und ab jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt

  • Hallo BlueCloud!

    Zitat von BlueCloud


    Was hälst Du eigentlich davon, in der Anfangszeit eine sichere körperliche und geistige Distanz zum Alkohol aufzubauen?

    Hier stelle ich mir die Frage: Wie soll das gehen? eine geistige Distanz zum alkohol, die habe ich schon und bin dabei diese nicht als Verzicht aufzugreifen, sondern als Chance ein neues, altes vordersauferei Lebensgefühl zu entwickeln.
    Bei einer vollständigen körperlichen Distanz ist dies meiner Meinung nach nur möglich, wenn ich mich daheim einigele und keinerlei äußere Einflüsse auf mich zulasse. Schaut man in die Medien, so ist Alkohol in jedem Spielfilm präsent, geh ich einkaufen, so komme ich unweigerlich an Alkohol vorbei, auf dem Bahnhof - Alkohol, verschiedenes Essen - Akohol und so weiter. Da lassen sich für jeden Lebensbereich die unterschiedlichsten Beispiele finden.

    Ich habe mich, als ich den Alkohol aus meinem Leben verbannt habe, mich für das Leben entschieden und freue mich jeden neuen Tag, dass es ein schöner Tag war. Ich konzentriere mich auf jene Sachen, die mir Spaß machen und hier gehört die Vereinsarbeit eindeutig dazu. Da es mir zudem bei der Sitzung nichts ausgemacht hat, dass manche aus der Gruppe (es sind auch beim besten Willen nicht alle) Alkohol getrunken haben, wüsste ich an dieser Stelle nicht, warumich mir eine solche schöne Aktivität verbauen sollte, weil ich sie meide. Es geht in einem Verein nicht um Alkohol, sondern es geht um die Initiativen und das engagement, welches eingebracht wird. Manche nutzen diese Gelegenheit etwas zu trinken, andere eben nicht.

    Zitat

    meinst Du nicht, dass mehr Leute Deine Sauferei mitbekommen haben, als jetzt von Deiner Abstinenz wissen?

    Es gibt genügend Personen, die sicherlich mich darauf angesprochen hätten. Hier habe ich nie eine Rückmeldung oder eine Art des Lästerns mitbekommen - glaubt mir, so etwas hätte ich mitbekommen, Menschenkenntnis hilft dabei. Dies zeigt sich auch daran, dass es Personen gab, mit denen ich engen Kontakt hatte und habe und deren Reaktion komplette Ungläubigkeit war, weil sie es bislang nicht mitbekommen haben und auch nichts an sie herangetragen wurde (höhere Positionen im Verein)
    Es gab zudem keine Eskapaden, über die man hätte reden können. So weit hatte ich mich immer unter Kontrolle.

    Zitat

    Wahrscheinlich werden viele sogar denken: "Na Gott sei Dank - er hat endlich aufgehört, jetzt kann man sich ja normal mit ihm unterhalten - ohne Fahne und Gelalle"

    Das würden sie auch merken, wenn sie sich mit mir unterhalten. Wenn sie mich heute darauf ansprechen, dann werde ich auch so ehrlich sein und die Wahrheit sagen. Ich sehe es aber als meine Freiheit, selber zu entscheiden, wem ich was erzähle - Gegenbeispiel was hier häufig zu lesen ist ist das Diabetikerbeispiel. Weiß jeder von euch, wer in seinem Umfeld Diabetiker ist? Ich denke die Antwort wird nein sein.

    Gruß,
    blubbber

  • Hallo Blubbber,

    weischt - alles was Du schreibst hört sich sehr geerdet an - alle Begründungen sind schlüssig....

