Liebe Grüße an alle hier!
Ich habe zuerst einmal meine Worte aus meiner Vorstellung hierherkopiert:
Hallo zusammen!
Sehe seit einigen Tagen eure Beiträge hier. Nun habe ich mich entschlossen, mich hier zu registrieren.
Ich bin heute den 7. Tag trocken (bitte nicht lachen - für mich ist das ein ganz neues, lebenswertes Gefühl), nachdem ich seit ich mich erinnere dem Alkohol zugesprochen habe und seit ca. 10 Jahren regelmäßig konsumiere.
Ich bin seit 25 Jahren verheiratet und habe drei erwachsene, wunderbare Kinder und einen Mann, der mich wundersamer Weise noch immer liebt, so wie ich ihn! Seit einiger Zeit (ca.2 Jahre) konnte ich mein Trinkverhalten nicht mehr verbergen (habe meistens alleine, abends und heimlich gesoffen - nicht täglich, aber immer öfter) wurde oft von XY und meinen Kindern darauf angesprochen.
Habe immer alles verleugnet - hat eh keiner geglaubt - dennoch ließen sie mich schweren Herzens immer wieder damit in "Ruhe". Bis zu einem Abend, wo ich wieder mal vollkommen betrunken und abwesend da saß. Da bekam ich am nächsten Tag einen Brief von einem meiner Kinder, der mich so erschütterte, dass ich mich bereiterklärte zu einem Gespräch beim Psychiater mit Mann und "Kind". Das war der Beginn meines hoffentlich neuen, wachen Lebens. Der Arzt (ich gehe bereits länger zu ihm wegen Depressionen - er wusste allerding nix vom Alk - dachte immer, ich hör bald auf) hat mir nicht ganz schmerzlos die Augen geöffnet. Ich habe erstmals ganz offen über meine Sucht gesprochen - das war zwar sehr beschämend, aber auch sehr erleichternd. Nun bin ich erstmals richtig bereit, mich nie wieder vom Alk beherrschen zu lassen. Ich weiß noch nicht, was das für mich bedeuten wird, aber ich bin fest entschlossen. Hier erhoffe ich mir Mut und Zuversicht, dass dieses Vorhaben gelingt und ich wieder ein normales Leben (ohne schämen, Alkoholbeschaffungsstress, Aussetzer, Heimlichkeiten, Kontrollverlust, Erinnerungslücken usw) führen darf kann und will!!
Liebe Grüße
Prinzessin?
Tja, und heute wurde ich freigeschalten (und hab mich schon für den erweiterten Bereich angemeldet). Ist viel passiert für mich die letzten Tage - vor allem habe ich hier sehr viel gelesen! Ich hatte offenbar Glück (oder es war einfach gottseidank nicht soweit, dass ich körperliche Entzugserscheinungen hatte), ohne klinischen Entzug zu sein. Mein Arzt (Psychiater) hat mich nicht nur physisch, sondern auch psychisch beraten
(das hätte ich auch schon früher haben können - wieso leidet man so lange und lässt alle rundherum so lange leiden??).
Nun bin ich am Tag 8 angelangt - ich weiß schon, dass das erst der winzige Anfang ist, aber das Wort Anfang alleine hört sich für mich schon sehr, sehr vielversprechend an. Die letzte Woche war ich krank (Halsentzündung - vielleicht doch eine Entzugserscheinung?) und hatte viel Zeit zum Nachdenken und lesen, lesen, lesen.
Am Montag beginnt dann der Alltag und ich bin schon sehr neugierig, wie sich das anfühlt. Es ist mir klar, dass ich ab jetzt sehr viel zu tun habe, mir einen neuen, nüchternen Platz in der Familie und auf allen anderen Orten, wo ich mich bewege und lebe zu finden.
Ich fühle mich gut, wie schon sehr lange nicht mehr, das habe ich meiner Familie und auch ein wenig euch allen hier zu verdanken. Ich habe die letzten Tage (und teilweise auch Nächte) hier mit euch verbracht, habe eure Geschichten und Einträge gelesen, mich in vielen teilweise wiedererkannt und bin sehr froh über diese Möglichkeit, die einem hier zuteil werden kann.
So viele Menschen, die helfen wollen, die erzählen, die "zuhören", die Mut machen. Das ist nicht selbstverständlich.
In diesem Sinne allen ein herzliches Dankeschön, ich freue mich, hier angekommen zu sein!!!!
Ich werde weiterhin berichten, wie es so vorangeht. Wahrscheinlich werde ich auch viele Fragen an euch haben und Unterstützung brauchen.
LG,
Prinzessin?