• Zitat von zerfreila

    Bitte um Aufklärung :D

    naja - du beschäftigst dich grade mit der frage: wie es sein kann, dass jemand z.b. nach 25 jahren rückfällig wird?
    ich denk da is grade einer von den 1000 Tagen labilitätsphase gewesen und die aufmerksamkeit (grad an diesem tag) war gering.

    in diesen ersten 3 jahren werden nur ~980 Tage "verbrauchtE die restlichen ~20 kommen dann im laufe der zeit - immer dann wenn die "besondere aufmerksamkeit" nachlässt.
    ich hab im vergangenen jahr z.b. versäumt extra nachzufragen, ob im eisbecher alk drinne is - ich habs dann aber gleich gerochen. einer von den ~20 tagen?

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Mein lieber zerfreila,

    ich beginne mal mit Uwes Beitrag in seinem Thread, einer Antwort an mich und es geht dabei um das zur Zeit hier diskutierte Thema „Rückfälligkeit nach längerer, langer und insbesondere nach sehr langer und sehr, sehr langer Zeit. Dabei gehe ich auf die hervorgehobenen Passagen besonders ein.

    Zitat von uwe.rothaemel

    Hallo Zerfreila
    Wenn ich Deine letzten Posts so lese, stellt sich Dir die Frage: warum werden auch langjährig abstinent Lebende rückfällig (wenn sie es doch so viel besser wissen müssten)?

    Meine erlebten Erfahrungen mit Menschen, die eine Jahrzehnt andauernde Abstinenz aufs Spiel gesetzt haben, hatten sich den Fragen ihrer veränderten Lebenssituation im Alter nicht gestellt.
    Wie vermeide ich Vereinsamung? Wie gehe ich mit körperlichen Schwächen um? Welche Ziele sind für mich noch relevant? Etc.
    Doch die meisten, die ich kenne, vermitteln mir ein Gefühl von Geborgenheit, Gelassenheit und Vertrauen. Gerade in der Sucht-Selbsthilfe (Manfred, Matthias und Old Flatterhand sind ja auch hier gute Beispiele dafür).
    Die Vermeidung des Alkohols spielt dabei nicht mehr die zentrale Rolle. Dass das geht, haben sie sich bewiesen. Ein „Rückfall“ wird, wie ich erfahren konnte, ganz anders behandelt, als in Selbsthilfegruppen mit „jünger abstinenter“ Struktur. Direkter und ergebnisorientiert (ist jedenfalls mein subjektiver Eindruck). Mit abstinenter Lebenserfahrung brauch ich ihnen ja nicht kommen – die haben sie.
    Gruß – Uwe.

    Hallo Uwe, Danke für Deine Ausführungen, für mich sind wieder gute Ideen dabei.

    Rückfall nach längerer, langer, und insbesondere nach sehr langer und sehr, sehr langer Abstinenz:

    Diese Menschen (lang, sehr lang und sehr, sehr lang trocken lebende Menschen) haben ja ganz viel richtig gemacht, sonst wären sie ja nicht so weit gekommen. Das ist mein Grundgedanke. Und dass sie es doch wissen müssten, dieser Ansatz wäre mir persönlich zu platt und auch nicht lebensnah. Denn Wissen allein nutzt ja nichts, ganz andere Faktoren spielen hier eine Rolle, darauf gehe ich hier aber nicht detailliert ein, da es wieder ein eigenes Thema ist. Es würde ja sonst das Durchlesen einer guten Informations-Broschüre und das inhaltliche Verstehen und Speichern ausreichen. So ist es aber in der Praxis nicht. Die sieht anders aus.

