• Hallo Pintura,

    ich glaube nicht, dass Du jetzt alles mit der CO-Brille betrachten musst.

    Ich befinde mich gerade in einer aehnlichen "Zwickmuehle"..... obwohl ich mir der tiefen Liebe zu meinem "neuen Mann" sehr, sehr sicher bin, gibt es halt eben auch da "Umstaende" die es verhindern werden sich mehr als 1 Tag alle 14 Tage zu sehen.....und das vermutlich auf lange Sicht.
    Selbst wenn er wollte, kann er an den "Umstaenden" nix aendern.

    Ich habe wenig Probleme damit meinen Tag "allein" auszufuellen, habe Tiere und Hobbys (O.K. mehr Sozialkontakte waer ein verbesserungswuerdiger Punkt)......

    Und, als krasser Kontrast, XY (mit dem ich ja noch unter einem Dach wohne, sorry, klingt jetzt alles verworren... 8) ) mit dem schon lange keine "Beziehung" mehr besteht, sogar die offizielle Trennung ist in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt.......der ist halt (meistens) Abends da, kurze Bemerkungen zum Tag, Witzchen ueber/mit dem Hund .... und auch mal hier und da ein Gespraech zu anliegenden Themen.....

    Tja, was verbindet nun mehr? Was gibt mehr das Gefuehl der Sicherheit/Geborgenheit/Bestaendigkeit?

    Da bin ich auch noch nicht wirklich im Reinen mit mir und der Situation....
    Die Zeit wird es weisen.
    Lindi

