co-abhängigkeit wenn beide saufen?

  • glück auf alle

    ich hab bei mir n thema zur dikussion gestellt aber leider nur wenig antwort bekommen, eine liebe moderatorin hat angeregt, das thema extra zu behandeln, damit s nich von persönlichen beiträgen unterbrochen wird < danke linde.
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…3756bc42#658946

    Zitat von silberkralle

    aktuell geht s in einigen beiträgen um co-abhängigkeit - wie, warum, wielange, seit wann, ja oder nein oder überhaupt, co-abhängigkeit und S**ät und und... .
    mir is da ne frage gekommen: kann sich ne co-abhängigkeit entwickeln, wenn beide saufen?
    ich denke nein. ich hab ja in meinem allerersten beitrag geschrieben, dass wir gemeinsam gesoffen haben (und auch ab und zu nach genau 15doppelten S** hatten). klar gabs unterschiede, meine ex hat heimlich gesoffen (z.b. n schnaps weggeräumt wenns geklingelt hat) sie hat sich auch heimlich totgesoffen (in der gruppe, noch lange behauptet sie sei trocken). ich hab immer unheimlich gesoffen, mit allen konzequenzen - und dann hab ich auch unheimlich aufgehört.

    wie seht ihr das? gibts erfahrungen?
    co-abhängigkeit wenn beide saufen?

    gespannt auf antworten

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias,

    Zitat

    kann sich ne co-abhängigkeit entwickeln, wenn beide saufen?

    Ich bin so ein Exemplar - vorausgegangen war bei meiner Saufkarriere erst die Co.-Abhängigkeit. Ich war 6 Jahre mit einem Alkoholiker zusammen, in den ersten 4 Jahren habe ich meine Co.-Abhängigkeit entwickelt und ausgelebt und in den letzten 2 Jahren mitgetrunken bzw. nebeneinander her getrunken. Wobei ich sagen muss, dass ich bis zu meinem 26. Lebensjahr überhaupt keinen Alkohol angerührt habe.

    Danach beendete ich zwar die Beziehung, trank aber dann weiter und gelangte danach immer wieder an Männer, die übermäßig viel tranken bzw. auch Alkoholiker waren. Selbst als ich zwischendurch 4 Jahre trocken war, änderte sich daran nichts, weil ich nichts änderte. Nach meinem Rückfall war auch mein darauffolgender Partner Alkoholiker, bis ich dann endlich aufwachen durfte, mir Hilfe suchte und an meinem Grundproblem arbeitete. Für mich konnte ich herausfinden, dass ich auf Alkoholiker geflogen bin, weil ich mich mit dem Muster auskannte, selber Probleme mit Alkohol hatte (sowas verbindet ja) und genau wußte, wie ein Alkoholiker tickt und was ich zu erwarten hatte. Zudem konnte ich meine eigene Sucht deckeln und brauchte wiederum keine Sanktionen vom trinkenden Partner zu erwarten (so dachte ich jedenfalls). Trotz meiner eigenen Alkoholsucht habe ich aber auch versucht, den Partner trocken zu legen.

    Es ist gar nicht so abwegig, dass neben der Co.-Abhänigkeit auch noch andere Süchte existieren, denn wenn ich jahrelang mit meinen Trockenlegungsversuche scheitere, bin ich irgendwann soweit, dass ich auch andere Süchte entwickle. So meine Erfahrungen.

    Von anderen Co.-Abhängigen, die mir ihre Erfahrungen mitteilten, weiß ich, dass eigene Süchte, wie z. B. Kaufsucht, Freßsucht, Magersucht, Tier-Hording, Messi, Tablettensucht - selbst eine Alkoholsucht, an der Tagesordnung waren. Da meist Frauen von der Co.-Abhängigkeit betroffen sind, läuft das aber alles mehr oder weniger hinter verschlossenen Türen ab. War bei mir eben so. Ich habe mich geschämt, in der Öffentlichkeit zu trinken. Ist bei Frauen m. E. mehr ein Manko als bei Männern.


