und ab jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt

  • Hallo blubber,

    ich bin die Marion, Alkoholikerin, seit 4 Monaten trocken.

    Respekt, dass du diese Veranstaltungen so rigoros meidest.

    Wie lange das gehen wird ?

    Wahrscheinlich wirst du es irgendwann selbst erahnen, wissen kann man es als Alkoholiker ja doch nie, was einen Rückfall auslösen bzw. wo das passieren könnte.

    Ich habe von EINEM JAHR gelesen, schaffe es selbst aber nicht 100 % ig allen Situationen aus dem Weg zu gehen.

    Wo es geht und ich es auch will, verzichte ich gerne.
    Inzwischen bin ich eh meist lieber zuhause, als mich mit trinkenden Menschen zu umgeben.
    Die Tage sind dafür umso schöner !!!!!

    Gerade heute verzichte ich mal wieder auf einen Grillabend mit der Großfamilie, da die so gerne Alkohol trinken.

    Früher hat mich das traurig gemacht, jetzt bin ich nur noch froh, dass ICH von der Flasche weg bin.

    Und auch ich genieße inzwischen wieder mehr das Lesen.
    Im Garten ?
    Mit Sonnenschein ?

    Ey, wer braucht das noch Dorffeste ;) .

    LG Marion

  • Hi Danke für eure Antworten!

    @ Hartmut: da ich die letzten Jahre hinweg bei diesem Dorffest immer einer der letzten war die gegangen sind, wollte ich mir das einfach nicht antun. Zudem bin ich so bekannt hier im Ort, dass ich von vielen etwas angeboten bekommen hätte. Hätte ich dieser Versuchung wiederstehen können? Ich bin mir nicht sicher und wollte es erstmal noch nicht riskieren. Bin ja am Dienstag erst aus der Entgiftung gekommen und hätte auch keinen der Freunde um mich herum, denen ich soweit vertraue und die es wissen. Es sind mehr ehemalige Saufkumpanen, die um mich herum gewesen wären.
    Angst vor den Blicken, die habe ich nicht, schließlich habe ich mich ja entschieden diesen Weg zu gehen. Es ist für MICH das BESTE!
    Das weglaufen, ich glaube das kam mir so vor weil ich in meine Wohnung gegangen bin, der Raum, in dem ich weiß, es gibt keine Möglichkeit einer Versuchung - die ist komplett alkfrei.
    Aber eigentlich hast du recht. Es ist ein bewusstes fernbleiben von einer Veranstaltung, deren Nebenerscheinung, viel Alkohol, ICH fernbleiben WOLLTE!

    @ Marion: Traurig macht mich das auch, da es eine lustige Truppe ist, mit denen ich heute Abend hätte feiern können, es erschien mir aber unvernünftig zu sein, da der Alkohol auf diesem Fest und dem Umzug eine entscheidene Rolle spielt.

    Gruß und danke euch beiden :)
    blubbber

  • Hallo Blibber

    ging mir ähnlich und im weiteren Sinne war es erstmals ein Verzicht. Nun reichte es mir nicht aus, das "Verzichten " zu Hause einfach aus zu sitzen sondern ich gewöhnte mir an, die Zeit mit etwas sinnvolles zu ersetzen .

    Auch wenn es erst mal anderes anfühlte wurde mit der Dauer der Trcokenheit der Verzicht immer kleiner.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hi Hartmut!

    Dann werde ich wohl erst einmal etwas abwarten müssen und hoffe, dass das Gefühl auf Dauer verschwindet... Ich lass dann wohl das Gras erst mal wachsen. Den sinnvollen Ersatz hatte ich ja eigentlich. Buch, Sonne und Hollywoodschaukel. Mal sehen, morgen erstmal Fahrrad reparieren und dann mal wieder so richtig raus :)

    Gruß,
    blubbber

  • Hallo Blubber

    es gibt eine (nicht erwiesene ) Fausformel :) Die Zeit die du gesoffen hast brauchst du um wieder trocken zu werden. Und dabei nie vergessen das es kein zurück mehr gibt.

    mache mal weiter und wie ich es für mich sehe ,ist es schon recht gut dein Weg . Gefällt mir. :wink:

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Also wenn diese Faustformel stimmen würd diente ich längst den Rosen als Dünger bis ich wieder trocken bin... aber es ist schon eine längere Zeit denk ich, ein paar Jahre. Aber: wenn man nicht nur aufs Ergebnis starrt merkt man doch auch daß jeder Schritt für sich lohnt. Daß das Leben sich auch nach einigen Monaten anders und besser anfühlt als mans seit Jahren kannte. Nach einigen Jahren vielleicht besser als mans sich je vorstellen konnte. Und das trägt weiter. -- Ich find auch wie Martin zu gehsts gut an. Viel Kraft! und LG

  • Hallo danke erstmal für eure Antworten Garcia und Hartmut! Hat mich gefreut so etwas aufmunterndes zu hören. Eines ist mir aber klar, der Weg wird wie ein Marathon, aber ich habe erst den Anfang geschafft.

