Trockenheit=Freiheit

  • Hallo Marion,
    ich weiß nicht ob ich sooo emphatisch bin, es ist einfach so daß mich vieles was du schreibst sehr berührt weil ich unter "fehlgeschlagener" Liebe eben auch sehr lange gelitten habe (und ob die Vergangenheitsform nicht eine tröstliche Selbstlüge ist weiß ich selbst nicht genau)... jedenfalls kenn ich diese Gefühlsdichte, die sich manchmal edel anfühlen mag aber auf lange Sicht etwas Zerstörerisches an sich hat gut von mir selbst. Also: nicht "emphatisch" aber irgendwie verwandt, das paßt vielleicht besser hm?
    Hoff du hastes gut im Urlaub. Und Weinen ist mehr als ok - wie lachen... LG

  • Natürlich kannst du dein Wort für meine Einschätzung bzw. mein Empfinden suchen. Und für dich auch finden. Ich bleibe bei der Empathie, das was du mir schon gegeben hast,hat mit meiner Verwandschaft wenig zu tun. Also mit der Ursprungsfamilie. Sie sind dafür verantwortlich, dass ich so verkorkst bin und darum ist das Wort nicht unbedingt positiv belegt. Nun gut, heute ging's viel besser, mehr Energie , keine Tränen und ich konnte ab und zu denken, dass diese ganze Herzschmerz Geschichte einfach nur nervig ist. Vielleicht ein Schutzmechanismus aber vielleicht auch reiner Überlebensinstinkt. Wahrscheinlich werde ich nie herausfinden warum ich so balla balla bin ;) aber wenn alles gut läuft werde ich rausfinden wie ich zufrieden und eventuell auch glücklich leben kann. Die ersten Schritte sind gemacht. Alkoholfrei und mit Trockenheit in Liebesdingen kann ich mein weiteres Leben angehen. Und ja du hast Recht.... Es IST spannend. So long Baby ;).....Marion

  • Drück dich mal. Dann eben empathisch... sind ja nur Worte. Hauptsache es hilft. Bin heut abend sehr nervös wg meim Persogespräch morgen u. daher sehr bei mir... aber freu mich daß dein Tag heut besser war. Lg aus Hamburg an den See da ja? Habn Namen vergessen. .. morgen ist wichtig... bin net ganz bei mir aber habs gut Marion/Mary Lou

  • Ich hab gestern dran gedacht an dein Gespräch. Ist doch klasse, wieder arbeiten in Verbindung mit mentalem und körperlichen Kraftzuwachs durchs Joggen,das fetzt, wirst du sehen ! Und bestimmt freut sich deine Chefin, dass du wieder da sein wirst und da sie ja gut informiert wurde von dir...(schätze ich mal).....hoffe ich,dass sie und du eine erfüllende aber nicht Kraft raubende Tätigkeit für dich finden werdet.Setze dich ein für Dich ! Sonst
    macht es keiner ;) toi toi toi sagt Marion am Ufer des Edersees.

  • Um Gottes Willen :( . Was für ein Traum! Ich habe Alkohol getrunken. Bei vollem Bewusstsein, süchtig und mit totalem Kontrollverlust. Ich kann mir denken an was es liegt. Entweder ist es eine Übertragung der Abhängigkeit zu meiner vergangenen Liebe oder es liegt an der Ignoranz meiner Mutter ( sie ist ja auch im Urlaub dabei) die unter "Androhung" von beleidigt sein ( mit handy zu kompliziert zu beschreiben ) darauf besteht weiterhin ihren Alk zu trinken. Abends nur und wenig aber sie tut es und gestern besaß sie die Gemeinheit zu fragen ob ich auch probieren möchte :( . Und das nach einer sehr langen Diskussion und auch Erklärungen meinerseits in denen ich die Worte trockene Alkoholikerin, Kontrollverlust, Rückfallhäufigkeit im ersten Jahr, Grundbausteine usw. thematisierte. Nun gut ich kann sie nicht mehr ändern, der Zug ist abgefahren. Sie hat mir Geld geschenkt am Anfang des Urlaubs, lieber wäre mir ich hätte eine richtige Mutter, eine die sich wirklich für mich interessiert. Ich werde das niemals haben, sie ist Egozentrikerin, vielleicht auch eine kleine Narzistin. Irgendwo da liegt auch ein Teil meiner Probleme begraben. Aber eins ist sicher und kann sie sich abschminken. Weder werde ich ihr Zeug ;) probieren noch irgend etwas anderes. Ich bin trockene Alkoholikerin, trockene ehemalige "Freundin und Geliebte" eines nassen Süchtigen und gedenke das auch ZU BLEIBEN. Danke für euer Ohr .....äh.......Auge ! ;) Marion

