• hallo ihr lieben.

    einige fragen an euch, die ihr euch gerade mitten in einer trennung befindet:

    empfindet ihr euch als die böse, weil ihr die iniziative ergriffen habt euch zu trennen?
    hab ihr daduch ein schlechtes gewissen dem anderen gegenüber weil ihr euch getrennt habt?
    ist man dann böse deswegen weil man sich trennt?

    ich habe diese fragen, weil ich den eindruck habe be einigen heraus zu lesen sie fühlen sich dadurch schuldig bzw böes und wollen das ganze wieder gut machen. ein neues treffen nach der trennung um da sich wieder wohl fühlen zu können um nicht ganz so böse zu sein wird geplant das die trennung im guten ausseinander gehen kann ;)

    ich hab dazu eine ganz eigene meinung, schreib sie aber mal hier nicht auf, sondern geb das mal an alle die weiter die eben sich gerade da mit ausseinander setzen.

    ist man böse oder ist man gut wenn man sich trennt? oder ist eine trennung nicht eher so zu sehen, das sie notwendigerweise hat sein müssen wegen der lebenssituation und den umständen ohne das sich dabei einer von beiden in die position gut böse schuldig oder unschuldig stellen sollte?

    vielleicht macht sich der ein oder andere gedanken dazu und kann sich dadurch etwas wohler fühlen;)

    gruß
    melanie

  • Hallo Melanie,

    ich denke dass wir co-Abhängige grundsätzlich ein größeres Problem mit Trennung haben als Menschen die nicht co-Abhängig sind.

    ( Entschuldigung, dass ich verallgemeinere )

    Das mit gut oder böse ;) vereinfachen zu wollen geht meiner Meinung nach nicht .

    Aber das ist dir ja bestimmt auch klar.

    Zumindest bei mir stecken da ganz andere Mechanismen dahinter, immer wieder den Kontakt zum "Objekt" zu suchen.

    Ich gehe davon aus, dass es mit einem Mangel zu tun hat.

    Und ich so geprägt bin, dass es eine Zeit gab in der dieser Mangel eben von dieser Person erleichtert wurde.

    Irgendwann wurde das immer weniger, diese Erleichterung, aber die Sucht bleibt trotzdem.

    Und es ist auch für mich ärgerlich und belastend zu spüren, dass von diesem Mensch weder nenneswerte positive Impulse für das eigene Leben dazukommen, ich aber trotzdem ( wenn auch immer kleiner werdenden ) Teile meiner Energie und meines Lebens investiere.

    Ich denke weder, dass ich gut noch dass er böse ist.
    Oder andersrum.

    Unsere Konstellatioen, geprägt in der Kindheit passen einfach wie A*** auf Eimer.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass die "Cos" sich wesentlich mehr schlaflose Nächte und zermürbende Stunden bescheren als die um die es ihnen geht.

    Denn das was uns der andere ist, sind wir NICHT für den anderen.

    Für ihn gibt es eine andere "Droge" oder Störun,g die ihm ds Leben schwer macht.

    Und statt an unserem eigenen Glück zu arbeiten, kümmern wir uns wieder um das Problem des anderen, was der andere ja gerne immer wieder für uns ausbreitet.

    Das ist mir selbst passiert, jetzt erst wieder, und das macht mich stinksauer, dass ich wieder in diese Situation gekommen bin.

    Ich bin keine verd**** Therapeuthin und höre mir von diesem Menschen, der sich NICHT ÄNDERN WILL !!! immer wieder die Probleme an.

    Trotzdem, Lebbe geht weiter......hab´ja viel viel schönes vor und eine gesunde Wut ist auf jeden Fall besser als diese ätzende Trauer !

    Vor allem ....Trauer.....wegen was ?
    Es hat definitiv nix mit dem Mensch zu tun.

    Danke Melanie.

    Die Frage kam für mich genau richtig.

