• Obwohl ich nicht getrennt lebe fühle ich mich so entsetzlich alleine...immer dann, wenn mein Mann wieder mal vorzeitig ins Bett muß weil er betrunken ist.Das ist meistens zwischen 20 und 21 Uhr der Fall und vorwiegend am Wochenende.So auch gestern abend.Wieder mal wurde mir so sehr bewusst was der Alkohol anrichtet.Die Woche über arbeiten wir sehr hart,müssen auch früh raus, aber die WE-Abende verbringe ich mehr oder weniger alleine.

    Überrascht bin ich, das doch so viele Angehörige mit diesen Problemen zu kämpfen haben.Das macht es mir etwas leichter endlich mein Schweigen zu brechen und mir wieder Luft zum Atmen zu verschaffen.Diese Sucht und die Uneinsichtigkeit meines Mannes machen mir sehr zu schaffen.Wenn ich ehrlich bin,bin ich sogar ziemlich mit den Nerven am Boden und weiß einfach nicht mehr wie ich meinen Mann dazu bringen könnte endlich etwas zu unternehmen

  • Hallo Roseanne,
    oh ja, zu zweit allein, wie ich das kenne. Willkommen hier im Forum. Ich bezeichne mich deshalb manchmal als verheiratete Single-Frau.
    Wünsche Dir die Kraft, auf dich schauen zu können und dich gut für dich einzusetzen - bin da selbst auch immer wieder neu dabei - gut bei mir zu bleiben - da ich leider - oder Gott sei Dank, nur mich verändern kann !!!
    Luft zum Atmen - ja, das ist gut . Sich selbst seinen FreiRaum freihalten.
    Ich wünsch dir viel Kraft für DICH. Weihnachtliche Grüße, die WinterSonne allein zu Hause und das ist gut so !!!

  • Ich danke Dir sehr.Dachte schon es schreibt überhaupt niemand.Es ist sehr schwer,mich überhaupt jemandem anzuvertrauen aber meine seelische Last erdrückt mich fast.

  • Das kenne ich auch nur zu gut, anstatt sich die Verantwortung z.B. für Kind, Haus und was so dazu gehört teilen zu können hatte ich oft das Gefühl dazu auch noch Verantwortung für ihn übernehmen zu müssen. Gemeinsame Unternehmungen habe ich in solchen Phasen gar nicht mehr eingeplant. Dabei bleibt auch leider vieles 'auf der Strecke'

  • Du sprichst mir aus der Seele...ich gehe längst nicht mehr mit ihm aus.Viel zu peinlich sind mir die mitleidigen Blicke der anderen wenn sich mein Mann wieder sturzbetrunken daneben benimmt.Aber ich merke auch das ich total vereinsame.Freundinnen habe ich schon lange keine mehr und wenn ich nicht meine Kinder und Eltern hätte,gäbe es mich wohl nicht mehr.

  • Hallo Roseanne,
    ich selbst hab auch noch nicht alles für mich so hinbekommen - wie ich manchmal meine es hinzubekommen, hab auch noch meine Dauerbaustellen, an denen ich mich verausgabe - musste irgendwann jedoch schmerzlich erkennen, egal was er tut - mir gehts mit mir besch... das war hart, diese Erkenntnis, dass ich mit mir selbst nicht klar kam. Das ich allein mit mir nichts anzufangen wußte und immer "NUR AUF IHN" und das Problem Alk geguckt hab.
    Folge aus der Erkenntnis, hab in mühsamer Kleinarbeit mich für mich rausgeschält - und angefangen, für mich auf unterschiedlichste Weise aktiv zu werden - quasi ein Eigenleben zu entwickeln - und raus aus der Problemspirale zu kommen.
    Ich wünsch Dir, falls du magst, dass du hier im Forum eine Möglichkeit für dich findest - dich zu offenbaren. Bleib mit deinem "Quarks" nicht allein !!!

    Ich geniese auf meine Weise das Weihfest - und das tut einfach gut, in der bewußt gewählten Alleinsamkeit mich gut zu fühlen.

    Wünsch dir viel Kraft für DICH. Die WinterSonne (noch im Schlafanzug)

  • Hallo Roseanne,
    lass dich nicht zu sehr von dem Gefühl allein zu sein runter ziehen. Mir gehts zwar im Moment auch total beschissen und ich bin froh über die ein oder zwei ECHTEN Freunde die ich habe, aber ich bin überzeugt davon neue Freunde finden zu können, wenn ich erst lockerer auf andere zu gehen kann, was ich die ganze Zeit nämlich nicht gemacht habe, du ja vielleicht auch nicht, weil man zu sehr mit dem Alkohol, und alles was er um einen herum zerstört beschäftigt ist und einfach blind wird für viele andere Dinge.
    Irgendwann kann's nur noch aufwärts gehen.

