kennen und lieben sich sehr...

    ich hoffe in der klinik mehr über die krankheit zu erfahren um es in meinem leben für mich anwenden zu können

    allerliebsten gruss,petra

    der weg ist das ziel

  • ...and I guess, I just don`t know...

    Ich komme aus einem kaputten Elternhaus
    doch um eine gutbürgerliche Fassade
    aufrechtzuerhalten wurde alles getan.
    Der Vater war Alkoholiker;
    Er starb mit sechzig Jahren. Ja genau an dieser Krankheit.
    Meine Mutter war die typische Coabhängige.
    Unfähig um die Türe aus der Hölle zu öffnen.
    Ihre Kinder hätten es ihr gedankt.

    Sie starb im Alter von gut achtzig Lebensjahren.
    Verhärmt, im Clinch mit der Welt und mit verschränkten Armen,
    So hat es mir mein Neffe erzählt.
    Denn ich habe keinen Kontakt mehr
    gehabt mit meinen Erzeugern.

    Leisetreten,
    Luft anhalten.
    Immer war diese Stimmung present,
    Nie war die Chance da das
    sich die dunklen Wolken auflösen.
    Beide Elternteile auf ihre Weise unfähig,
    überlastet und total mit sich selbstbeschäftigt.
    Nie in meinem Leben habe ich irgendwie Respekt
    oder Liebe für diese beiden Chaoten empfunden.

    Mein Onkel hatte am Kelleraufgang immer einen Bierkasten stehen.
    Er war kein Alkoholiker. Doch sowas war einfach üblich.
    Eine meiner Cousinen entwendete einmal eine Flasche, die wir dann
    zusammen leerten.
    Die Flüssigkeit schmeckte eklig bitter.
    Wir spielten erwachsen sein so wie wir es kennenlernten.
    Die Moral von der Geschicht.
    Meine Cousine, etwas jünger als ich, erhielt von ihren
    Eltern einen Anschiss und ich wurde Nachhause gebracht.
    Wie es mir damals ging weiss ich nicht mehr.
    Ich war ja gerade mal fünf.

    Das Gasthaus das meiner Eltern über mehrere Jahre
    gepachtet hatten, war meine Kinderstube.
    Eis, Schokolade,Bonbons, Salzstangen, Erdnüsse,
    Limonade und Malzbier waren für mich meist vorhanden.
    Ich brauchte es mir nur zu nehmen.
    Essen erhielt ich wenn mal eine Lücke im Betrieb war oder ich mir
    selbst ein Kotelett briet.
    Gemeinsames Essen fand kaum statt, wenn doch in einer
    furchtbar angespannten Atmosphäre.
    Bei den Gästen kam ich öfters zum Probierschluck.
    "Es schaut ja keiner", oder "Er ist ja schon ein Grosser"
    Ich war ja auch schon sechs Jahre alt.

    Der grosse Tag im Leben einer vielleicht Zehnjährigen.
    Es überrascht mich nicht das bei der Kommunion
    meiner Schwester Alkohol ausgeschenkt wurde.
    Es war so üblich bei unseren sogenannten Familienfeiern.
    Ich kann mich nicht mehr erinnern wer da so genau mitfeierte
    an Grosseltern, Tanten, Onkels, Cousins und Cousinen,
    doch es dürfte die übliche Verwandschaft gewesen sein.
    Nachdem alle gegangen waren spielten meine
    Schwester und ich:
    " Trink Brüderlein trink" und das nicht zu knapp.
    Ich war sieben Jahre.