  • Guten Morgen Marion,

    traurig zu hören, dass du in deiner engsten Familie keine Unterstützung findest. :(:( Bei meinem Freund war es auch so – das grenzte schon fast an Sadismus, wie konsequent das Weinglas beim Essen neben den Platz gestellt und oft auch eingeschenkt wurde (jeden Tag, wenn wir da waren!) und dann fast beleidigt wieder weggeräumt, nachdem er fünf mal sagen musste, nein, er möchte wirklich nichts trinken. Manche Menschen kapiert man einfach nicht. Und ich glaube, es nützt auch nicht wirklich, sich Gedanken zu machen, was in ihnen vorgeht – einfach Abstand halten.
    Aber wenn es die eigene Mutter ist, dann ist es umso schwerer. Bleib stark und lass dich nicht beirren!
    Und sei lieb gegrüßt von
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Richtig Lea, es hilft nix ! Mein Mann sagte heute, jetzt regst du dich schon 15 Jahre über sie auf und es nützt nichts....er hat Unrecht ... Ich reg mich schon 43 Jahre auf . ;) Heute Morgen hat sie nochmal so ein Ding gebracht.... Egal. Meine Psychologin meinte dass ich schlau sei, ich wäre 600 km von ihr weg gezogen.... So isses! Heute war es ganz toll, hier ist es soooo schön, echt !! Wir waren im Wildtierpark, endlich Natur, das tat mir so gut! Wölfe, Lumeer,meine Lieblinge die Wildschweine, die werden ihrem Namen in zweierlei Weise gerecht, wie die sich um das Futter streiten und sich durch den Wald jagen als gäbe es kein Morgen..... So witzig. Mir geht es richtig gut. Habe mir Prospekte mitgenommen, hier gibt es einen "Urwaldweg 70 km den man in ein paar Tagen erwandern kann. Vielleicht mache ich den in den in den Herbstferien, mit jemand oder auch mal ganz alleine. Auf jeden Fall muss ich mehr in den Wald. Das tut so gut und ist auch Null langweilig ;) . Kurze Pause und dann geht's zur Sommerrodelbahn. Ade Leute ! Ich bin froh hier Unterstützung zu finden..... Sowas von !!! Marion

  • Grüß Gottle,

    WIEDER ZUHAUSE :) ) :) !

    In meiner eigenen Wohnung.
    Das ist mein Luxus, so ziemlich der einzige, der mir wichtig ist.

    Kinder, Nochehemann, Wäsche, alles versorgt und besorgt und jetzt ist Schicht und ich komme mal wieder zur Ruhe.

    Trubel und Action kann ich inzwischen viel besser ab als früher, mag ich sehr gerne sogar, aber meine Wellness Oase, die hilft mir zu überleben. :)

    Danke Nochehemann, dass du mir die gönnst ! :)

    Zum Schluss gab´s noch richtig schön Theater mit "Mutti".

    Selbst ist sie ja in stark gestörten Familienverhältnissen aufgewachsen und kann einfach nicht aus ihrer Haut.

    Es ist keine Reflexion zu vermelden, nichts innerhalb der ganzen Jahre in denen ich sie mit meinen Gedanken und Gefühlen konfrontiere.

    Zugegebenermaßen nicht immer sanft und freundlich von meiner Seite aus.
    Meist eher direkt, laut und für ihr Ohren bestimmt anklagen, was es auch ist, wenn ich ehrlich bin.

    Ich klage aber nicht die Vergangenheit an, sondern die Gegenwart.

    Es ist ein dauernd währender Kampf ( mit kleinen Pausen) gegen ihr schlechtes Selbstbewusstsein, ihren Geltungsdrang, ihr nicht akzeptieren meiner/unserer Lebensplanung ( was sie dann unterschwellig auch rauslässt), überhaupt das nicht respektieren unserer Art zu leben, zu denken, Freundschaften zu pflegen, zu essen.....undsoweiterundsofort......

    Das macht mich jeck !