    Gruß

    BC

  • hallo matthias,

    nun ich hab anfangs der begegnungen meines damaligen mannes eher mal nen glas mitgetrunken oder zwei oder viel zu viel.ich war damals 19 als ich ihn kennen lernte und wir trafen uns auf partys, haben geraucht, getrunken. das was halt jeder andere auch tat in der clique die wir damals waren. bis wir zwei jahre später zu einem paar wurden.

    ab da begann ich eher zur tollen hausfrau zu mutieren, wurde schwanger, wollte nichts mehr trinken und rauchen gab ich auch auf, dem kind zuliebe. erst viel später merkte ich das er ganz viel getrunken hatte und seine unzufriedenheit mit dem leben innerhalb unser süssen kleinfamilie ihn irgendwie nicht erfüllte. er blieb viel öfter zu hause,trank dann dort immer mehr.ich selbst liess den alkohol stehen, war vollblutmama fürs kind, ne tolle hausfrau. beschäftigte mich auch viel mit dem kleinen. eiversucht und neid waren die folge, das sich der mann dann abgelehnt fühlte.er dann nach und nach durch die unzufriedenheit dann die sucht entwickelte.ich denke ich könnte das so beschreiben.dann noch ein kind und dann das dritte war dann zu viel für ihn. arbeit stress zu hause blablabla......... ich dann eben immer mehr dazu neigte ihm den alkohol absprechen zu wollen, ihn zu gruppen schleppte usw.....da entwickelte ich dann die coabhängigkeit.

    gruß
    melanie

  • glück auf bc, glück auf melanie

    @ bc - wieder was mißverstanden. klar kann sich aus ner co-abhängigkeit ne alkoholkrankheit entwickeln. s gehört ja zum "co-krankheitsbild" das einige "mitsaufen", um zu kontrolieren, um mitzuhalten usw.

    wo s mir drauf ankommt is: wenn, anders als in melanies vita, beide gemeinsam "weiter"saufen und beide alkoholkrank werden, ob sich dann ne co-abhängigkeit entwickeln kann.
    zwei "fröhliche zecher" (bis zur besinnungsloßigkeit besoffen) - wer sollte dem andern irgendwelche vorwürfe machen?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • lieber matthias,

    haät ich weitergemacht und nicht aufgehört dann wärich eventuell mit ihm zusammen abgestürtzt. keine ahnung ob da ne coabhängigkeit entsteht dabei. ich wurde co als ich selbst bemerkte das alkohol saufen nicht mein ding war, mir bewusst wurde das es schaden anrichtet und versuchte ihm das weitergeben zu wollen.

    gruß
    melanie

  • Hallo Matthias!

    Zitat

    zwei "fröhliche zecher" (bis zur besinnungsloßigkeit besoffen) - wer sollte dem andern irgendwelche vorwürfe machen?

    Ich denke schon dass bei zwei trinkenden Partnern eine Co-Abhängigkeit entstehen kann wenn es vielleicht auch anders abläuft.

    Gegenseitige Schuldzuweisungen damit sich keiner mit sich selbst beschäftigen muss werden nicht selten sein.

    Bei trinkenden Partnern wird sich auch einer in der Opferrolle und einer in der Täterrolle fühlen.

    Ich glaube kaum dass nur der Suff solche Paare zusammenhält denn dann müssten diese Beziehungen ja gut funktionieren.

    Ich habe beruflich schon öfters erlebt dass die trinkende Frau sich wahnsinnige Sorgen um ihren trinkenden Mann gemacht hat ohne ihr eigenes Problem wahrzunehmen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Matthias,

    Schwierig, dass jetzt einigermaßen verständlich rüberzubringen. Ich versuche es einfach mal.