    Mit einem Schulfreund (er beging Selbstmord als er achtzehn war)
    kauften wir uns nach der Schule manchmal eine Zweiliterflasche
    Pennerwein und tranken diese in einem Park wobei wir mächtig
    rumgröhlten.
    Zuhause angekommen kotzte ich noch in die Waschküche
    und legte mich dann ins Bett.
    Am nächsten Morgen war mir speiübel und ich hatte furchtbare
    Kopfschmerzen.
    Ich wollte nie mehr trinken.
    Der Vorsatz hielt dann mehrere Wochen, dann begann eine neue Runde.
    Zu diesen Vorfällen erhielt ich von meiner Mutter nur einen
    vorwurfsvollen Blick und eisiges Schweigen.
    Das war neben dem Geschimpfe das man anständig sein soll,
    der Drohung mit dem Heim und die Anderen,
    die das doch auch nicht machen.

    Das war die einzige Weise wie in meinem
    Elternhaus Konflikte angegangen wurden.
    Das heisst meine Mutter reagierte so,
    denn mein Vater versteckte sich hinter seinem Kreuzworträtselheft,
    überliess das Feld der Erziehung seiner Frau Gemahlin.
    Wichtig war ihm nur seine eigene Flasche.
    Ich wollte nie so werden wie er!
    Hab ich vergessen wie alt ich damals war.
    Ich war elf Jahre.

    Solchermassen wurde mir meine Lebendigkeit genommen.
    Ich wurde seelisch klein, entschuldigte mich
    andauernd das ich überhaupt hier war.
    Bloss nichts verkehrt machen, nur nicht auffallen.

    ...and I guess, I just don`t know...

  • Hallo Uwe

    ...und ich ahne, dass ich nichts weiss...

    Es ist eine Ermahnung für mich selbst
    um mich einfach an Grundlegendes zu erinnern.

    "Du brauchst es nicht unbedingt zu wissen.
    Nichtwissen ist okay.
    Nichtwissen ist göttlich."

    So oder ähnlich vermittelte mir
    das einst ein geschätzter Mensch.

    Dieses "Wen kümmerts" war und ist mir sehr
    hilfreich diesen westlichen Ehrgeiz, dieser unbewussten
    Gier immer und überall Bescheid wissen zu müssen,
    mitreden zu wollen, auf der Höhe sein zu wollen,
    etwas entgegenzusetzten.
    Es ist die Gelegenheit sich fast überall
    zurückzulehnen, Gelassenheit zu üben.

    Jedoch wie das schon erwähnte
    "Du bist es bereits".
    Nichts um sich dahinter zu verstecken.

    Lou Reed lebt heute in New York City
    und erfreut sich bester Gesundheit.
    Da er bereits 69 Jahre alt ist sind deine
    Aussichten ihn zu überleben relativ gut.
    Dennoch ist es noch nicht soweit.

    Eine Frage hab ich noch.
    Erscheinen dir meine Vergangenheitsbeiträge
    eigentlich voller Groll und Unversöhnlichkeit?
    Ich selbst kann mich da nur selbst reflektieren
    und stelle einfach fest das die Worte von solcherart
    Geschichten immer ein bisschen nach Opferrolle riechen.

    Diese autobiographischen Erzählungen sind
    für mich das A und O der Heilung.

    Ich hatte Bücher aus dem Klinikbereich
    über unsere Sucht in der Hand.
    Frägebögen, Diagramme, Tabellen, gelehrte
    und ellenlange Erläuterungen über Fachbegriffe.
    Kopfschüttelnd legte ich das wieder auf die Seite.

    In Selbsthilfegruppen, ich erwähnte zwar das ich
    ohne trocken wurde und das stimmt auch.
    Doch die ganzen Extrinker, die ich im Thread erwähne
    habe ich nicht auf dem Marktplatz kennengelernt
    indem ich ein Schild hochhielt.

    Als meine Nüchternheit längst in trockenen Tüchern war
    (wie soll ich es anders ausdrücken)
    ging ich sporadisch in Gruppen.
    Für mich selbst war es ein Abklopfen,
    wo meine Irrtümer und Überheblichkeiten waren.

    Das für mich wertvollste war wenn ein
    Mensch, der da reingestolpert kam, Wochen
    und Monate nur zuhört, sich dann meldet und
    das erste Mal die Kraft und den Mut hat
    zu sprechen.