  • Ich denke, das Problem liegt darin, dass man erstmal so lange an sich 'arbeiten' sollte bis man das Gefühl bekommt, dass man keinen Partner 'braucht bevor man wieder eine neue Beziehung eingeht'. Das bedeutet ja nicht, dass man nie mehr eine Beziehung haben wird. Aber coabhängigkeit ist Beziehungs- oder auch eine 'Um-Jeden-Preis_Einen_Partner_Haben-zu-Müssen-Abhänggkeit'. So definiere ich das mal um. Um eine neue funktionierende Beziehung eingehen zu können muß man vollkommen frei sein von solchen Gefühlen. Denn wenn man schon von Anfang an wieder unzufrieden wird und irgendetwas an dem PArtner rumbasteln will wird das nicht klappen. Ich denke, man muß lernen zu akzeptieren wie sein gegenüber ist und dass der auch ein eigenens Leben hat. Wenn dieses Leben schon sehr voll ist mit Aufgaben und der nur wenig Zeit hat, man aber trotzdem mit ihm sein will, dann aber eben nur diese wenige Zeit, die übrig bleibt. Wenn das nciht genug erscheint sollte man eine anderen Partner finden, wo es paßt. Sicher mag das schwer sein. Vielleicht sogar nmöglich. Die Folge darf aber nicht sein, dass der Partner dann eben sein Leben aufgeben sollte., um unser Bedürfnis nach Liebe/ Nähe/ Geborgenheit usw zu stillen. Das mußte ich auch erstmal kapieren, denn bislang dachte ich wirklich, dass dazu ja ein Partner da sei. Irgendwie hatte es sich in meiner Erzeihung wodurch auch immer so eingeprägt, dass an aus diesem Grund einen Mann hat, heiratet usw. Ich glaube, dass da, in dieser 'Vorstellung' schon das Dilemna begonnen hat. Und heute, wenn ich mich unterhalte mit anderen Frauen, die mal unzufrieden sind mit ihrem Mann ( oder auch umgekehrt bei Männern) erkenne ich dass auch viele andere zu viel Erwartungen haben und ähnlich denken. Ein gesellschaftliches Phänomen? Nicht wirklich nachvollziehbar im Detail, und dennoch irgendwie fast überall präsent ist die Vorstellung davon, wie ein Partner zu sein hat. Denn in Gesprächen höre ich dann immer Zustimmung an der Kritik zum Partner. Seit meienr Auseinandersetzung mit der Coabhängigkeit hat sich da bei mir ewas geändert.
    Wenn ich heute höre, dass der Partner einer Freundin keine Lust hat mit auf eine PArty zu gehen, obwohl es von ihm erwartet wird, sage ich: Lass ihn doch, geh alleine und amüsiere Dich. Dann erfolgt schonmal Erstaunen. Alleine auf eine PArty zu gehen , wo sonst nur Pärchen rumhängen? Da muß man sich ja rechtfertigen, warum der PArtner nciht dabei ist. Er hat einfach keine Lust dazu? Wie peinlich, da lügt man doch lieber, erfindet eine Ausrede. Also das gleiche Schema von Coabhängikeit. Ich behaupte sogar mal, dass in vielen Menschen mehr Coabhängigkeit steckt, als sie jetzt zugeben würden. Es zeigt mir aber auch, dass es ein Phänomen ist, dass eigentlich wenig mit dem Partnerproblem 'Alkohol' zu tun hat. Da kommt es eben nur so stark zum Tragen, weil man gegenüber dem Alkohol ja so sehr an Stellenwert verliert in dem Leben des Partners. Das zu akzeptieren fällt schwer. Aber nur so kommen wir ja raus aus der Sucht. Leben und Leben lassen. Den anderen mit seinem Alkohol und seiner Arbeit oder Hobbys einfach so leben lassen. Und wenn man in dieser Beziehung zu wenig Platz findet suche man sich eine andere statt zu versuchen den Partner umzumudeln. Da wird es nämlich anstrengend, da rennt man gegen die Wand und verliert all seine Energie. Burn-Out.
    Wer trotzdem bleibt in einer Beziehung, wo er nicht genug Platz hat ist selber Schuld und sollte sich klar sein, dass er das freiillig tut. Muß der Bäcker mir neue Brötchen backen, wenn er nur noch ein letztes hat, wenn ich komme? Nein, ich muß zu einem anderen Bäcker gehen. Was ich brauche muß ich mir dort suchen, wo es vorhanden ist. Das mußte auch mal erst in meinen Kopf rein. Selbst dann wenn es vorher vorhanden war, darf ich es nicht einklagen. Auch wenn andere sagen: Was für eine Bäckerei ist das denn, hat nur ein Brötchen. Ist doch unmöglich. Beschwer Dich doch mal. - Die brauchen wegen mir nicht mehr backen, die dürfen es aber, wenn sie wollen. So tolerant gehen wir meist nicht mit unseren Partnern um. Wir fordern, weil es eben ' so sein muß' oder so üblich ist. Oft fällt es uns leichter uns trennen, oder können wir uns erst dann trennen, wenn wir einen ersatz gefunden haben ( oder es zumindest glauben) in einer neuen Partnerschaft. Dann soll der unsere Bedürfnisse stillen. Oft klappt das ja erstmal, denn 'so wenig wie man von einem nassen Alkoholiker bekommt' ist schon unwahrscheinlich wieder zu finden. Aber die nächste Enttäuschung ist im grunden schon vorprogrammiert, weil wir es inzwischen noch nicht gelernt haben 'uns sebst genug zu sein'. Wenn man sich selbst genug ist dann ist der Partner eine Bereicherung im eigenen Leben, aber kein Muß. Ist er nicht da geht das Leben trotzdem weiter. ist er nciht da entstehen keine Ängste. Ist er nicht da bricht keine welt zusammen. Es wird gegenseitige Verantwortung gepredigt solange aber noch keine eigene Verantwortung für sich selbst vorhanden ist.
    Coabhängigkeit sehe ich als ein tiefverwurzeltes Problem, das sich meienr Meinung nach aus vielen Quellen zusammen setzt und garnicht so einfach zu durchschauen ist und noch weniger einfach zu bewältigen ist. Für mich reicht es da jedenfalls nciht mich einfach zu trennen oder mir eine neue Beziehung zu suchen. Ich bin getrennt und finde bis heute noch immer meine Anteile der Coabhängigkeit wieder, wenn ich hier im Forum lese. Ich fühle mich als noch lange nicht geheilt an und ich vermeide auch bewußt mich in eine neue Beziehung zu stürzen. Sehr viel anerzogenes wird bei mir gerade in frage gestellt. Und das ist auch gut so. Und zum ersten Mal in meinem Leben habe ich schonmal das Gefühl, dass ich nicht unbedingt/ um jeden Preis eine Beziehung haben muß. Schonmal sage ich deswegen, weil es die andere Zeit dann doch wieder mein wunsch ist und ich mich alleine und unglücklich fühle, weil da niemand ist, der für mich da ist. Aber mein Ziel ist es diese Leere zu füllen. Mit mir selbst. Mich selbst ertragen. Mich selbst feiern. ich finde es mittlerweile sehr wichtig zu wissen, was mein Ziel ist, wo ich ich hin will. Mich zu fragen, wie ich 'mich' fühlen will morgen. Und wenn ich soweit bin, dann ist mein Leben vielleicht auch erfüllt mit so schönen Dingen, dass andere dann keinen Platz mehr in meinem Leben sehen. Was natürlich auch nicht mein Ziel ist ;)