  • Zitat von dranbleiben

    Hallo Roseanne,
    ich selbst hab auch noch nicht alles für mich so hinbekommen - wie ich manchmal meine es hinzubekommen, hab auch noch meine Dauerbaustellen, an denen ich mich verausgabe - musste irgendwann jedoch schmerzlich erkennen, egal was er tut - mir gehts mit mir besch... das war hart, diese Erkenntnis, dass ich mit mir selbst nicht klar kam. Das ich allein mit mir nichts anzufangen wußte und immer "NUR AUF IHN" und das Problem Alk geguckt hab.
    Folge aus der Erkenntnis, hab in mühsamer Kleinarbeit mich für mich rausgeschält - und angefangen, für mich auf unterschiedlichste Weise aktiv zu werden - quasi ein Eigenleben zu entwickeln - und raus aus der Problemspirale zu kommen.
    Ich wünsch Dir, falls du magst, dass du hier im Forum eine Möglichkeit für dich findest - dich zu offenbaren. Bleib mit deinem "Quarks" nicht allein !!!

    Ich geniese auf meine Weise das Weihfest - und das tut einfach gut, in der bewußt gewählten Alleinsamkeit mich gut zu fühlen.

    Wünsch dir viel Kraft für DICH. Die WinterSonne (noch im Schlafanzug)


    Ich danke Dir sehr für Deine aufmunternden Worte.Es tut so gut mit jemandem darüber zu reden bzw.Schreiben.

  • Zitat von hanna71

    Hallo Roseanne,
    lass dich nicht zu sehr von dem Gefühl allein zu sein runter ziehen. Mir gehts zwar im Moment auch total beschi***n und ich bin froh über die ein oder zwei ECHTEN Freunde die ich habe, aber ich bin überzeugt davon neue Freunde finden zu können, wenn ich erst lockerer auf andere zu gehen kann, was ich die ganze Zeit nämlich nicht gemacht habe, du ja vielleicht auch nicht, weil man zu sehr mit dem Alkohol, und alles was er um einen herum zerstört beschäftigt ist und einfach blind wird für viele andere Dinge.
    Irgendwann kann's nur noch aufwärts gehen.

    Hallo Hanna,ja ich denke das ich auch nur noch unter Hochspannung stehe und keinen Blick mehr habe für irgendwas anderes.Selbst ein Weihnachtsmarktbesuch geht nicht locker von Statten weil an jedem Eck ein Glühweinstand steht.Irgendjemand besuchen geht auch nicht,die wenigstens bieten alkfreie Getränke an und so gehts grad weiter.Bisher hab ich immer noch geglaubt wir bekommen das in Griff, aber ich vermute mal das es nicht hinhaut.

  • Zitat von Roseanne

    Irgendjemand besuchen geht auch nicht,die wenigstens bieten alkfreie Getränke an und so gehts grad weiter.

    Ich habe die Tage ein befreundetes Paar besucht, sie ist trockene Alkoholikerin, und ich habe in den letzten Monaten ihrer nassen Zeit nach Möglichkeit versucht nicht dort hin zu 'müssen', denn ich wusste genau wie so ein Abend läuft. Mein Mann hingegen wollte gerne und oft mal dort vorbei schauen. Seit sie nun trocken ist hat sich der Kontakt nun wieder verbessert und sie versteht auch warum das vorher nicht so war.

    Was ich aber eigentlich sagen wollte, ich komm ja fast vom Thema ab, ist: Gerade letzte Woche sagte mir ihr Mann 'Seit sie trocken ist war dein Mann nicht mehr hier' und genau das war mir auch längst aufgefallen. Wenn ich nämlich einen Besuch dort vorgeschlagen habe hat 'mann' immer eine Ausrede gefunden.

    Andere die kein alkoholfreies Haus haben wurden dagegen immer gerne besucht. Nur nicht unbedingt von mir....

  • Zitat von Roseanne

    Bisher hab ich immer noch geglaubt wir bekommen das in Griff, aber ich vermute mal das es nicht hinhaut.

    Zu der Erkenntniss das es nicht hinhaut bin ich jetzt nach vielen Jahren auch gekommen. Auch wenn ich es noch nicht wirklich verinnerlicht habe dass ich ihm nicht helfen kann wenn er glaubt gar keine Hilfe zu benötigen.

    So hart es auch klingt, helfen können wir wohl wirklich nur uns selbst.

  • Liebe Roseanne,

    ersteinmal auch von mir ein herzliches Willkommen hier.

    Was Du gerade für dich herausgefunden hast, ging mir
    auch so. Ich wusste, ich wollte so nicht mehr leben.
    In einer Beziehung in der der eine nur trinkend und
    der andere, ich, nur aufpassend unterwegs war.