    Nun merkt sie natürlich, dass ich sie nicht akzeptiere und leidet darunter.
    Sehr sogar.
    Aber ich leide auch unter meinen Eltern.
    Sehr sogar.

    Es ist eine verfahrene Kiste und mein Mann hat es auf den Punkt gebracht.

    Es ist ja seit 15 Jahren Blitzableiter, der Arme.

    Er formulierte es, vor meiner Mutter so, dass es manchen Menschen im Alter einfach nicht mehr möglich ist sich zu verändern.

    Bzw. ältere Menschen wollen sich nicht mehr verändern und das trifft bei meinen Eltern den Nagel auf den Kopf, meine Mutter hat das auch zugegeben.

    Die ganze Kiste kann einfach nicht mehr aus dem Sand gefahren werden.
    Es ist traurig aber wahr.

    Ich kann meine Eltern nicht mehr ertragen, höchstens kurz oder aus der Ferne, und selbst da muss ich mich zusammenreissen, dass es mir nicht schlecht geht.

    Letzt Nacht ging es mir schlecht, sehr schlecht sogar und sofort meldet sich wieder der Suchtdruck (Mensch).

    Ich musste mal wieder weinen und habe sogar eine e-mail geschrieben.....

    ABER....mein tolles handy.....hat mich davor bewahrt einen Fehler zu machen.

    Es kann keine e-mails versenden, Probleme mit dem Server.

    Somit bin ich von einem Schreib-Rückfall noch einmal verschont geblieben.

    Puh !!! ;)

    Jetzt geht wieder alles seinen gewohnten Gang und die Fahrt für eine Woche in den Süden zu Eltern und Freunden, werde ich wohl absagen.

    Ich hab´an der Sache gemerkt, dass ich richtig richtig gut auf mich aufpassen muss.
    Dass ich im Vorfeld überlegen muss was ich ertragen kann, bzw. möchte und was doch wieder zu einem Rückfall (Mensch) führen kann.

    Und irgendwie bin ich ja auch vor einem Rückfall (Alk) nicht gefeit, er steht halt an zweiter Stelle gerade, ich habe kein Verlangen nach ihm, aber es sind 27 Jahre Sucht und wer weiss, was alles noch so in mir steckt,......

    Ich habe verstanden, dass ich lieb sein muss zu mir.
    Und das bin ich heute indem ich mich mit mir selbst wohl fühle und morgen möchte ich endlich wieder mit Yoga anfangen.

    Eines der schönsten Dinge auf der ganzen Welt.

    Heute hänge ich noch ein selbstgemaltes Bild einer lieben Freundin an die Wand und freue mich darüber.

    Wie schön, dass ich so gut "alleine" sein kann.

    Ende des Romans.

    Und wenn sie nicht gestorben ist, dann freut sie sich noch heute über ihre Oase. :D

    Marion

  • Liebe Marion,

    schön, dich zu lesen!
    Und gutes Handy, das du da hast ... !!

    Beim Lesen deines Beitrags ist mir ein Spruch eingefallen, den ich mir vor ein paar Jahren mal aus einem Buch abgeschrieben habe.

    „The bond that links your true family is not one of blood, but of joy and respect in each other’s life – rarely do members of one family grow up under the same roof.“

    (Das Band, das deine wahre Familie verbindet, besteht nicht aus Blut, sondern aus dem Respekt, den man einander entgegenbringt und der Freude, die man aneinander hat. Selten wachsen die Mitglieder einer „Familie“ unter dem gleichen Dach auf.)

    Lieber Gruß!
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hallo Lea,

    danke für deine lieben Zeilen,

    ja gutes handy, braves handy.....aber echt......vielleicht hat mein Nochehemann eine Rückfallvermeidungs-App einbauen lassen ;) .

    Auf jeden Fall weiss ich wo meine WAHRE Familie ist.

    Habe ihm eben per sms für seine immer währende Unterstützung gedankt,
    da schrieb er zurück..... - edit, bitte hier nicht wörtlich die sms von Angehörigen ins öffentliche www reinschreiben, danke, Linde -

    Und schon bin ich wieder am heulen.

    Hört das denn nie auf ;) .

    Ich schau´mir jetzt ´nen Film an.

    Aber KEINEN Liebesfilm nicht. ;)

    :D Marion

  • "Bis nichts mehr bleibt." ( Deutscher Fernsehfilm aus der Bücherei. )

    Angelehnt an die wahre Geschichte eines Scientology Aussteigers.