  • Hi Paddy,
    bevor ich mir jetzt den "Block" zu Gemuete fuehre ..... ist Dir bekannt, dass Deine Tastatur ein "Return"-Taste hat und wofuer die gedacht ist?
    Das wuerde es besser verdaulich machen, denn inhaltlich sind Deine Texte ja immer sehr "dicht" und lesenswert!
    Optisch allerdings ein Graus!
    :lol:
    Lindi

  • huhu,

    vor ein paar tagen haben xy und ich uns gesehen. auf dem weihnachtsmarkt, ich lief gerade meinem kind hinterher, da standen wir uns plötzlich gegenüber. für eine sekunde haben wir uns in die augen geschaut, dann sind wir aneinander vorbei gegangen als würden wir uns nicht kennen.

    bin mir noch nicht ganz sicher, was das mit mir macht bzw. ob es überhaupt was mit mir macht. vielleicht ist es ja auch einfach nur der beweis daß der ganze spuk endgültig vorbei ist...

    weihnachtliche grüße
    pintura

  • Hallo Paddy
    Du klingst so unabhängig, schön zu lesen.
    Ich bin an einem ähnlichen Punkt was Partnerschaft angeht.
    Der Grundgedanke war bei mir zuerst ein anderer so ,,mensch Renate ...in deinem Alter nochmal neu beginnen...,, inzwischen bin ich mit mir selbst meistens zufrieden,vermisse xy nicht und auch keinen neuen /anderen potenziellen Partner.
    Vieles was du schreibst über die Sicht auf Beziehungen sah ich auch lange so ,ist das anerzogen ,Bestandteil der Gesellschaft ? Man (Frau/Mann) sucht sich einen Partner um nicht alleine rumzulaufen,weil es so sein soll,weil man sich alleine so übrig geblieben vorkommt ,alleine ins Kino ...mh gar auf Partys........zu Familienfeiern,da denkt man doch leicht so ein fester Partner ist da sinnvoll ,der ist ja verfügbar..
    So war das früher ja auch meistens .
    Ich suchte mir in jungen Jahren einen Partner um eine Familie zu gründen ,um zu lieben und geliebt zu werden.
    Später dachte ich geht auch ohne ,,Kerl,, aber da war doch noch was...lächel und enge Moralvorstellungen dazu,also auf ein Neues.
    Beziehungsversuche!
    Ich griff mehrmals in den Topf............lach und der letzte xy war die Könung,da dachte ich doch wirklich auf meine ,,alten,, Tage ja das ist er, der Mann für den Rest deiner Tage.............

    Als das jetzt wirklich nichtmehr ging (Alkohol) hielt mich eine Weile der grausige Gedanke ,,also nochmal auf Partnersuche,, davon ab endgültige und notwendige Schritte zu gehen,denn in meinem Kopf stand da in großen Buchstaben ,, nee nochmal neu anfangen mit wen auch immer,, nee das wolte ich mir garnicht erst vorstellen.Also er oder zukünftig für den Rest meines Lebens allein bleiben..
    Während ich das schreibe muß ich über mich selbst lächeln..............
    Ja ich hatte auch Angst vorm Alleinsein und heute muß ich darüber lächeln.............
    Ich bin inzwischen gern mit mir allein!!
    Alles Gute dir und liebe Grüße R..

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