Ersteinmal gut hier angekommen

Hallo Prinzessin,

ich habe auch schon über deine Post geantwortet scrolle mal ein wenig hoch.

Zitat

Glaube, ich habe genug nachgedacht.
Ist ja mein zuhause und das meines Mannes - dem ists wurscht, wenn es keinen Alk bei uns gibt.

Finde ich gut . Aber eines musste ich auch erst erlernen, ganz am Anfang meines Weges . Zu erkennen das es um Mich und nur um Mich geht . Da hatte mein Partner nur ein sehr begrenztes Mitsprachrecht wenn es um meinen Schutz ging.

Schönes Wohnende

Gruß Hartmut

Hallo Prinzessin"?", du schreibst: " Leider bis jetzt nur mein Mann und meine drei erwachsenen (bereits ausgezogenen) Kinder. Das "Outing" steht mir noch bevor "

Das Outing ist eine Riesenerleichterung und Befreiung, wirst du merken - dann steht hier n Lachsmiley. Es ist das Ende von mehr Lügen als einem bewußt war, es ist frische Luft im Leben...

LG Frank

Guten Abend Prinzessin, (wow, was für eine Anrede ),

ich möchte Dir ein kurzes Märchen erzählen.
Es war einmal vor Jahren, da lebte ein Schorsch, der mit dem Trinken aufhörte. Man hatte ihm gesagt, er spiele mit seinem Leben. Es klappte. Er war guter Dinge und lebte ein friedliches Leben. Nach ein paar Monaten besuchte er seine Eltern, die weit weg, hinter den sieben Bergen wohnten. Sie nannten eine wohl sortierte Hausbar ihr eigen und pflegten einen gemäßigten Trinkalltag. Am Abend sah Schorsch ihnen - mit einem Glas Wasser in der Hand - beim Trinken zu. "Kein Problem", freute er sich. Am zweiten Abend wiederholte sich das Spiel.
Am dritten Tag war er allein in der Wohnung. Er spürte, wie ihm urplötzlich das Wasser im Mund zusammen lief. Wie aus heiterem Himmel durchzuckten ihn Alkohol-Gedanken-Blitze. Nur für Sekundenbruchteile. Bevor er sich's versah, hatte er einen guten Whisky in der Hand. Dann einen Obstler, und schließlich noch... Aus jeder Flasche schnell einen Schluck, damit es nicht auffiel. Die Hemmschwelle war überschritten. Gelegenheit macht Diebe.

Wieder zu Hause, war Schorsch festen Willens, keinen Alkohol mehr zu konsumieren. Es klappte. Bis 17 Uhr. Auf dem Nachhauseweg von der Arbeit rollte sein Auto wie von Geisterhand gelenkt zum Supermarkt, den Schorsch nach wenigen Minuten mit zwei Flaschen Grappa im Rucksack verließ. "Heimlich" im Keller leerte er sie. Die Dinge nahmen ihren Lauf...

Jetzt bin ich hier. Nach einer furchtbaren Nacht wollte und konnte ich "damals", am 15. Oktober, nicht mehr. Heute geht es mir gut. Aber ich bin sehr wachsam. Versuche keine alkoholischen Berührungspunkte zuzulassen. Habe Weihnachtsfeiern abgesagt, auch den Weihnachtsmarkt mit den "Kollegen", die ohnehin nur die Glühweinstände abklappern. Ich habe ganz sicher keinen Alk zu Hause.

Tja, und da er nicht gestorben ist, so lebt und schreibt und freut sich heute noch der Schorsch (im "normalen" Leben kein besonders ängstlicher Mensch).

Hallo Prinzessin?

Mit seiner Geschichte hat es Georg sehr eindringlich beschrieben - ich schreibe es noch mal mit anderen Worten:

Mir ist ein alkoholfreies Zuhause sehr wichtig. Die Leute, die mich dort besuchen, wissen und respektieren das - weil sie auch die Gründe dafür kennen. Deshalb finde ich es so wichtig, dass das eigene Umfeld über meine Krankheit Bescheid weiß.

So ein Outing mag für Dich vielleicht jetzt wie eine Hürde aussehen, aber es kann auch sehr erleichtern, wenn es erst gesagt ist (meine Erfahrung)

Ich wünsche Dir ein gutes und zufriedenes Wochenende,
Samsara

Guten Morgen Samsara & Prinzessin? & Frank,

mir steht dieses "Outing" auch noch bei meinen Eltern bevor. Weihnachten. Und ja, Samsara, die Hürde scheint mir tatsächlich hoch zu sein.
Im Bekannten-/Freundeskreis kam es meist gar nicht soweit - schon allein der Spruch "Ich trinke keinen Alkohol mehr" hat meist gereicht. Obwohl ich zu "mehr" bereit gewesen wäre. Bei den (bisher wenigen) "Outing"-Gelegenheiten war es hinterher allerdings genauso, wie Ihr schreibt: Grenzenlose Erleichterung. Und das vorherige Herzflattern war völlig unbegründet.