    In der ersten Beziehung, wo ich über die Co.-Abhängigkeit (damals ja unbewußt) in die Alk.-Sucht gerutscht bin, trifft es schon zu, dass es aus der Co.-Abhängikeit heraus geschah. Ich hatte psychische Defizite, die ich hinterher mit Alkohol gedeckelt habe. Ich habe nicht getrunken, damit ich ihn kontrolliere, ich habe mit dem Alkohol meine schlechten Gefühle weg getrunken, die aus dieser Beziehung ( und natürlich meinem Vorleben) entstanden sind und bin einfach seinem Beispiel gefolgt. Ich habe mich dem Alkohol ergeben - wenn ich ihn nicht haben konnte, dann wenigstens einen anderen Seelentröster.

    Zitat

    zwei "fröhliche zecher" (bis zur besinnungsloßigkeit besoffen) - wer sollte dem andern irgendwelche vorwürfe machen?

    In der zweiten Beziehung war es ja so. Da war ich primär Alkoholikerin. Ich habe meine eigene Alkohlsucht in so einem Falle ja super ausblenden können, denn für mich hat der andere immer mehr getrunken, öfters die Kontrolle verloren als ich. Ich war ja diejenige, die die Sauferei (vermeintlich) unter Kontrolle hatte und nur der andere nicht. Ich kann ja jederzeit aufhören - nur der andere nicht.

    Ich habe auch noch in Erinnerung, dass wenn mal so eine durchzechte Nacht gewesen ist, ich beschlossen habe, dass wir beide nicht mehr saufen - woran sich der andere natürlich nicht gehalten hat - dann gab es natürlich wieder Streit und irgendwann habe ich mich dann doch wieder erweichen lassen, mit zu trinken. Teufelskreis hoch 3 !!!

    Eigentlich geht es ja dabei um das Ausblenden der eigenen Sucht, wie das ja jeder vielleicht irgendwann gemacht hat, wobei ich die Ursache, warum ich jetzt mit dem Trinken angefangen habe, als nebensächlich erachte. Fakt ist ja, dass ich als Alkoholikerin eine zweite Beziehung mit einem anderen Alk. eingegangen bin und dabei auch Co.-Abhängig war. Da hatte ich zwar die Sicherheit, dass mir keiner mein Trinkverhalten vorhalten kann, aber andererseits wollte ich selber den anderen trocken legen - ist vielleicht schwer nachzuvollziehen.

    Ein kleines Beispiel:
    Als ich ganz frisch (ich war in der zweiten Woche) mit dem Trinken aufgehört habe, wurde ich ja quasi vor die Wahl gestellt: entweder saufen mit ihm oder Trennung (er wollte weiter trinken und niemanden an seiner Seite haben, der es ihm madig macht) - ich muß zugeben, dass ich 10 Sekunden drüber nachgedacht habe, nach einem Jahr (wenn ich meinen FS wieder habe) wieder anzufangen, nur damit wir zusammen bleiben können. Verrückt oder?

    Gruß

    BC

  • hallo matthias

    mein ex und ich haben beide um die wette gesoffen. im prinziep war trotz allem ich es, die sich um alles gekümmert hat und versucht hat den schein zu waren und den laden am laufen zu halten. mit beginn der thera hat sich das nicht sofort geändert. aber meine sichtweise, von, ich muß ihm helfen, zu, warum bewegt der nicht gefälligst auch seinen ar... ich habe mich nicht sofort getrennt, ich brauchte ja meine kraft für die thera, und dann noch ein gutes jahr um wirklich zu mir zu finden. aber dann hatte ich die kraft ihn rauszuwerfen. da war nichts von co. es hat mich einfach alles nur angewidert. ich wußte nicht was ich tun sollte mit meinen 4 kindern, die jüngste war noch nicht mal in der schule, und durch krankheit war mein gelernter beruf nicht mehr ausführbar. war mir letztendlich aber alles wurscht, ich wollte so nicht mehr leben. wie ich selbst noch gesoffen habe, und nur da, da war ich sehr co, aber nicht mehr wie ich nüchtern war.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

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