Was hat euch beim Loskommen geholfen?

  • Ist es in Ordnung, wenn ich als Co-Abhängige in diesem Bereich eine Frage poste? Wenn nicht, bitte einfach wieder löschen.
    Ich hoffe nicht auf ein Patentrezept, aber es gibt so viele verschiedene Meinungen dazu, was passieren muss, damit jemand mit dem Trinken aufhört, dass mich eure eigenen Erfahrungen hierzu sehr interessieren würden.

    z.B.
    War es die Einsicht, dass es gesundheitlich nicht so weitergeht - hat euer Körper einfach nicht mehr mitgemacht?
    War es ein einschneidendes Erlebnis?

    Vielen Dank!

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  • Vielen Dank, Karsten. So ähnlich hatte ich mir das schon gedacht (dass der ausschlaggebende Punkt wohl bei jedem etwas anders ist).

    Hat es dir geholfen zu wissen, dass Alkoholismus eine Krankheit ist? Mir fällt es ganz schwer, das bei meinem Freund als solche zu akzeptieren, weil er immer wieder lange Trinkpausen einlegen kann, wenn er will.
    Liegt es daran, dass ein gewisser Selbstschutz eine Weile lang funktioniert (dass man das mit den Trinkpausen z.B. schafft, weil man den Job etc. nicht verlieren will), dann aber irgendwann keine Kontrolle mehr möglich ist?

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  • Hallo inbetween,

    Zitat

    Mir fällt es ganz schwer, das bei meinem Freund als solche zu akzeptieren, weil er immer wieder lange Trinkpausen einlegen kann, wenn er will.

    funktionierte Alkoholiker gibt es überall . Unabhängig vom Job oder sozialen Status. Ich wusste auch das ich krank bin und saufte weiter. Mein ausschlagender Punkt war nicht nur die Erkenntnis krank zu sein, sondern die Akzeptanz das ich es bin. Zudem brauchte ich viele Abstürze um sie als Tiefpunkt zu empfinden . Selbst dann wurden diese wieder schön gesoffen . Ich war auch einer der besten Schauspieler und eine Verheimlichungskünstler was die Dauer Trinkpausen betraf. Sucht macht erfinderisch. Es kam dann irgendwann die Kapitulation mir gegenüber und ich bin froh das es so kam.

    Nur was hilft es dir, wenn andere es schaffen und dein Partner nicht? Was hilft es dir dein Partner in einen Tabelle einzustufen, wie weit er schon sein könnte oder ist ? Er hat doch das Recht zu saufen , ist doch nicht strafbar .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hartmut, danke für deine klaren und auch etwas herausfordernden Worte. Mir geht es nicht so sehr darum, meinen Partner in einer Tabelle einzustufen (was war schon, was hat - noch nicht - gereicht ...). Es geht mir eher darum, mir meine eigene Machtlosigkeit in dieser ganzen Sache noch etwas deutlicher vor Augen zu führen. Denn ich glaube, der Rückzug von Angehörigen/Partnern ist sehr selten wirklich der entscheidende Anstoß, etwas zu verändern. Wie schon manchmal geschrieben wurde: man wird am ehesten und längsten für sich selbst trocken, nicht für andere.
    (Wohlgemerkt: ich habe nicht vor, das in ein Argument umzumünzen, dass die Trennung nicht doch notwendig oder besser ist).

    Allgemein gesprochen versuche ich gerade, meinem Herzen über den Verstand auf die Sprünge zu helfen.
    Keine Ahnung, ob das funktionieren wird ...

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  • Ja - das Loslassen und die innere Distanz sind meine großen Themen. Wie Hartmut schreibt: jeder hat das Recht, sich totzusaufen ...
    Der Verstand hat's begriffen, der Rest noch nicht.

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  • Danke, Maik, dir auch!
    Ich sitze seit ein paar Wochen an der Kreuzung und kann mich nicht entscheiden, welchen Weg ich einschlagen soll. Kopf will links, Herz will rechts - oder auch mal umgekehrt.
    Kein schönes Gefühl. Aber seit ich hier schreibe, geht es mir schon viel besser.

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  • Hallo Lea,

    du hast mir in einem anderen Thread die Frage gestellt, wie ich mich aus meiner langjährigen gewalttätigen Beziehung befreien konnte.

    Der finale Schritt nach ewigem "rumgeeiere" und dem endgültigen Tiefpunkt war dann ganz einfach.

    Ich reichte die Scheidung ein und der gnädige Herr bekam daraufhin nach einigen Wochen...... einen begleiteten Gratisflug in sein Geburtsland. :lol:

    Dann hatte die liebe Seele ihre Ruhe.

    Selbstverteidigung hätte ich damals gerne gekonnt :), auch wenn das nicht die klassische Methode ist mit Beziehungsproblemen umzugehen, finde ich sie trotzdem stark.

    Grüße

    Slowly

  • Hallo Slowly, finde ich ja witzig :)

    Du hast vollkommen recht - in die Co-Rubrik hätte diese Frage eigentlich viel eher gehört.
    Als ich die Frage stellte war ich noch ganz "neu" hier und noch nicht ohne Hoffnung, dass doch noch was möglich ist ... Fühlt sich an wie Jahrzehnte her.

    Nix sorry!

    Lieber Gruß von
    Lea :)

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