    Ich heisse... und habe heute nicht getrunken.
    Ich habe heute nicht getrunken.
    Das ist alles.
    Danke für"s Zuhören.


    Grüsse

    Eine ruhige Hand

  • Hallo O.F.
    Ich denke, dass Groll oder besser ein geregeltes Maß an Unmut, durchaus berechtigt ist. Darum darf der auch, meiner Meinung nach, ersichtlich sein. Doch ich erkenne keinen Hass.
    Das erachte ich auch für mich als wichtig. Ich brauche meine Vergangenheit nicht zu lieben. Damit bin ich überfordert (das akzeptieren war schwer genug). Genauso wenig pflege ich Ressentiments gegenüber meiner Historie.
    Ich halte es auch für wichtig, die eigene Geschichte so wahrheitsnah wie möglich zu erinnern. Jeder hat da seine persönlichen Vorlieben. Ich habe sie als Comic-Zeichnung für mich aufgearbeitet. Wobei es mehr Text als bei so was üblich gibt und es nur für „Eingeweihte“ auch lustig erscheint. Meine Mutter und meine Schwester haben beim Lesen geweint – meine Therapeutin ihre Analyse über Bord geworfen – und die „Betroffenen“, denen ich es zeigte, herzlichst gelacht. Es war meine Katharsis.
    Wenn dabei noch etwas Melancholie mitschwingt – sei es drum – die ist auf jeden Fall ehrlich. Und ohne Schuldzuweisungen und Strafanmaßungen – keine Opfer, keine Verluste und keine Betrogenen.
    Gruß Uwe.

  • Hi Uwe

    Als ich keinen Alk mehr trank begann ich ein Tagebuch zu schreiben.
    Mit der Zeit peppte ich die Seiten mit kleinen Zeichnungen auf.
    Das heisst am Anfang so Wolken, Sonnen und Regen wie sie aus der Wettervorhersage
    bekannt sind und später mehr Hieroglyphenartiges als sonst was?
    Zu mehr hat es nicht gereicht.

    Aus dem Nichts heraus kaufte ich mir vor ungefähr drei Wochen eine Comicsoftware.
    Es gab keinen besonderen Anlass. Ich wollte mir nur mal wieder was gönnen.
    Zwanzig Euro sind nicht viel Geld. Nachträglich gesagt. Es hat sich gelohnt.
    So vage hatte ich vor Seiten in meine kleinen Videoprojekte einzubinden.

    Obwohl ich von klein auf mit Comics und Cartoons vertraut war
    hatte ich mich jenseits des Konsumierens noch nicht damit auseinandergesetzt.
    Das was ich dann mit Hilfe des Programms erstellen konnte faszinierte mich.
    Die grosse Aussagekraft einfacher Charactere vor simplen Hintergrund,
    aufgemotzt mit Objekten wie Mausefalle oder Fliegenpilz und
    die unvermeidlichen Sprech- oder Denkblasen.

    "Hi Leute" schrieb ich in eine rein. Mehr fiel mir nicht ein.
    "krzz##pt*!?pth#" kam dann in einer anderen Sprechblase hinzu.
    Nicht weiss sondern Blase gerötet.
    Es ergab Sinn und ich bedauerte in diesem Moment das es
    im Alkoholikerforum nicht diese Möglichkeit als Beitragsform gibt.

    OF

  • Leben ist ein harter Lehrer.

    Manchmal war ein dünner Glockenton im Tal zu hören.
    Alle wussten es ist die alte x.
    Es gab kaum überraschende Tote im Ort und die
    Erwachsenen soweit sie sich näher kannten
    hatten schon Abschied genommen.
    Ich erinnere mich daran wie meine Mutter
    manchmal mit den Worten fortging:
    Esst schon mal.
    Ich geh nur noch einmal zur y rüber.
    Bei der ist es bald soweit.

