Ich glaub ich habs geschafft

  • Hallo, Christin

    Bin gestern aus dem Urlaub zurückgekommen, war sehr, sehr schön...Massage bekommen, geschwommen, Sauna, leckeres Essen. Hab trotzdem mit ihm gemailt...und spätestens gegen Ende der Woche habe ich gemerkt, daß wie immer die Nähe, selbst nur die übers mailen nicht gut tut. Dann kommen die ganzen Verletzungen hoch. Ich habe heute meinen ersten festen Termin bei der Suchtberatung, vorgestellt hab ich mich ja schon. Ich hoffe die können mir dabei helfen stabiler zu sein und zu bleiben. Ich bin im Moment wieder ziemlich deprimiert. Er hatte gestern Geburtstag und kommt am Donnerstag. Ich merk jetzt schon, daß ich wieder gut auf mich aufpassen muss, um nicht umzukippen. Es ist echt zum Verzweifeln...ich kann echt nicht mehr sagen, was mich da hält...Angst in den Spiegel zu schauen? Das er mich nie wirklich geliebt hat? Abhängigkeit von den paar lieben Worten, die er ja auch nur schreiben kann? Warum hab ich solche Angst ihm ins Gesicht zu sagen, daß ich soooo verletzt bin und daß das mit uns vorbei ist?

    Liebe Grüsse

    Silke

  • Weil DU Angst davor hast, dann mit DIR Allein zu sein.

    Ohne diesen "Anker", der dir immer doch noch irgendwo Gefuehle gibt.

    Doch dass du Gefuehle hast, ganz unabhaengig von ihm, das merkst du erst, wenn du OHNE ihn bist.

    Das nur ein kurzer Gedanke.

    Mit vielen Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hi Silke,

    hört sich ja super an mit dem Urlaub. War vor einem Jahr auch mal für zwei Tage im Wellnessurlaub. War sooo toll....*hach* :) sooofort wieder....

    Was soll man dir sagen /raten? Im Grunde weisst du es selbst was du zu tun hast. Trotzdem lässt du dich drauf ein. Man kann dir auch nur Ratschläge geben, umsetzen musst du´s. Irgendwie sieht es nicht danach aus, das du auf eigenen Beinen stehen möchtest.
    Weisst du, du schreibst immer - du musst auf dich aufpassen und es tut dir nicht gut. Aber im nächsten Moment bist du wieder am Schreiben.
    Du musst es tun, wir können es nicht für dich übernehmen. Wir können dich in deinem Tun unterstützen, aber du musst es machen. Und wenn du noch nicht soweit bist - gut...wichtig ist ehrlich zu sich selbst zu sein.

    Liebste Grüsse......

  • Hallo, Underground

    lieb, daß du fragst. Ich hab dich gerade bei Miezekatze gelesen, deren Beiträge ich auch oft lese. War wohl gerade sowas wie Gedankenübertragung?

    Also bei ihm bin ich ja nicht. Wir leben ja nicht zusammen...und das ist nach wie vor auch gut so. Er kommt gleich, die Kleine besuchen...na, ja wohl eher uns Beide. Ich bin im Moment wieder auf Abstand, hab mir auch Ruhe ausgebeten, weils mir auch körperlich schlecht geht. Er hält sich im Großen und Ganzen auch dran. Es wiederholt sich immer wieder dieses Muster: Sobald totale Nähe entsteht, wirds für mich schmerzhaft, weil mir vor Augen geführt wird, daß so wie ich es mir wünsche, nie sein wird und dann wende ich mich wieder ab.
    Ich war ja bei der Suchtberatung, die mir eine Verhaltenstherapie nahe gelegt haben. Nur da einen vernünftigen Therapeuten zu finden, kommt mir vor wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Überlege auch zu einem Treffen von Al-Anon zu gehen...mal schauen. Wie sieht´s denn bei Dir aus?