    Wieso gibt es eigentlich Rückfälle - wenn doch alles so einfach ist? Ich komme dadrauf, weil ich heute morgen den Thread von Sissi gelesen habe - wo auch klar gegen den Alkohol argumentiert wird.... Das Ergebnis kann man auf den letzten paar Seiten lesen: Rückfall - alles Klare ist auf einmal wieder hinfällig - die Distanz ist futsch - sie wieder am saufen. Tja - leider grausame Tatsache unserer Erkrankung. Und weischt - was mir noch auffällt? Je mehr darüber geschrieben und argumentiert wird, dass man eine Distanz nach ein paar Wochen aufgebaut hat - desto schneller geht es wieder in die andere Richtung - nämlich hin zum Alkohol.

    Ich kann Dir nur einen Rat geben: dass was Du Distanz nennst, ist für mich schön reden. Natürlich kann man nicht allem aus dem Weg gehen - aber man kann es zumindest probieren und nicht noch heraus fordern - für eine kleine Weile von vielleicht 12 Monden. Das Opfer ist nicht so groß, als wenn man irgendwann nicht mehr in der Lage ist, überhaupt Opfer bringen zu können...

    Zitat

    Es geht in einem Verein nicht um Alkohol, sondern es geht um die Initiativen und das engagement, welches eingebracht wird. Manche nutzen diese Gelegenheit etwas zu trinken, andere eben nicht.


    Nirgendwo schrieb ich, dass Du Dich aus Vereinen zurück halten sollst - wenn aber der Verein der Grund dafür ist, dass Du die Distanz zum Alkohol verringerst und ein Kneipentreff verringert diese, dann kann man sich auch ein Protokoll ausschreiben lassen, bis man so stabil ist, dass man keine "Proben" mehr machen muss.

    Was für eine Strategie hättest Du gehabt, wenn es getriggert hätte? Was für eine Strategie hast Du, wenn es erst ein paar Tage später triggert und der Durst aufgrund dieser Probe auf einmal unersättlich wird? Sows gibt es auch und nicht zu knapp.
    Es ist meines Erachtens ein Trugschluß, den Alkohol aus seinem Leben zu verbannen - er lauert überall - an jeder Ecke. Nach 5 Wochen genauso, wie nach 5 Jahren Abstinenz. Nur sollte man sich schon darüber klar sein, dass es eine Weile braucht, bis man gefestigt ist.

    Grüßle

    BC

  • Hallo BlueCloud!

    Danke für die Ausführungen.

    Zitat von BlueCloud


    Wieso gibt es eigentlich Rückfälle - wenn doch alles so einfach ist? Ich komme dadrauf, weil ich heute morgen den Thread von Sissi gelesen habe - wo auch klar gegen den Alkohol argumentiert wird....

    Ich habe den Beitrag eben versucht zu finden, leider Fehlanzeige. Stammt der evtl. aus dem geschlossenen Bereich?
    Hierzu möchte ich dennoch sagen, dass die klare Linie, keinen Alkohol mehr zu trinken, die hier im Forum verfolgt wird, durchaus die ist, die ich verfolge. Dennoch spielt für mich auch Freunde, Familie, Freizeit und eine entscheidende Rolle in meinem Leben. Kann ich Freunden / Familienmitgliedern, die um meine Erkrankung wissen, verbieten Alkohol zu trinken? - Viele von ihnen verzichten schon im meiner Gegenwart darauf zu trinken, aber lässt es sich in jeder Situation vermeiden?
    Die Antwort muss in beiden Fällen mit nein beantwortet werden. Von daher empfinde ich es auch als wichtig, sich selber treu zu bleiben. Das heißt für mich: KEIN ALKOHOL.

    Zitat


    Ich kann Dir nur einen Rat geben: dass was Du Distanz nennst, ist für mich schön reden. Natürlich kann man nicht allem aus dem Weg gehen

    Ich hatte mir hier eher erhofft einen Hinweis zu bekommen was unter körperlicher Distanz verstanden werden soll und bis zu welcher Distanz diese, aus der Erfahrung von langjährig Trockenen, ratsam ist. Mir ist auch klar, dass die Ausführungen von mir nicht der entsprechen, wie man körperliche Distanz aufbauen sollte (kompletter Rückzug). Es wird hier empfohlen, sich zu bekennen, also selbstverantwortlich das Leben zu bestreiten. Gehört es nicht auch zur Selbstverantwortung zu sehen, in welchen Situationen man sich wohl fühlt und in welchen nicht?

