Verlustängste - Angst vor dem Alleine sein

  • Hallo
    Ja das ist gut moeglich ich leide auch darunter und hab das gleiche Problem mit meinem Vater.ich meine im Grunde ist diese angst auch berechtigt.ich z.b.habe nie gelernt was vertrauen oder Sicherheit bedeutet daher kommen z.b.bei mir diese aengste.
    Lg

  • Gartenblume, diese Angst WAR berechtigt. Jetzt ist sie es nicht mehr, jetzt ist sie nur mehr nervig.

    Hallo Just, gratuliere zum wieder aufgenommenen Studium!

    Was meinst du, wo sie herkommen, die Ängste? Hast du einen anderen Verdacht?
    Falls nicht, ist das wohl eher eine rhetorische Frage, oder?

  • Zitat von schnuffig


    Was meinst du, wo sie herkommen, die Ängste? Hast du einen anderen Verdacht?
    Falls nicht, ist das wohl eher eine rhetorische Frage, oder?

    Wie geschrieben ...Scheidung Eltern, als Kleinkind im KH alleine gelassen worden, ab und an Abends als Kleinkind alleine gelassen worden, dann aufgewacht und Panik bekommen weil keiner da war ...da das Alkoholproblem meines Vaters ...

  • Jap, in den ersten Lebensjahren wird das Urvertrauen durch die Beziehung zu den Eltern gebildet.
    Wenn in der Zeit solche Dinge passieren, ist das nicht einfach so wieder zu kitten.. Nach dem Motto "ist ja schon soo lange her und sollte nun mal gut sein".
    Beeinträchtigt dich es sehr? Hat es Auswirkungen auf deine Beziehung oder sonst wo? Willst du daran etwas ändern?

    Bei mir war die Welt damals noch einigermaßen okay.
    Mutter hat erst angefangen, da war ich zwischen 2 und 4 Jahren alt. Was das Urvertrauen und Verlustängste betrifft, bin ich glaub ich ganz normal geworden. Ich bin auch nicht eifersüchtig, kann meinem Partner voll vertrauen und weiß, dass ich ihn (momentan) nicht verlieren werde. Auch liebe ich es, alleine zu sein. Ich habe gern meine Ruhe.
    Mein Problem sind wohl "normale" Freundschaften, da fällt es mir schwer, Nähe zuzulassen. Und wenn, dann sind es immer die "Pflegefälle". Viele der besten Freunde waren zumindest schon in Therapie, manche in der Psychiatrie. Außerdem hab ich mindestens 4 Leute im engeren Freundeskreis, die definitiv ein großes Alkoholproblem haben.
    Schade eigentlich. :(

  • Wie furchtbar Just.

    Ich wurde auch viel alleine gelassen.

    Ob das Ängste generiert, wenn man jemanden, der nicht in der Lage ist, ohne andere zu überleben, weil er ein Kind ist, den Erwachsenen mit allem was ihnen so einfällt, völlig ausgeliefert ist....wo es um dein Leben ging, um dein Überleben?
    Die Frage hast du noch nicht beantwortet. Bei dem Fall wo dieser jemand du warst.
    Du bist.
    Das ist nun mal aber wichtig, dass du die Dinge selber siehst.

    Die Erkenntnisse aus der Gehirnforschung sprechen da von einer aktivierten Stressachse.
    Für manche Zusammenhänge gibt es aus mehreren Richtungen Beweise.
    Für dich musst du sie trotzdem selbst zulassen, sonst ändert sich ja nichts.

    LG

  • Zitat von schnuffig

    Wie furchtbar Just.

    Ich wurde auch viel alleine gelassen.

    Ob das Ängste generiert, wenn man jemanden, der nicht in der Lage ist, ohne andere zu überleben, weil er ein Kind ist, den Erwachsenen mit allem was ihnen so einfällt, völlig ausgeliefert ist....wo es um dein Leben ging, um dein Überleben?
    Die Frage hast du noch nicht beantwortet. Bei dem Fall wo dieser jemand du warst.
    Du bist.
    Das ist nun mal aber wichtig, dass du die Dinge selber siehst.

    Mir ist nicht ganz klar, was DU meinst. Ob ich damals Angst empfunden habe?

  • Ok.