    Sei gedrückt

    von

    Silke

  • Hallo Silke,

    schön so schnell von dir zu lesen. :)
    Vielleicht war es das - Gedankenübetragung. Ist doch schön.
    Mehr oder weniger bei ihm. Aber auf jeden Fall nicht ohne ihn. ;)
    Ja es gibt ne ganze Menge Psychologen. Und es wird wahrscheinlich auch Dauern bis du einen Platz bekommst. Glaube daran lässt sich auch einerseits erkennen, ob der/die Psycholog/e/in "gut" ist. Ob´s passt wirst erst im Kontakt feststellen können.
    Al-Anon war ich auch eine Zeit lang. Nutze jede Möglichkeit für dich, wenn es machbar ist.
    Wie sieht es bei mir aus - hmmm. Heut ist nicht der beste Tag aller Tage. Könnte Ruhe und Schlaf Schlaf Schlaf gebrauchen. Im Moment ist alles sehr anstrengend. Arbeit, Kind, Haushalt.
    Was Kontakt zu ihm angeht - ich weiß nicht wann wir das letzte Mal wirklich Kontakt hatten. Vor einer Woche hatte ich in einem emotionalen Moment geschrieben. Hinterher ist mir erst bewusst geworden, was ich damit hätte wieder ins Laufen bringen können. Ich versuch mich zu finden. Mir selbst bewusster zu werden. Grenzen setzen. Ängste die dazwischen stehen. Ein Mann ist kein Thema. Ich hab soviel bei mir zu tun und so wenig Zeit für mich selbst, dass es so keinen Wert hätte. Ich möchte erstmal meine Baustellen in Ordnung bringen um dann vielleicht iiiirgendwann mal wieder jemand dafür in Betracht zu ziehen. :)

    Wünsch dir einen schönen entspannten Abend.

  • Ja, die Zeit für einen selbst...die fehlt mir auch.
    Auch bei mir steppt der Bar. Arbeit, Haushalt, 2 Kiddies. Auf der Arbeit wird angefragt, ob ich nicht noch mehr arbeiten kann...Da wirds schon echt eng, noch gut für sich selbst zu sorgen. Wichtig wäre mir schon alleine der Punkt, bewußt auf eine gesunde Ernährung zu achten und ein bißchen abzuspecken. Selbst dazu fehlt mir die Disziplin oder vielleicht ist es einfach die fehlende Energie, sich neben all den anderen Dingen auch noch darauf zu konzentrieren. Aber irgendwo will ich mal anfangen, mir was Gutes zu tun. Also wird morgen erstmal gesund eingekauft.
    Er war heute hier und ich hab mal wieder Einiges rausgehauen, was mich nervt. Das er so wenig Eigeninitiative zeigt, was Unternehmungen mit der Kleinen angeht z. B.. Er gelobt Besserung und will sich für nächste Woche umhören und mir was vorschlagen. Wir haben auch über sein Trinkverhalten reden können, was immer erleichternd für mich ist, wenn wir darüber reden können. Er sagt mir, seitdem die Kleine da ist, hätte sich einiges bei ihm geändert. Es gibt einen Tag in der Woche, wo er abends lang unterwegs ist und da trinkt er wohl nur alkoholfreies Bier. Er hat Angst seinen Führerschein zu verlieren und es ist ihm wichtig, die Kleine zu besuchen. Er sagt mir auch, daß er sein Trinken eingeschränkt hat und er tageweise gar nix trinkt. Ich glaube ihm oder versuche ihm zu glauben und das freut mich ja auch für ihn, wenns so ist.Ich hab ihm aber klipp und klar gesagt, daß das so nicht reicht um mich jemals für ihn zu entscheiden oder das so seine Tochter bei ihm übernachten könnte (er baut gerade fleißig die Scheune um und ein Zimmer für die Maus). Auch über das Thema gemeinsam Autofahren haben wir gesprochen. Er wollte uns nächste Woche abholen. Ich hab ihm gesagt, ich steig nur bei Dir ins Auto, wenn ich sicher sein kann, daß Du nüchtern bist. Wir haben jetzt vereinbart, daß er in den Promilletester, den er hat, vorher pustet um mir genau das nachzuweisen. Das alles löst die Problematik nicht, aber ich wäre schon froh,wenn wir innerhalb klar gesteckter Grenzen einen vernünftigen Umgang finden. Klar ist nach wie vor, aber daran arbeite ich mich immer wieder ab, es bzw. er wird meinen Bedürfnissen nicht gerecht. Ich hab ihn lieb, das wird vermutlich auch immer so sein,aber ich kann mich nur mit viel, viel Distanz vor seinem oft verletzenden Verhalten schützen. Ich muß sagen, er ist bemüht (mittlerweile) auf mich einzugehen, es mir recht zu machen, er bringt uns Geschenke, er baut um für uns, aber den entscheidenden Punkt geht er nicht an - Das tut weh und ist mehr als Schade...aber ich bin machtlos. Das hab ich ihm heute auch gesagt.