    Die Toten wurden einige Zeit im Leichenschauhaus aufgebahrt.
    In den ersten Zeiten konnte man noch direkt an die Bahre treten.
    Erst sehr viel später wurde der Raum durch eine
    zusätzliche Glaswand zweigeteilt.

    Wir Kinder schauten während unserer
    nachmittäglichen Spiele vorbei,
    bestaunten die Leichenblässe
    und sprachen darüber wie wir
    den Menschen gekannt hatten,
    was wir mit Ihm erlebten.

    Diese Momente waren zeitlos und friedlich.
    der Tod war noch ohne Schrecken.

    Es gab noch einen anderen Eingang und der enthielt die
    alten Knochen und Schädel vergangener Jahrhunderte.
    Irgendwann in alter Zeit musste Platz auf dem Friedhof
    für weitere Bestattungen geschaffen werden.
    Namenlos und unsortiert wurden die Gebeine
    hinter einem eisernen Gitter aufbewahrt.

    Es war der ideale Ort um über das eigene Sein nachzudenken.

    Sie haben getanzt.
    Sie haben gelacht.
    Sie sind tot.

    Meine Oma war seit ihrer Geburt 1881 ins bäuerliche Leben eingebunden.
    Etliche Kinder aufgezogen, dann ihren Mann und drei
    Söhne im Zweiten Weltkrieg verloren.
    Nach Kriegsende Flucht und Vertreibung.
    Sie lebte bei ihrer Tochter, meiner Mutter ,
    arbeitete bis in ihre Neunziger im Garten mit und
    hielt sich von den aufkommenden technischen
    Neuerungen wie Telefon und Fernsehgerät fern.
    Sie hatte einen seltenen Glauben jenseits
    von Fanatismus und Frömmigkeit.
    Am ehesten ist es vielleicht mit der Einfachheit
    eines Luis Trenker zu beschreíben.
    Sie starb bereit für das Unbekannte.
    Ohne Angst oder Zweifel.
    Ihre letzten Worte waren entsprechend.

    Da war noch mein Schulfreund, mit dem ich nach der Schule
    diese Zweiliterflaschen Pennerwein getrunken hatte.
    Zusammen haben wir Haschisch und LSD entdeckt,
    trampten durch die Lande und lasen Bücher von
    Tim Leary, Jack Kerouac und Jerry Rubin.
    Während ich während meiner frühen Jugend weitgehend
    auf Alk verzichtete und mich der Erforschung
    pschychedelischer Welten widmete,
    war mein Kumpel weniger wählerisch.
    Er haute sich rein was so grad da war.
    Es ging wahnsinnig schnell bergab.
    Sein "The feel alright" war in allen Discos
    und Parties der Region mehr als bekannt.
    Es war das Einzige was er in seinen
    legendären Zuständen noch von sich gab.

    Einmal wurde ich in der Arbeit angerufen.
    Der Kumpel hat sich umgebracht.

    Bei der Beerdigung legten wir Ihm ein
    Album von Grateful Dead auf die Kiste.
    An einem nahen Berghang rauchten wir grosse Joints.
    Der Tod hatte seine Unschuld verloren.

    In diese Zeit fällt auch der Zivildienst.
    Die Pflege von Menschen mit unheilbaren Krankheiten.
    Sie wissen das sie nur noch kurz zu leben haben.
    Bei einigen Patienten ist eine innere Einstellung vorhanden,
    ein absoluten Nichtakzeptieren der Realität.
    Ein Hadern mit dem Schicksal.

    Sie sind ans Bett gefesselt, werden gefüttert, angezogen,
    Die Windeln werden gewechselt.
    Nichts ist ihren Körpern mehr möglich.
    Doch in den Augen Einiger ist ein
    bedingungsloses JA zum Leben.
    So wie es ist.

    Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe erinnere ich
    mich besonders an ein Mädchen,
    das ich einst sehr sehr geliebt habe.
    Eine Seelengefährtin.

