Was mache ich mit dieser Angst....

  • Hallo ana,

    Zitat von ana1

    Ich sehe meinen Vater auch regelmäßig

    was Du schreibst, liest sich für mich wirklich als Belastung für Dich. Darf ich Dich fragen, wie oft Du Dich mit Deinem Vater triffst und wie lange diese Treffen ungefähr dauern?

    Und ob`s vielleicht noch andere Familienmitglieder oder Bekannte gibt, die so wie Du Kontakt zu Deinem Vater haben, mit denen Du Dich evtl. austauschen könntest?

    Liebe Grüße
    Leonia

  • hallo ana,

    wie ich verstehe sorgst du für den vater. deine mutter scheint nicht mehr bei ihm zu leben. er lebt also allein. du gehst dort hin, diese aufgaben zu übernehmen.

    nun frage ich mich warum kann er es denn nicht alleine? kochen, putzen haushalt machen, wäsche sind ja nicht nur aufgaben einer frau. die können sehr wohl auch männer übernehemen und lernen, wenn sie es nie getan haben.also frage ich mich was hindert ihn den daran nicht selbst diese aufgaben zu übernehmen?

    zum zweiten ist die frage, wenn er es nicht selbst kann, weil er vielleicht krank oder auch alt ist, was hindert ihn daran sich hilfe in den dafür in jeder stadt gebotenen hilfen wie zb nachbarschafthilfe, haushaltshilfe, sozialstation zu holen?

    warum DU?

    oder holt er sich dehalb keine hilfe weil du diejenige bist die für ihn alles macht?

    überleg mal. :wink:

    gruß
    melanie

  • Hallo Ana,

    dein Vater ist ein erwachsener Mensch und Du bist nicht für ihn verantwortlich. Wenn ihm etwas passiert, dann liegt die Schuld bei seiner Alkoholsucht aber ganz bestimmt nicht bei Dir. Und gegen diese Sucht kann nur er selbst etwas tun, sonst niemand. Wenn er Hilfe will, gibt es dafür viele Anlaufstellen und genau wie Melanie sagt gibt es auch viele Möglichkeiten, wie er sich organisieren kann. Aber das ist alles seine Aufgabe und nicht Deine. Wenn er die nicht übernimmt, ist das auch sein Problem und nicht Deines.
    Mag dir jetzt vorkommen, wie unrealistische Theorie, aber ganz genau so ist es.

    Er hat kein Recht, über Dein Leben zu verfügen. Aber wahrscheinlich wird er das weiter tun, solange Du es zulässt.

    Gruss Gela

  • liebe ana,

    ich steckte vor jahren in einer ähnlichen situation wie du. ich hab meinen eltern auch alles gemacht. irgendwie übernahm ich die rolle des familienoberhauptes, weil ich sah die eltern können nicht mehr. der vater einen burn out, die mutter alkoholikerin. ich dachte wenn ich ihnen das mache gehts ihnen gut.

    alkoholismus ist eine annerkannte krankheit. ja. doch alkoholismus ist keine mit anderen krankheiten vergleichbare krankheit. hier ist ein ganz anderes handeln notwendig we üblich bei kranken menschen. das zu verstehen ist sehr schwierig. man meint es ja im grund gut, wird aber leider dadurch mit aufgefressen von dieser krankheit. darum heisst es sich distancieren, sich mit der angst ausseinandere setzen.

    es ist eine berechtigte angst. auch ich lebe diese angst. nicht täglich, aber sie ist da. die angst es kann was passieren. es ist auch realistisch gesehen berechtigt, meine mutter fällt dauernd um. sie hat überall blaue flecken oder sie bricht sich die knochen, fällt treppen runter usw.

    deine angst geht allerdings noch weiter. wie bei mir damals, weil ich der meinung war, ich könnte etwas kontrollieren, wenn ich da bin passiert nichts, ich kann beschützen, behüten.sie in watte packen und darauf acht geben das sie nicht stürzt indem ich ihr alles mache. doch das ist diese coabhängigkeit.