    :)

    Marion

  • Hallo Melinak,

    - als ich mich distanzierte weil mein Partner ein Alkoholproblem hatte und ich dadurch zu meinem Tiefpunkt kam fühlte ich mich nicht schuldig, daß ich mich distanzierte. Das war überlebenswichtig für mich, ich war endlich wieder prioritär.
    - jetzt, nach einem Jahr, da er nun einen Entzug gemacht hat, eine Kurzzeittherapie bevorsteht, will er das Band zwischen uns wieder verstärken und mit mir wieder zusammenkommen. So, da viel es mir schwieriger mich zu positionieren. Es gab nicht mehr den äußeren Grund "Alkohol" und was damit verbunden war sondern die Frage: liebe ich ihn noch, kann ich ihm noch vertrauen. Also eher "weiche Merkmale" die ich prüfen muß. Wie kann Liebe vergehen? damit habe ich jetzt eher schwierigkeiten, vielleicht zu gestehen, daß Liebe vergehen kann. da fühle ich mich dennoch nicht schuldig. nein, schuldig habe ich mich bei dieser Beziehungn nicht gefühlt, bei keinem meiner Rückzüge.

    Gruß
    Rhein

  • MaryLou
    Zitat:Denn das was uns der andere ist, sind wir NICHT für den anderen.

    So sehe ich das auch, ich vermute das ich viel mehr leide und mir 1000 Gedanken mache während er sicher ,,normal,, weiterlebt ,vielleicht ein Bierchen mehr zu sich nimmt ,er hat ja jetzt einen neuen Grund,,mein schlussmachen,,!
    Ich habe kein schlechtes Gewissen,in der aktuellen Situation ,die auch zur Trennung führte,war das der einzigste Weg für mich ,sonst wäre ich zerbrochen.

    Sicher es gab keine häusliche Gewalt,wir wohnten jeder in eigener Wohnung ,auch finanziell war nichts verbunden.
    Aber er war schon das Zentrum meines Lebens(gefühls) und seit einigen Tagen vermisse ich ihn schrecklich.Davor nicht und ich war auch fest überzeugt das richtige zu tun,vielleicht liegt das daran das mich zuerst auch eine große Welle der Wut getragen hat?
    Irre ich weiß und versuche es auszuhalten ohne zu Handeln (anrufen etc.)

    Aber ein schlechtes Gewissen hab ich nicht ,er hat mich verletzt und nicht ich ihn.Ich sehe es als Notwehr so eine Beziehung zu beenden wenn der Trinkende gänzlich uneinsichtig ist ,selbst dann noch wenn seine Gesundheit akut in Gefahr ist und sein Hirn schon nichtmehr sauber funktioniert(hört Dinge die keiner gesagt hat,vergißt Absprachen etc. es Streit deshalb)
    Er hat ja seitdem keinen einzigen Versuch unternommen mich zurück zu bekommen oder zu reden .nichts!
    Nach fast 7 jahren Beziehung!

    LG R...

  • hallo zusammen,

    nun ich bin ja zudem auch noch EK und mir kam gerade der gedanke das mein schlechtes gewissen und das gefühl böse zu sein wohl eher aus dem bereich EK kommen könnte (inzwischen ists ja zum glück weg). das ich immer versucht hatte harmonie rein zu bringen und immer lieb und nett sein wollte. danke für eure antworten

    gruß
    melanie

  • Ich würde es auch damit in Einklang bringen.

    Ich habe mich gefragt, wie du dazu kommst, dass eine Trennung böse wäre? Sie kann ja durchaus für beide eine Erlösung sein. Ich habe noch nie Schluss gemacht, sondern wurde immer abserviert. Im Nachhinein denke ich, dass es damals IMMER das beste für mich war. Sonst wäre ich ja nun nicht in der Beziehung, in der ich nun bin UND im Nachhinein waren die damaligen Beziehungen auch immer Käse. Also gut, dass sie beendet wurden. Manchmal sieht man das als Schluss-Gemachter erst im Nachhinein, wenn man weiß, wie viel besser eine Beziehung sein kann.

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