    Es hört sich für mich so an, als kämest du gerade aus dem Regen wieder rein, ganz nass und nun fragst du, ob ich (z.B.) glaube, dass du vom Regen nass geworden bist.

    Ob ich glaube, dass deine Ängste aus den Misshandlungen entstanden sind, die du in der Kindheit erleiden musstest?

    Ja. Das glaube ich. Es ist sogar so offensichtlich, dass ich sagen kann: Ja. Das weiß ich.

    Und ich wollte nur wissen, ob du den Zusammenhang selber wirklich nicht erkennst. Ob du die Antwort auf diese Frage brauchst.
    Falls dem so ist, sage ich es nochmal.

    JA, Just, deine Ängste hast du aus deiner Kindheit.

    Liebe Gruesse!

  • Weisst Du, vom Kopf her kann ich mir das alles ziemlich eindeutig herleiten. Vom Gefühl her sag ich immer: Mensch, so schlimm war das doch wohl alles gar nicht, dass das solche Symptome bei mir auslöst ...verstehst Du, was ich meine? Ich bin immer noch dabei mich zu hinterfragen ob die Kindheit wirklich so schlimm war und ich das jetzt alles idealisiere oder ob das eigentlich gar nicht so schlimm war ...von Kopf her weiss ich das wohl, meine Therapeutin sagt auch, dass das alles ziemlich schlimm gewesen ist, damals aber ich empfinde das immer noch nicht so ...

  • Ich verstehe genau was du meinst.

    Das Hinterfragen muss aufhören. In dem - war es jetzt wirklich so, war es nicht so, auf einer Skala bis 100, wo stehe ich da - in dem Denken wohnt all das, was macht dass du nicht vertrauen kannst.

    Weil du kein klares Bild hast.
    Wenn du im Nebel nach dem Weg suchst, kannst du deinen Schritten nicht so vertrauen, weil du nicht siehst wo du genau hinsteigst. Deine Schritte sind dann unsicher. Du siehst nicht gut. Weil du ja jeden deiner Schritte hinterfragst. Verstehst du?

    Ist in dir ein :JA ich wurde misshandelt. JA es war so schlimm. Nicht ein ziemlich, kein eigentlich, nicht ein vielleicht war es schlimm sondern:
    Mein JA ist ein JA mein Nein ist ein NEIN schlimm, SO schlimm, dann siehst du wenigstens was, weil du dir einfach sicher bist. Sicherheit hast!
    Es geht besser dann!

  • Gut, es war schlimm ...was damals in der Kindheit passiert ist und was nach der Scheidung, als ich 19 Jahre alt war, geschehen ist.
    Bei mir kommt danach dann das Rechtfertigen wollen ...er kann ja nix dafür, liebt mich vielleicht doch, kann es nur nicht so zeigen etc

  • Ja war es.


    Wenn du sein Verhalten dann rechtfertigst, womit du nicht alleine bist, dann bist du wieder bei ihm. In seiner Geschichte.
    Wie ging es ihm. Warum konnte er nichts zeigen, kann er was dafür, kann er doch nichts dafür. All das. Und er steht im Mittelpunkt.
    Er macht sich diese Gedanken sicher nicht über dich. Er steckt seine Kraft nicht in dich. Du steckst deine aber in ihn.

    Dabei ist er gar nicht der Interessante, Ich finde ihn sogar eher langweilig. Typen wie den gibt es wie Sand am Meer. Alle gleichen sich, sind austauschbar. Immer dasselbe mit ihnen.

    Der Interessante in der Geschichte bist Du, Just!
    Deine Geschichte, dein Leben, die Gefühle die du hattest und hast. Du bist interessant, nicht er.

  • Zitat von Just

    [quote='schnuffig']Ich bin immer noch dabei mich zu hinterfragen ob die Kindheit wirklich so schlimm war und ich das jetzt alles idealisiere oder ob das eigentlich gar nicht so schlimm war ...von Kopf her weiss ich das wohl, meine Therapeutin sagt auch, dass das alles ziemlich schlimm gewesen ist, damals aber ich empfinde das immer noch nicht so ...