    Ich bin gespannt. :shock:

    Marion

  • Guten Abend,

    wenn ich immer mehr und mehr Tage wie heute "mein eigen" nennen kann,
    dann werde ich froh sein, ....so wie ich es heute bin.
    Ohne Euphorie. ;)

    Es spielt sich ja so unglaublich viel in mir ab, an Gedanken und das beeinflusst meine Stimmung tagtäglich extrem.

    Ich kann es noch nicht ganz deutlich formulieren, (besser wäre es wohl es einfach noch mal zu lassen und abzuwarten ;) ) was da an Minisequenzen in meinem Kopf vor sich geht, wenn ich versuche von traurig oder depri auf neutral, einfach da sein, jetzt, betrachten, fühlen, ......umzuschwenken.

    Diese Sequenzen haben etwas mit Verbindung mit allen Lebewesen die mir begegnen zu tun.

    Früher hatte ich das Bedürfnis die Menschen zu meiden so gut es geht, dann nach langer Zeit des "Selbstvertrauen lernen" gab es eine Phase des, "ich möchte mich verbinden auf Teufel komm raus und dabei auch gesehen werden", möglichst positiv natürlich.

    Seit ein paar Tagen versuche ich es anders anzugehen.

    Wenn ich traurige, frustrierte Gedanken habe und die hängen oft mit anderen Menschen zusammen, bzw. meine angenommene Wirkung auf sie ( ich bin nämlich eine Wahrsagerin müsst ihr wissen ;) ... Achtung Ironie ), dann versuche ich den jeweiligen Menschen einfach alleine für sich stehend zu sehen. Unabhängig von mir, so wie es ja auch ist.

    Schwer zu erklären.

    Ihn ganz alleine, als wertvolles, eigenständiges Individuum, das eigentlich durch nichts aber irgendwie ja auch durch alles mit mir verbunden ist.

    Dazu braucht es keine Worte, Blicke oder Handlungen.
    Und wenn es die geben sollte, dann müssen sie nicht meine Gefühle beeinflussen.

    Es reicht einfach nur mein wohlwollender "Blick" auf das was die anderen darstellen, es muss mich nicht kümmern was sie von mir halten, das macht mich ein wenig ruhiger und sicherer und in der Konsequenz dann irgendwie auch glücklicher.

    Für heute ich haben fertig.

    Flasche leer ;)

    Marion

  • Guten Morgen zusammen,

    da ich mein erstes Jahr Trockenheit noch nicht komplett vollhabe (was in dem anderen Thread ja als Voraussetzung angeführt ist), schreibe ich hier kurz was zu mir:

    Bin seit einigen Monaten 50 (hatte vor zwei Jahren noch Zweifel daran, ob ich dieses Datum überhaupt erleben werde), lebe im Raum Köln/ Bonn und habe innerhalb von ca. vier Jahren so um die 40 klinische Entgiftungen hinter mich gebracht. Zzgl. zwei Therapien.

    Das, was mir Ärzte, Psychologen und Sozialarbeiter alles erzählt haben, war natürlich richtig, und ich hatte es auch verstanden (Alkoholiker zu sein, bedeutet ja nicht notgedrungen, dass man nichts mehr checkt), aber es verfing irgendwie nicht bei mir. Obwohl ich wusste, dass der erste Schluck Bier (damit geht es bei mir immer los) zwangsläufig den nächsten Klinikaufenthalt nach sich zieht, habe ich immer wieder getestet, ob es evtl nicht doch funktionieren könnte. Nach einer Woche war ich dann schon wieder beim Wodka - den ich dann trinke wie Bier. Also direkt aus großen Gläsern - und einige Tage später entweder aufrecht (wenn es halbwegs gut lief) oder per Liegendtransport im Krankenhaus. Beim letzten Mal vier Tage auf der Intensivstation. Das war selbst für mich ein (trauriger) Rekord. Die Ärzte erklärten mir, dass es haarscharf gewesen sei und ich beinahe abgekratzt sei. Ich dachte damals: "so what? Beinahe ist halt nur beinahe" und war mir unsicher, ob ich mit dem Trinken dieses Mal aufhören würde.

