Was doch einmal interessant wäre?

  • Hallo zusammen
    Da ich ja hier auch lese,habe ich einmal Folgende Frage.

    Welche Erfahrungen habt ihr mit Betroffenen gemacht?
    Als CO Abhängige.
    Da ja hier auch eine Große Gemeinschaft der CO Abhängigen vertreten ist.Könnte diese Frage ja hier auch einmal Beantwortet werden.

    Betroffen sind ja beide Seiten,wie sehen es denn die CO Abhängigen?
    Bringt es etwas den Betroffenen Fallen zu lassen,wie man so schön sagt,
    ändert er sein Verhalten,wird er wach oder geht er unter?
    Es Können ja nur betroffene(CO) davon berichten,da die eigentlichen Betroffenen es ja gar nicht ,oder nur später Mitbekommen.
    Weil Co Abhängige merken ja bestimmt veränderungen schneller als der Betroffene.
    LG Hans

  • halo hans,

    betroffenen aussenstehende ziehen sich zurück. sie geben sich nicht langfristig mit einem alkoholiker ab, so meine erfahrung. viele freunde haben sich nicht mehr gemeldet und haben die freundschaft abgebrochen. die einen früher die anderen später. ich denke das ein normaler mensch einfach eine wesendlich frühere grenze ziehen kann und sich dann auch kaum noch gedanken macht was er tut sonder das er spürt wann ihm das zu viel ist. ich habe kaum erlebt das diese bekannten sich dann noch iregndwie intensiv um den alkoholiker gekümmert hätten oder interessen hatten an ihm und sein leben. lediglich oberflächlich mal fragen wie es dem alkoholiker geht aber dann schnell auf ein anderes thema schwenken.

    ich konnte das früher nicht verstehen. als co empfand ich dieses verhalten total schlimm. egoismus kannte ich ja selbst nicht. heute versteh ich diese menschen nur zu gut.ich würde es heute genau so machen, wenn ich wieder mal begegnungen mit nassen alkoholkranken habe. das habe ich gelernt und konnte mir auch von diesen bekannten von mir "ne scheibe abschneiden"

    im grunde geht es nicht um ein fallen lassen das der alkoholiker erkennt was er tut. es geht darum von ihm los zu lassen um sich selbst wieder wohl zu fühlen.

    gruß
    melanie

  • Hallo Melanie
    Erst mal Danke für die Antwort,die ja auch so korrekt ist.
    Was ich aber meinte ist,nachdem der CO Abhängige für sich den Weg gefunden hat,was ja auch nicht so leicht ist,man liest es ja hier zu hauf,
    geht der betroffenen Unter oder sagt er sich jetzt tue ich was.
    Weil er steht ja jetzt ganz alleine da.
    Freunde sind schon fort,das einzige was noch geblieben ist,ist der CO Abhängige.
    LG Hans

  • lieber hans,

    ich weiss nicht ob den alkoholiker das motiviert aufzuhören zu saufen wenn der co dann weg ist. das ist aber auch nicht von meinem interesse , denn eins ist doch klar. er darf tun und lassen was er will und wenn das allein unter der brücke ist mit ner flasche in der hand.mir inzwischen volkommen egal.

    in meinem fall wars so das sich mein ex sich dann nen neuen co an die seite geholt hatte, die gibt es ja zu genüge und finden sich schnell bereit sich zusammen zu tun.


    für mich als CO ist es eher wichtig zu erkennen das ich nicht wieder auf solch einen menschen abfahre und mich frühzeitig zurückziehe nicht das ich von einem suchtkranken zum anderen gehe. oft ist das ja der fall. das find ich hier bei den cos wichtiger zu sehen wie was macht der alkoholiker wenn ich ihn loslasse!!!

    ich denke die frage wäre berechtigt im alkoholiker bereich und nicht bei den cos, weil sie absolut nicht von interesse ist, wenn ich als co ein unabhängiges leben führe ist das nicht mehr wichtig.

    zudem kommt ich kann doch für den anderen, den alkoholiker nicht sprechen, weil ich das selbst nicht bin und da auch nicht nachvollziehen kann was den alkoholiker dazu bringt trocken zu werden.

    gruß
    melanie

  • Hallo Hans!

    Der Co-Abhängige spielt beim Süchtigen eher eine untergeordnete Rolle - damit will ich sagen dass die Sucht wichtiger ist wenn er von sich aus nicht einsieht dass er ein Problem hat.

