Ich glaub ich habs geschafft

  • Ich bin seit ca. 4 Jahren mit meinem alkoholkranken Freund zusammen und zum ersten Mal schaffe ich es, konsequent zu sein. Wir wohnen nicht zusammen, haben jedoch eine kleine Tochter (2 J.), die er einmal in der Woche besucht bzw. wir sind auch öfters zu ihm unter der Voraussetzung, daß er nüchtern hier erscheint bzw. ist und in unserer Gegenwart nie getrunken wird. Er hat sich vor 2 Monaten eine Katze angeschafft und ich bin Katzenhaarallergiker. Als das klar war, hat er mit mir vereinbart, daß ein Mieter von ihm die Katze nimmt und die Katze nur noch auf dem Hof herumläuft. Wir wären ihm ja nun viel wichtiger...Tja, was soll ich sagen, drei Wochen später schien er sich daran nicht mehr zu erinnern. Die Katze läuft bei ihm durch die ganze Bude, durchs Bett etc.. Ich hab nach diesen Besuchen tagelang Atemnot gehabt...
    Das ist zwar ein lapidarer Haken, aber das und die Tatsache, daß ich mitbekommen habe, daß er mich hinter meinem Rücken bei seiner "besten" Freundin nur schlecht macht, Mails von mir an sie weiterleitet, mir ins Gesicht lügt, diese Frau habe doch keinen Horizont und er würde sich ihr gegenüber nicht erklären haben mich wohl an meinen Tiefpunkt gelangen lassen. Mir reichts!!!
    Ich fahre nicht mehr zu ihm, führe allgemein und darüber keine Diskussionen mehr, ruf ihn nicht mehr an, nur noch im Notfall und dann auch nur, wenn ich weiß, daß ich ihn nüchtern am Telefon habe und zum ersten Mal halt ich mich auch dran. Ja und die Reaktion von ihm? Er kommt mit Blümchen, spricht von einer gemeinsamen Zukunft, die ja vielleicht doch noch wahr wird, sprich zusammen wohnen - er lullt mich ein oder versuchts - wie immer und jetzt, da er merkt ich ziehs durch, meldet er sich nicht mehr (wir hatten sonst regelmäßig per mail Kontakt) und das hat ja bisher auch immer gezogen. Ich bin jedesmal weich geworden, obwohl er nicht auf mich eingeht, Dinge, die er falsch macht einsieht etc. . Ich denke ihr kennt das...
    Aber...dieses Nicht-Melden macht mich doch ansatzweise wuschig...und vielleicht gibts hier den Einen oder Anderen, der mir mal gerade beim Durchhalten helfen kann oder mir nochmal sagt, daß das was ich da loslasse nicht wirklich lebenswert ist.

    Danke Euch

    Faithfully

  • Hallo Faithfully,

    mal andersherum gefragt, was ist genau jetzt für dich lebenswert? Was machst du gerne? Woran hast du Interesse und was füllt dich aus? :)

    Durchhalten finde ich anstrengend, es hat sowas von zusammengebissenen Zähnen. Wenn man es allerdings mit der Zeit hinbekommt, sein Leben aktiver zu gestalten, dann wird es meiner Erfahrung nach leichter.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo, Linde

    im Grunde gibt es viele Dinge, die ich lebenswert finde; Tanzen, Zeichnen, Musik, meine tollen Mädchen, Laufen, Lesen, Reisen etc. etc. Nur lebe ich davon reichlich wenig. Ich bin im Moment wieder mal krank. Ich leide seit meinem 24. Lebensjahr an einer chronischen Erkrankung und bin schon alleine deswegen sehr instabil. Die Situation in der ich mich befinde, gibt mir den Rest. Ich bin total erschöpft, kann nicht mehr gut schlafen, was mit Sicherheit auch an meiner Kleinen liegt, aber eben nicht nur, bin ständig erkältet und auf einmal melden sich meine Allergien wieder.
    Wo die Reise hingehen sollte ist klar. Ich habe meinen Freund auch ausgerechnet in einer Zeit kennengelernt, in der es endlich mal nur um mich gehen sollte. Er war mein Dozent an der Akademie für bildende Kunst. Tja, da bin ich schon lange nicht mehr. Hab ich echt super hingekriegt...
    Ich versuch schon bewusst mir jeden Tag was Gutes zu tun: Spazieren gehen, Buch lesen, zum Friseur, mit meiner Freundin essen gehen. Das klappt aber leider viel zu selten. Ich habe zwei Töchter, bin berufstätig, hab ein Haus zu versorgen, im Dezember ist überraschend noch meine Mutter gestorben, da muß ich jetzt auch ein Auge auf meinen Vater haben...ist halt alles verdammt viel und wenn ich mal zur Ruhe komme, werde ich oft krank. Aber...ich bin mir darüber bewusst wo es lang gehen soll und geb mein Bestes.

