Keinen Kontakt seit 2 Monaten. Mir geht es immer schlechter.

  • Hallo.

    Nach nun doch etwas längerer Zeit wollte ich mich mal wieder melden.

    Ihr habt mir damals sehr geholfen was meine Mutter bzw. meine Familie und deren Alkoholkonsum anbelangt.

    Ich habe auf die damaligen Ratschläge von Psychologen und auch auf euch gehört und im Februar die Kraft gefunden um den Kontakt zu meiner Mutter abzubrechen.

    Der Kontakt zur Oma verläuft seitdem aller 2 Wochen für ein paar Stunden, auch dies tut mir gut weil sie in die ganze Sache ja involviert ist und unter anderem dafür sorgt das Muttern zu ihrem Alkohol kommt. Mit "Das tut mir gut" meine ich das die Konsequenz den Kontakt zur Oma komplett zu verlieren, durch den Abbruch zur Mutter, nicht in diesem Maße eingetroffen ist.

    Während den Besuchen bei ihr ist Mutti natürlich nicht da. Wäre sie spontan da würden ich und meine Tochter wieder gehen.

    Zu meinem Bruder habe ich ansich guten Kontakt. Erst vor ein paar Wochen half er mir bei gewissen Tätigkeiten.

    Doch auch hier hattet ihr wohl Recht denn -> er ist am abstürzen!

    Seit dem Kontaktabbruch gab es versch. Situationen ua. das er mitten in der Nacht an meinem Fenster stand, ich und meine Tochter schliefen (Schulwoche) und sie kommt nachts auch immer in mein Bett. Er stand zumindest draußen, es war sehr kalt und verregnet und er war fix und alle, stockbetrunken und brauchte für seine Wohnung den Ersatzschlüssel, er hatte seinen verloren. Ich bat ihn erstmal rein und versuchte natürlich mit ihm zu reden. In seinem Zustand war mir jedoch klar das da nicht viel hängen bleibt. Letzten Endes saß er hier fast eine Stunde auf meiner Couch, weinte etc. bis ich sagte das er jetzt lieber zu sich gehen solle.

    Dann die Situation das er mitten in der Nacht einfach anrief und mir auch da das Ohr voll heulte von wegen er sei fix und alle und könne nicht mehr. Nach zehn Minuten machte ich ihm klar das mein Handy nur für wirkliche Notfälle gedacht ist und nicht für jemanden dem zu Hause die Decke auf den Kopf fällt und er sich vorher die Kante gegeben hat.

    Alles ganz lieb und freundlich versteht sich.

    Vor 2-3 Tagen rief mich ein ansich sehr guter und der auch einzig wahre Freund meines Bruders an und frug mich ob wir reden können, er bräuchte Hilfe. Da ich mir denken konnte was Phase ist hörte ich zu.

    Er merkt das M. langsam die Kontrolle verliert, er immer mehr trinkt, mittlerweile seinen Ruf weg hat. M. sagte in letzter Zeit vermehrt Verabredungen ab etc. Der Freund weiß nicht mehr ob er M. "hängen lassen soll" oder wie man ihm sonst, außer mit reden, helfen könne.

    Ich schlug ihm ein Gespräch zu dritt vor indem wir meinem Bruder (seinem Freund) nochmal ganz konkret sagen was für ihn alles auf dem Spiel steht, wie wir uns fühlen (Ängste/Sorgen) und er zb. mit mir die Möglichkeit hat durch eine Gesprächstherapie Pädagogin/Psychologin wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Entweder er nimmt an und zieht es durch oder das wars, so hart wie es ist aber keiner von uns beiden mag ihm weiterhin zusehen.

    Dieses Gespräch fand bis jetzt noch nicht statt, da sich benannter Freund bisher noch nicht wieder gemeldet hat. Es kann sein das er sich doch für das "hängen lassen" entschieden hat. Ich selbst könnte es ihm nicht verübeln. Ich liebe meinen Bruder, versteht das nicht falsch.

