Hallo Inhell,
unterm selben Dach zu wohnen ist sehr schwierig. Wie will man sich da abgrenzen, wo gleichzeitig ja ganz berechtigte, natürliche Bedürfnisse nach Nähe und Alltagsleben da sind.
Leider ist das in einer alkoholkranken Familie eigentlich unmöglich. Der Alkoholiker nimmt sich selber aus der Familie raus, aber alle kreisen fassungslos, wütend, helfenwollend, hoffnungslos, überfordert, vertuschend, herumeiernd oder sonstwie um ihn herum.
Mir hat einzig Abstand geholfen. Der reale Abstand in Kilometern und Zeit wurde dann mit den Jahren zu einem gefestigten inneren Abstand. Eigentlich vielmehr ein Bei-mir-bleiben-können. Inzwischen sehe ich die Eltern wieder, das fühlt sich o.k. an, denn die Zäsur dieser Jahre läßt mich ihnen anders begegnen als früher.
Ich möchte dich ermutigen, auch bei den anderen EK zu schreiben, so kommt mit der Zeit leichter ein Austausch zustande.
Lieber Gruß, Linde