    Jetzt erst mal sehen, daß ich wieder gesund werde und die Gedanken daran, was er jetzt wohl gerade macht, irgendwie beiseite schieben...
    Das fällt mir so schwer, gerade an den Wochenenden.

    Gute Nacht und liebe Grüße

    Silke

  • Hallo Silke,

    hm, beim Lesen fiel mir spontan eine Mutter und Kind - Kur ein. Vielleicht wäre das für dich zu realisieren, daß du die Akkus mal wieder voll laden kannst.

    Und wenn der große Wurf nicht realisierbar ist, dann viele kleine Auszeiten für dich. Wo die Reise hingehen soll, spürst du ja, da kannst du Schritt für Schritt etwas dafür tun. Gibt so Zeiten, wo das schwer erscheint.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • glück auf silke

    Zitat von Faithfully

    beim Durchhalten helfen kann oder mir nochmal sagt, daß das was ich da loslasse nicht wirklich lebenswert ist.

    ich schick dir mal n geduldsfadenverstärker und n apfel (vom baum der erkenntnis)

    schöne zeit - sorg dafür, dass es dir gut geht

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Ja, Linde, da hab ich auch schon mehrfach drüber nachgedacht, da ich aber schon viele, viele Jahr in klassisch homöopathischer Behandlung bin, ist bei meinem Hausarzt so gut wie nix dokumentiert. Wird wohl eher nix dann mit der Kur. Tja, ansonsten ist es halt unter den gegebenen Umtänden irre schwer mit den Auszeiten - aber...nicht unmöglich :)

    Danke Matthias,

    das ist genau die Unterstützung die ich brauche. Bloß nicht wieder rückfällig werden.....aber er erreicht mich auch nicht mehr mit seinen typischen Einlull- oder Druckmethoden und nach meinem Tiefpunkt sind alle Gefühle in mir für ihn tot. Ich bin nur noch irre wütend...auch auf mich...ich kanns nicht fassen, wie wenig wir ihm anscheinend wert sind und wie wenig ich mir wert war, mich auf einen Menschen mit so einer Problematik einzulassen.

    Donnerstag kommt er wieder....

  • ist schon ne Scheiß Geschichte sowas. Ich hab damals gedacht ich hätte das im Griff, wollte ihn nur kennenlernen und bin dann sowas von da reingeschlittert und war irre verliebt. Es gab hunderte Situationen in denen ich davon hätte laufen sollen. Er hat mich so oft verletzt, belogen. Er hat so oft geschwiegen, wenn er hätte reden sollen. Was erzähl ich, die ganzen Geschichten sind doch immer wieder gleich. Ich bin jedoch nach wie vor unfassbar erschrocken über das Umfeld...das Menschen über sowas hinwegsehen können u. a. die eigene Mutter, so tun als wäre das Alkoholproblem nicht vorhanden bzw. es nicht anders kennen oder selber eins haben. Mein Freund kann sich jederzeit bei denen versichern, daß mit ihm doch alles in Ordnung ist. Er ist o.k., er ist völlig unschuldig und ich die Blöde, die ihm ständig was will. Ich habe nie groß versucht, ihm den Alkohol auszureden, ihn davon wegzukriegen. Habe immer die Verantwortung bei ihm gelassen. Aber als unser Baby unterwegs war und die Entscheidung anstand, wie es weitergeht, hat er gesagt: Wenn Du mich lieben würdest, würdest Du die 3-4 Flaschen Bier akzeptieren (maßlose Untertreibung). Darauf ich, wenn Du mich lieben würdest und Alkohol nicht dein Problem wäre, dann könntest Du locker auf die 3-4 Flaschen verzichten....
    Was hab ich mich aufgerieben, meine Energie und Nerven verschwendet, mein Selbstwert völlig aufgegeben...Mann, mann, mann.
    Was hat er in mich und unsere Kleine investiert...so gut wie gar nix.
    Ich werde sie schützen, schützen, schützen - ich bin trotz Allem so dankbar, sie zu haben - sie ist zauberhaft und ich hoffe, ich ziehe sie möglichst unbeschadet groß.
    Ich mußte das gerade mal loswerden...und es fällt mir sicher noch viel mehr ein, was ich zu verarbeiten habe...aber sonst platz ich irgendwann.
    Ich bin froh, daß ich es mir hier mal von der Seele schreiben kann und mich austauschen kann...besser als die Warterei auf seine E-Mails die niemals das enthalten werden, was ich mir wünsche: Aufrichtigkeit und Liebe auf Augenhöhe