    Bei mir war es so dass mein Partner weitergetrunken hat als ich ihm die Trennung mitteilte, er trinkt immer noch obwohl sich sein Bruder und unser Sohn von ihm abgewandt haben.

    Er zeigt sich zwar einsichtig dass er durch seine Sucht viel kaputtgemacht hat aber aufhören will er trotzdem nicht.

    Bei manchen Süchtigen ist es leider so dass sie ihren persönlichen Tiefpunkt nie erreichen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Hans,

    aus meinen Erfahrungen kann ich nur sagen, dass es wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle für den Alkoholiker spielt, wenn sein(e) Co weg ist. Anfangs ist vielleicht so etwas wie "Katzenjammer" da, der letztendlich aber an der Trinkerei nichts ändert. Wohl eher im Gegenteil, denn jetzt bietet sich ja gleich noch ein weiterer Grund zum Saufen, wenn der böse Co einen aber auch ach so übel im Stich gelassen hat.

    Andersrum wird ein Schuh daraus: Wenn ein Co weg ist, muss der Alkoholiker beim nächsten potentiellen Co erst einmal einen guten Eindruck machen - und notfalls eben heimlich saufen, bis die Sache "sicher" ist. Will sagen, er nimmt sich vielleicht zum Anfang einer Beziehung etwas zusammen. Am Ende ganz bestimmt nicht mehr.

    Wie Melinak das so treffend bemerkt hat, steht ja fast an jeder Ecke ein neuer Kandidat. Sobald ein neues Zielobjekt gefunden ist, geht die Geschichte munter da weiter, wo sie mit anderen Statisten kurz vorher aufgehört hat. Und wenn sich keiner mehr findet, ist das auch wieder ein Extra-Grund zum Saufen.

    Zwei meiner Ex' trinken heute mehr als vor der Trennung. Der Alkohol ist folglich der bestimmende Faktor geblieben. Dabei bin ich mir sicher, dass beide genau wissen, dass sie ein Problem haben - und kümmern sich nicht weiter darum, denn sie können bisher offenbar ganz gut damit leben.

    Es gibt vielleicht auch Ausnahmen. Ich kenne nur keine - und werde auch ganz sicher nicht danach suchen, denn ich will mein Leben noch eine Weile genießen!


    LG

    Mrs. P. 8)

    "Beleidigungen sind die Argumente jener, die über keine Argumente verfügen." (Jean-Jacques Rousseau)

  • Hallo Hans,

    ich war ½ Jahr hier im Forum und es ging nicht mehr weiter. Als mir ein liebes Forenmitglied den Rat gab, mich um mich zu kümmern, meinen Weg zu gehen und mich zu retten, habe ich das gemacht.

    Die Konsequenz war, dass meine Exfrau sich mit der Unfähigkeit Trocken zu leben auseinandersetzte und 6 Monate später in LZT verschwand und trocken wurde.

    Ich hatte sie nicht fallen gelassen, was für mich die Reaktion auf meine unerfüllten Wünsche und Gefühle wäre, sondern los gelassen, im Sinne einer Aktion aus grundlosem, uneigennützigem Tun, wie ich dachte. Wir sind dann wieder zusammen gekommen. Gemeinsam zogen wir in ihre große Stadt, wobei sich mein Gemeinsam eher auf die Errichtung eines Nests und monatelangem Pendeln bezog. In der weiteren Konsequenz lebte sie neue Krankheiten aus und bei mir wiederholte sich das komplette kranke Coverhalten, nur was anders, eben ohne Alkohol. Ob ich da irgendwas schneller bemerkte weiß ich nicht, nur die auffälligen Parallelen mit denen ich nicht klar kam, jetzt ohne Alkohol.

    Aus dem entstehenden Druck, zwischen Krankheit, erneut nicht gehen können und der Notwendigkeit gehen zu müssen sowie dem Job- und Pendeldruck, kam es Monate später zum Eklat, der nicht mit Loslassen, nicht mit Fallenlassen, sondern mit Abschneiden und Urknall endete.

    Die Verarbeitung dauerte nochmals einige Monate, denn die Zerschneidung eines masochistischen Bandes geht nicht nur mit einem sauberen Schnitt.

    Ich habe aufgehört meine Nase zu tief in andere zu stecken, denn meist sind es nur paar cm bis es stinkt.

    Meine Erfahrung als Coabhängiger: ich bin dankbar dass meine Exfrau einen Infarkt bekam und getrunken hat. Ich bin jetzt 5 Jahre durch die Krankheit meiner Exfrau trocken, glücklich geschieden und geht es mir sehr gut.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!