    Zitat


    ...dann kann man sich auch ein Protokoll ausschreiben lassen...

    Natürlich könnte ich das auch so machen. Was mir dann aber fehlt ist die Mitgestaltung und Mitentwicklung des Vereins. Eben dies spielt für mich eine entscheidende Rolle und geschieht meist in der Sitzung. Daher wollte ich auch dabei sein.

    Zitat


    Was für eine Strategie hättest Du gehabt, wenn es getriggert hätte?

    Ganz einfach: ich wäre nach Hause gefahren. Diese Courage habe ich und einen Grund hätte ich auch gehabt (müde, morgen früh raus - beides Dinge, die auch so waren). Im Anschluss hätte ich dann logischerweise auch die Sitzungen gemieden und auch die entsprechenden Personen informiert, was los ist. Derzeit habe ich das nicht getan. Grund steht etwas weiter oben. Dann hätte ich auch die vorgeschlagene Variante genutzt.

    Zitat


    Was für eine Strategie hast Du, wenn es erst ein paar Tage später triggert und der Durst aufgrund dieser Probe auf einmal unersättlich wird?

    Da ich derzeit mehrmals die Woche zur Beratung und reale SHG gehe und auch dieses Forum hier als Hilfe nehme hätte / würde ich diese Situation dort auch ansprechen und mir Hilfe suchen und diese annehmen. Dann merke ich, der Weg, den ich mir selber gegeben habe war zu schnell / die Entscheidung war nicht gut für mich. Eine Grunddevise habe ich. Diese lautet, ich fahre nur Einkaufen, wenn ich mich wohl fühle, sonst nicht. Vorräte (Lebensmittel und Getränke) habe ich genug. In einer solchen Situation würde ich die geschützten Räume nutzen, die ich mir während den letzten Wochen aufgebaut habe.

    Zitat


    Nur sollte man sich schon darüber klar sein, dass es eine Weile braucht, bis man gefestigt ist.

    Stimmt!

    Viele Grüße
    blubbber

  • Hallo blubbber,

    hier der Link zu dem Thread:

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic28871.html

    Die körperliche Distanz ist z. B. dass man sich nach ein paar Wochen Abstinenz eben nicht mit seinen alten Saufkumpanen (nenne es meinetwegen "Vorstandsmitglieder") in eine Kneipe begibt.

    Auch ist der regelmäßige Besuch einer SHG kein alleiniger Schutz, auch nicht das Lesen oder Schreiben hier im Forum - ich kenne Menschen, die sich in eine SHG setzten, diese sogar leiteten (!) und trotzdem im Hinterkämmerchen weiter soffen - so sehr kann man die eigene Alkoholkrankheit verdrängen. Der Schutz fängt bei mir an: aktive Vermeidung und nicht erst abwarten, ob was passiert - dann kann es nämlich mitunter schon zu spät sein und kann auch von Mal zu Mal sehr unterschiedlich ausfallen.

    Grüßle

    BC

  • Hi BC!

    Danke für die beiden wichtigen Hinweise. Da habe ich wohl etwas naiv gedacht, wenns einmal gutgeht, dann geht das auch das nächste mal gut. Das muss ich mir wohl wirklich noch einmal gut überlegen. Ich denke gerade über eine andere Möglichkeit nach - vorschagen einen anderen Ort zu wählen für die Sitzungen, OHNE Alkohol

    Zwischen Saufkumpanen und den Vorstandsmitgliedern besteht aber dennoch ein entscheidener Unterschied. Bei den Vorstandsmitgliedern wede ich auch anerkannt, wenn ich nichts trinke, das ist bei Saufkumpanen anders. Je mehr gebechert wird, desto besser und desto höher die Akzeptanz. Von diesem Freundeskreis habe ich mich getrennt.

    blubbber

  • Hallo blubber,

    du hast ja deinen Wunsch nach Mitgestaltung und Mitentwicklung des Vereins angesprochen. In diesem Zusammenhang würde vielleicht gut passen, wenn du einen anderen Ort und evtl. auch eine andere Uhrzeit vorschlagen würdest. Zum Beispiel in einem Café, einen Park, einer Eisdiele o.ä.