    Silke

  • Hallo Silke,

    so lange du wartest, daß irgendetwas von ihm kommt, hast du noch gar nichts geschafft. Das mein ich nicht böse.
    Liebe auf Augenhöhe ist mit einem süchtigen Partner nicht möglich. Nicht für den Alkholiker und genauso wenig für uns Co´s.
    Ich verstehe gut was in dir vorgeht. So geht es vielen hier auch.
    So lange er sich bei dir meldet, hast du noch die Sicherheit daß er da ist. Er denkt ja doch an dich / euch. Er liebt mich ja doch, usw. Meldet er sich nicht, kommt die Unruhe. ----> Entzug?!
    Ich habe vor drei Jahre auch eine Tochter bekommen. Gehofft, gefleht, geschrien, gar nichts gesagt, stuuuundenlange Gespräch / Diskussionen. Immer wieder Entzüge. Genauso immer wieder Rückfälle. Wir haben zum Glück auch nicht zusammen gewohnt. Ich hatte es einige Monate ohne Kontakt "geschafft". Bis es kurzzeitig eine Andere gab, Ängste hoch kamen, er mir sagte, daß er eine beginnende Leberzirrhose hat, ich glaubte er hat es jetzt verstanden und ihn wieder kommen lies. Er hat es nicht verstanden und ganz schnell hängt man wieder mit drin.
    Selbst wenn die Kinder nicht augenscheinlich mitbekommen was los ist - sie spüren es. Dein Kind spürt genau ob es dir gut geht oder nicht. Ob du mit deiner Aufmerksamkeit bei ihr ist oder woanders. Ob du ruhig oder unruhig bist, weil du dir wieder mal den Kopf zerbrichst oder ungeduldig wartest.
    Deine Wünsche die du an eine Beziehung hast, kann er davon etwas erfüllen?

    Liebe Grüsse

    Underground

  • Ja, Underground

    Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Dieses Warten ob was kommt und wehe es kommt nix, dieses unruhig werden - Ja, das ist wie Entzug und nein, das was ich unter Beziehung verstehe, werde ich von ihm nie bekommen. Leider hast Du recht und die Kleinen kriegen das Alles irgendwie mit. Bestimmt schon die unruhige Zeit in der Schwangerschaft. Entsetzlich! Das tut mir unendlich leid und ich wünschte ich hätte uns besser geschützt.
    Aber jetzt...ich hab zum ersten Mal das Gefühl, daß ich wieder ein wenig Stärke zurückgewonnen habe, dadurch, daß ich konsequent bleibe, ich fahre nicht mehr hin, ich rufe nicht mehr an, ich schreibe keine Mails. Das habe ich bisher nie durchgehalten. Immer war der Sog stärker und ich bin ihm hinterher wie ein kleines Schoßhündchen. Zum ersten Mal spürt er, daß von mir Nichts mehr kommt und es dabei bleibt...und ich denke, er wirds aussitzen und im Sande verlaufen lassen. Soll mir recht sein. Ein weiterer Grundsatz ist: Ich diskutiere nicht mehr, Ich erklär mich nicht mehr, Ich verschwende keine Energie mehr.
    Ich hoffe inständig, daß diese Klarheit mir nie mehr abhanden kommt und gleichzeitig habe ich doch Angst vor seiner ablehnenden, gleichgültigen Haltung mir gegenüber am Donnerstag. Ein ganz dicker Co-Knopf, der bisher immer super funktioniert hat. Da muß ich tief durchatmen und bitten das vom Himmel die nötige Gelassenheit auf mich herabfällt.

