• Ein nochmaliges HALLO an euch!

    Bin nun endlich angemeldet, hatte schon ein wenig im Vorsteungsbereich geschrieben.
    Tja, wie fang ich an, bzw. wie mach ich weiter?

    Ich werde momentan mit einer Welle von Erkenntnissen überrollt und kann es immernoch nicht richtig fassen. Ich bin ein eka.

    Wie ich im Vorstellungsbereich schon geschrieben habe, wusste ich zwar das etwas nicht stimmte, jedoch hab ich versucht es zu ignorieren. Bis vor ca. 2 Jahren der schuß nach hinten los ging und ich bildlich gesprochen in mir zusammen sackte. Es ging nichts mehr, beruflich, privat etc. Ich hab versucht mich weg zu schließen, als wenn es mich gar nicht gäbe....4 mon später habe ich dann eine Therapie begonnen, die auch noch läuft. Das komische ist, ich habe, bevor ich EUCH gefunden habe, zwar die alkoholabhängigkeit meiner Mutter als Hauptthema in meinem leben registriert, aber NIE gesehen oder gemerkt, was das mit mir zu tun haben soll. Ich wollte und habe versucht ihr immer wieder auf die Beine zu helfen. Ich merke erst hier bei euch, das man SELBST dabei drauf gehen kann....

    Meine mutter ist 2004 an den folgen des Alkohols verstorben. Ich kann da auch gut mit umgehen, heute. Kurz nach ihrem tod sah es anders aus. 3 mon. Danach erlitt ich den ersten Zusammenbruch. Die Arbeit habe ich verloren und machte dann die 1.Therapie , um die unendlich scheinende Trauer zu bewältigen. Das ich nicht mehr so um sie Trauer hat wohl auch funktioniert, das habe ich bewältigt, was nicht heißen soll, das sie mir nicht fehlt.

    Aber jetzt hier und heute denke ich , es ging aber nie wirklich um mich. Weil ich es gar nicht zulassen will/wollte? Ich möchte mir sooo gerne unter die arme greifen, mich lieb haben, aber ich scheine eine Maske auf dem Gesicht zu tragen, die es mir gar nicht möglich macht, mich WIRKLICH zu sehen....Oder gesehen zu werden.

    Ihr glaubt gar nicht , wie froh ich bin, hier sein zu dürfen! DANKE fürs lesen:-)

    Lg paco

  • Hi paco
    Ja das ist ein furchtbarer Sumpf.bei mir gings auch immer nur um meinen Vater bisher.bis ich anfing mir die arme zu zerkratzen wenn ich zu oft an ihn dachte weil ich immer meinte es muss so sein das ich für ihn da bin.durch meine Therapie lerne ich was wirklich wichtig ist naemlich das es MIR gut geht.ich trau mir immer mehr zu und entdecke sogar Sachen die mir wirklich Spaß machen und es geht mir schon wesentlich besser.vorher hab ich nur funktioniert und war froh wenn es abends war.jetzt genieße ich wieder.Waere Ne Therapie nix fuer dich?
    Lg

  • Hey Gartenblume,

    Vielen dank für deine Antwort :)

    Du hast das Wort Sumpf benutzt.

    Ich denke so trifft es die situation ganz richtig. Man versucht voran zu kommen, aber man (ich) stecke irgendwie fest. Mal kommt man etwas heraus und mal sackt man wieder ein ganzes Stück ein, dabei fühlt ich mich so macht bzw hilflos. Für jeden anderen habe ich in der Vergangenheit , aber auch in der Gegenwart , ein offenes Ohr, Ratschläge und bin meistens zur Stelle. Wenn es aber mal um mich geht, dann fällt es mir so verdammt schwer Hilfe in Anspruch zu nehmen. So musste ich (wie so viele) ja sonst auch alleine klar kommen. Wenn ichir etwas gutes tun möchte, wie du es an dir beschreibst, dann fällt mir auch das sehr schwer, weil ich muss es mir ja
    irgendwie verdient haben.... :( irgendwie verrückt, ich weiß....