    Als ich aus der anschließenden Entgiftung rauskam, habe ich angefangen, mein Leben in kleinen Schritten umzubauen. Und tageweise gedacht. Ich war am Anfang schon froh, den ersten Tag draußen ohne Alkohol hinter mich gebracht zu haben. Dann waren es 48h, dann eine Woche, ein Monat, etc. bis es sich heute zu knapp einem Jahr aufaddiert hat.

    Suchtdruck iSv von "Druck" verspüre ich nicht. Allerdings erwische ich mich mitunter, dass ich entweder Durst auf ein Bier bekomme (Kunststück, habe das Zeug knapp 30 Jahre lang täglich getrunken) oder gar davon träume. Diese Gedanken kann ich aber ausschalten. So wie bis vor einem Jahr Alkohol fest mit vielen meiner Freizeitaktivitäten verknüpft war, so lautet heute die Assoziation: "Ein Schluck Bier = Intensivstation". Und da ich da ums Verrecken nicht mehr so schnell hin möchte, ziehe ich seitdem die Abstinenz vor. Mittlerweile kann ich sogar auf sommerlichen Grillparties "nein" sagen, wenn mir ein Kölsch angeboten wird. Das waren früher Hochgefahrengebiete für mich. Versuche aber ansonsten, Gefahrenzonen (bspw Kneipen und Bars) eher zu meiden. Das wirkt dann auf andere mitunter eigenbrötlerisch; ist mir aber egal. Ich habe in meinem Leben genug Party gefeiert.

    SHGen habe ich in meiner Dauerrückfallzeit oft besucht. Auch einige von denen getestet. Dabei viele nette Menschen kennengelernt. War auch bei therapeutischen Gruppenrunden und Einzelgesprächen bei Psychologen. Hat mich alles (leider) nicht vom Trinken abgehalten. Weil ich es eben gegen die Vernunft trotzdem tat. Der letzte KH-Aufenthalt mit dem Hinweis des Arztes, "beim nächsten Mal sind Sie wahrscheinlich tot", hat mich wachgerüttelt. Das war mein entscheidender Meilenstein, der mich dazu brachte, den Stoff in Zukunft zu meiden wie der Teufel das Weihwasser.

    Und trotzdem bin ich mir natürlich darüber im Klaren, dass Trockenheit ein Tagesgeschäft ist. Der Rückfall lauert an jeder Ecke. Es wird zwar aus meiner Beobachtung heraus zum einen einfacher, dem Druck zu widerstehen, zum anderen wächst aber latent der Faktor Leichtsinn an. Zu dem ich als Rheinländer zugegebenermaßen neige. Noch habe ich den Griff. Hoffe, dass das auch noch eine Zeit lang anhält. Genieße es nämlich mittlerweile, morgens frisch aus dem Bett zu steigen und nicht mehr stündlich an die Besorgung neuer Vorräte denken zu müssen.

    So viel fürs Erste von mir. Bin ja noch brandneu hier im Forum und will nicht sofort alle mit meiner Lebensgeschichte zutexten. :D

    Wünsche allen ein schönes und sonniges WE!

    vg Caligula

    Das Leben ist eine Komödie für jene, die denken, eine Tragödie aber für jene, die fühlen. (Oscar Wilde).

  • Ähm Caligula
    ich find gut was du schreibst aber du mußt dafür nen eigenen Thread aufmachen... jetzt biste gerad bei Marion, das vermischt sich - da ist technisch was danebengegangen. Schön daß du da bist aber machs unter eigner Flagge

  • Guten Morgen,

    etwas tolles ist passiert !

    Ich kann wieder lesen, ohne dass meine Gedanken am Ende der Seite abgedriftet sind und ich gar nicht weiss, was ich gelesen habe.

    Und wenn das doch noch einmal passiert, dann gebe ich nicht entnervt auf sondern lese die Seite halt noch einmal.

    Darüber freue ich mich, gerade lese ich Aleph von Paulo Coelho aus der Bücherei und dann habe ich noch eine Biographie von Amy Winehouse, die fange ich aber erst an, wenn das andere Buch gelesen sein wird.

    Mir geht es gut, einfach nur so, ohne Euphorie und das fühlt sich gut an.

    Ich gehe ruhig durch meinen Tag, mache was zu tun ist, versuche mich manchmal zu etwas kleinerem zu überwinden, was ich nicht so gerne tun würde, aus Bequemlichkeit, Angst, Gewohnheit.....