    Und bei der Betrachtung etwaiger Ursachen für den Rückfall bin ich ja mittlerweile sehr weit gekommen, die Frage beschäftigt mich ja auch nicht erst seit gestern, sondern bereits seit meinem ersten, abstinenten Jahr meiner neuen Trockenheit, und zwar im Zusammenhang mit dem Rückfall am Ende meiner ersten (längeren) Trockenheit von etwa drei Jahren, dabei öffne ich das Zeitfenster mit der Aufschrift 1992. Also geht es mir hierbei im Ursprung um eigene Betroffenheit, um eigene Erfahrung. Im dritten Jahr meiner neuen Trockenheit stand deshalb die Achtsamkeit ganz besoners im Mittelpunkt. Und besonders in der zweiten Hälfte meines vierten, trockenen Jahres kam ich verstärkt wieder auf dieses Thema zurück, dann schon mit Blick auf die wirklichen Langzeit-Trockenen.

    Und es ist auch noch gar nicht sehr lange her, als dieses Thema noch intensiver auf mich zukam und ich mich noch intensiver damit beschäftigte, dass Menschen selbst nach sehr langer und sehr, sehr langer Zeit Rückfälle bauen. Berichte darüber berühren und bewegen mich.

    Mittlerweile bin ich mit meinen Betrachtungen und Überlegungen und unter Einbeziehung eigener Betroffenheit und Erfahrung (92-er Rückfall nach längerer Abstinenz), durch Rückfallberichte wirklicher Langzeittrockener (beispielsweise nach fünfzehnjähriger oder nach fünfundzwanzigjähriger Abstinenz) und auch dank des Austauschs hier im offenen Bereich des Forums, (den ich sehr zu schätzen weiß, sehr zu schätzen deshalb, weil hier Schätze herumliegen zur freien Mitnahme, weil da Menschen sind, die diese Schätze einfach hierlassen und zur Mitnahme zur Verfügung stellen - Danke!) ganz gut weitergekommen.

    Die Erfahrungen der schon sehr, sehr lange trocken lebenden Menschen hier wie Elisabeth, OF, Matthias, Manfred) haben mir schon sehr viel gegeben. Aber auch die Erfahrungen von bereits längere Zeit trocken lebender Menschen, Uwe und BlueCloud nenne ich da beispielsweise, und jeder hat seine eigene Herangehensweise und seine eigene Art, das finde ich bemerkenswert, bemerkenswert gut. Ich kann hier dazulernen, das ist mir wichtig und wertvoll.

    Bespielsweise Elisabeths Beitrag zu ihren achtzehn Jahren. Oder der Hinweis von Matthias kürzlich in meinem Thread, dass es eben „Kleinigkeiten“, selbst ganz, ganz kurze Momente der Unachtsamkeit sein können. Mittlerweile habe ich mir dies für mich mit dem Bild des Sekundenschlafs verankert, der ja fatale Folgen haben kann. Ein weiteres Bild von mir dazu, ein Fußballspiel wird auch oft durch Kleinigkeiten, Winzigkeiten entschieden, die dann den Unterschied ausmachen. Solche bildhaften Verankerungen wende ich für mich gerne an, ist ja auch bekannt vom Lernen her (Lernen lernen).

    Ja, und dann natürlich der Klassiker: Trockenheitsarbeit vernachlässigt und eingestellt. Austausch vernachlässigt und eingestellt. Die Haltung/Einstellung/Mentalität: Ich bin doch nicht krank. Ich bin doch trocken.

    Also durch eine Mischung aus eigenen Erfahrungen, aus eigener Betroffenheit, aus Berichten Langzeittrockener, aus dem guten Austausch hier im offenen Bereich des Forums heraus, aus alldem heraus hat sich wieder was Gutes entwickelt.

    Und von Anfang an habe ich mich dabei nicht auf einen Defekt konzentriert, sondern auf meine Ressourcen, meine Fähigkeiten, meine Begabungen, auf das Gute. In Bewegung kommen, in Bewegung bleiben. Dabei achtsam bleiben. Und immer wieder dazulernen.

    Und ganz bemerkenswert, Uwe, finde ich auch Deine Anmerkungen zu den veränderten Lebensumständen im Alter im Zusammenhang mit dem Thema hier. Ich habe mir darüber schon sehr konkrete Gedanken gemacht und dies auch schon mit Freunden diskutiert. Daraus habe ich mittlerweile schon recht konkrete Vorstellungen, wie ich da herangehen und meine Vorstellungen umsetzen werde. Auch dies ist ein Thema, das es wert ist, betrachtet und ausgebreitet und diskutiert zu werden.