    In Therapie bin ich zur Zeit . Ist meine zweite Jetzt. Wie gesagt, die erste ging ca 1 Jahr, nachdem meine Mutter 2004 starb.

    Und nun die 2., nachdem ich 2010 einen Zusammenbruch hatte , weil ich keine Kraft hatte irgendetwas zu bewältigen....

  • Ja man meint immer man hat das glueck nicht verdient.ich habe mir sehr viele Dinge selbst verboten das ging soweit bei mir das ich erst meinen Vater angerufen hab wies ihm geht wenn er gesagt hat schlecht dann war mein Tag im Eimer.das ist jetzt nicht mehr ganz so schlimm.ich lasse es mir jetzt gut gehen auch Wenns ihm schlecht geht.ich habe sehr viel hier im Forum gelernt.ich denke bei vielen hier ist es so das sie denken sie sind schlechte Menschen weil sie die Eltern ablehnen.ich besinne mich viel darauf was ich durchmachen musste und komme immer mehr darauf das ich mir mein glueck sehr wohl verdient habe weil ich bin das Opfer und nicht der taeter.hast du schon mal mit positiven sugestionen probiert?das half mir sehr viel.
    LG

  • Hi,

    genau, man hat es nicht verdient, das Glück. Ich weiß zwar das es absoluter blödsinn ist, aber ich ertappe mich da immer wieder bei. Erst noch dies erledigen, das und dann z.B. ein Buch lesen, fernsehen ausruhen etc. Ich kann auch so schlecht die Zeit einschätzen, wenn ich keine klaren Vorgaben haben, ist das 'normal'? Vom Haushalt mal ganz zu schweigen, irgendwas ist immer und es kann gar nicht perfekt genug sein und tue mich da verdammt schwer 5 gerade sein zu lassen.

    Vielleicht kommt das aus meiner Familie, denn ich musste so ab dem 12. lebensjahr langsam aber sicher meiner Mutter im Haushalt helfen (mein Stiefvater, der wie einer richtiger Papa für mich war, lag mit einem Schlaganfall im Krankenhaus, er war 46), woraus mit der Zeit der GANZE Haushalt wurde, inklusive meinem bruder, Hund, einem Einfamilienhaus und garten. Natürlich musste ich auch weiterhin zur schule gehen (was ich später gelassen habe, schwänzen war eine unglaubliche Freizeitquelle, obwohl ich wusste, das es schwere Konsequenzen mit sich bringen würde, Alkohol sei dank), aber vorher noch den lütten zum Kindergarten bringen und ihn auch wieder abholen(plus natürlich die dinge, die man mit so einem kleinen Wurm machen muss, Frühstück, abendbrot, baden, usw).Zuhause wartete der neue Freund (ohne arbeit, hat nie gearbeitet) und sonnte sich in seiner Freiheit, aber gebrülle war an der Tagesordnung. Es hat sich wie ein Schneeball entwickelt, mit 18 endlich geflüchtet, aus diesem Horrorhaus, mit all dieser kälte, schmerz, verlassen sein, einsamkeit und auf der anderen Seite Liebe mütterlicherseits, wie stolz sie auf mich ist usw. Doch sogar aus der Ferne, schafte es meine Mutter mich irgendwie zu manipulieren.....Zu dingen zu bewegen, wo ich keine erklärung für hatte, warum ich es tat. Ich wollte einfach wieder 'normal' sein, ein richtiges Leben führen.

    Und das Gefühl habe ich heute noch, bin voller scham, traue mir wirklich nichts zu und flüchte wo ich kann, bzw. ich halte situationen, in denen ich mich unwohl fühle aus, in dem ich eine Maske aufsetze und somit den Eindruck vermittel, ich bin soo nett (bin ich zwar auch) aber nicht so übertrieben. Ich will irgendwie immer angepasst sein... Das kostet mich ungeheuer viel Kraft, das sehe ich auch ein. Aber mein Gefühl sagt mir, wenn du sagst was du denkst, dann kann es sein, das man sich von dir abwendet. Und verdammt, das will ich doch gar nicht.