    Vielleicht aus Selbstschutz?
    Oder weil wir es nicht anders kennen?
    Mir sagen auch viele Leute, dass es grausam gewesen sein muss. Häufig sagen sie, dass sie betrunkene Menschen als unangenehm empfinden und unberechenbar und dass sie dies als besonders schlimm für Kinder betrachten, die ja Verlässlichkeit brauchen.
    Ich bin es ja seit meinem 3. oder 4. Lebensjahr nicht anders gewöhnt- und daher kommt wohl die Aussage "nicht schlimm". Wer weiß, wie schlimm es für mich wäre, würde ich wissen, wie toll Geborgenheit und Ausgelassenheit und Unbeschwertheit sind? Oder eine Familie, in der man im Mittelpunkt steht und von Interesse ist?
    Manchmal hadere ich auch mit mir selbst- auch ich wurde irgendwann schreien gelassen. Im Nachhinein sehe ich die Situation so, dass Mutter total überfordert war (kein Wunder, wenn man psychisch aus dem Gleichgewicht ist und nebenbei trinkt) und dann eben häufig falsch gehandelt hat. Nachts bin ich wach geworden und habe begonnen, sie zu rufen. Ich hatte Angst, laut zu werden (Monster könnten mich hören ^^) und habe mich dazu durchringen müssen. Ich habe gemerkt, dass sie wach waren- aber niemand kam zu mir. Oder sie wollte die Treppe von der 1. in die 2. Etage hoch, um meinen Bruder dort zu wickeln. Ich sollte alleine unten bleiben => das kann ein Kleinkind nicht verstehen. Ich wollte also hinter ich her, hab mich an ihrer Hosentasche festgehalten und bin mitgelaufen. Sie hat das genervt, sie hat meine Hand von der Hosentasche gelöst und losgelassen- da ich mich daran festhielt, bin ich die Treppe runtergefallen- von oben komplett runter. Es tat ziemlich weh, ich hab geweint- Mutter war total gereizt. "Das ist deine Schuld, stell dich jetzt nicht so an." Ich glaube, sie hat mich sogar in die Seite getreten, damit ich wieder aufstehe. Früher bin ich an dieser Situation verzweifelt, heute denke ich, dass sie langsam ihre Bedeutung verlieren.
    Dafür gab es Menschen wie meinen Vater oder meine Großeltern bzw die Familie meines Vaters, die auch etwas Normalität brachten und mich mit Herzlichkeit empfingen.
    Ich denke, es ist zumindest bei mir je nach Zustand Selbstschutz, manchmal möchte ich mich damit nicht mehr auseinander setzen. Ich sehe auch, dass es Menschen gab, die meine Situation etwas entschärften; zu ihnen bin ich immer gern gegangen, dann war alles nicht so schlimm.
    Vielleicht ist es bei dir ähnlich?

  • Zimttee, du weißt nicht, was Geborgenheit, Ausgelassenheit und Unbeschwertheit sind?
    Also hast du es auch nicht von Vater und Oma erfahren? Die dich übrigens hätten beschützen sollen, vor deiner gewalttätigen Mutter.
    Kein Kind sollte so aufwachsen müssen und kein Erwachsener sollte sagen, dass das alles dann nicht so schlimm war.
    Sollte!


    Bis dann

  • Zitat von Zimttee


    Vielleicht aus Selbstschutz?
    Oder weil wir es nicht anders kennen?
    Mir sagen auch viele Leute, dass es grausam gewesen sein muss. Häufig sagen sie, dass sie betrunkene Menschen als unangenehm empfinden und unberechenbar und dass sie dies als besonders schlimm für Kinder betrachten, die ja Verlässlichkeit brauchen.

