Hallo! Ich bin neu hier...

  • Liebe Alle,

    seit heute bin ich ein neues Mitglied hier und möchte mich deswegen vorstellen.

    Ich habe eine alkoholkranke Mama, die sich mittlerweile ernsthaft für einen stationären Entzug entschieden hat und eigentlich nur noch auf einen Platz in der Klinik wartet. Genau dort liegt momentan mein "Problem":

    Ich habe soviel Angst seit sie diesen Schritt gemacht hat, es ist ganz merkwürdig (oder?). Ich habe Angst, dass sie sich "nur" für eine ambulante Therapie entscheidet, ich habe Angst, dass sie sich dort nicht öffnen wird, dass sie danach rückfällig wird und, und, und... Alle möglichen Szenarien habe ich mir schon ausgemalt, wie bescheuert!

    Ich werde sie auf diesem Weg begleiten bis sie "Stopp!" sagt, das habe ich ihr schon nahegelegt. Doch wann ist es zuviel des Guten? Bis ich merke, dass es mir an die Substanz geht oder was muss ich beachten, außer darauf, nicht selbst zu Grunde zu gehen? Augenzwinkernd wies sie mich schon auf meine "Kontrollanrufe" seit ihrer Entscheidung hin, doch am Liebsten würde ich jetzt die ganze Zeit bei ihr sein, um ihr eventuelle Umentscheidungen ihrerseits ausreden zu können. Natürlich mache ich das nicht (lasse sie jetzt anrufen, wenn ich keinen nennenswerten Grund habe), aber mir geht es schlecht dabei! Wenn ich bei ihr bin, geht es mir gut, weil ich dann wieder sehe, wie offen sie plötzlich über alles reden kann und wie motiviert sie ist.

    Nun frage ich mich, was ich machen kann bzw. wohin ich mich wenden kann, um ihrer Genesung quasi entgegenzuarbeiten. Oder soll ich warten bis das von ihrer Therapie ausgeht? Bietet überhaupt jede Klinik solche Familiensitzungen an?

    Hoffentlich habe ich halbwegs verständlich rüberbringen können, worum es mir geht: Ich möchte mich nicht auf meinen "Lorbeeren" ausruhen (jahrelanges Appellieren an ihr Gewissen, ihre Gesundheit, Ausdruck meiner Sorgen bis hin zur Begleitung zum Arztgespräch) und weiterhin mitarbeiten.

    Vielleicht können mir erfahrerene Mitglieder hier etwas dazu sagen und ich mir selbst in dem Zug meine Furcht nehmen...

    Viele, liebe Grüße
    Hope123

    Man muss nur den Kopf heben, um zu sehen, dass der Himmel voller Sterne ist.

  • Hallo Hope,
    ersteinmal will ich dich hier im Forum Begrüßen und kann dir jetzt schon sagen das es eine gute Entscheidung war dich hier anzumelden. Mir hat es bis jetzt schon sehr geholfen.

    Ich erkenne mich in deinem Text zum großen Teil wieder.Auch mein Vater ist alkoholiker was ich leider erst gemerkt habe, als es fst zu spät war und wir ihn ins krankenhaus geschafft haben. Er hat sich dort selber entlassen. Auch er hat danach auch auf anraten der Ärztin freiwillig in einen Entzug eingewilligt. Auch ich dachte, das macht er nie. Ich bin sogar am Abend bevovr er dort hin ist zu ihm gefahren, habe seine Sachen mitgepackt und dort hat er gesagt ich mache das jetzt. NAch einem Tag Therapoe dachte ich länger hält er nicht aus. Aber er hat mich eines besseren belehrt. Selbst die Verlängerung hat er auch wenn er gemurrt hat hingenommen. Natürlich war mir sehr mulmig zu mute. Aber ich habe aller 3 Tage angerufen und bin auch ab und an hingefahren. Dadurch habe ich mich wohler gefühlt und ich glaube mein Vater auch. Seine Therapeuting hat ab und zu mit mir telefoniert und mir auch angeboten ein Familiengespräch zu führen. Ich empfand ok. Bzgl. "Kontrollanrufe": Das geht mir auch so. Aber das liegt daran das es ihm gesundheitlich durch den alkohol schlecht geht. Ich würde ihm am liebsten jeden Tag anrufen hab ich auch ne weile gemacht. Mir ist es sehr schwergefallen das zu reduzieren. Aber was will man da schon kontrollieren. Ich habe mit seiner Therapeutin wirklich glück gehabt weil Sie mich auch in vielen Sachen unterstütz hätte. Und sie hat mir auch nach der Therapie ratschläge gegeben, wie ich mit ihm umgehen kann. Du solltest dir bzgl. deiner Mum nicht so viele sorgen machen, ich sperche da aus Erfahrung denn es macht dich kaputt wenn du permanent darüber nachdenkst. Zeig deiner mum einfach das du für Sie in dieser Zeit da bist. Denn es ist doch schon der richtige Schritt den Sie geht. Und wenn du die möglichkeit einer Art Familientherapie hast, dann nimm das ruhig an. Lg und ganz ganz viel Erfolg und kraft

