schon wieder renne ich vor der liebe weg...

  • hallo an alle,
    ich weiß nicht ob ihr das kennt, aber jedes mal laufe ich davon.solange es unerreichbar ist, bin ich auf wolke 7 und habe die schönsten tagträume überhaupt. aber sobald es erster werden könnte, verlier ich an interesse und bin wieder auf dem weg in depressionen oder auf jeden fall in deprimierende stimmungen. Ich glaube, dass es seit langem einer meiner großen Probleme ist mich auf Nähe einzulassen. Ich bin mittlerweile seit 2 1/2 single und bezweifle, dass es sich demnächst ändert. einfach nur wegen mir, weil ich mich nicht darauf einlasse.Ich habe angst, dass es sich niemals ändert.Ich lasse mich von jedem, vor allem gesuchten grund, direkt davon abbringen, weil ich vermutlich tiefdrinnen viel zu sehr angst habe, verletzt zu werden.

    Ich hoffe, dass ich nicht die einzige bin, die dieses Bild als EKA aufbringt.Würde mich über Ratschläge und Erfahrungen freuen.

    LG Stracho

  • Hallo Stracho!

    1. Auf jeden Satz der mit: Bin ich die einzige, die....
    anfängt, ist die Antwort
    Nein.
    So kurios könnte deine Idee gar nicht sein, dass da nicht noch wer wäre!

    2. Tagträume sind eindeutig was angenehmes. Die Realität ist da viel unangenehmer!
    Nun kenne ich für meinen Teil, weder mich, noch sonst einen Menschen, der gerne Sachen macht, die für ihn, oder mich, unangenehm sind oder es werden könnten.

    Du schreibst: Ich habe Angst, dass es sich niemals ändert.

    Wer oder was ist dieses Es ?

    Es wird sich nie ändern. Aber du kannst dich ändern.
    Solltest du bereit sein, auch die unangenehmen Dinge in Kauf zu nehmen. Denn die gibt es nun mal.

    Liebe Grüße!

  • Es gibt sicher einige Menschen, die das Problem haben, auch ohne EKA zu sein und es gibt auch viele Menschen, die Depressionen haben ohne EKA zu sein.
    Das nutzt Dir im Moment nicht viel, aber es schränkt vielleicht das Sichtfeld nicht so ein...

    Du zweifelst an Deiner Fähigkeit, enge Bindungen aufzubauen - also wird es vermutlich auch nicht gelingenm, wenn du das Problem nicht angehst... Leider landet man da schnell in einem Teufelskreis. Erkenntnis ist ja der erste Schritt einer potentiellen Veränderung.

    Ob Du Dich einfach nur "entspannen" musst und mal aus der Grübelei rausmusst, oder ob du besser professionelle Hilfe suchen solltest, kann hier wohl niemand beurteilen außer Dir.

  • Hallo Stracho :)

    Als erstes sei dir mal versichert, dass du NICHT die Einzige bist. Warum, na ja, weil ich da sicherlich auch mit im Boot sitze. Wir sind also schon zu zweit. Und ich bin sicher, da rudern noch einige andere mit uns im Boot. 8)

    Ich habe (noch) keine Ratschläge die ich dir geben kann (mir fällt grad dieser Spruch ein: Ratschläge sind auch Schläge).

    Nähe nicht zulassen können ist auch bei mir ein zurzeit sehr sehr präsentes Thema. Und ich fühle mittlerweile, dass ich was tun muss, ansonsten bleibt es immer so wie es ist. Denn da steckt auch (wie so oft) bei mir was „Antrainiertes“ unbewusstes dahinter. :(

    Ich meine logisch hätte ich gerne einen Partner mit dem ich gemeinsam durchs Leben gehen kann. Mit dem ich mich austauschen kann etc. etc.. Aber da ist eine Seite in mir, die sich sträubt. Und genau mit dieser Seite muss ich mich auseinander setzen.

    Ich bin mir aber auch immer mehr bewusst, dass ich das wohl kaum alleine bewerkstelligen kann. Also muss Hilfe her. In welcher Art und Weise das sein wird, bin ich mir aber noch unschlüssig. Werde aber darüber berichten, wenn ich was gefunden habe, dass hilft.

    Ich drück dich. :D
    Mia

  • Hallo Stracho!