    Bei mir war es so, dass mein Vater regelmässig "ausgetickt" ist ...er ist dann von der Arbeit nicht nach Hause gekommen, war in Bars und hat das Geld durchgebracht. Ich kann mich noch daran erinnern, dass meine Mutter öfters in der Nacht mich genommen hat und zu meiner Tante/ Oma mit mir gefahren ist.
    Ich habe meine Mutter jetzt mal gefragt, wie oft das denn so vorgekommen sei - ich habe so mit alle 5 -6 Monate gerechnet ...sie sagte mir 1-2 mal die Woche ...das hat mich doch schon schockiert. Daran kann ich mich übehaupt nicht mehr erinnern. Ich weiss nur noch, dass ich mit meinem Vater und Freunden von mir am Samstag öfters zum Fussball gefahren bin ...wir haben dann vor dem Spiel immer "Station" in einer Kneipe gemacht und mein Vater war dann schon ziemlich angetrunken. Mir war das megapeinlich ...dann kann ich mich noch so ganz grob daran erinnern, dass ich meinem Vater Vorhaltungen gemacht habe warum er wieder getrunken hätte etc. Ich habe so das Gefühl, jetzt im Nachhinein, dass ich aufgepasst habe, ob er wieder getrunken hat ....was mit hängen geblieben ist ist diese Peinlichkeit und halt dieses Flüchten Nachts ...dann weiss ich noch, dass meine Mutter und ich mal wieder vor einer Bar standen und ich als männliches Wesen meinen Vater da rausholen sollte ...da muss ich aber schon Teeny gewesen sein ....Gewalt habe ich eigentlich bewusst nicht mitbekommen. Meine Mutter hat immer gesagt, er würde psychische Gewalt ausübern. Er würde einem im angetrunkenen Zustand mit Worten fix und fertig machen ...ich, als Kind, hatte immer panische Angst davor, dass meine Eltern sich trennen würden. Ich konnte es nie haben, wenn sie sich mal wieder wegen des Alks gestritten haben ...meine Frage immer zu meiner Mutter und meine Ängste: ist denn wieder alles ok ...ich hatte panische Angst davor, dass sie sich trennen würden ...meine Mutter hat meinem Vater immer wieder gesagt das wenn ich 18 Jahre alt sei, sie gehen würde ...so ist es dann auch gekommen und danach wurde es alles noch viel schlimmer mit dem Alk und meinem Vater.

  • Und jetzt schlage ich mich seit ca. 20 Jahren mit Depersonalisation rum und überlege, was ich denn so "abspalte", damit es mir "besser" geht.

  • Ich kenne es in der Familie mit meinen Eltern nicht. So etwas wie, dass morgens alle noch zusammen im Bett liegen, in Ruhe und Harmonie zusammen frühstücken- gabs nicht. Es lag immer Stress, Streit und das Wissen um die schlimme Situation in der Luft, was alles überschattet hat. Sogar im Restaurant oder im Urlaub drehte sich alles nur um Alkohol- dass man den "Verdauungsschnapps" abbestellt, oder, wenn wir in Urlaub fuhren, dass alles durchwühlt wurde, ob sie irgendwo was versteckt hat. Hatte sie immer und selten wurde was gefunden. Dafür hat sie sich dann immer abgeschossen, wenn Papa mit Wühlen beschäftigt war.

    Durch meine Oma habe ich etwas Normalität erfahren, ja. Vaters Seite ist von Alkohol nicht betroffen. Das war immer schön, sie freuten sich, wenn wir bei ihnen waren. Vor ihnen wurde immer alles versteckt- einmal wollten wir mit ihnen grillen, da war Mutter betrunken. Sie ist immer betrunken, wenn wir grillen. Oma hats gemerkt und sie gefragt- Mama wurde wütend und hats 10Minuten lang abgestritten. Oma kam nicht an sie ran. Vaters Eltern sind beide sehr alt (und krank) gewesen; Opa wäre heute 115 und Oma 105.

    Und mein Vater- ja, ihm mache ich Vorwürfe. Kennst du das Bild mit drei Affen, die sich selbst Ohren, Augen und Mund zuhalten? So ist er- er hört nichts, sieht nichts und sagt nichts. Weil er von nichts weiß, kann man ihm nichts vorwerfen, Alkoholabhängigkeit kannte er nicht. Das ist seine Begründung. Aber wieso er von Anfang an nach Flaschen suchte, wenn er doch nichts wusste, konnte er bisher nicht erklären. Kindererziehung war aufgeteilt- Vater arbeitet, Mutter blieb zu Hause und alles war in ihrer Verantwortung. Wenn er nach Hause kam, hatte er seine Aufgabe erledigt und war für uns nicht zuständig. Mutter wusste, wie sie ihn manipulieren kann. Wenn wir anstrengend und nicht lieb waren, gabs hinterher noch eine Abreibung, wenn Vater nach Hause kam. In der Zwischenzeit ist er zum Choleriker geworden. Sehr unangenehm, er kann nicht diskutieren oder argumentieren, sondern schreit sofort, dass es einem durch Mark und Bein geht.