    Wenn ich es dann trotzdem mache, freue ich mich darüber oder versuche zumindest mich dafür zu respektieren.

    Ich denke das ist (wie in den letzten 20 Jahren) mein Schlüssel zur Zufriedenheit und zur Entwicklung.

    Stillstand und Routine "tötet" meine Seele, langsam aber sicher.

    Es müssen keine großen Dinge sein die sich verändern oder neu dazukommen, keine special events, nicht lautes.

    Bewegung ist wichtig, Bewegung in mir, und dazu gehört Überwindung meiner Grenzen die eben von Angst, Bequemlichkeit etc. gezogen werden.

    Das alles passiert langsam und gemächlich und ich darf mir darüber bewusst werden, was ich alles schon geschafft habe, trotz meines komplizierten Charakters und meiner alten Ängste.

    Wobei ich mir ehrlich gesagt nicht sicher bin, (dass ich es schaffen möchte für immer und ewig) ist der Verzicht auf meine vergangene Liebe.

    Es ist für mich einfach unvorstellbar und es macht mich Tag für Tag traurig, dass ich diesen Mensch nie wieder sehen darf.

    Nun habe ich es mir erlaubt, werde es aber trotzdem ( erst mal ) nicht tun.

    Bei uns ist es so, dass es für mich nie eine Option war mit ihm eine Partnerschaft einzugehen. Trotzdem hat mich seine Lebenssituation unheimlich mitgenommen und durch ihn habe ich gelernt was co-Abhängigkeit bedeutet und dass ich mich daraus befreien kann.

    An dieser Tatsache bin ich gewachsen.

    Exklusive Beziehung:

    Ich weiss nicht, ob ich überhaupt in den nächsten Jahren dafür bereit sein werde.

    Ich denke eher nicht, denn meine familiäre Situation in meiner Kernfamilie ist äußerst harmonisch, ich habe meine Freiheiten, mein Noch-Ehemann auch, wir verstehen uns blind,..........

    Mir hat die Situation mit diesem Mann den letzten Rest gegeben, um meine Alkoholabhängigkeit mit den richtigen Augen zu sehen.

    Mit trockenen.

    Jetzt bin ich soweit mein Leben für mich, Stückchen für Stücken angenehm zu gestalten.

    Das tue ich nur für mich, nicht mehr für x, y oder z.

    Und das ist die Wahrheit.

    Das ist für mich ein unglaublicher Fortschritt, denn fast mein ganzes Leben habe ich mich hautsächlich mit den Augen anderer gesehen.

    Wenn ich mir nun erlaube, ( auch ohne es zu tun ) diese alte Liebe, wenn ich möchte, wieder ein kleines Stück in mein Leben zu lassen, dann nehme ich mir ein Stück inneren Zwang (Druck) der mich zermürbt.

    Es ist schwer zu erklären weil ich in Liebesdingen etwas anders ticke als die meisten Leute die ich kenne.
    Es war mir schon als kleines Mädchen fast unmöglich mich in einer exklusiven "love forever" Beziehung zu sehen.

    Trotzdem habe ich geheiratet und drei Kinder mit einem Mann bekommen und das war die beste Entscheidung meines Lebens.
    Und er sieht es genau so, auch wenn wir nun kein Liebespaar mehr sind.

    Ich finde langsam, durch die fehlende Betäubung durch den Alkohol schöne Dinge in mir, das sind alte, verlernte Freuden ( wie das Lesen ) aber auch neue Sachen ( wie das Erleben der Natur ) was mir ein zufriedenes Gefühl gibt.

    Ich schaffe es immer besser bei mir zu sein, oder wenn er mal wieder gestört wird, mein Frieden, ziemlich schnell wieder zu mir zu finden.

    Ich habe mir vorgenommen nun doch in den Süden zu fahren, am Sonntag ist es soweit, dort möchte ich zwei Freundinnen und eine Bekannte besuchen und vielleicht auch J. wenn es mir zeitlich und seelisch möglich sein wird.

    Ich möchte nicht stehen bleiben, sondern, wenn auch nur im kleinen, Entwicklung zu lassen.

    Und wenn ich spüren sollte, dass die Zeit irgendwann gekommen sein wird, dann darf ich meine vergangene Liebe auch wieder ein kleines Stück in mein Leben lassen.

