• Hallo Lena,

    herzlichen Glückwunsch zu Deinem ersten, trockenen Halbjahr. Damit hast Du einen guten Anfang gemacht. Für Dich. Weiter so. Liebe Grüße, zerfreila

  • Hallo BC, Matthias, Frank und Zerfreila

    Vielen lieben Dank für eure Antworten, darüber habe ich mich sehr gefreut!!
    Überhaupt gibt mir dieses Forum sehr viel, es ist zu einer meiner festen Säulen auf meinem Weg zu einem trockenen Leben geworden. Sozusagen einer der wichtigen "Eckpfeiler", andere sind zB. meine SHG, meine Mutter, meine beste Freundin, meine Psychologin und natürlich ich selber. Auch meine Arbeit spielt dabei eine große Rolle, sie gibt mir vor allem Sicherheit und Zufriedenheit. Ich strebe zwar langfristig eine Umschulung an, doch so weit bin ich noch nicht, eins nach dem anderen....
    Jetzt mache ich erstmal die Nachsorge und danach fange ich mit meiner ambulanten Gesprächstherapie an. Es gibt da noch so einiges, was ich bearbeiten möchte und hoffentlich damit auch endlich verarbeiten kann. Naja mal sehen, das ist erstmal im Groben mein Plan für die nächste Zeit.

    Bis bald, herzliche Grüße :wink: Lena

  • Hallo lena,
    moechte dir auch herzlich zu deinem "trockenen halben" jahr gratuliern.
    bei mir waren es gestern immerhin auch schon 4 monate.
    ich lese gerne in deinem Thread.
    jeder tag ein neuer herrlicher tag, ohne verfolger
    "alkohol". Verfolgen tut er uns vielleicht noch ein bisschen, aber einholen wird er uns nicht!!!!!!!! ;)
    tschuessi, kolibri

  • Hallo Kolibri, hallo liebes Forum,

    lieben Dank für Deine Glückwünsche und ich möchte gerne auf Deine letzten beiden Sätze Bezug nehmen

    Zitat

    jeder tag ein neuer herrlicher tag, ohne verfolger
    "alkohol". Verfolgen tut er uns vielleicht noch ein bisschen, aber einholen wird er uns nicht!!!!!!!!

    Ich habe folgende zwei Erlebnisse gehabt:
    Ich arbeite in einem Kiosk und verkaufe also auch Alkohol. Damit habe ich auch keine Probleme. Meine Risikominimierung für mich persönlich sieht so aus, das ich zu Hause keinen Alkohol habe, das ich nicht in Kneipen oder auf Feiern gehe, wo (viel) Alkohol getrunken wird, das ich den Kontakt zu ehemaligen Saufkumpanen abgebrochen habe und das ich mich auch von alkoholisierten Menschen im allgemeinen fernhalte. Im Kiosk ist der Alkohol eine Ware für mich und sie ist geschlossen. Für mich war es auch nie ein Problem beim Einkaufen am Alkoholregal vorbei zu gehen. Jedoch könnte ich nicht im Ausschank von Alkohol arbeiten und ich kann auch nicht in eine Kneipe gehen. Das weiß ich und das setze ich auch konsequent um bzw. setze ich mich dem nicht aus.
    Jetzt ist die EM und am letzten Sa. habe ich um 6:30 angefangen zu arbeiten und um 6:45 kam ein Kunde herein, der stark alkoholisiert war und den ich auch vom Sehen aus meinen Kneipenzeiten kannte. Die Situation war für mich extrem unangenehm, mich hat vor allem die Art, wie und was er geredet hat sehr abgestoßen und auch der starke Alkoholgeruch war einfach widerlich. Mich hat das noch lange beschäftigt, auch wenn ich keinen Saufdruck hatte, so hat es doch etwas in mir ausgelöst, es hat was mit mir gemacht-leider kann ich es nicht in Worte fassen, was es mit mir gemacht hat. Aber ich weiß, das ich vorsichtig sein muß und auf mich aufpassen werde. Zum Glück haben wir wirklich sehr selten solche Kunden. Wäre das anders, würde ich ernsthaft darüber nachdenken, mir eine andere Arbeit zu suchen.