    Silke

    Silke

  • Ja, Underground

    das kann ich wohl noch nicht so gut. Warten ob was kommt und wehe es kommt nix - ja, das ist wie Entzug und nein, er wird mir nie das geben, was ich mir von einer Beziehung wünsche. Leider, leider hast Du Recht, was die Kleinen betrifft. Logisch kriegen sie die Stimmung der Mutter mit und ob du geistig anwesend bist oder nicht. Ich finds entsetzlich, schäme mich regelrecht sie/uns schon in der Schwangerschaft nicht besser geschützt zu haben. Aber das Ganze ist ein Prozess und ich bin heute soweit wie nie. Vielleicht täusche ich mich ja, aber es war nie so klar und hat sich vor allen Dingen noch nie so klar angefühlt. Wenn er sich nicht meldet, war das in der Vergangenheit ein super Co-Knopf. Ich bin ihm hinterher wie ein Schoßhündchen. Zum ersten Mal passiert hier gar nix mehr. Ich denke er wirds aussitzen und im Sande verlaufen lassen mit uns. Soll mir Recht sein.
    Ein weiterer Grundsatz von mir ist: Ich diskutiere nicht mehr, Ich erklär mich nicht mehr, Ich verschwende keine Energie mehr für ihn. Trotzdem hab ich Heidenrespekt vor Donnerstag. Seine ablehnende, gleichgültige Haltung mir gegenüber und so wirds wohl sein die zieht...Da werd ich tief durchatmen müssen und beten das ganz viel Gelassenheit vom Himmel fällt.

    Silke

  • Ich hab noch ne Frage an Dich Underground,

    wie klappt das denn bei Euch mit dem Besuchen der Kleinen und gibt es bei Euch Wochenend-Übernachtungen oder sowas, daß er die Kleine mitnimmt?

    Ich hab da riesen Angst vor, daß das irgendwann hier Thema wird.

    Ich will das auf gar keinen Fall!

  • Zitat von Faithfully

    Ich hab noch ne Frage an Dich Underground,

    wie klappt das denn bei Euch mit dem Besuchen der Kleinen und gibt es bei Euch Wochenend-Übernachtungen oder sowas, daß er die Kleine mitnimmt?

    Ich hab da riesen Angst vor, daß das irgendwann hier Thema wird.

    Ich will das auf gar keinen Fall!

    Hi Silke,

    ich habe ihm unsere Tochter noch nie mitgegeben. Wenn er mal hier ist, sind sie zusammen draussen oder wenn ich arbeite sind sie dann ca. 2 stunden alleine miteinander, aber er hat sie niemals bei sich zu Hause. Das möchte ich nicht.
    Vor kurzem kam das Gespräch auf, für betreuten Umgang. Ich hab beim Jugendamt angerufen, gesagt was Sache ist und daß ich das nicht möchte. Gemeldet hat er sich nicht bei ihnen.
    Ich würde ihn auch nicht bei uns übernachten lassen, damit er seine Tochter "sehen" kann. Wenn er hier ist, dann weil ich auch mal wieder "rückfällig" geworden bin.
    Er setzt sich nicht wirklich mit seiner Tochter auseinander. Oder daß er mit Spiele spielen etwas anfangen könnte. Dazu kommt, daß sie ein sehr verschrienes Kind ist und ihn mittlerweile auch nicht mehr wirklich an sich ran lässt. Er ist auch schnell überfordert. Ich würde sagen - sie ist ihm zu anstrengend. Er hat in der ganzen Zeit nicht wirklich irgendetwas für uns oder sein Kind getan. Tagweise. Wenn er gerade mal "emotional" ist.