Keinen Alkohol zu Hause, das ist bei mir zum Glück kein Problem. Meine Frau hat noch nie Alkohol getrunken und meine Kinder sind noch zu jung. Ich war über all die Jahre der einzige, der immer Alkohol angeschleppt hat.
Weihnachten mit meinen Eltern wird allerdings spannend. Sie werden sich wundern, wenn sie ihr abendliches Bier nicht bekommen. Ist sicher sinnvoll, das vorab zu klären. Bis dahin muss ich noch ein wenig Mut tanken...

Ich wünsche Euch ein erholsames, trockenes und erkenntnisreiches Wochenende
Georg

Hallo Prinsessin

Und wenn sie nicht gestorben sind so leben sie noch heute kommt in jedem Märchen vor, deswegen bleibe ich bei der nackten Realität und den heutigen Erfahrungen .

Zitat

Ich nehme ein Med gegen Craving und Vitamin gegen Gehirnschaden.
Ich habe dauernd trockenen Mund und muss voll viel trinken -

da frage mal den Arzt ob da ein Zusammenhang ist. Fern oder Eigendiagnosen sind da immer schlecht.
Aber wenn du von einem Durstgefühl sprichst geht es mir heute nach über 5 Jahren auch noch so. Ich trinke so 4-6 Liter am Tag. Es ist alles medizinische abgeklärt deswegen mache ich mir da auch keine weiteren Sorgen. In den fast 30 nassen Jahren trank ich ja auch soviel (meist Alkohol) . Das hat sich mein Körper gemerkt .

Outing war für mich am Anfang auch schwer, jedoch unabdingbar um mich zu schützen. Menschen im nahen Umfeld sagte ich es , es ob sie es verstanden haben oder nicht ist ja da erstmals zweitrangig. Wichtig war mir das im ersten Jahr keiner neben mir trank. Habe nsie es doch, war ich schnell verschwunden oder wenn ich es im Vorfeld wusste erst gar nicht aufgetaucht.

Gruß Hartmut

Hallo Prinzessin

wie das Georg sieht und wie er das gemeint hat hat ja nichts mit meinem Denken oder Erfahrungen zu tun. Wenn er in Metaphern denkt oder du es so verstehst und hilft ist es ja schön.

Ich habe am Anfang meines Weges es unterlassen da die nackte Realität der Sucht auch keine Zweideutigkeit zulässt. Ich hatte mir von Anfang an gewohnt , keine Interpretationsmöglichkeiten zu geben .

Zitat

Ich dachte nur an die Möglichkeit eines Erfahrungswertes von jemanden, der das auch hatte/hat. Auch deswegen bin ich nämlich hier. Oder liege ich da falsch??

wenn es medizinisch abgeklärt ist liegst du nicht falsch. Sonst wären wir ja wieder im "Spekulationsraum"

Gruß Hartmut

Hallo Prinzessin,

Medikamente gegen das Trinken (oder solche, die damit einhergingen) kenne ich nicht, deswegen ist es wohl wichtig, dass Du dazu einen Arzt befragst,

Ansonsten wünsche ich Dir ein zufriedenes und ausgeglichenes Wochenende,
Samsara

Hallo Prinzessin,

schaue mal in deinen Briefkasten ich habe dir mal eine PN geschrieben.

Zitat

Im Vorstellungsbereich kann man nur seine eigene Vorstellung lesen, Oder?

Es dient als Schutzmaßnahme für den Zugriff von außen. Im erweiterten Bereich hast du ohne Einschränkung den Zugriff für den Vorstellungsbereich

Gruß Hartmut

Hallo Prinzessin

Zitat

außerdem bin ich ein Mensch, der gerne nachfragt und hinterfragt

,

Behalte Dir diese gute Eigenschaft. Und wer fragt, bekommt Antwort...

Herzliche Grüße,
Samsara

Hallo rinzessin,

Dein Gefühl ist Dein Gefühl, doch Du kannst es ja überprüfen.

Zitat

"Säufer = assozial, dumm, Untermensch"

Alkoholiker? Ich doch nicht - das sind doch keine gebildeten Menschen wie Du und ich.....

Ein Trugschluss, wie ich heute weiß, Alkoholismus versteckt sich auch hinter der Maske der gut geschminkten Powerfrau...

Herzliche Grüße,
Samsara

Hallo Prinzessin?,

du schreibst: " "Säufer = assozial, dumm, Untermensch" immer so im angstvollem Hinterstübchen habe."

Nee --- denn ebensogut kann man sagen:

Säufer = Literaturnobelpreisträger

Säufer = Manager

Säufer = Leiter einer Suchtklinik

Säufer = Politiker, Manager, Popstar, Pfarrer deiner Gemeinde, Zenmeister, Powerfrau, Kreativer Macher, etc.pp. ---

Säufer = also jemand wie du und ich / und drum sind wir hier und das ist gut so.

LG Frank ("Garcia" kei Spanienfan aber Skandinavien mag ich )