    heute weiss ich darum. es liegt janicht an mir und auch nicht in meiner hand ob sie fällt, ob sie sich tot säuft oder nicht. es liegt an ihr das zu ändern, das es nicht passiert. wenn sie nicht aufhört und sich hilfe holt dann wird sie weiter stürzen.

    ich bin nicht in der lage für die eltern da zu sein, ich geh daran kaputt. ich habe mein eigenes leben, meine kinder, muss bei mir schauen das ich energie und kraft habe.ich habe diese rolle wieder abgegeben, ich bin nicht familienoberhaupt, ich bin die tochter, ich habe mein eigenes leben das mir zusteht, das sie mir geschenkt haben damit ich es einmal ohne sie weiterleben kann.ohe sucht will ich leben. da bei ihnen ist die sucht und ich will es nicht mitleben.

    also lass ich es sein, übernehme keine aufgaben mehr, hab ihnen das auch gesagt, ihr habt euer leben, kümmert euch um euers, ich hab meins, ich kümmer mich um meins. dazwischen gibt es nichts mehr, ich bin nicht mehr bereit euch zu ertragen, solange ihr in der sucht weiterlebt.

    das hört sich so brutal an, ich weiss und es hat richtig weh getan in mir, das alles zu erkennen. aber es half nichts, ich musste so handeln weil ICH es MIR wert war.

    gruß
    melanie

  • Liebe ana,
    Ein Gedanke von mir zu deiner tief sitzenden Angst ("Was mache ich mit dieser Angst...").

    Ich habe den Eindruck, dass diese Angst bei dir sehr stark von deinem Vater geschürt wird ("da kommen dann auch immer die Vorwürfe von meinem Vater.."), indem dir ein schlechtes Gewissen für Vergangenes eingeredet wird... und du nun ihm und dir beweisen möchtest, dass du dich sehr wohl um ihn kümmerst. Damit hat er dich wunderbar am Fädchen tanzen - und kann ruhig und wohl betreut von dir seiner Sucht nachgehen. (Das ist die gr. Manipulationsfähigkeit, die sich bei den Angehörigen so zerstörerisch auswirkt. Du beschreibst ja in deiner ersten post, wie elend du dich fühlst und wie dein Leben von ihm und den Gedanken an ihn beherrst wird.)

    Hat sich dein Vater annähernd so um dich gekümmert und gesorgt, wie du es jetzt bei ihm tust?
    (Wie alt ist dein Vater?)

  • liebe ana,

    warum gehst du dann hin, wenn dich das so auffrisst?

    warum organisierst du für ihn ne wohnung?

    warum lässt du deinen vater nicht einfach?

    wer verpflichtet dich denn zu deinem vater zu gehen, wenn nicht du selbst?

    warum übernimmst du ne rolle die dir nicht zusteht?

    gruß
    melanie

  • liebe ana,

    wir EK sind anderst wie andere.....sensibler für die umwelt, achtsamer, aufmerksamer. weil wir das von klein auf gelernt haben aufpassen zu müssen.

    wenn du diese fähigkeiten bei dir erkennst, das sind tolle fähigkeiten, die für dich einsetzt und nicht für den anderen dann brauchst du auch die angst nicht mehr. das kann jeder lernen.ich lernte es und inzwischen bin ich so nahe bei mir und kann das was ich mitbekommen für mich selbst gut umsetzen.

    ana, du lebtest jahrzentelang im missbrauch. das was du schreibst, was du getan hast ist etwas so schreckliches, das du dafon nicht los lassen kannst. er beherrscht dich und dein handeln. lass es nicht zu das das erlebnis dich so kaputt macht, das du nur noch aus angst um andere dein eigenes leben nicht mehr leben kannst.

    alles liebe
    melanie

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