    Liebe Grüsse

    Underground

  • So ähnlich läuft das bei uns auch ab. Er hat sie nie ohne mich gesehen. Er bleibt meist 4 Stunden hier und sie sind dann im Garten oder er ist schonmal allein mit ihr auf den Spielplatz. Nach meinem letzten Gespräch mit dem Jugendamt, versuche ich aber selbst da immer dabei zu sein. Viel Zeit geht fürs Rauche, Kaffee trinken und rumsitzen drauf. Ja, ich glaube auch, daß sie ihm zu anstrengend ist. Jetzt noch....Er hat ihr sage und schreibe einmal die Windeln gewechselt und hats beim letzten Mal nicht geschafft, ihr Body und Hose anzuziehen, obwohl sie wollte, daß er sie anzieht. Ich hab das mit dem betreuten Umgang nicht verstanden..war das eine Konsequenz die Du gezogen hast, weil etwas nicht gestimmt hat? Grundsätzlich gibts die Option ja auch noch. Mein Freund hat einmal mit Mega-Fahne hier vor der Tür gestanden...das wäre beim nächsten Mal für mich der Anlass ihn zum Jugendamt zu zitieren. Ansonsten bemüht er sich in gewisser Weise schon, das darf ich nicht sagen, er zeichnet ihr Bilderbücher, kauft Gummistiefel, bringt Geschenke, die er allerdings für seine ausgibt, die dann von irgendwelchen Freunden sind, er liest ihr vor, kauft Bücher, baut ihr nen Sandkasten und baut jetzt seine Scheune aus und für sie ein eigenes Zimmer - und das macht mir ANGST, obwohl ich schon mehrfach gesagt habe, daß er sich so lange er trinkt Übernachtungen oder Besuche allein von der Backe schmieren kann.

    Liebe Grüße

    Silke

  • ich hatte ihm öfter den betreuten Umgang vorgeschlagen - wenn ich nicht mehr weiter wusste, wie wir das handhaben könnten. Das kam allerdings nicht in Frage.
    Nachdem letzten Zusammentreffen zwischen ihm und der Kleinen stand für mich fest - das war´s.
    Da meine Psychologin allerdings meinte es sei besser für die Kleine Kontakt zu ihrem Vater zu haben - nur über´s Jugendamt, hatte ich es nochmal vorgeschlagen. Als er dann nach wochenlanger Funkstille dann meinte, er würde das machen wollen, hatte ich wie gesagt beim Jugendamt angerufen und gesagt was Sache ist. Er hat bis heute nichts beantragt.
    Ja, das mit dem keine Windeln wechseln, Anziehen etc. kenne ich auch. Windeln wurden vielleicht zwei Mal in den 3 Jahren gewechselt^^.
    Ich denke nicht, daß du Angst haben brauchst. Das Sorgerecht liegt wahrscheinlich bei dir allein, oder? Und so lang sie noch so klein ist, wird das mit dem Übernachten dann eher kein Thema werden. Und solange er trinkt sowieso nicht. Selbst wenn das Jugendamt mit ins Spiel kommen würde und irgendetwas festgelegt werden sollte, hast du die Möglichkeit dagegen vorzugehen.

    Liebe Grüsse
    Christin

  • Schön, Christin hier Jemanden zu treffen, der in einer ähnlichen Lebenssituation ist, also nicht nur die Co-Abhängigkeit betreffend.

    Ja, ich hab das alleinige Sorgerecht, aber da bleibt ja immer noch das Besuchsrecht...Ich kann echt nur hoffen, daß er die Füße still hält und auch später, wenn sie größer ist, nicht groß Ansprüche stellt. Ist ja auch die Frage, was sie bis dahin für eine Beziehung zu ihm hat. Ich kann mir kaum vorstellen, daß meine Kleine irgendwann bei ihm übernachten wollen würde. Ich werde mich jedenfalls mit allen Mitteln dagegen wehren. Es liegt doch bei ihm, wenn er seine Sucht angehen würde, würde ihm nichts im Wege stehen...die Hoffnung, daß er irgendwann sein Problem sieht und angeht, hab ich nie wirklich gehabt aber ich wünsche es ihm und unserer Kleinen. Wie auch Deiner Kleinen und ihrem Papa.

