(Beziehungsstrukturen aus der) Kindheit aufarbeiten?

  • Lieber Hiob,

    Hängematten sind genial :D:!: , fast noch besser als Ohrensessel, finde ich. Besonders die ganz großen aus Stoff, in denen man längs und quer Platz hat. Ich halte es da stundenlang aus.

    Tja, mit den Verehrer(inne)n ist das so eine Sache – gerade dann, wenn man sich in einer Trennungsphase befindet und meint, auf rohen Eiern zu gehen und das Gefühl hat, dass einem allein alles zu viel wird. Klar ist man da offen für Signale, die ein erhofftes aber wohl nur vermeintliches „beim nächsten Mal wird alles anders und besser und das am besten sofort“ verheißen. Vielleicht macht es auch das Loslassen ein wenig leichter, wenn man sich eine schönere gemeinsame Zukunft mit einem andere Menschen ausmalt – aber ein bisschen „Flucht“ ist wohl mit dabei. Ich wäre an deiner Stelle ebenfalls vorsichtig.
    Für mein Empfinden hat „Verehrung“ auch etwas Ungemütliches, Unreifes. Ein Gefälle von oben nach unten und von unten nach oben quasi. Nicht auf Augenhöhe. Ich glaube, bei Verehrung spielen Projektion und Idealisierung eine große Rolle. Ich würde mir auch lieber Zeit lassen und genau hingucken.
    Aber du wirst den richtigen Weg finden, da bin ich sicher. :wink:

    Viele liebe Grüße von
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • klink mich mal hier kurz ein:
    Ja, ich habe auch Therapieerfahrungen - und möchte diese nicht missen - habe mich letztes Jahr wieder in Therapie begeben - um einfach ein neutrales Gegenüber zu haben - und mein Chaos mit meinen Dauerbaustellen anzugucken -
    dabei ist immer wieder eine Rückschau möglich/nötig - aktuell hat mich jedoch mein Therapeut ziemlich am Schopf gepackt - ich würde allzugern in kindliche Gefühlsmuster rutschen - Fazit: was kann ich JETZT AKTUELL FÜR MICH TUN ??? da war die Antwort dann: tja, Strategien entwickeln - wie mit den unangenehmen Situationen besser umgehn...
    Ich persönlich findes es wichtig, mit Unterstützung eine Reise zurück zu unternehmen - also, nur Mut zur INNENSCHAU - und es kommt eh nur soviel hoch - wie uns unser Unterbewußtsein zuläßt und das weiss sehr wohl, wieviel wir verkraften - ;-)))
    in diesem Sinne - allen INNENSCHAUENDEN einen schönen Augustabend ;-))) liebe Grüße, die SommmerSonnne 8)

  • Lieber Hiob,

    ist dein Buch schon angekommen?
    Ich habe gestern mal im Internet recherchiert und dabei auch das erste Kapitel von „Die Liebe ist ein Kind der Freiheit“ gefunden. Dort stand etwas sehr Wichtiges, wie ich finde, sinngemäß: Liebe (in Freiheit) entsteht aus dem (Selbst-)Eingeständnis heraus, eigentlich nichts über den anderen zu „wissen“ – und aus diesem Grund nachzufragen und dem anderen Raum zur Selbsterklärung bzw. Selbsterzählung zu lassen, damit man ihn nicht aufgrund eigener Vorstellungen verfehlt und enttäuscht ist/wird.
    Der Gedanke gefällt mir gut. Aber – es erscheint mir gar nicht so leicht.
    Was wissen wir letztendlich über uns selbst?
    Auf welches Instrument sind wir gespannt und welcher Geiger hält uns in der Hand?
    Sind unsere Selbsterzählungen selbsterklärend? Oder bedürfen sie einer fortwährenden (gemeinsamen) Interpretation?

    Viele liebe Grüße von
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hallo Lea,

    Ich las aus deinen Zeilen eine Vorliebe ?

    Tip: Rilke Projekt - Bis an alle Sterne - Liebes Lied - Rudolph Moshammer

    Aber auch alle anderen Titel wärmstens zu empfehlen !!

    Ebenso Hesse Projekt - Verliebt in die verrückte Welt.

    Alles als Audio CD

    Wenn du magst:

    Viel Spass !

    Marion

  • Huhu Marion,

    ganz richtig gelesen :D:D:D
    Ich fand es deswegen passend, weil es ja etwas beschreibt, was – zumindest bei uns COs – häufig vorkommt, aber unschön endet: Das Gefühl der Anziehung, des „Gleichklangs“, der Vertrautheit (zumindest am Anfang) das viele hier und auch ich in den Threads beschrieben haben. Bei Rilke wird dieses gemeinsame Schwingen ja als zugleich schön und bedrohlich empfunden.
    Dann kommt in den Threads auch immer wieder die Frage auf: was an diesem großen Gefühl der Nähe war echt, was davon haben ausschließlich wir selbst in unserer Vorstellung erzeugt (und damit den Partner vielleicht auch verfehlt)?
    Und zum Schluss: woher rührt diese Vorstellung von Nähe – warum suchen wir uns einen bestimmten Partner aus (welcher Geiger hält uns in der Hand ...); und was müssten wir beachten, damit es mal eine gute Nähe wird?