    Ich habe lange, sehr lange gebraucht mich aus
    dieser Beziehung zu lösen.
    Wie sieht es denn bei dir aus, was willst Du tun,
    damit es dir besser geht.
    Das Warten darauf, dass sich dein Partner ändert,
    ich weiß aus eigener Erfahrung, es bringt nichts,
    er wird sich nicht ändern, weil Du es willst.

    Mir hat es auch sehr geholfen, erstmal die Bestätigung
    zu bekommen, ich bin mit meiner Situation nicht allein,
    aber jammern und Antworten in denen dann auch wieder
    über das Trinkverhalten der Partner gejammert werden,
    die haben mir nicht geholfen und werden es sicher bei
    dir auch nicht.

    Ich wünsche Dir Kraft und Mut für den Weg, der für dich
    richtig und wichtig ist.
    Versuche die Augen zu öffnen und geh los, Schritt für
    Schritt in deine Richtung.

    Herzliche Grüße
    Nordlicht

  • Hallo,

    erst als ich meine Entscheidung für mich getroffen hatte, war ich endlich frei.
    Es hat zwar sehr lange gedauert, bis ich soweit war.
    Aber interessant war dann auch, wie mein Ex sich verhalten hat.
    Es gab noch eine Zeit des Bettelns und der ewigen Versprechungen.
    ca. 1 Jahr ambulante Therapie. Trotzdem hat er immer wieder getrunken. Natürlich dann heimlich.

    Aber als ihm klar war, dass es für mich kein zurück mehr gab, gab er mir auch zu verstehen, dass er nicht wirklich etwas ändern wollte. Es sei sein Problem, er wolle und müsse das alleine in den Griff bekommen. Kein Mensch könne ihm dabei helfen, auch ich nicht.

    Er zog dann auch wie besprochen aus, hat eine eigene Wohnung und trinkt fleissig weiter. Nach seiner Meinung kann er ja damit umgehen, nicht wie andere, die keinen Job mehr haben. Bei ihm stimmt alles noch ... Er hat schon immer seinen Job gemacht, war nie krank. Irgendwie hat er auch auch immer funktioniert, sich um alles gekümmert, hing nie nachts irgendwo herum.
    Deshalb war es auch so schwierig, ihn loszulassen. Aber in den letzten Jahren kamen dann noch andere Sachen dazu:

    Er hat eben alles heimlich gemacht, um ja nicht aufzufallen. Daher wollte er auch nur noch selten irgendwo hingehen, oder Bekannte bzw. Familie einladen. Da gab es immer mehr Stress, wenn mal wieder ein Besuch angesagt war.
    Aber für mich ist inzwischen das Wichtigste: Mir geht es wieder so gut, ich habe mir einen neuen Bekanntenkreis aufgebaut. Ich kann mich wieer entspannen, in Ruhe mal ein Gläschen Wein trinken und auch wirklich geniessen (sorry, mein Szet funktioniert nicht auf der Tastatur).
    Die letzten Jahre haben wir nur noch in Zweisamkeit verbracht. sogar der Urlaub war ein einziger Horror.

    Nun muss er sich nicht mehr verstecken. Das habe ich inzwischen kapiert.
    Ich habe lernen müssen, zu akzeptieren und auch zu kapitulieren vor dem Alkohol, meinen fast 20-jährigen Bemühungen ihn davor zu "retten". Es hat nicht funktioniert, weil er es nie wirklich wollte.

    Nun geht es ihm gut, mir geht es gut. Wir haben einen guten Kontakt.
    Sicher gibt es immer wieder traurige Momente, wenn er mich anruft und ich merke, dass er wieder mal völlig daneben ist. Aber dann bin ich sooo froh, wenn ich den Hörer auflegen kann und fühle mich glücklich und befreit, weil ich ihn so nicht mehr sehen und vor allen Dingen ertragen muss.

    Das ist jetzt ein halbes Jahr her, aber ich weiss, dass ich nie mehr dorthin zurück möchte, wo ich mal war.
    Diese einzigartige Freiheit, die ich jetzt leben kann, lasse ich mir nicht mehr nehmen.

    Was ich noch sagen möchte: Ganz wichtig ist für mich persönlich auch, dass er für mich trotzdem immer ein ganz besonderer Mensch war, der mir auch sehr viel gegeben hat. So will ich ihn auch in Erinnerung behalten.
    Auch jetzt lässt er es sich nicht nehmen, mir immer noch Komplimente zu machen, eine Kleinigkeit zum Nikolausi in den Briefkasten zu werfen ... wie früher mit einem persönlichen und lieben Gruss. Das tut so wahnsinnig gut.