    Es gibt Dinge die hat NUR ER, exklusiv für mich, so wie andere Menschen eben auch etwas ganz besonderes für mich haben.

    Ich möchte das Leben und seine guten Seiten und Gefühle annehmen können ohne daran hängen zu bleiben oder süchtig zu reagieren.

    Der Alkohol ist keine gute Sache für mich, ich mag seine Wirkung nicht mehr.

    Dieser Mensch IST eine gute "Sache" für mich, ich mag seine Wirkung immer noch. Es war sein Leben, in das ich mich eingemischt habe, was mich zermürbte, nicht er, was ER FÜR MICH bedeutet.

    Die Zeit wird zeigen wie es weiter geht.

    Ich bin offen so gut ich kann, ich fühle mich und ich achte auf mich.

    Ich bin meinen Gefühlen gegenüber machtlos, wenn ich sie zulasse, nehme ich ihnen ihre Schärfe........

    Denn die Vergänglichkeit wird mir "im Alter", wie den meisten anderen ja auch, stark bewusst und ich möchte so leben wie ich am letzten Tag wünschen werde gelebt zu haben.

    Damit schliesse ich für heute und wünsche euch allen einen Sonntag so wie er euch gefällt.

    Marion

  • Guten Morgen

    Vorgestern war passend zu meinem Motto "Kampf der Routine"
    das VHS Programm im Briefkasten.

    Obwohl, es heisst ja inzwischen nicht mehr Volkshochschule sondern Bildungszentrum. :)

    Zur Auswahl stehen für mich :

    Afrikanisches Kochen ( 4 Abende lecker, lecker )

    Meditation (einmaliger Schnupperkurs)

    Fotoworkshop für Digitalkameras ( Mit Exkursionen )


    Da ich allerdings nach den Sommerferien auch noch mit einer Freundin zum Chor gehen möchte, Gospel oder evtl. doch noch einen anderen ausprobieren ???? ( sie mag Gospel nicht so dolle wie ich :( ), muss ich mal sehen wie das mit den Terminen hinhaut.

    Aber auf das Kochen wäre ich schon extrem scharf ;) .

    Am Samstag bevor es in den Süden geht, möchte ich bei einer Kollegin, sie ist auch Therapeutin, bei einer Familienaustellung mitmachen.

    Ich möchte das nicht selbst machen, sondern werde da dann wohl als Stellvertreter für ein Familienmitglied eines/r Teilnehmer/in fungieren.

    Darauf bin ich extrem gespannt und ich denke, wenn das etwas für mich ist, dann werde ich die Aufstellung selbst einmal machen.

    Freitag fährt eine andere Freundin nach Berlin.
    Yogaseminar übers Wochenende.

    Schade, ich kann nicht mit, aber das nächste Mal, da bin ich dabei.

    Doch heute ist erst mal Montag und es gibt viel zu organisieren, planen und erledigen.

    Diese Woche mal nur mit 2 kidis, der Große ist in einem Englisch sprachigen
    Feriencamp.

    Er hat so gaaaar keine Lust ;) , Teenie halt, aber das wird bestimmt richtig klasse.

    Allen einen erfüllten Montag wünscht Marion

  • glück auf marion

    langweiliges leben is anders :wink:

    scheinst "angekommen" zu sein - und sorgst gut dafür, dass es dir gut geht.

    schöne zeit - umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Danke Matthias,

    ja, vielleicht ist es so.

    Es fühlt sich auf jeden Fall gut an meine neue/alte Energie.

    Und da ich den Alkohol nicht mehr einplanen muss in meine Freizeit Aktivitäten, ist das alles mit viele mehr Freude verbunden.

    Denn auch zu alkoholischen Zeiten habe ich einiges gemacht, musste es aber oft absagen, da es mir seelisch oder körperlich schlecht ging.

    Was mir dann wieder ein schlechtes Gefühl gab. :(

    Das ist nun passé.


    Bin jetzt angemeldet. :D

    Für´s geistige Wohl zum Meditieren und für das leibliche Wohlfühlen gibt´s die schwarzafrikanische Küche mit einer afrikanischen Dozentin.

    In dem Kurs steht nicht nur das Kochen im Vordergrund, sondern auch
    Tischsitten, Esskultur, Gebräuche und Wissenswertes über die Länder Kongo, Ruanda und Burundi.

    Ich bin gespannt.

    Schön, dass du wieder da bist. :)

    Marion

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