    Hm, was tust/ihr damit es besser wird, das man sich besser annehmen kann? Meine Therapie hilft mir schon, habe nur das Gefühl es zieht sich wie ein Kaugummi. Suggestion habe ich nich nicht probiert, kann mn das zuhause machen? Ich weiß zwar nicht ob es was wäre, aber schaden kanns ja sicherlich nicht oder?!

    Danke fürs lesen *erleichtertist* :)

    Liebe Grüße Paco

  • Boh dir hat man ganz schön viel ueberlassen dir blieb ja nix anderes uebrig als Schule zu schwaenzen.Wahnsinn.ich musste zwar im.Haushalt wenig machen das hat meine Mutter gemacht.Sie war Co.ich musste aber viele schlaege einstecken von meinem Vater und psychische Grausamkeiten und meine Mutter seelisch auffangen.ja manipuliert werde ich bis heute noch.meine Mutter hat sich getrennt und ist wieder verheiratet und hat wieder den Griff ins clo gemacht der trinkt zwar nix ist aber ein psychopath.und wieder hatte Sie Sicht nicht schuetzend vor mich gestellt.ok.ich war mittlerweile erwachsen aber als ich mich wehrte gegen einen ausraster sagte Sie ich soll ruhig sein.ja ist bei mir auch das ich nur kleinere Fortschritte mache.aber dennoch sind es fortschritte...grins.die suggestionen hab ich gelernt aus nen Buch das tat schon beim durchlesen gut.guck mal im Internet unter shad helmstetter.lg

  • Hallo,

    kann es selbst gar nicht glauben, was ich da alles 'erledigt' habe über so viele Jahre....
    Bin schließlich auch ohne Abschluß von der Schule gegangen. Ich war erst auf der Realschule, dann Haupt und dann adieu, abgangszeugnis mit lauter 5en und 6en. Also bilderbuchmäßig den Abstieg hingelegt..... :( Hab aber dann wenigstens meinen Haupt nachgeholt und Jahre später tatsächlich ne Ausbildung gemacht und erfolgreich abgeschloßen, das waren zwei Dinge, dir mir richtig wichtig waren.....

    Dachte allerdings, das sich dann endlich alles verändert und endlich gut wird, aber im Gegenteil, die Verantwortung, Angst vor Ablehnung, etwas falsch zu machen, puh, dem war ich nicht gewachsen....

    Die Ausbildung hatte ich nach meiner ersten Verhaltenstherapie begonnen. Ich war gestärkt, den Tod meiner Muttter soweit gut verarbeitet.
    Es fühlte sich gut an, dazu zu gehören, endlich auch einen Beruf zu lernen, wie andere auch, so wie ich es eigentlich schon viel früher wollte. Als ich jedoch mit der Ausbildung fertig war und ich nun ja kein Azubi mehr war, merkte ich ganz schnell, das ich die Verantwortung mir gar nicht zugetraut habe. Ich war nicht mehr in der Rolle des Lernenden, sondern musste das gelernte umsetzen. Ich habe mich durch so viele Situationen durchgekämpft, durchgemogelt und habe letztendlich den Kampf verloren, nach gerade mal einem jahr... :(
    Dann wiederum dachte ich der Beruf wäre nichts für mich und habe nach Alternativen gesucht, jedoch wurde diese verkackte Unsicherheit und Angst immer breiter in mir, das ich nun da bin wo ich bin.
    Ich sage mir jeden Tag, es wird besser werden....Aber nö, nix.... Meine güte, es MUSS doch irgendwie gehen! Äußerlich geht es mir gut, habe eigentlich alles was ich so brauche, bin körperlich unversehrt.


    Wie macht ihr das? Kennt jemand diese Gefühle? Bin ich damit allein?!?! :x

    Für antworten bin ich sehr dankbar....

    lg Paco

  • Ich habe das, was ich im vorigen Post geschrieben habe, nochmal gelesen. Irgendwie bin ich erschrocken. Ich habe meine Mutter, den Alkohol nicht einmal erwähnt. Hm....mein Bauchgefühl sagt mir gerade , das das komisch ist.