    Zwar etwas langatmig und durch zahlreiche Wiederholungen und Ergänzungen entwickelt, aber lebendig und es hat sich da wieder was Gutes ent-wickelt.

    Da hat sich wieder was Gutes entwickelt, Danke Sonnenblume, für diesen kleinen, schönen Satz. Denn so ist es.


    Ein kleines Resümee, einfach und klar.

    Bis bald und liebe Grüße, zerfreila unterwegs.

  • glück auf zerfreila

    Zitat von zerfreila

    insbesondere nach sehr langer und sehr, sehr langer Zeit.

    da fehlt uns hier im forum die erfahrung (der uwe hat ja von ´auf dem sterbebett ...´ geschrieben) mir is einer hier begegnet der war 35 jahr trocken. ich hab vor noch weitere ~50jahr trocken zu bleiben (werd dich auf dem laufenden halten :wink: )

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias,

    natürlich sind meine Zeitbegriffe relativ, für mich sind beispielsweise fünfzehn Jahre sehr lange und fünfunfzwanzig Jahre sehr, sehr lange. Für mich sind aber auch beispielsweise elf oder dreizehn Jahre schon sehr lange. Deshalb bin ich sehr wohl der Meinung, dass hier im Forum durch Euch Lanzeit-Trockene die Erfahrung bzw. ganz, ganz viel Erfahrung vorhanden ist. Und dafür bin ich Euch auch sehr dankbar. Denn Ihr bringt sie hier ein. So kann ich lernen von Euch.

    Und davon mal ganz abgesehen, ich kann auch lernen von länger trocken lebenen Menschen oder auch von Menschen, die beispielsweise bereits ein Jahr trocken unterwegs sind, und zwar immer dann, wenn von eigenen Erfahrungen berichtet wird.

    Der gute Austausch. Hier gibt es ihn. Und das ist gut so.

    Dankeschön und Euch einen schönen Tag. Liebe Grüße, zerfreila

  • Hallo zerfreila,

    danke für die Zeilen und Deine Wiederholungen, die für mich keine Wiederholungen sind, denn ich entdecke immer neue Blickwinkel und Facetten. Dein Text strahlt eine wunderbare Ruhe und Klarheit für mich aus.

    Ich befinde mich ja auch fast in diesem verflixten 4. Jahr (mein Rückfall spielte sich ja auch nach dieser Zeit ab) und auch ich versuche mich immer weiter zu ent-wickeln. Ich glaube, sowas hört nie auf oder manches braucht einfach länger. Aber - ich versuche mich daran zu gewöhnen, dass ich manches vielleicht auch nie gelöst bekomme, diese rumorigen Zustände in mir anzunehmen.

    Liebes Grüßle

    BC

  • Zitat von BlueCloud

    Hallo zerfreila,
    danke für die Zeilen und Deine Wiederholungen, die für mich keine Wiederholungen sind, denn ich entdecke immer neue Blickwinkel und Facetten. Dein Text strahlt eine wunderbare Ruhe und Klarheit für mich aus.

    Liebes Grüßle BC

    Hallo BlueCloud, Dankeschön für Dein Feedback. - Auf den zweiten Teil Deines Beitrags gehe ich später ein. Liebe Grüße, zerfreila :D

  • Guten Morgen mein lieber zerfreila,

    meine Trockenheit geht nur über mich (und nicht übere Andere). Ich definiere mich nicht über andere Menschen. Sehr wohl orientiere ich mich an einigen Menschen. Meine Trockenheit aber lebe ich und für mich. Anders geht das auch nicht. So habe ich es von Anfang an gehalten und da führt auch kein Weg dran vorbei. So konnte und kann ich auf meinem guten Weg ganz viel Gutes erleben, Menschen begegnen und mich mit ihnen austauschen, Neuland betreten, auf Entdeckungsreise gehen... Ich bin unterwegs für mich, werde aber auch von Wegbegleitern begleitet. Gemeinsam unterwegs. Das ist gut so.