    Heute ist aus einem ganz besonderen Grund Ihr Tag.
    Mitte der Achtziger war ich aus der fernen weiten Stadt
    zu Besuch bei meinen alten Jugendfreunden.
    Wir feierten eine typische Sommerparty mit Grillen, Fassbier
    und zwischenzeitlichen Liedern auf der Gitarre.

    Am Küchentisch unterhielten wir uns.
    Wie gehts der ...? Verheiratet mit...
    Und dem ...? Neuen Job bei...
    Und der ...? Autounfall vor zwei Jahren im Auslandsurlaub.
    Alkohol im Spiel.
    Ich ging in eine Ecke des riesigen Gartens,
    Tränen in den Augen.
    Schaute hinauf zu den Sternen.

    Und heute Nacht werden einige Sterne besonders hell leuchten !


    OF

  • glück auf of

    Zitat von Old Flatterhand

    Alkohol im Spiel.

    der tot hat für mich jeden "schrecken" verloren. ich denk, ab und zu könnt der tot bei dem einen oder der anderen ne befreiung sein.
    der "schrecken" liegt für mich im sterben. ich will auf garkeinen fall so "verrecken" wie meine ex-frau. ich wünsch mir mal n schnellen tot z.b. schwimmen in der shark-bay, aber ich denk, das hat noch 40-50 jahre zeit.

    schöne zeit und n klaren himmel

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias

    Lebt den die alte Silberkralle noch, Silberkralle noch ?
    Jetzt wundert es mich nicht mehr das es
    im Erzgebirge so volkstümliches Liedgut gibt.
    Glückwunsch zum hundertzehnten Geburtstag.

    Wünsche können eine positive Wirkung haben.
    Doch dem Schicksal entgeht man nicht.

    Du hast es bestimmt irgendwo beschrieben,
    doch woran ist deine Frau gestorben ?
    Ich ahne es.

    Eine abschliessende Schnapsdrosselfrage,
    die ich nicht mit ins Grab nehmen möchte.
    Schon ziemlich weit oben im Thread schreibst du:

    Der Absinth ...
    das kenn ich mit "honigschnaps"

    Könnte es sein das du den Absinth,
    dessen Hauptbestandteil der Wermut ist,
    mit dem Met verwechselst.

    Wie dem auch sei.
    Die Herstellung würde die Genossen
    in beiden Fällen ehren.

    Grüsse aus dem Sternenland

    OF

  • glück auf nochmal of

    zum gratulieren hatt s noch 50jahr zeit - geplant is das so, wenn nischt dazwischen kommt, z.b. der "späte plötzliche kindstot" oder so

    Zitat von Old Flatterhand

    Der Absinth ...
    das kenn ich mit "honigschnaps"

    bezog sich darauf das ich den honigschnaps 1990 beinahe gekostet hätte :oops:

    wie du schon richtig ahnst - sie hat sich totgesoffen. guckst du hier https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…p=442471#442471

    freu dich des lebens solang s hält

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Old Flatterhand
    Ich habe eben nochmal im „Kaffeklatsch“ nachgeschaut. Wir beide sind hier im Forum so ziemlich zur gleichen Zeit aktiv aufgeschlagen. Du hast mich mit deinen Gedanken und Vorstellungen sozusagen von Beginn an begleitet – und ich bin sehr dankbar, dass ich dich auf diesen Weg ein wenig kennenlernen durfte. In deiner Geschichte und mit deinen Vorstellungen hast du mich meist irgendwo berührt. Daher Dir einen besonders herzlichen Gruß zum Jahreswechsel.
    Gestern habe ich in einer Fernsehsendung einen Satz gehört, der mich nachdrücklich getroffen hat: „Vielerorts trauert am Grab eines Menschen lediglich ein nicht gelebtes Leben.“ Wir haben alle Vorrausetzungen dafür gehabt, ebenso abzuschließen.
    Matthias schreibt. „Freue dich des Lebens solange es hält!“ In diesem Sinne GESUNDES NEUES JAHR mit vielen erlebt gelebten Stunden.
    LG. Uwe

  • Hallo Uwe

    Dank für die Neujahrswünsche.
    Dasselbe für dich.

