wie kann man nur so unterschiedlich sein

  • Hallo Inhell,

    unterm selben Dach zu wohnen ist sehr schwierig. Wie will man sich da abgrenzen, wo gleichzeitig ja ganz berechtigte, natürliche Bedürfnisse nach Nähe und Alltagsleben da sind.

    Leider ist das in einer alkoholkranken Familie eigentlich unmöglich. Der Alkoholiker nimmt sich selber aus der Familie raus, aber alle kreisen fassungslos, wütend, helfenwollend, hoffnungslos, überfordert, vertuschend, herumeiernd oder sonstwie um ihn herum.

    Mir hat einzig Abstand geholfen. Der reale Abstand in Kilometern und Zeit wurde dann mit den Jahren zu einem gefestigten inneren Abstand. Eigentlich vielmehr ein Bei-mir-bleiben-können. Inzwischen sehe ich die Eltern wieder, das fühlt sich o.k. an, denn die Zäsur dieser Jahre läßt mich ihnen anders begegnen als früher.

    Ich möchte dich ermutigen, auch bei den anderen EK zu schreiben, so kommt mit der Zeit leichter ein Austausch zustande.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hallo!

    tja.. wenn die nekel ins spiel kommen. das gibt dem ganzen besch***
    problem dann nochmal eine weitere facette, nervenaufreibend...!

    bei uns ist es mein co-abhängiger vater, dem ich zu verstehen geben
    konnte (nachdem oma einmal in arg besoffenem zustand mit meinem
    sohn -damals ca. 6j.- allein war), dass so etwas zum kompletten
    bruch führen würde.

    bis jetzt vertraue ich auf ihn, dass er, wenn es in irgendeiner weise nicht
    mehr "koscher" zugeht, die kids zu mir bringt.

    allerdings ist mein sohn bald 10j. alt und ich habe ihm schon von omas
    krankheit erzählt.

    ich wollte KEIN vertuschen, keine lügen und all das, was man mir als
    kind vorgemogelt hat (bis ich dachte, ICH hätte ein problem)!

    traurigerweise weiß mein sohn nun, dass es eben zur krankheit von
    oma gehört, dass man sie ab und zu nicht besuchen kann!

    er weiß auch, dass oma, wenn sie scih zb plötzlich (mitten am tag)
    komplett zurückzieht, ihm nichts mehr an oma bieten kann, sprich, er
    vielleicht noch von opa und den kids der nachbarschaft, aber nicht
    mehr von einer "normalen" oma profiteren kann.

    mein vater und er tun dann so, als sei sie eben müde/krank und habe
    sich zurückgezogen. auf nachfragen erklärt mein vater ihm auch die
    wahrheit, und bisher hat er es relativ kommentarlos hingenommen.

    er hat sich mit mir unterhalten, wollte wissen, was oma tun KÖNNTE,
    damit es ihr besser ginge, und weiß auch, dass sie derzeit nicht
    willens ist, etwas zu ändern. er findet das doof, aber traurig ist er nicht.
    er nimmt es eher als gegeben.

    einen kompletten bruch wollte ich nie. ich habe mir lediglich vorgenommen,
    dass, sollte mein vater etwas vor mir vertuschen, ich ihm dann meinen
    sohn nicht mehr anvertrauen kann. da er das weiß, und vielleicht auch
    aus anderen gründen, versteckt er nichts vor mir.

    Meinst du, du könntest mit deiner mutter ein ähnliches level an ehrlichkeit
    erreichen? DAMIT es nicht irgendwann zum echten bruch kommt?

    LG fatima

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