    Dann hatte mein Bruder Ende März Geburtstag und da war ich ja in meiner LZT. Er ist Autist und lebt in einer Einrichtung für erwachsene Autisten. Die Einrichtung hatte zudem auch 25-jähriges Bestehen und sie haben heute ein großes Sommerfest gemacht. Da bin ich zusammen mit meiner Mutter mit dem Zug hingefahren. Ich freue mich immer sehr, meinen Bruder zu sehen, da dies zeitlich bedingt nur ca. 3-4x im Jahr der Fall ist. Es war soweit, bis auf das Wetter, alles gut. Doch es gab auch Alkohol, zwar sehr wenig, aber dennoch war es für mich das erste Mal seit einem halben Jahr, das ich mich so damit konfrontiert sah. Ich wurde gefragt, ob ich Sekt, Sekt mit O-Saft oder O-Saft möchte....klar habe ich O-Saft genommen....aber es war irgendwie komisch. Später dann gabs auch "Kurze" und mir wurde wieder etwas angeboten, und da habe ich-für mich zum ersten Mal bewusst- gesagt, das ich gar keinen Alkohol trinke. Danach wurde ich nicht mehr gefragt und damit konnte ich gut leben.
    Trotzdem merke ich, das mich das sehr beschäftigt und deshalb habe ich es einfach mal aufgeschrieben.

    Verfolgen tut er mich grad und ich glaube auch nicht, das er mich wieder einholt, aber ich denke, jetzt kommt eine ganz wichtige Zeit für mich, in der ich noch genauer und sorgfältiger auf mich acht geben sollte. Auch deswegen teile ich euch meine Gedanken mit.

    Gute Nacht, bis bald Lena

  • glück auf lena

    Zitat von Lena40

    jetzt kommt eine ganz wichtige Zeit für mich, in der ich noch genauer und sorgfältiger auf mich acht geben sollte.

    gut erkannt (n apfel) - besonders wegen der zugriffsnähe im kiosk!

    schöne zeit und ne umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hey Matthias,

    danke für deine Worte und den Apfel....du bringst die Dinge immer auf den Punkt und sie sind sehr wertvoll für mich. Mit wenigen Worten sagst Du sehr viel und triffst den Kern bzw. das Wesentliche, das finde ich einfach klasse!

    lieben Gruß und ne Umärmelung zurück
    :wink: Lena

  • Hallo Lena, zu dem was du zuletzt schriebst möcht ich bald mehr antworten aber ich muß dazu an einen "echten" Computer ran. Also bald ja? Kurz: auch ich merk jetzt nach der LZT daß die Arbeit erst anfängt und ich die theoretischen Therapieerkenntnisse erstmal leben muß. Was schwer ist. Ich halt mich viel an Langzeittrockne hier und real und das ist anders... besser... schwerer... aber bald ausführlicher ok? Bevor mich die Technik überlistet dafür musses reichen: halbes Jahr nüchtern, RESPEKT HOCHACHTUNG UND GRATULATION. Ganz besonders LG Frank

  • Hallo Frank, hallo liebes Forum,

    danke deiner Nachfrage, mir geht es sehr gut. Auch wenn die Trockenarbeit jetzt erst -nach der LZT- richtig los geht. Doch bisher klappt es ganz gut und ich hoffe sehr, das dies so bleibt.
    Ich vermeide nach wie vor konsequent jegliche Risikosituationen, ich denke da kommt mir zum Teil auch meine Sturheit zu Gute. Und ich habe das Gefühl, das ich schon langsam-aber wirklich ganz langsam- stabiler und sicherer in meiner Abstinenz werde. Klar denke ich auch noch mal an Alkohol, aber ich konnte meine Entscheidung, nicht mehr zu trinken in der LZT nochmals festigen. Ich weiß bzw. habe es verinnerlicht, das ich nicht kontrolliert trinken kann-ich bin alkoholkrank. Punkt. Was mir glaube ich am meisten geholfen hat ist, das ich vor dem Alkohol kapituliert habe. Ich kann lernen, gut und zufrieden mit der Krankheit zu leben, indem ich den Alkohol nicht mehr in mein Leben lasse.
    Ich bin sehr dankbar für diese Erkenntnis!
    Und ich habe ein gutes Netzwerk um meine Trockenheit langfristig zu sichern und um nicht nachlässig zu werden. Montags gehe ich zu meiner SHG und Mittwochs habe ich jetzt meine Nachsorge begonnen. Und ich hatte ein "Zwischengespräch" mit meiner Psychologin, die Gesprächstherapie wird vorraussichtlich im Januar losgehen, und das ist mir sehr wichtig, da ich noch viele Dinge aus meiner Vergangenheit nicht verarbeitet habe.
    Ansonsten gönne ich mir viel Ruhe und setze mich nicht unter Druck. Ich glaube, ich entwickel zum ersten Mal in meinem Leben ein Gefühl für mich selbst und ich lasse mich auch von nichts und niemandem mehr verunsichern. Nur ich selbst weiß, was richtig für mich ist und was mir gut tut-und was nicht!
    Es ist komisch, aber wenn es mir einfach mal so gut geht und ich zufrieden bin, dann kann ich das kaum aushalten....soetwas gab es sehr selten in meinem Leben und ich traue diesem Gefühl nicht. Auch das möchte ich noch lernen. Es braucht alles viel Zeit und das ist auch gut so!
    Ich bin neugierig, was das Leben noch alles mit mir vor hat....