    Irgendwie fühle ich mich immer noch sehr stark mit ihm verbunden, aber ein gemeinsames Leben kann ich mir nie mehr vorstellen, da er sicher das Trinken nicht aufgeben wird. Es ist ein Teil seines Lebens, seiner Lebensqualität. Und ich denke, er hat auch ein Recht darauf, sein Leben zu leben. Und dafür wünsche ich ihm nur das Beste.

    Auch wenn mir jetzt gerade wieder ein paar Tränchen herunterlaufen, weiss ich, dass meine Entscheidung die einzig Richtige war.

    Wir müssen nur lernen, das zu akzeptieren.

  • Das ist es ja.Mein Mann ist ein wunderbarer Mensch wenn er nüchtern ist,absolut zuverlässig und fürsorglich und ich liebe ihn von Herzen.Ich habe durch ihn soviel erreicht was früher undenkbar für mich war.Er arbeitet und lässt sich da auch nichts zu Schulden kommen.Aber wehe wenn Feierabend ist und er mal wieder loslegt mit der Trinkerei dann entpuppt er sich als egoistischer Tyrann ist bösartig und sucht den Streit wo´s nur geht.Da muß ich jedes Wort auf die Goldwaage legen nur damit die Situation nicht eskaliert.Ich hab einen Hausteufel und Gassenengel.Allein die Vorstellung ich müsste ohne ihn leben verursacht mir Angstzustände.Ich habe Angst davor das mein Leben genauso den Bach runter geht wie seins.Wann wird das endlich aufhören?Kann ich irgendwann mal nur glücklich sein?Aber wahrscheinlich muß ich zuerst bei mir selber anfangen und all meinen Mut zusammen nehmen damit sich was ändert.

  • Liebe Roseanne,

    genau das ist es, dein Leben selber in die Hand zu nehmen.

    Wir haben doch alle mal geglaubt, den liebsten und
    besten Ehemann von allen zu haben, sonst hätten wir den
    Mann ja nicht geliebt und auch nicht geheiratet.
    Aber leider, macht die Sucht auch nicht vor unserer Liebe
    unserer Partnerschaft halt. Hoffen und ausharren hilft da
    leider nicht.
    Handeln, aktiv werden, dich in den Vordergrund stellen, das
    hilft.

    Liebe Grüße
    Nordlicht

  • Hallo Roseanne,

    das Problem ist nur, Du wirst immer und ewig beide Seiten an ihm haben und akzeptieren müssen, dass er nicht nur lieb und nett ist. Und mit der Zeit, wenn Dein Druck auf ihn stärker wird, wird der Ton immer härter, er macht Dich für alles verantwortlich.

    Aber müssen wir es soweit kommen lassen, dass wir dann am Boden zerstört sind ?
    Ich glaube, hier ist unser eigener Egoismus ganz stark gefragt.
    Du willst doch auch leben und ein liebenswertes Leben haben, oder ?

  • Kann ich nicht irgendwo ein paar Kilos Egoismus kaufen? Denn das hab ich überhaupt nicht in meinem Bestandsfach.Da ich von Haus aus ein sehr harmoniebedürftiger Mensch bin wird das mit dem Egoismus wohl noch etwas dauern.Aber ich habe erkannt das ich ganz dringend etwas unternehmen muß.Die Übereinstimmung mit den Erfahrungsberichten der Forumsteilnehmer und mit den Versprechungen meines Mannes sind erdrückend

  • Hallo Roseanne,

    ich habe auch viel zu lange ausgeharrt, immer wieder gehofft. Er gab mir immer wieder das Gefühl, das er alles tut, um seine Sucht in den Griff zu bekommen. Dadurch habe ich weiter gemacht, viele Kleinigkeiten ignoriert. Die Ausrutscher zwischendurch waren auch schnell wieder vergessen. Dann ging es wieder eine Weile gut.

    Nun bin ich nicht mehr die jüngste und muss schauen, dass ich mein Leben alleine in den Griff bekomme. Aber es geht und es geht besser als ich mir dachte. Denn zu all den Problemen kam dann auch noch die Angst, wie geht es weiter, schaffe ich es alleine. Ich habe keine Kinder, kaum Freunde. Es ist alles auf der Strecke geblieben. Auch wegen meinem fehlenden Egoismus. Das weiß ich alles heute.

    Und hätte ich nicht dieses Forum gefunden und mich immer und immer wieder erkannt in den den unzähligen Beitragen der Co's, ich wäre heute noch bei ihm und würde weiter leiden.

    Lerne an Dich selbst zu denken und Dich wieder selbst zu lieben. Das geht nämlich alles in dieser Zeit verloren, weil in unseren Gedanken gar kein Platz mehr für uns selbst ist.

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