  • Hallo stern2013!

    Erst mal lieben Dank für Deine Antwort und die Anteilnahme! Für Dich freut es mich sehr, dass Dein Vater bisher erfolgreich war und wünsche Euch alles Glück der Welt für die Zukunft! Einer Familientherapie würde ich immer zustimmen! Ich frage mich nur, ob sowas hier angeboten wird. Ich hoffe es!!

    Darf ich fragen, wie die Kontaktaufnahme zur Therapeutin derzeit zustande kam und was Dir schließlich für die Zeit "danach" geraten wurde im Umgang?

    Lieben Gruß
    Hope123

    Man muss nur den Kopf heben, um zu sehen, dass der Himmel voller Sterne ist.

  • Hallo Hope,

    mach dich bitte wegen meiner Aussage die jetzt kommt nicht gleich verrückt. leider hat die Therapie bei meinem Vater nicht geholfen aber das hat man mir im Krankenhaus schon prophezeit. Sie sagten es lohnt sich eh nicht,. Trotzt allem hatte ich hoffnung ud war mehr als glücklich das er die Therapie von sich aus gemacht hat. Bei deiner mutter kann das schon wieder ganz anders aussehen und wenn du dir hier einige Beiträge anschaust sieht du das es viele gibt die es geschafft haben. Dass es bei meinem Vater nicht geklappt hat lag wahrscheinlich daher das er sein Problem nie wirklich eingesehen hat.

    Die Einrichtung hatte meine Telefonnummer von mir bekommen und konnten mich daher jederzeit erreichen. Die Therapeutin hat sich dann selbst bei mir gemeldet und mich gefragt ob ich für soetwas bereit wäre. Dieser Tag war wirklich eine Befreiung für mich zumindest für eine kurze Zeit. Denn dort konnte ich ihn meine Gefühle auch mal mitteilen. Natürlich konnte ich mich nicht ganz öffnen da ich bei therapeuten immer ein komisches Gefühl habe. Nach dem Rückfall von meinem Vater konnte ich die therapeutin anrufen weil ich einfach nicht wusste wie ich damit umgehen soll. Sie hat mir zu verstehen gegeben das ich erhlich zu ihm sein soll und nichts hintern berg halten soll. Ich sollte auch meine Enttäuschung ausdrücken. Aber auch gleich gesagt, wenn er sich nicht helfen lassen will, bringt das nichts. Auser dass man sich als Angehöriger einfach fertig macht.

    Wisst ihr denn schon in welche Einrichtung sie geht? Dann könntest du dort doch auchmal nachfragen ob Sie soetwas anbieten. Habt ihr eine Suchtberatung vor Ort, auch dort kannst du ja schonmal nachfragen oder dich Beraten lassen welche möglichkeiten es auch nach der therapie gibt. Es wird zumdindest hier bei uns viel Angeboten. Ich wäre auch gern mit meinen Vater gemeinsam dort hingegangen aber leider wollte er nicht.

    Vertrau deiner Mutter aber leb auch deín leben weiter. Denn wenn du dich ganz für Sie opferst wirst du schneller kaputt sein als du denkst. Zumindest ging es mir so.

  • stern2013, das tut mir leid! Danke für Deine Offenheit! Ich bin jetzt nicht verrückter als sowieso schon :) Meine Mutter wird direkt im Ort untergebracht, aber ich möchte da nicht vorgreifen, da sie alles unvoreingenommen auf sich zukommen lassen möchte und es quasi "ihr" Terrain sein wird, wo sie ihre Ruhe haben soll, wenn sie sie braucht. Ich bemühe mich lieber weiter um den Kontakt zu einer Beratungsstelle in den diversen anderen Einrichtungen hier (ein Versuch letzte Woche scheiterte und ich hab es nicht nochmal versucht :( ).