    Wünsche Dir Frank und allen anderen hier eine schöne, angenehme Woche und vor allem mehr SONNE!!!

    Herzliche Grüße :wink: Lena

    PS.: Bin heute seit 7 Monaten Trocken :D

  • Glückwunsch und alles Gute Lena! Klingt super was du schreibst. Ja ich find auch: die "Trockenarbeit" fängt erst jetzt nach der LZT an. Leben ist halt nicht einfach. Aber lohnt sich hm? Freu mich daß du so gut auf dich aufpaßt. Alles Liebe

  • Liebes Forum,

    ich melde mich auch mal wieder....genau dazu möchte ich euch gerne was sagen/fragen/erklären:
    Ich nehme mir immer wieder vor, mich hier mehr einzubringen und zu beteiligen und auch mehr über mich und meine Gefühle, Gedanken und Ängste zu schreiben....aber irgendwie gelingt mir das nicht.
    Ich lese fast jeden Tag hier und es hilft mir sehr. In vielem, was Ihr schreibt, kann ich mich gut wieder finden und vieles spricht mir aus der Seele-doch irgendwie habe ich eine (Schreib-) Blockade.
    Und das schon seit meinem Entschluss, abstinent zu leben. Ich habe von meiner Freundin zu Weihnachten ein sehr schönes Tagebuch bekommen, damit wollte ich spätestens in meiner LZT anfangen-ich habe es bis heute nicht gemacht bzw. nicht geschafft.
    Ich habe auch schon seit längerem vor einige Briefe zu schreiben...an meinen Ex, an meinen Vater und an mich selbst ("inneres Kind"), aber auch da kriege ich den Dreh nicht.
    Früher, teilweise auch während meiner Trinkzeit, habe ich sehr viel geschrieben und es hat mir gut getan und ich habe es gerne gemacht-manchmal war es eine Art Ventil für mich, um Dinge zu verarbeiten....aber irgendwie schaffe ich es nicht und ich weiß einfach nicht, woran das liegt?!?
    Ich fühle mich manchmal wie ein kleines Kind, das alles nochmal neu lernen muss, das schreiben gehört wohl auch dazu und ist anscheinend noch nicht dran :?:
    Auch brauche ich nach wie vor ganz viel Ruhe und Stille, das tut mir richtig gut und streichelt meine Seele....

    ....schöne trockene Zeit wünsche ich euch....

    herzliche Grüße :wink: Lena

  • Hey Lena das ist aber schön von dir zu lesen! Schreib doch einfach in kleinen Häppchen. Das muß fließen und geht nicht mit Druck - ist jedenfalls meine Erfahrung... und wenns mehr wird, von ganz allein, dann wird der Fluß eben breiter. Genieß die Ruhe und Stille. Freu dich daß du sie hast! Wachsen geht von ganz allein. Ich freu mich von dir zu hören hier. Lieben Gruß von Frank

  • Hallo Lena,

    ich habe irgendwie gleich drauflos geschrieben, allerdings "nur" über den Alkohol, bei dem für mich ja schon beschlossene Sache war, dass ich ihn nicht mehr anrühren werde.

    Damit habe ich mir nichts "verschenkt", da hatte ich ja schon "Stärke" bewiesen ( mir selbst).

    Ein mindestens so großes Problem, meine co-abhängige Beziehung habe ich schön aussen vor gelassen, in ihr steckte ich nach wie vor fest, war unglücklich darüber nicht gehen zu können, schämte mich irgendwie auch meiner "Schwäche" und hatte eh die Erfahrung gemacht, dass mir mit diesem Problem im "real life" niemand helfen kann.

    Damit war ich hundeelend alleine :( .
    Irgendwann mitten in der Nacht war´s glaube ich, dachte ich mir, was bringt es denn Marion damit nicht heraus zu rücken ?

    Du suchst Hilfe zur Selbsthilfe, klemm´endlich mal die Po...bäckchen zusammen und lass was raus !!
    Zack, zack.

    So wie das halt meine Art ist.

    Dann habe ich´s bald darauf getan und von ein paar wirklich tollen und netten Forumsmitgliedern eine so direkte und einfühlsame Hilfe bekommen, dass........


    ......TAATA.A....SICH DIESES PROBLEM..... ( nicht der Kerl ;) nun auch in Luft aufgelöst hat.