    Morgen erst noch ein weiterer Arzttermin, der noch eine Stellungnahme für den Therapieantrag stellen muss. Mal schauen, was das gibt. Keine Ahnung, ob er noch Untersuchungen macht oder ob das schnell geht...

    Gruß blubbber

  • glück auf blubbber

    Zitat von blubbber

    Eines ist mir aber klar, der Weg wird wie ein Marathon, aber ich habe erst den Anfang geschafft.

    das seh ich n ganz kleines bissl anders: der schönste marathon is irgendwann zu ende.
    auf deinem trockenen weg darfst du immer weiter gehn - und du bist schon unterwegs.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • @ Matthias: da hast du recht :). Guter Hinweis, ich ersetzte das Wort Marathon durch einen lebenslangen Weg in einer wunderschönen Umgebung. Hoffentlich wird dieser Weg nicht zu steinig und geht meistens bergauf.

    Gruß, blubbber

  • Klar der Weg ohne Alkohol geht nur bergauf. Wenn ich nach hinten blicke und den anderen Weg gewählt hätte, dann sehe ich dort auch einen Abgrund.

    Allerdings werde ich sicherlich noch mit einigen schweren Situationen konfrontiert werden. Was den Alkohol betrifft, so wären mit Steigbügel am liebsten, was aber die Gesamtheit meines Lebens angeht, so werde ich sehen was kommt. Hoffentlich zum größten Teil aufwärts, aber auch hier gibt es noch Baustellen. Beruf, Absicherung, Freundin, ... Aber step by step

  • Hallo Ihr zwei

    Alkohol löst keine Probleme und er verhindert auch keine. Also hat der Alkohol keinen Stellenwert in der Trockenheit. Außer das er Gift ist und mich verrecken lässt wenn ich wieder Saufe.

    Nur konnte ich jedoch nüchtern die aufkommende Herausforderungen stand halten. dabei stellte ich fest das es nicht immer im Leben bergauf geht :)

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Sicherlich löst Alkohol keine Probleme und verhindert sie nicht.

    Ich hatte die letzte Zeit einiges an Streß auszuhalten. Früher hätte ich natürlich sofort getrunken, hatte sozusagen wieder einen Grund. Eigentlich war ich erstaunt, wie einfach es war, diese Situation auch so zu meistern.

    Im Moment habe ich noch den Eindruck mein Leben geht bergauf, da ich vieles im meinem Leben regel, wozu ich vorher die Kraft nicht hatte. Sicher ist dieser Umstand irgendwann vorbei, aber das ist für mich völlig in Ordnung.

    LG Pink-Lady

  • Hallo PinkLady

    Zitat

    Ich hatte die letzte Zeit einiges an Streß auszuhalten. Früher hätte ich natürlich sofort getrunken, hatte sozusagen wieder einen Grund.

    Es gibt für mich nur ein Grund zum Saufen . Ich will es wieder.

    was ich in meiner vorherigen Post ausdrücken wollte, ist nichts anderes das ich nüchtern alleine für mein bergauf oder bergab der Auslöser bin .

    ich freue mich über deine Euphorie und es ist auch nichts unübliches die am Anfang zu haben. Behalte sie dir.

    Entschuldige Blubber , ist ja dein Thread.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Hallo Hartmut!

    Zitat von Hartmut


    Alkohol löst keine Probleme und er verhindert auch keine.

    Da stimme ich dir inzwischen voll und ganz zu. Ich würde sogar sagen, dass der Alkohol das Problem war, da er den Verstand trübt und bewirkt, dass man Probleme im Leben falsch einschätzt. Wenn ich mir manche Situationen heute nochmal vor Augen führe, so kann ich einfach nur den Kopf schütteln und frage mich, warum ich so reagiert habe. Antwort: Fehleinschätzungen - Grund dafür: Alkohol.
    Von daher wurde ich gerne ergänzen, der Alkohol löst sogar Probleme aus und wird dadurch zum Problem.
    Nüchtern sieht man die Dinge einfach anders, Punkt.

    Zitat von Hartmut

    Also hat der Alkohol keinen Stellenwert in der Trockenheit. Außer das er Gift ist und mich verrecken lässt wenn ich wieder Saufe.

    Das verstehe ich nicht so ganz, denn ich entscheide mich doch gerade bewusst dazu keine Alkohol mehr zu trinken. Somit spielt doch der Alkohol dennoch eine Rolle. Sicherlich hoffe ich, dass er nie wieder den Stellenwert einnimmt, den er bisher hatte. Aber ich muss doch dennoch aufpassen und mich auch Situationen stellen, in denen Alkohol vorhanden ist, oder?
    Außerdem war doch der Alkohol ein Teil unseres Lebens (wenn auch kein schöner) genauso, wie die Trockenheit unser Ziel ist und ebenfalls Teil unseres Lebens (mit Sicherheit der deutlich schönere). Und sollte es nicht uns eine Warnung sein, dass wir kurz vor dem Abgrund standen?