    Vorhin hatte ich märchenhafte und wundersame Träume. Jetzt möchte ich aber den Tag, meinen Tag erleben und genießen. Das Wetter ist gut und ich werde mich heute schon früh auf mein Rad schwingen und einige Stunden unterwegs sein. Ich habe jetzt Ferien und werde die Zeit u. A. für eine längere Radtour ans Meer nutzen, das sind etwa 500 km (keine Berge, komplett flach), etwa 90 km täglich, ich muss und will mir ja nichts mehr beweisen (bin ja schon kreuz und quer durch Teile Europas geradelt und Tagesetappen von 150 km waren in jüngeren Jahren keine Seltenheit), also ganz gemütlich, mit viel Zeit für mich, für Begegnungen und für die Landschaft unterwegs, meine Kamera habe ich ja immer dabei, meist springen auch ein paar neue Ideen dabei heraus oder ich bekomme Klarheit in bestimmten Punkten. Da kommt bestimmt wieder was Gutes bei raus.

    Am Meer angekommen, werde ich etwa drei Tage an einem Ort bleiben, Baden im Meer, Sauna, Relaxieren... Dann werde ich noch einen Halbbogen an der Küste entlang fahren, vielleicht noch über eine andere Strecke eine Weile zurück Richtung Süden und später den Rest mit der Bahn zurück Richtung Zerfreilahausen, unterwegs werde ich vielleicht nochmal aussteigen, um auf halber Strecke Freunde zu besuchen. Und da ich ja dann immer noch eine schöne Ferienzeit vor mir habe, werde ich von hier aus vielleicht noch Freunde besuchen oder auch noch einen kleinen Naherholungsurlaub hier ganz in der Nähe einlegen, das mache ich so, wie es kommt und mir gut tut.

    Naja, in der ersten Woche bleibe ich noch hier, die werde ich noch für Erledigungen und für leichtes bis mittlerers, aber regelmäßiges Training nutzen.

    Für eine Weile werde ich hier nur sehr wenig schreiben. Ich bin dankbar und froh, dass es mir wieder so gut geht.

    Bis bald mal wieder und liebe Grüße, zerfreila :D

    PS: Real-Gruppe war gestern wieder was ganz Besonderes für mich

  • Guten Morgen Zerfreila

    Es freut mich das es Dir momentan gutgeht.
    Deine Ferienpläne klingen sehr nach echter
    Erholung und Abenteuer.
    Vom Ort Zerfreilahausen habe ich noch nicht gehört.
    Ich denke das es da vielleicht so wunderschön ist und
    die Einwohner wollen nicht das es durch den Tourismus
    verkommt und es weiterhin so ruhig und still bleibt und
    deshalb haben sie am Ortseingang ein Schild aufgestellt:
    Fremder sieh zu das vor Einbruch der Dunkelheit
    wieder verschwunden bist.

    Ich selber bin dabei einen umfassenderen Beitrag über
    mein Musikempfinden zu schreiben, der erklären soll wie
    die Sehnsucht, die jeglicher Sound seit Okay von Dave Dee,
    Dozy, Beaky, Mick & Tich in mir erweckt hat zu dem geworden
    ist was sie heute für mich ist - das Beste hier auf Erden um die
    Existenz zu feiern.
    Ob ich das letztendlich hinkriege weiss ich nicht. Wahnsinnig
    viele Eindrücke sind da da bei diesem Thema und irgendwie
    wünscht ich mir da einen professionellen Ghstwriter dem ich
    meine ganzen chaotischen Eindrücke erzähl und der mir sagt,
    das ist doch alles kein Problem.

    Den ersten Satz aber hab ich schon.

    ***achtung***das ist kein text zum lesen***das ist ein*** die nüchternheit zu tanzen***

    Doch jetzt erstmal ein schönes Wochenende

    OF

  • Hallo OF,

    Deine Texte sind mir sehr wertvoll. Doch haben sie für mich auch oft Elemente des Rätselhaften und Wundersamen. Dies lässt mir Freiräume und gefällt mir. Und wenn ich was nicht verstehe, kann ich ja nachfragen.