  • Guten Morgen,

    je mehr ich darüber nachdenke was ich geschrieben habe, desto alberner kommt es mir mittlerweile wieder vor. Es ist wie so oft in meinem Leben, wenn ein Problem da ist, es zu beleuchten, rückblickend zu denken: Nee is klar, reiß dich zusammen. Du bist ja nicht allein auf der Welt, anderen geht es viel schlechter als Dir und *PUFF*, für eine kurze Zeit funktionier ich wieder, bis das nächste Problem kommt. Oh nee, man leute das KANN doch nicht richtig sein..... :(

    Lg

  • Hallo Paco,

    ich habe bei mir beobachtet, dass es auch einfach gut tut zu schreiben, ohne mich von einer Hoffnung auf Reaktion abhängig zu machen.

    Im anderen Forum in dem ich mich austausche, gehen wir oft noch viel weniger direkt auf die Texte der anderen ein.

    Das bedeutet aber nicht, dass wir sie nicht sehen oder uns Gedanken darüber machen.

    Schreiben ist ja ein Prozess der auch ohne direktes feedback hilft, indem man reflektiert, sortiert, formuliert, verwirft, neu darüber nachdenkt und dadurch schon sich Selbsthilfe gibt.

    Ich wünsche dir Geduld und einen regen Austausch hier.

    LG

    Marion

  • Hallo Marion ,

    Da stimme ich dir zu, ich erkenne auch gerade, wie wichtig mir eine Rückmeldung zu sein scheint. Es fällt mir noch schwer etwas zu schreiben und es so stehen zu lassen. Trotzdem danke für deine Antwort :)

    Ich erhoffte mir wohl regen Austausch um mich und meine Gedanken und mein verhalten zu sortieren bzw. besser zu verstehen....

    Was kann man denn tun, damit man sich nicht von anderen abhängig macht? Bei mir ist es sehr oft so, jemandem gefallen zu wollen, alle sollen mich mögen, ich weiß zwar das das nicht möglich ist und dahinter steckt wohl die Angst nicht so akzeptiert zu werden, wie ich bin.

    Geht euch das auch so?
    Lg paco

  • Hallo paco,

    ja ich kenne das Gefühl ( Angst vor Ablehnung, in welchem Mäntelchen die immer daher kommt ), bei mir war es dann aber eher so, dass ich mich nicht zeigte, erst gar nichts von mir preis gab bzw. nur das positive darstellte.

    Zwischenzeitlich ist es anders geworden.

    Ich glaube das liegt an der ENTTÄUSCHUNG.

    Der die Tatsache voraus ging, dass ich spürte, dass ich im Grunde meines Kerns alleine bin.

    Es gibt niemand der mir dieses Gefühl nehmen kann.

    Und somit fällt für mich auch die Angst weg, dass ich nicht richtig bin so wie ich bin, und die anderen Menschen mich nicht akzeptieren, für das was ich für sie darstelle.

    Denn wenn ich unabhängig von der Beurteilung anderer werde, dann brauche ich auch keine Angst mehr zu haben und kann mit vermeintlichen Kränkungen, "Desinteresse", Ignoranz ( was ja meist gar nichts mit meinem Kern zu tun hat ) viel viel besser umgehen.

    Ich mag mich sehr gerne leiden.
    Und wenn die anderen mir ab und zu vermitteln, dass sie das auch tun, dann geht es mir sehr gut damit.

    Notwendig ist diese fremde Akzeptanz aber nicht mehr (andauernd).

    Aber es hat "seine Zeit" gedauert bis ich das gefühlt habe, es war ein langer Prozess

    LG

    Marion

  • Hey Marion,

    das kenne ich zu gut, gar nicht erst zeigen wie/wer man ist, aus Angst nicht angenommen zu werden.

    Bei dir ist es anders geworden? Wie anders? Was konntest du dafür tun?

    Mir wird schon vermittelt das man mich mag, aber ich denke man muss sich selbst auch mögen oder? Eigentlich tu ich das, bin ein nettes Kerlchen denk ich.