    Um das Thema Deines Vaters nicht zu kurz kommen zu lassen: Die Krankheitsverläufe sind anscheinend immer ganz individuell, trotzdem meine ich auch, dass man gerade als Kind mit Offenheit und angemessener Hilfsbereitschaft auf lange Sicht etwas erreichen kann bei seinem Elternteil! Ich wünsche Dir dafür ganz viel Kraft und ein gesundes Ich-Bewusstsein! Sofern Du Neuigkeiten oder etwas auf dem Herzen hast, wäre es immer schön von Dir zu lesen.

    Einen Gruß zur Nacht!
    Hope123

    Man muss nur den Kopf heben, um zu sehen, dass der Himmel voller Sterne ist.

  • Hallo hope,
    ich nehme an, deine Tochter ist erwachsen, oder?
    Wenn sie sich für einen Entzug entscheidet, ist das ihr Wille. Wenn sie sich dagegen entscheidet, auch. auf letzteres kannst du keinen Einfluss nehmen.
    Hast du sich schon mal mir dem Begriff Co-Abhängigkeit beschäftigt? Manche dieser Merkmale prägst du massiv aus. Das ist weder gut für dich, noch hilft es deiner Tochter.
    Es ist nicht böse gemeint; es wäre besser, wenn du bei Gesprächen mir den Therapeuten deiner Tochter über deinen Kontrollzwang redest, als über die Fortschritte und möglichen Rückfälle deiner Tochter. Nur sie allein kann das Glas stehen lassen; wenn sie trinken will, kannst du es ihr nicht aus der Hand reißen.
    Ihr beide müsst nun an euch arbeiten: deine Tochter an ihrer Abstinenz und du daran, ihr die Verantwortung für ihr Leben wiederzugeben und ihr zu vertrauen.

    Viele Grüße,
    Natalie

  • Hallo Hope,

    Es ist gut das du deiner Mum den freiraum gibst, den wird sie auch brauchen. Ich habe meinen Vater auch erstmal 3 Wochen gegeben bis ich ihm besucht habe, da er es sicherlich sonst nicht durchgehalten hätte.

    Zitat von Hope123


    Die Krankheitsverläufe sind anscheinend immer ganz individuell, trotzdem meine ich auch, dass man gerade als Kind mit Offenheit und angemessener Hilfsbereitschaft auf lange Sicht etwas erreichen kann bei seinem Elternteil! Hope123

    Zu dieser Aussage muss ich leider sagen, das dass mit der Offenheit und Hilfsbereitschaft nicht geklappt hat. Ich habe es lange probiert und musste einsehen das es nichts bringt und mir nur meine ganze Kraft raubt. Ich will damit auch nicht sagen dass ich resigniere, aber ich spreche das Thema nicht mehr so oft an. Natürlich sage ich ab und an meine Meinung und gebe ihn klar zu verstehen wie es um seinen gesundheitlichen Zustand steht. Aber das begreift er glaub ich nicht wirklich. Immerhin geht es mir danach kurz etwas besser. Ich versuche derzeit einfach die Zeit die mir mit ihm bleibt zu genießen anstatt ihn permanent zu belehren.

    liebe Grüße
    Stern

  • Oh, es geht um die Mutter.. Da hab ich es wohl wohl überlesen. Ansonsten gilt natürlich alles, was ich geschrieben habe, dennoch. Eure Rollen scheinen so vertauscht zu sein, dass mir mein Irrtum gar nicht aufgefallen ist. Du verhälst doch eher wie meine Mutter, nicht wie die Tochter. Eigentlich sollte es umgekehrt sein.

  • Stern, ich habe gestern im Forum erst gelesen, wie es um Deinen Vater steht. Vor diesem Hintergrund muss ich natürlich ein wenig zurückrudern. Trotzdem finde ich es gut, dass Du ihn deswegen nicht aufgibst und ihm das vermittelst!

    Zimttee, Du hast recht! Das ist meiner Mutter und mir auch schon oft aufgefallen. Deinen Tipp nehme ich gern an. Ich bin generell ein Kontrollfreak und täte gut daran, diese Eigenschaft zu überarbeiten. Weißt Du denn, ob ein Einbezug der nächsten Familienmitglieder zum Standardprogramm der Entwöhnung gehört?

    Lieben Gruß an Euch beide!
    Hope123

    Man muss nur den Kopf heben, um zu sehen, dass der Himmel voller Sterne ist.