    Beispielsweise Deine Ausführungen zu Zerfreilahausen bleiben mir trotz mehrfachen Durchlesens nebulös.

    Dass Du ein Buch über Dein Musikempfinden schreiben willst, finde ich bemerkenswert, bemerkenswert gut. Und ich bin mir auch sicher, dass Dir das gelingen wird.

    Musikgeschichte im Allgemeinen und auch meine eigene (u.A. bedingt durch Zeit und Sozialisation) finde ich sehr interessant. Und das Musikempfinden, das eigene, mein eigenes, noch viel mehr. Das ganze Drumherum ist hoch-interessant und macht mir Freude. Nicht nur das Hören (Platte, CD, Konzerte), auch das eigene, aktive Musikmachen. Singen, Instrumente. Auch die Vielfalt der Musik ist mir ein schönes Phänomen. Die weite Welt der Klänge. Schön ist sie. Und, mein Herzschlag ist der Rhythmus. Bewegung. Musik öffnet, schafft Zugänge, verbindet, sie löst, macht Freude unvm und spielt im Übrigen in jeder Kultur eine große Rolle für die Menschen.

    Wenn Du Dein Buch fertig geschrieben hast, möchte ich es lesen. Übergabe unterwegs, irgendwo zwischen Zerfreilahausen und OF-Land :D

    Und schon wieder ein schönes Thema. Liebe Grüße, zerfreila unterwegs :D

  • Unterwegs zum Meer....in deinem Leben für dich, nicht für die anderen, dennoch gemeinsam.....das klingt himmlisch!

    Ich wünsche dir einen schönen Urlaub!

  • Grüss dich Zerfreila

    Ich habe gezögert dir zu antworten da es den Rätselhaften und Wundersamen unweigerlich den Zauber nehmen muss.
    Als ich die Zeilen schrieb, es war morgens und ich bin da noch nicht so ganz helle, habe ich erst gedacht
    Zerfreilahausen ist das Bauernkaff indem du wohnst bis ich realisierte das es ja eine poetische Umschreibung
    deines Selbstes ist das überall ist wo du grad bist.
    Als Kinder haben wir noch gewusst das dieser Ort existiert, der nur uns allein gehört. Er war voller Stille, Liebe
    und Lebenslust. Dann kamen die Fremden, sprich die Eltern, Lehrer, Vorgesetzten und sagten uns: Sei so, mach
    dies oder jenes.
    Und in uns wurde es laut und chaotisch. Wir hörten auf auf die Weisheit unseres Herzens zu hören und
    wandten uns dem Getöse zu das uns eingepflanzt wurde und dort oben im Kopf ständig nach Futter verlangt,
    nur um seine illussionäre Natur zu verbergen. Das könnte auch mit ein Grund sein warum wir uns immer
    dermassen zugeknallt haben.
    Wir alle haben diese Weisheit des Kopfes, um es mal satirisch auszudrücken, zu unsern obersten Gott erhoben
    und tanzen alle nach dieser Pfeife.
    Durch die Gnade des Stillstands unseres Problems haben wir die Möglichkeit zur Stille, Liebe und Lebenslust
    unserer Kindheit zurückzukehren. Diesmal nicht unbewusst und den äusseren Umständen ausgeliefert,
    sondern bewusst und von nichts und niemanden mehr beinflussbar. Das ist meine totale Überzeugung.
    In einem Buch hab ich mal gelesen, da hat das Jemand so beschrieben was ich oben andeutete, das er jahrelang
    mit dem Geräusch eines defekten Kühlschranks im Kopf gelebt hat und irgendwann wurde nur der Stecker
    gezogen und er konnte plötzlich sein eigenes Inneres wieder wahrnehmen.