    Aber es hat "seine Zeit" gedauert bis ich das gefühlt habe, es war ein langer Prozess

    Wie lange weißt du denn um deine Sorgen, das die Schwierigkeiten von der Familiensituation her stammen? Ich habe Jahre lang nicht mal gewusst, woher diese Gefühle kommen... Erst vor einigen Wochen hab ich es praktisch auf dem silbernen Tablett serviert bekommen. Ich bin immernoch 'geschockt' , weil ich es für NORMAL hielt, war ja nichts besonderes mehr.....

    lg Paco

  • Einen guten Morgen (trotz des Regens) :)

    Tja, nun sitze ich hier und denke nach, über mich, lese eure Beiträge, versuche 'es' zu verstehen.

    Das Thema beschäftigt mich nun ziemlich intensiv. Muss es doch möglich sein, sich besser zu verstehen und dementsprechend handeln zu können. Ich bin zeitweise echt 'sauer' auf mich, weil ich nicht so funktioniere wie ich es gerne hätte. Weil ich schon so vieles beleuchtet und hinterfragt habe, aber es will mir einfach nicht gelingen.

    Ganz großes Thema bei mir ist der Beruf, überhaupt, alles was mit einem Job zu tun hat. Es zieht sich wie ein roter Faden durch mein ganzes Leben. Ich halte nichts durch. Ich wünschte mir, das ich da nicht groß drüber nachdenken müsste, sondern einfach 'machen'. Es kostet mich mittlerweile große Überwindung, das Thema zu bezwingen. Ich habe so große Ängste,(urangst von zuhause?) nicht zu bestehen, nicht 'durchzuhalten', obwohl ich mir nichts mehr wünsche. Was habe ich schon alles versucht.

    Wie oben schon geschrieben, habe ich meine Ziele, einen Abschluß und eine Berufsausbildung zu 'haben' geschafft ( was mich auch riesige Kraft gekostet hat), aber ich hatte es geschafft. Ich dachte ich wäre angekommen, mit mir im reinen, hatte ich doch den Berg bezwungen. Pustekuchen. Am liebsten würde ich die Welt anhalten und genauso wie es sich 'gut' anfühlt, diesen Moment beibehalten, bloß nichts verändern!! Denn dann wüsste ich, es kann mir nichts passieren....

    Mittlerweile ist es so, nun ich bewarb mich nach 2 jahren der beruflichen Abstinenz in eine niedrigere Position.Ich dachte ich könnte ganz klein anfangen und wenn ich es mir zutraue, weiter oben ansetzen, Stück für Stück, so wie ICH frei entscheiden kann und mich dabei dann auch gut fühlen kann, sicher.
    Daraufhin meldete sich per Telefon der Chef der Firma. Er sagte , er hätte viel Fragezeichen bezüglich meiner Bewerbung. Warum ich nicht in der Position arbeiten möchte, die mir zustünde. Ich habe all meinen Mut zusammen genommen und ihm zumindest oberflächlich meinen Standpunkt erklärt. Er hatte (zumindest hatte ich den Eindruck) Verständnis für mich und meine Situation. Jedoch bekam ich nun 4 Wochen später eine Absage.

    Irgendwie war ich erleichtert, so muss ich mich nicht fürchten, vor den Aufgaben, vor den Kollegen, muss nicht allesrichtig machen, muss nicht gut ankommen, da ich meine nicht zu wissen, wer ich eigentlich bin.

    Aber auf der anderen Seite bin ich doch enttäuscht. Sauer auf mich, das ich es wieder nicht geschafft habe. Ich fühle mich einfach unwohl und als 'Versager'.

    Viele hier schreiben, es sind Verhaltensweisen aus der Kindheit, die damals 'geholfen' , 'geschützt' haben. Die heute allerdings nicht zu der aktuellen Situation passen, ja es fast 'unmöglich' machen, sich 'angemessen' zu verhalten.

    Mir dreht sich der Magen um, wenn ich bedenke, was einem in der Kindheit und Jugend genommen worden ist. Es ist einfach Krass....