    Und wenn du dazu sagst, daß es bei dir Saufdruck auslösen kann, wenn alles beim Alten bleibt, dann mußt du dir nicht jedesmal andere Ausreden einfallen lassen. Wenn deine Leute Bescheid wissen, dann können sie dich auch unterstützen.

    Möglicherweise ist die Idee, dir bis auf weiteres einfach die Protokolle ausdrucken zu lassen, gar nicht so verkehrt. Das verschafft dir Luft, um erst einmal in der neuen Lebenssituation anzukommen und deine Trockenheit zu stabilisieren.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo blubbber,

    Zitat

    Gehört es nicht auch zur Selbstverantwortung zu sehen, in welchen Situationen man sich wohl fühlt und in welchen nicht?

    Das ist richtig - aber: hast Du schon das Gefühl und das ganze Wissen, dies sicher zu entscheiden? Also bei mir hat dies einige Zeit gedauert, bis der Alk.-Nebel weg war und ich wirklich wieder ein Gefühl für mich bekam. Sowas geschieht nicht nach ein paar Wochen/Monaten. Wenn man mal bedenkt, wie lange man sich seine Gefühle weg gesoffen hat, sollte man diese Zeit ruhig als Maßstab dafür nehmen wie lange es dauert, bis man sich selber wieder spüren kann und überhaupt weiß, was einem gut tut oder nicht.

    Ich möchte Dir aber noch etwas anderes mit auf den Weg geben:

    Du hast vielleicht den Thread mal gelesen, wozu ich Dir den Link eingestellt habe. Davon gibt es hier hunderte und alle hören nach einer gewissen Zeit wieder auf zu schreiben. Es ist immer dasselbe - es wird immer gleich argumentiert mit dem Ergebnis, dass wieder gesoffen wird. Alles hört sich gut durchdacht und schlüssig an. Nur woran hapert es dann? Ich fasse mal zusammen: An maßloser Überschätzung. Am eigenen Süppchen kochen wollen und letztendlich liegt es auch daran, dass die Krankheit unterschätzt wird und man meint, der Wille reicht aus. Reicht er aber nicht. Es braucht nur 1 Sekunde der Unaufmerksamkeit und gerade in der Anfangszeit - wo alles noch neu und frisch ist - dann ist es schon um einen geschehen und die aktive Sucht hält wieder Einzug und man ist schnell wieder dabei.

    Sucht ist ein lebenslanges Thema, was man nicht nach ein paar Monaten abgearbeitet hat. Den Grundstein legt man aber schon jetzt.


    Grüßle

    BC

  • Hi BlueCloud

    Zitat von BlueCloud


    Das ist richtig - aber: hast Du schon das Gefühl und das ganze Wissen, dies sicher zu entscheiden?

    Nein, kann man überhaupt diese Sicherheit erlangen? Ich bin mir im klaren darüber, dass man immer Vorsichtig sein muss in seiner Alltagsgestaltung. Aber ist es nicht ebenso sinnvoll, Strategien zu entwickeln, wie man mit unterschiedlichen Situationen umgehen soll? Diese müssen natürlich regelmäßig überdacht werden und beleuchtet werden, ob diese sinnvoll waren.

    Zum Leben entschieden, diesen Satz habe ich hier des Öfteren gelesen. Ich möchte Leben, aber nicht in der ständigen Angst, dass an der nächsten Ecke schon der Rückfall da ist. Nein, ich möchte mich mit dem Thema auseinandersetzen und meine Sucht begreifen, denn so kann ich mit dem Wissen das Leben bestreiten, wann mir der Rückfall droht und diese Situationen rigeros meiden.