    Du kannst meine Theorien ja mal nachts am Meer erproben.
    Da ist das stille Zerfreilahausen das nur mit dem Rauschen der
    Meereswellen und der Ewigkeit des Sternenhimmels sein will
    und da ist der Kopf der in diesen Augenblicken um seine Enthüllung
    fürchtet und dich beschäftigen will mit Albernheiten wie: Wieviele
    Tropfen hat das Meer? Ist es reines H2O oder wieviel Natrium in Prozent
    könnten beigemischt sein?
    Es ist nicht die Antwort die der Kopf, sprich Verstand, haben will sondern
    die Ablenkung von seiner Unwirklichkeit, den er wird nicht nachlassen dich
    zu quälen bis du die Schnauze voll hast und den Stecker ziehst.

    Ich war schon nachts am Meer. Viel zu schön um überhaupt den Augenblick
    zu verpassen.

    Ich wünsch dir einen angenehmen Restsonntag

    OF

  • Zitat von Old Flatterhand


    Ich habe gezögert dir zu antworten da es den Rätselhaften und Wundersamen unweigerlich den Zauber nehmen muss.

    Hallo OF,

    so hätte es sein können. Doch der Zauber geht weiter. Von ihm sanft umhüllt finde ich Wahrheit, schön ist die Wahrheit, sie zeigt sich mir in schöner Klarheit, sie zeigt sich mir von schönem Reichtum auch.

    Ich bin Dir sehr dankbar für dieses schöne Geschenk. Ich lasse es wirken in mir.

    Dankeschön. Gute Nacht, zerfreila

  • Zitat von schnuffig

    Unterwegs zum Meer....in deinem Leben für dich, nicht für die anderen, dennoch gemeinsam.....das klingt himmlisch!

    Ich wünsche dir einen schönen Urlaub!

    hallo schnuffig,

    Danke für Deinen Besuch und Deine schönen Worte und Wünsche. Ich hatte heute bzw. jetzt ja schon gestern einen sehr schönen Tag. Morgen bzw. jetzt ja schon heute schreibe ich mehr und vom Meer. Jetzt gehe ich aber ins Bett. Liebe Grüße, zerfreila

  • …und gestern hatte ich wieder einen sehr schönen Tag. Nachmittags stieg ich auf mein Rad, zur Stadt ist es nur ein Katzensprung, ich stellte mein Rad ab und gönnte mir was Leckeres, als ich dann weiter wollte, war dann der schöne Sommerregen da. Eigentlich wollte ich Richtung Süden, doch dann entschied ich mich für den Westen, nach einigen Kilometern besuchte ich in einem kleinen Dorf einen mir schon sehr lange Zeit vertrauten Menschen. Der Besuch war gut und schön und Kaffee trank ich auch. Ich fuhr dann weiter in westliche Richtung, nach einigen Kilometern änderte ich spontan wieder meine Richtung, eine steile Rampe hinauf und hinter dem oben am Berg gelegenen Friedhof hatte ich auch schon den höchsten Punkt erreicht. Das Wetter war launisch und die Abfahrt schön. Durch ein paar kleine Winz-Dörfchen hindurch fuhr ich dann so schön leicht, bis ich später auf den über die alte Bahntrasse führenden Radweg stieß. Eine ganze Weile fuhr ich auf dieser flachen Strecke. Unterwegs zogen mir die Gedanken so leicht und so klar und so schön durch den Kopf, dass es mir Freude und Wohl war. Da passiert so viel unterwegs in mir, einfach so, das ist mir ein schönes und bemerkenswertes Phänomen, es kommt hervor und aus mir. Das ist so gut so. Auch die Beine sind locker und weich und mein Schmerzbein ist frei von Schmerz. Das ist gut. Mittlerweile war ich also bereits im benachbarten Bundesland angekommen und in einer kleinen Stadt, dem äußersten Punkt meiner gestrigen Tour, da hielt ich an, trank einen Kaffee, aß ein Eis. Das war schön. Auf der über eine andere Strecke verlaufenden Zurück-Hälfte meiner Tour begleitete mich ein langer und schöner Sommerregen. Das war schön. Die Gedanken zogen leicht und klar und schön durch meinen Kopf. Aber ich sah auch ganz viel gestern und unterwegs. Den Bussard im Sturzflug beispielsweise. Aus einer Entfernung von vielleicht zehn Metern sah ich dann, wie er einen Meter über dem Feld seine Geschwindigkeit herausnahm, fast stand in der Luft, seine Richtung kurz änderte und den Angriff vollzog. In einer schönen Leichtigkeit startete er seinen Flug zurück in die Luft, in seinen Krallen eine Maus.

