Mutter eines 20jährigen Sohnes der trinkt

  • hallo mamahase

    sei erst mal willkommen.

    ich bin auch mutter und kann deine angst wirklich gut nachvollziehne.

    das ist echt schwer. was kannst du tun? leider gar nichts. es gibt ja nun mehrere möglichkeiten die sein können.
    1. dein sohn ist nicht süchtig, hat bei oder mit seinem vater mißbräuchlich gesoffen, dann ist es auch ok wenn er ab und zu ein bier trinkt.
    2. dein sohn ist abhängig und rutscht nun wieder in seine alten verhaltensmuster.
    dann kannst du versuchen ihn zu bewegen eine erneute entgiftung zu machen, evtl mit einer therapie im anschluß. aber wenn er das alles nicht sieht und will sind dir die hände gebunden. er ist erwachsen und darf sich in unserem land mit alkohol ganz legal auf raten umbringen und es gibt nichts was ein angehöriger da tun kann. ich weiß, daß das das letzte ist was du hören willst, aber es ist leider so.

    wenn er abhängig trinkt bleibt dir wirklich nichts anderes übrig als ihm anzubieten ihn bei einer therapie zu unterstützen, ansonsten mußt du dich, so weh das auch tut, von ihm distanzieren. sonst gehst du mit kaputt. alkohol tötet nicht nur den der trinkt, er nimmt auch den rest der familie mehr oder weniger mit.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • hallo mamahase

    wenn er säuft wirst du das sicher nicht ein jahr lang aushalten, er aber auch nicht. jungs haben in dem alter ja leider doch immer noch irgendwo ne kleine meise, daher ist es auch schwer an sie ran zu kommen, schon erst recht wenn da sucht im spiel ist. er wird, wenn er nichts tut eh nicht auf die füße kommen, ob nun mit oder ohne ausbildung. glaub mir ich weiß wovon ich rede. mein sohn hat auch ohne sucht grade eben seine ausbildung beendet und der ist 25. vorher hat der auch nur mist gemacht. da kannst du dich als mutter hinstellen, kannst drohen bitten und betteln, du änderst es nicht. du gehst kaput an der situation. es hilft da wirklich nur konsequenz und abstand. das ist das schwerste überhaupt, das eigene kind mehr oder weniger fallen zu lassen. aber erst wenn der aufschlag die birne klar werden läßt kommen die auf die füße. ich habe den ganzen mist durch, wenn auch auf andere weise. 2 meiner 4 haben da so richtig quer geschossen. mit helfen verschlimmert sich nur alles. erst als ich sie wirklich auf die nase fallen ließ ist bei denen was angekommen und es gab veränderungen. meine versuche ihnen zu helfen haben den ganzen prozess in die länge gezogen. das ist nun mal leider eine tatsache.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Mamahase!

    Was ändert denn die abgeschlossene Ausbildung bei ihm? Er wird doch jetzt nicht klarkommen und auch danach nicht.
    Solange du zu ihm hälst, unterstützt du seine Sucht indirekt. Informiere dich mal über Co-Abhängigkeit.

    Du schreibst: "Ich habe einfach wahnsinnige Angst das er wieder dem Alkohol verfällt und seine Chance mit der Lehre verspielt."

    Wenn er vorher eine Entgiftung gemacht hat und nun wieder trinkt, fürchte ich, ist es schon wieder zu spät.
    Wenn man als Angehöriger eines Alkoholikers auf seinen Alkkonsum achtet, sieht man oft nur die Spitze des Eisberges- wieviele Schlücke und Schnäpse bemerkt man gar nicht.

    Wenn du nun keine Kraft mehr hast, das ist verständlich. Ich weiß, wie kräftezehrend es ist, den Untergang über Jahre mitzubekommen- es ist so unnütz.. Kümmer dich um dich selbst, dass du bei Kraft bleibst.
    Warst du schonmal bei einer Beratungsstelle, bei der Caritas bspw.?
    Ich werde in den kommenden Wochen dort auch einen Termin machen und bin gespannt. Hier im Forum liest man viel Gutes.

    Vergiss dich selbst nicht!

  • Da er ja bei Dir wohnt könntest Du ihm sagen, dass in Deinem Haus Alkohol nicht geduldet wird. Und da mußt Du eben konsequent bleiben. Wenn er dann auszieht oder zu einem Freund geht muß er das tun.
    Leider kannst Du wohl ansonsten garnichts machen. Vielleicht hat ihm aber in der ersten Therapie schon die Einsicht oder einfach seinen Tiefpunkt gefehlt. Hat er die Therapie freiwillig oder unter Druck gemacht?
    Es ist ja auch so, dass junge Leute generell sehr viel feiern und dabei getrunken wird. Sich da komplett fern zu halten in dem Alter ist sicher schwierig.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!