    Trotz allem möchte ich euch mal Danke sagen!Ich danke euch, für eure tollen Beiträge, dir mir immer wieder Mut machen! Ich musste mir das jetzt mal einfach von der Seele schreiben und hoffe ich 'nerve' euch nicht...;-)

    In diesem Sinne
    Paco

  • Hallo Paco,

    ich habe mich letztens mal mit meiner Schwester darüber unterhalten. Sie studiert gerade, hat aber vorher sechs Jahre gearbeitet. Sie hat Angst davor wieder zu arbeiten. Sie weiß nicht, ob sie dem Druck gewachsen ist.

    Die Gesellschaft erwartet immer mehr Leistung. Und wir passen uns da an und erwarten von uns auch immer mehr. Ich selber habe schon seit der Kindheit Kopfschmerzen, dass hat mich immer geschützt. Diese Angst kenne ich daher nicht wirklich. Ich kann nur soviel geben, wie mein Körper es zu lässt.

    Ich kenne aber das Gefühl, nicht zu wissen, wer man ist. Ich musste letztes Jahr mein Leben neu ordnen. Habe lange darüber nachgedacht, was ich beruflich machen möchte.

    Was macht mich glücklich? Diese Frage habe ich mir wochenlang gestellt. Woher war die Frage immer, was macht meine Familie glücklich. Ich habe nie darüber nachgedacht, wer ist eigentlich bin. Sondern habe das Bild, wie mich meine Eltern sehen, angenommen.

    Ich habe versucht, so zu werden, wie sie es von mir erwartet haben. Also habe ich Schritt für Schritt alles neu abgetastet. Zum Beispiel liebe ich meinen Hund, er ist für mich sehr wichtig. Für meinen Vater ist es nur ein Hund. Darum war ich immer im Zwiespalt. Nun lasse ich das aber nicht mehr zu. Für mich ist es wichtig, dass mein Hund gesund und glücklich ist.

    Ich bin gut so wie ich bin. Natürlich bin ich nicht immer mit mir zufrieden. Aber wer ist das schon. Mir ist es ehrlich gesagt, auch nicht mehr wichtig, was meine Kollegen von mir denken. Ich mache meine Arbeit und wichtig ist es, dass der Chef zufrieden ist. Ich kann auch nein sagen, wenn ein Kollege mir was auf den Tisch packen will. Das wäre vor einem Jahr noch nicht möglich gewesen. Dennoch bin ich freundlich.

    liebe Grüße
    Laura

  • Hallo Laura!

    Dann bist du ja schon einige Schritte gegangen, das freut mich für dich :)

    Es hört sich so 'einfach' an, lange darüber nachgedacht und dann *schwupp*. So war es bei dir sicherlich nicht oder?!

    Ich denke auch schon lange nach, allerdings zieh ich das Pferd immer von hinten auf, ich schau immer, was an verantwortung auf mich zukommen kann und was ich NICHT kann, bzw. bewältigen kann. Das macht mir wiederum Angst und lähmt mich wohl. Darum halte ich nicht durch.

    War das jetzt eine Erkenntnis?!?!

    Aus der jahrelangen Erfahrung mit meine Mutter, ist es für mich, wie wohl für die meißten hier, sehr schwer mich anzunehmen. Auf der einen Seite wurde ich immer himmelhochjauchzend gelobt, wie stolz man auf mich sei und auf der anderen Seite war ich zu doof für alles. Schöner Spruch war: Du bist so doof, das dich die Schweine beißen. Klingt jetzt erst mal lustig, war es inn der Vergangenheit aber nicht. Ich habe nie wiedersprochen, auch nicht als ich schon fast 18 war, das habe ich mich nie getraut, denn wenn meine Mutter ein gewissen Pegel hatte, dann war niemand vor Ihr sicher. Doch, ein einziges mal hab ich zurückgeschrien und es auch bereut und vor lauter Angst abgehauen (fällt mir gerade ein). Es legt sich eben keiner mit Ihr an......