    Ich werde sehen, wie es für mich und uns weitergeht. Ich brenne nicht mehr lichterloh für ihn und das ist auch gut so. Ich merke wie ich immer mehr Abstand bekomme, aber das Quentchen um mich auf der Paarebene endgültig von ihm zu verabschieden fehlt mir wohl noch...

    So, das war jetzt verdammt lang. Ich hoffe, ich langeweile Dich nicht und wünsche Dir auch einen schönen Abend.

    Silke

  • da hast du Recht. Es bleibt soo wenig Zeit für einen selbst. Oder nutzt man die Zeit vlt. auch nur falsch??
    Verstehe gut was du meinst. Hab auch das Gefühl, daß mir die Kraft dazu fehlt etwas für mich zu tun. Im Moment bin ich nur froh, Abends mein Bett zu sehen.

    Ich glaube, daß man mit reden nicht weiter kommt. Ist meine Erfahrung. Mittlerweile ist mir´s auch echt zu wider immer und immer wieder über das Selbe zu reden. Zu sagen was nicht in Ordnung ist usw usw...... Weil das Alles gar keinen Sinn macht, so lange der Partner nicht die Schritte geht, die zu gehen sind für ein trockenes Leben.
    Was nützt es wenn er zeitweise nicht trinkt? Das Problem ist damit nicht behoben. Die Sucht ist deswegen nicht gestoppt.
    Jeder trockene Alkoholiker wird sagen, daß es kein kontrolliertes Trinken gibt.
    Aber es ist schön, daß er für seine Tochter am ausbauen ist und dir zeigen möchte, daß er in der Zeit in der er mit euch zusammen ist, nichts getrunken hat.
    "Er ist bemüht, es dir Recht zu machen". Muss er ja gar nicht. Und du ihm nicht. Wir sind alles freie Menschen.
    Gut ist auch, daß du einforderst, in der Zeit nüchtern zu sein, oder kein Kontakt und da konsequent bleibst.

    Ganz liebe Grüsse

    Underground

  • So schnell kanns gehen....

    Wir haben gestern miteinander telefoniert und völlig überraschend uns im Gespräch darauf geeinigt, daß es wohl besser ist, die ganze Sache auf der Elternebene zu belassen.

    Ich weiß nicht, wie oft wir schon an diesem Punkt waren und wie oft ich dann wieder "rückfällig" geworden bin. Es fühlt sich immer ausgelutschter und schaler an.

    Obwohl der Kopf ganz klar weiß, daß es so das Beste ist/wäre, krieg ich jetzt schon wieder nach einem halben Tag Sehnsuchtsattacken.

    Dienstag wollen wir was mit der Kleinen unternehmen - die erste Bewährungsprobe..

    Es ist zum Verzweifeln.

    Silke

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!