    Ich renne zwar nicht vor meiner "Liebe" weg, dafür bin ich wohl noch zu sehr in meiner Krankheit drin! Heißt kurz: Ich habe niemanden, gerade erst jemanden "verloren". Aber ich kenne das: Man wird vom unereichbaren angezogen. So war es auch bei dem Letzten, gerade angesprochenen. Er wirkte auf mich unnahbar, distanziert. Eigentlich alles, worauf man als gesunder Mensch NIEMALS angesprochen hätte :D
    Durch dieses Verhaltensmuster habe ich erst später durchgeblickt. Aber auch mit dem Wissen, dass ich aufgrund der Krankheit mich von solchen unfrundlichen, unzuverlässigen, unmöglichen Leuten angezogen fühle, fällt es schwer, das Muster zu durchbrechen.
    Es fällt uns im Alltag wohl viel leichter, sich den bekannten Strukturen anzunehmen, als sich jeden Tag einen Ar***tritt zu geben um nicht wieder den Angewohnheiten zu verfallen (Hier zeigt sich mal wieder typisches Suchtverhalten :roll: )
    Vor ca. einem halben Jahr habe ich einen netten Typ kennengelernt. Damals war ich schon sehr krank, habe es aber nicht gemerkt. Zu jener Zeit habe ich noch einem anderen Kerl hinterhergehangen, er hatte mich abblitzen lassen, was in meinem Falle ... irgendwie "tödlich" war, denn erst ab da an hab ich mich umso mehr auf ihn fixiert. Der andere, nette Kerl, nennen wir ihn "Der Nette" ^^ , war damals eben ein Kumpel geworden. Er war nett, fürsorglich, zuverlässig, hat mich immer daheim abgeholt wenn wir was gemacht haben. Er war ehrlich und aufrichtig, und für mich, die ich damals noch dem anderen Kerl hinterhergehangen habe war er...langweilig! Kein Herzklopfen, kein Leid -> keine Liebe?
    Es war zu einfach. Er hatte sich auf mich eingelassen, ohne dass ich mir große Mühe geben musste. Ich fand das komisch. Fast schon anhänglich, zu nett. Also war er ab da an nur mein Kumpel. Die Freundschaft hielt ca 3 Monate. Danach haben wir uns nicht mehr bei dem anderen gemeldet. Ich, weil es nicht das war, wonach ich gesucht hatte. Ich suchte wohl Herzschmerz und Leid. Er, weil er wohl merkte, dass er bei mir nicht glücklich werden würde.

    Sich auf den anderen einzulassen ist in unserer Situation mehr als schwierig. Heute würde ich versuchen, mich dem Netten mehr anzunehmen. Würde versuchen, Nähe zuzulassen, auch wenn es schwer wird. Viel leichter fällt es einem doch, lieber dem Unerreichbaren hinterherzueifern.

    In Wirklichkeit, und das muss man sich jeden Tag klar machen, sucht man doch nicht nach Sehnsucht, Schmerz, Leid, Unsicherheit, sondern nach dem Gegenteil: Sicherheit, Zuverlässigkeit, Vertrauen, Nähe.
    Ich muss wohl noch lernen, dass ich letzteres brauche.
    Ich hoffe, du lernst es auch und wünsche dir viel Glück.

    lg LaMer

  • Hi JoWi!

    Zitat

    Ich wünsche mir Nähe, aber bleibe auf Distanz.. ziemlich absurd oder?!

    Absurd, bestimmt, aber typisch! Typisch für wahrscheinlich jedes EKA.
    Was in der Familie nicht geboten wurde, sucht man sich oft im Partner. Der unausgeführte Kampf gegen die Vergangenheit wird fortgesetzt.

    Ich kann dir das Buch "Frauen die zu sehr lieben - die heimliche Sucht gebraucht zu werden" von Robin Norwood empfehlen! Im letzten Kapitel geht es um das gleiche Phänomen. Um eine Frau, mit häufig wechselnden Partnern, die sich der "Waffe" ihres Körpers bewusst ist und deswegen nur Beziehungen auf der sexuellen Ebene betreibt. Aber wirkliche Nähe und Geborgenheit, ernsthafte Beziehungen bleiben aus.

    Nach Abschluss der Therapie findet sie sich in einer neuen Beziehung, in der sie merkt, dass es ihr schwer fällt, Nähe zuzulassen.

    Alles zu beschreiben würde hier den Rahmen sprengen, aber ich finde es im Buch gut interpretiert und erklärt! Vielleicht mal einen Blick wert ;)

    lg LaMer

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