    Die Sekunde der Unachtsamkeit, ja, das ist mein größtes Bedenken, welches ich habe, da man nunmal dem Alkohol nie vollständig aus dem Weg gehen kann, etwas satirisch, habe ich das ja schon im Vorfeld beschrieben. Dass ich mich hier öffne, davon erhoffe ich mir durchaus Anregungen und Hinweise, mein eigenes Verhalten zu überdenken. Durchaus, nun nach den ganzen Hinweisen, die du hier geschrieben hast, sehe ich inzwischen, dass das Eis doch dünner war, als ich es, als ich den Erfahrungsbericht geschrieben habe, dachte - auch wenn ich das vllt. erst nicht so gesehen habe (Danke hierfür)

    blubbber

  • Hallo blubber,


    Zitat

    Zum Leben entschieden, diesen Satz habe ich hier des Öfteren gelesen. Ich möchte Leben, aber nicht in der ständigen Angst, dass an der nächsten Ecke schon der Rückfall da ist.

    mal folgenden (komischen) Vergleich dazu.

    Wenn ich meinen Führerschein neu habe fahre ich evtl. auch mit der Angst im Hinterkopf

    es könnte jeder Zeit ein Unfall geschehen.

    Im Laufe der Zeit werde ich mir der Gefahren bewusst und weiss automatisch wie ich handeln muss.

    Das geht aber nicht von heute auf morgen, dazu brauch ich Zeit und so lange fahre ich vorsichtiger.

    Nach einer Weile fahre ich entspannter und fühle mich wohler,

    die Augen habe ich aber trotzdem auf die Straße gerichtet.

    LG Martin

  • Hallo blubber,

    solange Du dir noch Gedanken um die Vorurteile anderer machst, wenn Du nicht mehr trinkst, bist Du weit entfernt von Abstinenz.

    Was bitte, sollte es daran zu kritisieren geben, wenn sich jemand vernünftig verhält und nicht mehr trinkt.
    In Wahrheit hast Du wohl eher Angst vor dem Gerede, wenn Du wieder trinkst, d.h. Du räumst Dir dies gedanklich noch ein.

    LG Jürgen

  • Hallo Martin und Jürgen!

    @ Martin: Ja, so versuche ich mich ja auch zu verhalten - Vorsichtig. Wie ich aber an der Diskussion mit BC gemerkt habe, so muss ich feststellen, dass mir diese Vorsicht anscheinend noch nicht immer gelingt, bzw. ich manche Sitationen falsch einschätze. Die Strasse hin zur Abszinenz habe ich dennoch nicht verlassen, auch wenn die Brücke auf der ich mich am Dienstag bewegt hatte doch ziemlich wackelig war. Zum Glück habe ich das als solches nicht wahrgenommen, denn sonst - Panik - Versuchung - evtl. getrunken...
    Ich werde mir diese Situation aber zu Herzen nehmen und in Zukunft noch besser darauf achten.

    @ Jürgen: Ist es nicht meine freie Entscheidung, wem ich von meiner Krankheit erzähle und wem nicht? Denjenigen, denen ich vertraue, die wissen über die Situation bescheid - bislang habe ich auch ausschließlich positiven Zuspruch erhalten. Das hat mir auch enorm geholfen.
    Warum sollte ich mir denn Gedanken machen um das Gerede anderer? Wenn etwas im Umlauf ist, dann doch wohl, dass ich Alkoholiker bin. Wenn mich jetzt jemand darauf anspricht, dann kann ich ihm doch getrost gegenübertreten und sagen: Ja, aber ein trockener und damit ein glücklicher.
    Ich denke, es muss nicht an die große Glocke gehängt werden - machen das andere bei anderen Krankheiten?
    Angst vor dem Gerede, welches entsteht, wenn ich wieder trinke - Muss ich diese haben? - Ich habe nicht mehr vor etwas zu trinken. Muss ich im Umkehrschluss Angst vor dem Gerede haben? - Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht, weil das nicht mein Ziel ist.
    Das ist jetzt auch kein "dummes" dahergerede, sondern meine Einstellung. Den Beweis kann ich zwar hier nicht anbringen, den muss ich mir selber erbringen. Denn wenn ich wieder etwas trinke, dann betrüge ich nicht euch, meine Freunde, mein Umfeld,... Wenn, dann betrüge ich mich selbst.
    Wie du zu der Aussage "solange Du dir noch Gedanken um die Vorurteile anderer machst, wenn Du nicht mehr trinkst, bist Du weit entfernt von Abstinenz." kommst, kann ich absolut nicht nachvollziehen! Das eine hängt mit dem anderen meines Erachtens nicht zusammen.