    Von Vater gibts mitlerweile Anerkennung für meine Leistungen. Aber nun brauche ich das auch nicht mehr. Ich werfe ihm vor, dass er uns nicht beschützt hat- er sieht das nicht so- er wusste von nichts, nichtmal, dass es sowas wie Alkoholabhängigkeit überhaupt gibt. Und er meint, dass er Mutter oft genug gesagt hat, sie solle uns zu Liebe aufhören- aber das tat sie ja nicht, Schuldigkeit getan. Wenn ich ihm dann sage, dass er sie hätte rauswerfen müssen, werde ich entweder mit großen Augen ungläubig angeguckt, oder er heult selbst rum und badet in Selbstmitleid und will getröstet werden.
    Einmal ist Mutter ausgetickt und war wie von Sinnen- total realitätsfern und hysterisch, sie wäre keine Alkoholikerin, ich sollte das Papa sagen. Ich dachte, sie wäre ein Fall für die Männer in weiß mit Zwangsjacke. Ich hab in der Küche einen Heulkrampf bekommen, Papa drückte dann auch auf die Tränendrüse, nahm mich in den Arm. Irgendwann kam Mutter in die Küche, Papa hats zuerst gemerkt, heulte dann nicht mehr, trat einen Schritt zurück, zeigte auf mich und sagte ihr, sie solle sich anschauen, was sie anrichte. Das war das erste Mal, dass er mich tröstete. Aber wohl nur, um mich vor Mutter vorzuführen.
    Körperliche Gewalt gabs "nur" bis zu einem bestimmten Alter. Wir wurden mit dem Kochlöffel erzogen. "Bis er kaputt bricht" war ihre Androhung. Danach gabs psychische Gewalt; Herabwürdigungen, Beleidigungen.. Oder sie rannte fluchend durchs Haus und beklagte sich laut über uns in Selbstgesprächen. Aber da dachten wir ohnehin schon, dass wir wirklich schlechte Kinder wären und es verdient haben, wenn die Mutter uns nicht aufrichtig lieb haben kann.

    Tja, mitlerweise weiß ich, was richtig gewesen wäre und wir natürlich nicht Schuld sind.
    Ich habe einen festen Partner, der mich liebt, aufmerksam ist, mir zuhört, der mir Geborgenheit gibt. Ihm kann ich vertrauen. Dadurch verliert die Vergangenheit immer mehr ihre Bedeutung; ich kann es nun besser machen und Mutter ist eben krank und wird durch ihre "innere Hölle" genug bestraft. Das Verhältnis ist schlecht, ich habe keine innere Beziehung zu ihr. Wie auch? Sie hat alles kaputt gemacht. Wenn sie nun rumjammert, sie habe Oberbauchschmerzen, gehe ich nicht wirklich drauf ein, sondern verweise sie an den Arzt. Gespräch beendet.
    Ich habe nur Angst, dass ich irgendwann genauso werde. Wenn ich mal Kinder habe und durch Schlafentzug und Stress anders reagiere, als ichs mir nun vornehme. Daher würde ich später eine Therapie machen, um zu meinen Kindern eine andere Beziehung aufbauen zu können und in Belastungssituationen anders als mit dem Kochlöffel zu reagieren. Zudem ist die Familie meines Vaters noch sehr vom Krieg geprägt. Das zieht sich bis zu meinem Vater, der für gewöhnlich keine Emotionen zeigt und auch kaum Nähe aufbauen kann. Bei mir soll das nicht weitergehen. Wenn ich die Beziehung zu meinem Partner betrachte, merke ich, dass ich zumindest in diesem Bereich schon anders geworden bin, als meine Eltern.

    Danke für deinen Beitrag, Schnuffig! Er hat mir beim Nachdenken geholfen!

  • Hallo Zimttee!

    Solange du in der Lage bist, zu spüren, wie sehr dir manches in deiner Kindheit weh getan hat, wie sehr du verletzt warst, wirst du nicht so reagieren wie deine Mutter. Das geht nicht.
    Leute, die das können, kommen aus der "Es hat mir nicht geschadet, so schlimm war es nicht, es gab auch gute Zeiten" Ecke.

    Liebe Gruesse, danke für deine Offenheit.

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