    Vielleicht reicht es ja wirklich, wenn wir bereit sind zu akzeptieren, dass wir voneinander nichts wissen – dass Liebe eine spannende Entdeckungsreise ist, die aber keine Kolonien der eigenen Vorstellungen im anderen errichtet, sondern die von gegenseitigem Respekt, echtem Interesse und so etwas wie Gastfreundschaft geprägt ist.

    Angeregt von Hiob habe ich mal angefangen, mich im Internet durch den Pesso-Bulletin zu lesen. Da gab es einen interessanten Artikel zu einer Therapietechnik und ihren Berührungspunkten mit der PBSP. Findet Ihr, wenn ihr „Pesso“ und „Unbewusste Dynamik der Partnerwahl“ eingebt. Sehr spannend!

    Melinak, das Buch, das du erwähnst, klingt auch interessant! – Genau, warum können viele von uns keine „gute Nähe“ zulassen?

    Ich finde es toll, dass ich mit Euch hier über solche Dinge schreiben kann – klar könnte man auch sagen: nicht reden oder denken, sondern machen. Aber so ein bisschen Sortieren vorher ist vielleicht gar nicht verkehrt.

    Ganz lieber Gruß von
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hey Lea,

    auf die Schnelle..........vielleicht so :

    Hesse Projekt : Es ist nicht unsere Aufgabe

    Auch auf youtube.

    Marion

  • hallo,

    grins, nicht das das noch ein buchtread wird, der austausch dadurch dann unter umständen nur noch darüber geht. dennoch war für mich lesen auch eins der wichtigsten dinge um mich zu sortieren. es gibt viele bücher, die meine themen beinhalten, gerade durch meine beziehungsstörungen die ich wohl habe und mir das inzwischen auch sehr bewusst ist, das es so ist.

    ich denke schon wichtig mich auch an zu schauen woher das kommt. ich kann zwar heute sicher NICHTS verändern, was ich mal erlebt habe ist erlebt worden und das bleibt. ich kann allerdings durch das bewusst mir anschauen was ist gewesen, welche überzäugung bring ich mit und dann daran arbeiten, das sich überzäugungen ins heute (ich bin heute erwachsene) so veränder, das das was ich mitbekommen habe sich auch verändern kann.

    mir bringt es wesendlich mehr ursache (kindheit) zu wissen um heilung zu erleben wie nur symphtome zu behandeln ;)

    darum bin ich heute auch sehr froh um die therapie, die ich machte. 2,5 jahre jede woche eine sitzung. das spektrum der therapie war allerdings nicht starr sondern vielfältig. hatte ich ne therapeutin die da sehr flexiebel war. so erlebte ich jeh nach bedürfnis entweder mal ne gestalttherapie, dann mal ne gesprächstherapie oder auch wenns tiefer ging ne traumatherapie. mit verhaltenstherapeutischen ansätzen konnt ich persönlich weniger anfangen. das merkte die therapeutin auch. ich wollte immer mehr wissen wohers kommt als etwas zu überschreiben. so seh ich halt verhaltenstherapie, die ja letztendlich verhaltensmustern ändern ohne dabei das damals zu sehen woher das verhalten kommt. vielleicht ist das was für diejenigen die sich eben darüber in der tiefe nicht so bewusst sind oder es nicht so können (die gibt es ja auch und soll auch keine bewertung sein.es ist ja toll, das es verschiedene therapieformen gibt die helfen. ich sag alles was hilft und einem vorwärts bringt ist gut ;) ).

    da mir sehr bewusst ist, das mein verhalten heute immernoch stark beeindruckt ist aus dem wo ich her komme möcht ich eben genau daran ansetzen. ich hab schon viel aufgeholt und überzäugungen ändern können. ähnlich wie es auch hier schon beschrieben worden ist, das ich eben mich heute als erwachsene frau mich als kind (kleines mädchen) im heute selbst kümmer und mir die mutterliebe die ich ja auch in mir trage zukommen lasse. dadurch kahm ich zum ablösungsprozess von meiner mutter und hab mich da auch von distancieren können.heute nehm ich mich mit viel liebe, verständnis und freude an wie ich bin.

    manchmal erlebe ich heute wie sich da überzäugungen einschleichen, die eben von der mutter kommen. BEISPIEL (mal was ganz banales): motorradfahren. ich liebe es.:) doch jedes mal wenn ich auf ein motorrad steige kommt in mir diese ansage meiner mutter in den kopf "du bist viel zu klein, zu zart, zu schwach für ein solches fahrzeug, es ist zu gefährlich ich verbiete dir das fahren auf einem motorrad". inzwischen sag ich mir, mum ist ok, du machst dir sorgen um mich. willst mich nicht verlieren, hast angst um mich. doch ich bin erwachsen, ich weiss selber was ich tu. und dann gehts los und ich hab spass.;)

    als ansatz kam eben bei mir zu tragen die therapie die ich machte. das leben im jetzt. das buch dazu schreibt eckart tolle mit dem titel "jetzt" was mein leben wesendlich verändert hat.so wesendlich das ich heute sehr zufrieden und glücklich lebe.

    lieben gruß
    melanie

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