    Im letzten Fünftel meiner schönen Tour machte ich noch eine längere Pause, aß was, trank einen Kaffee, und als ich draußen so stand und mich umschaute, ergab sich eine neue Perspektive. Eine alte Fabrikhalle, schon hundert Mal dran vorbeigefahren, immer beachtet, doch diese Perspektive war neu. Ich fotografierte aus dieser Perspektive heraus und freute mich. Später dann nahm ich mir noch einmal einen Foto-Stopp, wieder mal Brückenfotos, doch auch diesmal mit etwas anderer Perspektive. Dazu der Abendhimmel. Das war schön.

    Auch auf den letzten Kilometern waren meine Beine leicht und meine Seele auch. Zurück in der Stadt zeigte sich mir eine weitere Köstlichkeit. Es war eine Art Straßenmalerei auf einer großen Fläche über vielleicht 6000 Quadratmeter. Ganz viele, schöne Motive und ich fotografierte und fotografierte.

    Als ich dann zufrieden und voll schöner und bunter Eindrücke gerade meinen Drahtesel in seinen Stall gebracht hatte, klingelte es in meiner Tasche und ich hatte dann noch ein schönes und langes Gespräch bis in die Nacht hinein mit einem wunderbaren Menschen.

    Nachts las ich dann noch einen wunderbaren Text, der ist nicht nur schön, sondern auch weise und wahr und klar und reich.


    Der Schlaf war gut und das Wetter ist es heute hier auch. Vormittags werde ich noch dringende Gänge gehen und am Nachmittag werde ich wieder unterwegs sein.

    Dankbar und froh bin ich, dass ich gestern so schön unterwegs war, dass sich mein Schmerz, den ich Charly nenne, wohl gerade von mir verabschiedet. Vorbei die zwei schweren Jahre der Qual, der Schwere, der Verzweiflung. Ich danke Dir.

    Bis bald und liebe Grüße, zerfreila

  • Hach zerfreila,

    :D

    Ich kann das was du schreibst so gut nachempfinden.

    Schön, dass du alles so detailliert beschreibst.

    Einen weiteren schönen Tag wünscht....

    MaryLou

  • Lieber zerfreila,

    das hört sich wunderbar an ... und freut mich sehr für Dich! :D

    Ich wünsch' Dir weiterhin wunderschöne, erfüllende Ferien, pass' gut auf Dich auf.

    Ganz liebe Grüße :)
    Monika

    Ich suche Hilfe

  • Lieber Zerfreila,

    bevor Du mit dem Radl gen Meer verschwindest, möchte ich Dir noch einen wunderschönen Urlaub wünschen. Ich freu mich, daß sich Deine Schmerzen gebessert haben und es Dir gut geht.

    Na vielleicht klappt das ja mal im August :wink: - würd mich freuen.

    lieben Gruß Sonnenblume :)

    Ich bin Ich , und will es immer mehr werden

  • Ist es nicht wunderbar, dass sich mein chronifizierter Schmerz namens Charly gerade von mir verabschiedet und ich mich von ihm! Diese zwei Jahre!

    Danke für Eure lieben Wünsche, liebe lilly, liebe Sonnenblume. Ich weiß sie (die Wünsche) und Euch (als gute und langjährige Wegbegleiter) sehr zu schätzen.

    Gestern war ich müde und langsam und faul, am Ende des Tages sprang immerhin noch ein kleiner Spaziergang heraus. Ansonsten viel Schlafen.

    Liebe Grüße, zerfreila

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