    Der elektronische Partner zeigte Nerven;
    sprich den blauen Bildschirm und verbrachte
    deshalb den Jahreswechsel in der Reparatur.

    Eine günstige Zeit hat er sich da ausgesucht
    wenn dort fast jeder im Urlaub ist.

    ***

    Liebe Liebe Liebe

    Sei etwa einem Jahr lese ich in diesem Forum.
    Obwohl Alkoholiker interessierte mich
    nur der Bereich Co Abhängigkeit.

    Ein Alkoholmolekül hat sechs Kohlenstoffatome,
    diesselbe Anzahl Sauerstoffatome und
    achtzehn Wasserstoffatome.
    Damit hat es sich auch schon.

    Die Suchtstrukturen kennenzulernen wie sie
    innerhalb von Beziehungen oder Geflechten wie
    Familien präsent sind, das sind für mich die
    Schlüssel, die die Türen der Heilung aufsperren.

    Aus den Beiträgen erfuhr ich so eine schon ziemlich
    bizzare Auffassung dessen was Liebe ist.
    Er hat mich verprügelt, gedemütigt, benutzt,
    erniedrigt, aber ich liebe Ihn.
    So eine extreme Beziehungssucht kannte ich nicht.
    Ich schaltete den Compuer aus und reflektierte
    im Sessel bei Kerzenlicht über die Frage:
    Was ist Liebe?

    Mein Elternhaus hab ich schon erwähnt.
    Nie in meinem Leben habe ich irgendwie Liebe
    für diese beiden Chaoten empfunden.

    Mein nachpubertäres Ich liebe dich war eher ein am Besten
    schon heut Nacht ansonsten kannst du mich mal;
    oder ein Ich liebe dich bleib bei mir um Verlustängste
    und das Alleinsein nicht spüren zu müssen.
    Ein Übermalen meiner inneren Mängel.

    Nachdem ich einige Zeit schon trocken war
    nahm ich an verschiedenen Seminaren teil.
    Ein Kochtopf verschiedenster therpeutischer
    Zutaten über das Wochenende verteilt,
    könnte man auch sagen.

    Eine Übung war sehr seltsam.
    Etwa eine halbe Stunde im Raum umhergehen
    und während man/frau aus dem Fenster schaut oder
    die Wand anstarrt sich immer zu verinnerlichen:
    Ich bin die Liebe"
    Trifft man auf einen anderen Teilnehmer/in,
    schaut man/frau ihn/ihr in die Augen und denkt still für sich:
    "Ich bin die Liebe"


    OF in Liebe

  • Hallo Old Flatterhand
    Das Wort Liebe, wird mir in den heutigen Zeiten zu inflationär benutzt, als das ich es überhaupt noch auf persönliche Beziehungen anwenden möchte. Denn da wird es zu oft mit Verliebtheit verwechselt.
    Mal eine alternative und vergleichsweise naive Formulierung von mir, was Ansatzweise Liebe ausmachen könnte.
    Wenn ich milde bin, mit dem Urteil über andere und keineswegs zu streng mit mir selbst verfahre; wenn ich mir meiner Unvollkommenheit bewusst bin und daher auch die Unzulänglichkeiten des anderen respektiere; meine Rechte auch dem anderen zugestehe, nähere ich mich meinem Verständnis von Liebe.
    Es mag nicht immer leicht sein ein gutes Wort für den Anderen von sich zu geben, aber nichts Übles zu sagen – kostet nichts mehr, als den Mund zu halten. Das widerspricht vermutlich dem allumfassenden Harmoniebedürfnis der vollkommenen Liebe, stellt dafür aber keine so große Überforderung dar.
    Mich würde noch interessieren, wie es dir bei der Übung gegangen ist – außer seltsam, das ist mir zu wenig.
    LG – Uwe.