    Sogar als ich 'erwachsen' war, so 21 ca. saßen wir in meinem Auto, unterwegs in der Stadt und wir kriegten uns in die Wolle, da habe ich versucht meinen Standpunkt zu vertreten und eben nicht wie sonst meinen Mund zu halten, bekam ich eine Ohrfeige......Ich bin rechts rangefahren und bin raus, weil ich am liebsten geplatzt wäre vor Wut, wie konnte sie es wagen mich und meine Grenzen weiterhin zu überschreiten??? Wenn ich nur so darüber nachdenke, dann nimmt es mir die Luft zum Atmen, da hab ich einen Kloß im Hals.

    Oh weia, ich mach jetzt erstmal Pause.

    Lg Paco

  • Hallo Paco,

    naja so einfach ist es nicht. Und ich bin auch nicht immer mit mir zufrieden. Ich habe keine Ahnung, wie ich dann klar kommen werde, wenn ich dann endlich in dem Beruf arbeiten kann, den ich wirklich will. Aber darüber denke ich jetzt noch nicht nach.

    Zwar erzählen mir alle, was ich dann noch machen kann, wenn ich mit der Ausbildung fertig bin. Aber das ist in drei Jahren! Warum sollte ich jetzt darüber nachdenken. Die Ausbildung macht mir schon genug Angst. Ich versuche, kleine Schritte zu machen. Es gelingt mir nicht immer, aber dann versuch ich es gleich nochmal.

    Früher habe ich immer große Listen und Pläne gemacht. Habe mir zuviel auf einmal vorgenommen, und dann aufgegeben, wenn ich es nicht ansatzweise geschafft habe. Dabei hätte ich es auch gar nicht schaffen können. Es fällt mir immer noch schwer abzuschätzen, wie viel ich schaffe kann. Aber ich fange erstmal an und sehe dann weiter.

    Ich denke oft noch, wie wäre es heute, wenn ich das und das anders gemacht hätte oder meine Eltern anders gewesen wären. Aber das ist Vergangenheit, das kann ich nicht mehr beeinflussen. Aber meine Zukunft kann ich beeinflussen. Ich habe lang genug meine Vergangenheit meine Zukunft beeinflussen lassen. Sicher passiert es immer noch, aber ich gebe mir Zeit.

    liebe Grüße
    Laura

  • Hi Paco!

    Mir sind kurz zwei Sachen aufgefallen.
    Du schreibst von deiner körperlichen Unversehrtheit und davon wie dich deine Mutter mit 21 geschlagen hat.
    Das heißt dein Körper ist nicht unversehrt.

    Und das mit den Schweinen finde ich in keinem Zusammenhang lustig.
    Du bestimmst wo deine Grenzen sind.
    Du!
    LG

  • Hallo!

    @Laura
    Weißt du denn ungefähr welchen Beruf du wirklich willst?


    Ich weiß nur DAS ich einen will, wo ich meine Ressourcen einsetzten kann und ich nicht vor lauter Angst etwas falsch zu machen, wieder abbrechen muß bzw. Sogar förmlich flüchte. Denn flüchten kann ich echt gut, mich "unsichtbar" machen..... Doch dadurch ist das Problem weiterhin da und wird womöglich noch schwieriger. Ich habe auch große Schwierigkeiten etwas anzufangen , wo ich von vornherein meine es nicht in der und der Zeit zu schaffen. Also fange ich gar nicht erst an oder schiebe es Elend lange vor mich her. Das stresst mich dann immer tierisch , weil ich dadurch nie zur Ruhe komme. Kennt ihr das auch? ? Ich kann schlecht für mich selbst organisieren. Hm...........

    schnuffig

    Danke für deine Worte !

    So gesehen bin ich natürlich nicht unversehrt. Habe das so allerdings noch nie gesehen. Mir fällt da auch gerade ein, wie meine Mutter mich mit so ca 7 oder 8 mich das erste mal körperlich anging indem sie mich würgte, weil ich meinen Teller aus meinem Zimmer nicht in die Küche brachte. Ich hatte wirklich Todesangst und wäre mein Stiefvater nicht dazwischen gegangen........ Da bin ich auch das erste mal von meinem zuhause in Panik weggelaufen.....

    Puh.....

    Liebe grüße paco

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