    Liebe Grüsse

    Silke

  • aber das Besuchsrecht ist kein "Freischein". Wenn er sich nicht dementsprechend verantwortungsbewusst verhält, ist der Anspruch auf sein Recht hinnüber - würde ich behaupten.
    Bei uns war es so, daß meine Tochter ihren Vater nur noch vom Krankenhaus kannte. Wenn er mal wieder auf Entzug war. Von alleine ist er nicht wirklich gekommen. Wir sind hingefahren.
    Natürlich hat man den Wunsch seinem Kind eine Familie zu bieten. Aber das ist die eigene Vorstellung. Der eigene Wunsch. Und realistisch betrachtet - ist es SO überhaupt möglich?? Eher nicht. Warum möchte man an etwas festhalten, was es gar nicht gibt? Es ist ne Wunschvorstellung, Illusion - oder?
    Was gibt es dir (dir im allgemein gesprochen:)) in einer Beziehung zu leben, die nicht wirklich etwas mit Liebe zu tun hat? In der du nicht glücklich bist? In der Alkohol, Drogen etc. wichtiger sind als der Partner, Kind(er)? Eine Beziehung in der man sich nicht auf den Anderen verlassen kann?
    Ich wünsche mir auch bei jedem Mal daß jetzt ENDLICH alles gut wird. ----> WUNSCH....eher unrealistisch daß er in Erfüllung geht.
    Warum ist man bereit eher zu leiden, als sein Leben selbst zu gestalten?
    Angst, daß nur dieser eine Mensch einen "lieben" könnte und vielleicht nichts mehr "nachkommt"?
    Es ist ja nicht mal Liebe. Es ist krank.
    Wie kann man sich selbst so unwichtig sein, daß ein anderer Mensch das mit einem machen darf? Und dieser Mensch bestimmt über deine Gefühle. Ist doch verrückt. Es könnte doch wirklich schön sein.

  • Nee, daß ist weiß Gott kein Freischein.

    In der Vergangenheit sind wir auch oft bei ihm gewesen, aber das ist ja jetzt vorbei, da er noch nicht mal bereit ist, sich an eigenen Vorschlag zu halten und die neue Katze seinem Mieter zu geben. Da verzichtet man(n), der immer betont hat, wie wichtig ihm ist, daß seine Tochter sein Umfeld kennt, doch lieber auf uns. Ja, es ist wohl nur Augenwischerei, eine Illusion. Wir spielen für 4 Stunden Familie und das auch mehr schlecht als recht. Warum man eher bereit ist zu leiden? Ich fürchte, daß Muster kennen wir irgendwo her, nee, nicht irgendwo her, sondern meistens aus der Ursprungsfamilie. Aber die Erkenntnis alleine nützt einem herzlich wenig. Und ja, es ist krank an so einem Menschen zu hängen, der einen nur aussaugt und selbst nichts gibt, nichts geben kann. WIR müssen UNS wertschätzen. Und was es einem gibt?
    Wohl Gefühlschaos statt Langeweile, überhaupt irgendeine Form von Aufmerksamkeit, irgendeine Leere füllend - Traurig, und leider wahr.
    Aber mit all diesen Erkenntnissen im Rucksack mach ich mich auf den Weg step by step MEIN Leben zu leben - OHNE IHN.

    Ich wünsche Dir einen schönen Restabend

    Silke

  • Hallo Silke,

    wie geht es dir?

    Wahre Worte - es geht darum eine Leere zu füllen. Sich und seine Interessen erst Mal selbst kennenlernen.
    Es hört sich sehr blöd an, aber das mit den Katzen und deiner Allergie, hilft dir das nicht dabei Abstand zu nehmen?
    Eigentlich sollte das Kind der grösste Grund dafür sein, aber bei mir war das auch so. Nachdem wir unseren Hund abgegeben hatten, habe ich eine Katze geholt als meine Tochter 9 Monate alt war. Da er einen Hund hatte, der Katzen nicht mochte, dachte ich gut - dann hat sich das wohl erledigt.
    Die Katze und der Hund sind allerdings suuuper miteinander ausgekommen.....lach.
    Am Ende war auch sein Hund wieder bei uns.
    Sich zu lösen und andere Verhaltensmuster ist ein Prozess, der seine Zeit braucht und wahrscheinlich muss man sehr lange Zeit achtsam sein, nicht zurück zu fallen.
    Ich hatte gestern Abend wieder X-Anrufe im betrunkenen Zustand. Heute morgen ging es weiter, relativ nüchtern. Aber Geschichten, da fehlen mir nur noch die Worte. Hauptsache mich zu verletzen und meine Knöpfe zu drücken. Ich hoffe daß das jetzt wieder reicht um auf Abstand zu bleiben und nicht irgendwann doch wieder zurück zu fallen.

    Hab nen schönen Abend.

    Christin

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