    Was ich damit sagen will, du kannst still sein und nur lesen, es wird dir bestimmt weiterhin helfen, du kannst aber auch schreiben und gibst dir und den Menschen hier, eine noch bessere Möglichkeit dir zur Seite zu stehen......

    Denn irgendeiner weiss immer was :)

    Bestimmt ist die Blockade bald aufgelöst....schliesslich hast du SIE ja schon erwähnt und ihr damit einen Teil ihrer Kraft genommen, da du sie "geteilt" hast.

    Marion

  • Hallo Marion,
    danke für deine Antwort, wäre schön, wenn Du Recht hast und sich die Blockade bald auflöst. Ich denke, bei mir hängt das mit vielen Dingen zusammen. Früher habe ich sehr viel geschrieben- Briefe, Tagebuch, Gedichte, es war eine gute Möglichkeit, mich mit mir auseinanderzusetzen, mich mitzuteilen und auch Dinge zu verarbeiten. Als ich anfing mit dem Trinken habe ich zwar auch geschrieben, jedoch fast nur noch, wenn ich getrunken habe....und das ist ein anderes Schreiben. Zum Schluß habe ich dann gar nicht mehr geschrieben, weil es gar nicht mehr ging- da kam nichts "Vernünftiges" mehr zustande- eher mehr oder weniger wirres Zeug.
    Das hat mich traurig und manchmal wütend gemacht und auch irgendwie hilflos. Zu schreiben hat mir immer viel bedeutet und durch die Trinkerei ist es mir ganz langsam abhanden gekommen- ist kaputt gegangen- und trotzdem konnte ich nicht aufhören zu trinken....ein gemeiner Teufelskreis.
    Jetzt bin ich zwar schon einige Zeit nüchtern und habe vor allem einen klaren Kopf/Geist aber vielleicht traue ich mir doch noch nicht so ganz-dafür sind fast 20 Jahre Trinken einfach eine sehr, sehr lange Zeit- und ich brauche einfach noch mehr Sicherheit und Stabilität in mir, um das mit dem "Drauf los"-Schreiben (wie's früher war) wieder zu versuchen. Ist ein bißchen schwer zu erklären....
    naja, immerhin ein Versuch!

    Hey Frank,
    danke für deine Grüße, darüber hab' ich mich doll gefreut! Mir gehts gut und es läuft alles soweit- relativ normal, unspektakulär und überschaubar-einfach Leben und mir gefällt es so...
    Schicke Dir ganz viele liebe Grüße zurück und wünsche Dir morgen einen guten Start in die neue Woche, allen anderen natürlich auch!!

    Bye, Lena

  • Hallo Lena, ich dacht ich mach den Sonntagsgruß mal zur Tradition... schreib oder laß es ruhig (wenn du schreibst wärs schön da du viel zu sagen hast), sonst hoff ich du liest hier rum und es tut gut. Schönen Sonntag (spät heut)!

  • Hey Frank,

    lieben Dank für deine Grüße-ich hab's gerade erst gelesen....Sonntagsgruß als Tradition hört sich klasse an! Lass mich gerne überraschen....

    Mir geht es ganz gut soweit, auch wenn ich im Allgemeinen immer noch sehr erschöpft bin. Ich glaube ich realisiere jetzt erst wirklich, das ich vor 10 Monaten angefangen habe, mein Leben auf den Kopf zu stellen. Das ich endlich auf meinen Bauch und MEIN Gefühl gehört habe und das ich den Mut hatte, aus dem Gewohnten, dem vermeintlich Sicheren und vermutlich auch abhängigen Leben auszusteigen.
    Mich endlich auf meinen Weg zu machen.
    Ich denke es ist dann auch verständlich, das ich jetzt so erschöpft und müde bin. ich finde es in Ordnung und lasse es so sein wie es grade ist.
    Ich lerne gerade, geduldiger zu werden-das tut mir wirklich gut! Auch bin ich schon sehr viel gelassener geworden, vielleicht auch, weil ich mir wieder vertrauen kann.
    Ich habe jetzt mal 4 Tage frei, das werde ich geniessen!! Am So. haben wir von meiner SHG Sommerfest mit Grillen und ansonsten werde ich Lesen, Kochen, Rad fahren, Shoppen, Freunde besuchen und Entspannen-von allem etwas und wonach mir grad der Sinn steht.....

    in diesem Sinne, schönes WE für alle :)
    Grüße von Lena

    Bin heute 8 Monate abstinent- ein gutes Gefühl!!

  • Hallo Lena,

    dann gratuliere ich dir aber mal ganz dolle zu deinen

    8 Monaten !!!!!!

    Das was du geschrieben hast hört sich sehr entspannt an.

    Das ist doch wunderbar !!

    Viel Spass an deinen tollen Tagen. :)

    Marion

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