    Die letzte Situation -> in 2 Tagen habe ich Geburtstag und wollte wenigstens Oma und Bruder zum Kaffee einladen. Ich rief also als erstes Bruder an und frug nach ob er Samstag nachmittag bereits etwas vor habe und falls nicht ob er evtl. zum Kaffee kommen möchte (er wohnt nur 2 Häuser weiter). Ich war schockiert als ich ihn bereits gegen 18 uhr am Telefon lallen hörte und hätte weinen können. Er konnte weder ja noch nein sagen und entschied sich für ein "Ich weiß es noch nicht". Folglich entschied ich mich um und sagte er solle meine Frage einfach vergessen, denn so möchte ich ihm nirgendswo begegnen oder ihn bei mir haben, mich selbst macht das psychisch einfach fertig.

    Nach diesem Gespräch rief ich Oma an und erzählte ihr was ich mir für Sorgen mache und was mit M. momentan so los ist. Muss zugeben das dem erst so gravierend der Fall ist seitdem ich den Kontakt zu allen so sehr herunter geschraubt habe. Nun muss er sich sämtliche Probleme von den anderen anhören und macht sich kaputt.

    Ich habe Oma nochmals ans Herz gelegt M. finanziell nicht mehr zu unterstützen, das es nicht mehr lange dauern wird bis er ganz tief unten liegt. Aber so wie sie Muttern unterstützt macht sie es mit ihrem Enkel auch. Mir tut das wirklich verdammt weh.
    Sie selbst sagt nur immer wieder "Ich kann das nicht", also den Geldhahn zudrehen. Für mich unverständlich wie man nicht mit 400€ im Monat auskommen kann und das nur zum leben. Nein, M. hat mitte des Monats nichts mehr und Oma hält die Geldbörse auf.

    Nun ist es so das ich mit Oma und meiner Maus am Samstag einfach in ein Cafe´gehen und ein Stückchen Torte essen werden. Nix besonderes, wie jedes Jahr. Das gute ist das ich allein mit Oma sehr gut auskomme, sie kann zwar kaum etwas nachvollziehen von dem was ich nun umgesetzt habe aber es fällt kein einziges Wörtchen hierüber wenn wir zusammen sind, das ist sehr gut.

    Jetzt zu mir selbst und das ist evtl. etwas wo ihr mir nochmal aus Erfahrung berichten könntet.

    Im Februar hatte ich wie bereits geschrieben den Kontakt eingeschränkt bzw. ganz unterbunden. Zu diesem Zeitpunkt war ich selbst sehr krank (Influenza). Durch meine Vorerkrankungen Multiple Sklerose, Monokulare Diplopie, Fettablagerungen in beiden Augen bin ich psychisch eh schon etwas down und körperlich setzte mir die Influenza durch meine MS natürlich gehörig zu. Mal davon abgesehen das diese leider auch eine Panikattacke mit sich brachte - war der Horror.

    Nach der Grippe (6 Wochen) ging es langsam Bergauf. Ich muss noch dazu schreiben das ich ein Kopfschmerzpatient bin/war. Von 30 Tagen im Monat hatte ich 25 Tage Kopfschmerzen. Im März habe ich mit Physiotherapie (Manuelle Therapie) begonnen, dort ging es hauptsächlich erstmal darum die Kopfschmerzen weg zu bekommen.

    Ende März litt ich hauptsächlich Abends unter Extrasystolen (Herzsprünge), nach ca. 2 Wochen wechselte es sich zu abendlichem Herzrasen.

    Noch kurz zwischendurch, in der Zeit vom 04.04.-25.04. hatte ich keinerlei Kopfschmerzen. :)

    Nun habe ich aber zu dem schnelleren Herzschlag seit letzte Woche Freitag einen wirklich heftigen Druck im Kopf. Anfangs war auch dieser nur Abends, mittlerweile hab ich ihn den ganzen Tag. Das brachte und bringt natürlich auch Panikattacken mit sich. Angstgedanken wenn mir jetzt was passiert. Was ist mit meinem Kind? Meinen Tieren? Meiner Wohnung? Könnte ich vielleicht dies und das und jenes im Kopf haben.... Vieleicht kennt ja der ein oder andere diese Erkrankung auch. Ist nicht einfach.