    Gruß, blubbber

    PS: ich hoffe wir reden gerade nicht aneinander vorbei

  • Hallo Blubber,
    ich schreibe ja auch.

    Zitat

    Außer das er Gift ist und mich verrecken lässt wenn ich wieder Saufe.

    Der Alkohol spielt immer eine Rolle aber ich bestimme welchen Stellenwert ich ihm zugestehe. Ich zb. keinem außer das er ein Suchtmittel ist. In der nassen Zeit sprach ich ihm Wunderdinge zu. Er entspannt, er lässt mich kreativ werden, er belohnt , macht lustig, macht traurig ..usw. Dieses Kartenhaus fällt ja mit der Sucht in sich zusammen und hat mit dem trocken werden gänzlich seine Berechtigung verloren.

    Das ich ihm begegne und auf Alkohol regiere ist ein Teil der Sucht . Deswegen sind wir ja auch hier um damit umgehen zu können.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • glück auf blubbber, glück auf ihr anderen hier

    meiner meinung nach gibts missverständnisse, weil jeder aus den vergleichen/umschreibungen was anderes "herausliest". beispiel: "bergauf" - kann schlecht sein, wenn ich ans bergsteigen denk - anstrengend, gefährlich und und und. "bergauf" - kann gut sein, wenn ich davon ausgeh, dass ich "ganz unten in der scheiße saß" wünsch ich mir natürlich n weg der bergauf führt.

    mein lieblingsmotto is "abstinenz is nich alles, aber ohne abstinenz is alles nischt".

    nu kann selbstverständlich an dem begriff "abstinenz" herumgenörgelt werden: "abstinenz < is gleich > verzicht, verzich < is gleich > ganz was schlimmes" :P
    für mich heist "abstinenz" - ich bin weg vom alk - und nu kann s leben loßgehn. bergauf und bergab und gradeaus und schnell und langsam. blubbber sagt schritt für schritt. < da sag ich richtig!
    ohe alk erkenn ich meine probleme und kann sie lösen - und ich kann mir die hilfe holn die ich brauch. und ich kann s leben genießen.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias!

    Danke für deinen Beitrag. Ich musste aber erst einmal ein wenig darüber nachdenken und daher erst jetzt meine Antwort.

    Zitat von silberkralle

    meiner meinung nach gibts missverständnisse, weil jeder aus den vergleichen/umschreibungen was anderes "herausliest".

    Ich wollte mit meinen Umschreibungen und Vergleichen auch meine Gefühle und meine Stimmung beschreiben. Wenn es Missverständnisse gibt, so können diese ja hier auch offen angesprochen und geklärt werden. Das dachte ich eigentlich wäre auch die Intention zum einen dieses Forums, wie auch einer realen Selbsthilfegruppe - der regelmäßige Austausch. Mich freut es aber, dass du meine Beiträge auch so rege liest (gilt natürlich auch für alle anderen, die meine Beiträge lesen)

    Zitat von silberkralle

    beispiel: "bergauf" - kann schlecht sein, wenn ich ans bergsteigen denk - anstrengend, gefährlich und und und.

    Ja und Nein. Dieser Vergleich beinhaltet auch, dass man bei einem Blick zurück sieht, was man alles geschafft hat. Den Blick zurück halte ich für ebenso wichtig, wie den Blick nach vorne.
    Anstrengend, daran sehe ich nichts Schlimmes. Nach der Anstrenung weiß ich aber auch, was ich geschafft habe.
    Auch ist das Bergsteigen durchaus nicht gefährlich, wenn man sich vertrauenswürdige und erfahrene Mitstreiter sucht - Hiermit meine ich dieses Forum, welches ich inzwischen als eine Plattform sehe, auf der ich mich mit vielen verschiedenen Menschen austauschen kann, die das gleiche Interesse haben wie ich und mich bei diesem Weg unterstützen können, wie auch ich hoffe in näherer Zukunft meine Erfahrungen und Kenntnisse hier einbringen zu können.

    Zitat von silberkralle

    nu kann selbstverständlich an dem begriff "abstinenz" herumgenörgelt werden: "abstinenz < is gleich > verzicht, verzich < is gleich > ganz was schlimmes"

    So spitzfindig bin ich da nicht, ich weiß, was du meinst. hast es ja dann auch schön erklärt. Vor allem vermischen sich die Begriffe nüchtern, abszinent und trocken ziemlich stark. Ich zum Beispiel bezeichne mich derzeit noch als nüchtern, auf dem Weg zur Abszinenz. Aber eine solche Diskussion kann wahrscheinlich ewig geführt werden...

    Zitat von silberkralle

    ohe alk erkenn ich meine probleme und kann sie lösen - und ich kann mir die hilfe holn die ich brauch. und ich kann s leben genießen.

    Ja! Und das merkt man sehr, sehr schnell

    Gruß, blubbber

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