    Gruß, blubbber

  • glück auf blubbber

    zuerst mal

    Zitat von blubbber

    Wenn, dann betrüge ich mich selbst.

    n apfel (vom baum der erkenntnis) :wink:

    Zitat von blubbber

    Wie du zu der Aussage "solange Du dir noch Gedanken um die Vorurteile anderer machst, wenn Du nicht mehr trinkst, bist Du weit entfernt von Abstinenz." kommst, kann ich absolut nicht nachvollziehen! Das eine hängt mit dem anderen meines Erachtens nicht zusammen.

    naja - n zusammenhang besteht da schon. wenn jemand sein umfeld garnich erst informiert, dass er trocken is braucht dieser jemand sich keinen kopp zu machen, was das umfeld von ihm hällt wenn er wieder säuft. der nasse gedankenteil is: ich kann jederzeit wieder saufen - weiß ja keiner von meiner trockenheit.
    is aber bei dir offensichtlich anders - 1. deine erkenntnis, dass es selbstbetrug is (was gehn dich die meinungen anderer an) 2. du informierst dein umfeld - nur eben nich jeden. und 3. du weist genau was du willst - leben.
    ^ mein eindruck zu deinen beiträgen hier :wink:

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • So, der Vorstandsarbeit steht nun nichts mehr weiter im Wege. bis auf weiteres finden diese bei mir zuhause statt, ohne Alkohol. Das erschien mir der sinnvollste Weg zu sein. So fühle ich mich sicher (eigene vier Wände), es gibt keine Chance der Versuchung (ich habe kein Alkoholim Haus) und es ist sogar für alle billiger (schöner Nebeneffekt). Für alle Hungrigen gibts einfache Pizzabrötchen (gehen schnell und man wird satt). Ich glaube, das ist doch ein guter Kompromiss, oder wie seht ihr das?

    Gruß,
    blubbber

  • Hallo Blubbber,

    so einfach kann´s manchmal sein. :) und genau das ist Selbsthilfe: Du hast Dir nun selber geholfen, hast selber Dein Hirn angestrengt und Lösungen gefunden.

    Weiter so!


    Grüßle

    BC

  • Hallo zusammen!

    Ich dachte mir, ich melde mich mal wieder :)

    Die letzten Tage waren etwas stressig, aber in positiver Hinsicht. Hatte eine ganze Menge zu tun und dazu kam dann auch noch ein Vorstelungsgespräch. Was soll ich noch groß sagen, den Job habe ich :), wenn es auch nur teilzeit ist. Aber als Student soll man ja nicht meckern, hauptsache man hat was. Der Chef weiß ebenfalls bescheid, na ja, war auch nicht zuu verhindern, er wollte mit einem Sekt anstoßen. seine Reaktion war aber echt cool, er hat dann einfach zur Fasche Wasser gegriffen und mir zugesichert, dass er darauf Rücksicht nimmt und mich auch unterstützen möchte. Besser geht es ja wohl kaum. Ab nächster Woche geht es dann los! mal schauen, wie sich dann der Tagesablauf wieder einpendelt.

    Gruß,
    blubbber

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