  • Hallo Uwe

    Da lässt jemand nicht locker !
    Es ist wahr das wir möglichst oft ins Kontextmenü gehen sollten
    um unseren Wortschatz zu aktualisieren.
    Dann bleibt die Sprache zumindest etwas lebendiger und
    wir reden weniger aneinander vorbei.
    Doch die Worte bleiben und ich glaube es wird zuwiegend
    schwieriger die Urbedeutung zu erspüren.

    Ich selbst hatte vor kurzem Schwierigkeiten
    das Wort ...Ganzheitliche ... zu verwenden.
    Es wurde vermutlich irgendwann in spirituellen Kreisen kreiert
    und nachdem man herausfand wie gewinnbringend
    man es anwenden konnte schmückte es alsbald
    die Hochglanzbroschüren von Seniorenstifts
    und Rehaeinrichtungen.

    Im Thread Was ich wollen will schrieb ich einen
    Beitrag über ein Erlebnis.
    Vor Jahren- es war ein warmer Sommerabend,
    dieTagesgeschäfte waren erledigt, der Hund döste
    zufrieden auf seiner Decke, die Balkontür war offen.
    Plötzlich blickte ich von meinen Sinniererei hoch,
    hatte das Gefühl als wäre Besuch da.
    Doch da war niemand.
    Präsenz war das Wort, das sich gedanklich nur
    noch sehr leicht manifestierte.
    Endlich durfte ich JETZT unverhüllt, frei von all
    meinen Gedankenmüll erleben.
    Es war soooo schön!
    Ich (wer immer das in diesen Moment war) erkannte
    das JETZT immer ausreichen würde.
    Die Gegenwart trinken, der erste Drink, der mir wirklich
    schmeckte und nicht süchtig machte.

    Die Intensität liess dann nach und es kristallisierte
    sich heraus das es das es nur noch eine Frage gab
    die es zu beantworten gab:
    Wer bin ich wirklich hinter all meinen Masken, Fassaden,
    und vergänglichen Eitelkeiten.
    Diese Frage konnte niemand ausserhalb von mir beantworten.

    Bezugnehmend auf den Beitrag schriebst du an Penta.

    Es ist ein Zustand.
    Es ist jenes aufgehen im Hier und Jetzt.
    Es ist kein Dauerzustand,
    sondern ein verweilen im Augenblick –
    die Fragen sind vorher und danach.

    Durch die Sehnsucht (sie ist unheilbar) die mich führte und
    ein inneres Bereitsein (nicht mein sondern dein Wille geschehe)
    kam ich zu diesen Seminaren.
    Ich hatte nicht vor eine bestimmte Methode oder Technik zu erlernen.
    Es war die Ausstrahlung des Leiters.
    Ich habe diesen Menschen nur innerlich klar
    und ihn sich selbst ruhend erlebt.
    In seiner Gegenwart lösten sich alle Fragen auf.

    Um es in deinen Worten zu beschreiben
    Für mich sind es einfach magische Momente.
    Sie sind mit wenig zu beschreiben, weil sie alles sind.
    Und weiter.
    Diese Momente haben die Eigenart,
    dass ich sie nicht finde wenn ich sie suche.
    Diese Momente finden mich.

    Das seltsam ist jedoch ziemlich interessant.
    Denn es beschreibt die Eingangstür.
    Ich habe immer gekämpft um ein nettes Wort,
    ein bisschen Zärtlichkeit.
    Jahrzehntelang geglaubt
    Es ist dort draussen
    und wenn ich mich genügend anstrenge...
    dann wird alles gut.
    Es hat nie gereicht.

    Die Übung selbst war nicht seltsam
    Deine Worte.
    Ein Stück weit in der Zeit ohne Ego –
    was bleibt sind Bewusstsein und der Körper.

    Vor Jahren las ich mal ein dickes Buch über
    eine Beziehung. Nach Berg- und Talfahrten
    endete es mit den Worten.
    Ich liebe dich. Ich brauch dich nicht.

    Ist schon seltsam

    OF

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