    Heute bin ich nach der Arbeit zum Doc und dieser sagt das dass alles psychischer Herkunft sein -könnte- und nun fange ich heute Abend an mit Antidepressiva. Sollte es bis nächsten Dienstag nicht besser sein, bekomme ich Antid. mit Beta Blocker und er wird wohl ein MRT veranlassen.
    Psychotherapie schlug er vor doch ich verneinte.....erstmal.

    Noch zur Vorgeschichte für die die mich hier noch nicht wirklich kennen:

    Multiple Sklerose seit meinem 15. Lebensjahr, werde 28.
    Angst.- und Panikattacken die auch mit 15 begonnen.
    Mit 22 (meine Tochter war ca. 1 1/2) bin ich dem dann nachgegangen. Fast ein Jahr Therapie beim Psychologen (Kindheit/Jugendzeit aufgrund Alkohol der Mutter nicht so rosig).
    Anschließend noch eine Reha in einer psychosomatischen Klinik. Danach fast geheilt, mein Leben war bis Februar diesen Jahres super.

    2011 habe ich nochmal eine Kur gemacht um wieder die Psyche zu stabilisieren, weil ich es auch da immer noch nicht geschafft habe den Kontakt zur Mutti zu unterbinden was aber für mich, mein Leben und meine Gesundheit einfach am besten gewesen wäre. Nein, ich habe diesen Schritt erst dieses Jahr gewagt.

    Geht es mir nun wirklich momentan nur so mies wegen meiner Psyche? Ich verstehe das aber nicht. Ich habe doch den richtigen Weg gewählt!? Den der mir aus psychologischer Sicht schon damals mit 17 empfohlen wurde. Vielleicht liegt es noch an meinem Bruder, vielleicht an allen? Vielleicht auch an meiner Tochter die sich immer mehr abnabelt? Hab ich zu viel Zeit für mich um unterbewusst nachzudenken? Oder könnte es doch organisch sein?

    Ich weiß nicht mehr was ich machen soll? Doch Psychotherapie? Könnte eine Pädagogin als Gesprächstherapie schon reichen? Ich merke nur wie ich mich wieder nach und nach zurück ziehe, Situationen vermeide usw. aber diesen Kopfdruck mit der Psyche in Verbindung zu bringen fällt mir schwer. Dieses Symptom kenne ich nicht. Wisst ihr etwas darüber?

    Momentan könnte alles so schön sein und es ist das ganze Gegenteil. :(

    Grüße und habt herzlichen Dank fürs lesen

  • Hallo Engel,

    es ist nicht möglich, so per Internet, da eine Diagnose wegen deines Kopfes zu machen.

    Ich finde es gut, dass du bei deinem Arzt warst und deine Symptome geschildert hast und dir nun auch geholfen wird. Vertrau doch darauf, dass dein Doc weiß, was er macht.

    Ich weiß nur von mir selbst, dass die Psyche schon auch sehr viel machen kann. Bei mir ist der Magen da mein Schwachpunkt, der dann rummuckert. Und mein Rücken. Und ich hatte auch schon Zeiten, da habe ich mich in irgendwelche Sachen furchtbar reingesteigert. Zum Beispiel dachte ich aus heiterem Himmel, ich würde keine Luft mehr bekommen und mir war schwindelig. Da steigerte ich mich in meiner Panik so in den Gedanken rein, dass ich gleich sterben oder umkippen würde, dass ich wirklich kurz vor einer Ohnmacht war.

    Aber was das nun bei dir ist, kann eben nur vor Ort dein Arzt abklären.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Engel
    Man du hast wirklich ne Menge an der Backe und das kann sehr wohl auch viel mit deinem Körper machen.
    Ich bin durch die vielen Vorkommnisse bei mir in den letzten Jahren auch ziemlich geschwächt ,dauernd erkältet und neulich hatte ich von Nase bis Oberlippe starken Herpesbefall(nach der erkältung) wenn man denkt ,man hat es im Kopf klar wie man sich verhalten sollte mit Suchtkranken und dem ganzen Drum und Dran,dann ist das< theoretich erstmal einfach und logisch,bis der Körper einem zeigt wo der Hammer hängt!!
    Mein Vorschlag für dich ,lass alles was organisch sein könnte durchchecken und wenn nichts gefunden wird ,dann muß die Seele behandelt werden.
    Ich wünsche dir alles Gute,pass auf dich auf R.....

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