  • Ich muss mal kurz den Stand der Dinge auffrischen, da ich doch wieder ganz schön beschäftigt damit bin. Schreiben hilft immer ein bisschen...

    Meine Mutter sitzt mittlerweile auf gepackten Koffern und ist fast schon euphorisch (sie freut sich, sich vom Alkohol zu "befreien"). Es ist wirklich fast beängstigend. Das liegt sicher an meiner eigenen Angst vor ihrem Rückfall (die sie anscheinend gar nicht hat), ich weiß! Um mein Co-Problem werde ich mich auf jeden Fall auch kümmern. So geh ich sicher auf lange Sicht K.O.

    Wahrscheinlich werde ich morgen wieder updaten. Es entlastet doch ungemein, merke ich gerade...

    VG zur Nacht
    Hope123

    Man muss nur den Kopf heben, um zu sehen, dass der Himmel voller Sterne ist.

  • Mittlerweile hat meine Mutter einen Platz in der Klinik bekommen. Sie ist sehr euphorisch und motiviert, aber gesteht sich ihre körperliche Abhängigkeit nicht ein. Auch andere offensichtliche Dinge hat sie bis zuletzt abgestritten. Aber gut, es liegt nicht in meiner Hand, ihr diese Einsicht abzunehmen. Mir bleibt nur die Hoffnung, dass sie in guten (therapeutischen) Händen ist.

    Hope123

    Man muss nur den Kopf heben, um zu sehen, dass der Himmel voller Sterne ist.

  • Servus Hope,

    also bei meiner Mutter ihrer ersten Langzeit-Therape waren wir mal fürn Wochenende vor Ort und hatten Einzel- oder Familiengespräche und an diversen Gesprächsrunden teilgenommen. Es waren auch noch einige andere Angehörige da.

    Ob das jetzt Standardprogramm aller Kliniken ist, kann ich dir nicht sagen.

    Ich fands ganz interessant, da wir in der Zeit auch viel zusammen gemacht haben, aber auch einiges ausgesprochen wurde. Aber lang nicht alles, außerdem war das sowieso eine Zeit, wo meine Mutter auch noch hinter allem einen Angriff gegen sie gesehen hat.

    Ich habe dort einiges über die Krankheit gelernt und konnte da auch einiges draus mitnehmen. Dinge die mir vorher unerklärlich waren z.b. die nervige Lügerei hab ich dort erfahren, dass das eben ganz "normal" ist.

    Aber um meinen Weg zu finden, würde ich sagen, war es für mich nicht so wichtig. Die theoretischen Teile (so nenn ichs mal) hätt ich woanders bestimmt auch her bekommen, u.a. auch hier.

    Mach Dir nicht so viel Gedanken um das Gespräch, das langt dann wenn es soweit ist. Momentan sind das nur ungelegte Eier, vielleicht mag Deine Mutter ja auch so ein Gespräch gar nicht führen.

    Vielleicht magst Du die Verschnaufspause für dich nutzen, das is nämlich auch eine für Dich - nicht nur für Deine Mom vom alltag :wink:

    lg summerdream

    p.s. Dein Nick gefällt mir - drückt er doch so viel aus!

  • Hallo summerdream!

    Danke für Deine lieben Worte. Mittlerweile hat sich die erste Euphorie gelegt. Mit Abstand betrachtet, habe ich eine gute Woche hinter mir. Wichtigen Kram erledigt, auch mal gefaulenzt und Besuche gemacht, bei Freunden und der Mama. Die Verschnaufpause brauche ich also so gesehen nicht, da sich ja vorher auch nicht mein ganzes Leben um sie gedreht hat. Mein Zuhause steht vorne an! Wir werden sehen, was die Zeit bringt... :)

    VG
    Hope123

    Man muss nur den Kopf heben, um zu sehen, dass der Himmel voller Sterne ist.

  • Nein, nein.. Ich habe dich natürlich nicht mit meinem Vater verglichen- es sind immerhin verschiedene Situationen. Ich wäre froh, würde Mutter eine Therapie machen. Aber ich rechne nicht mehr damit- der Zug ist abgefahren.
    Auch wenn die Situationen verschieden sind, ist diese Hoffnung wohl bei jedem gleich. Mein Punkt ist eher, dass ich nicht werden möchte wie mein Vater, der immer noch an die Genesung glaubt. Immer in der nächsten Woche. Als Kind hab ichs geglaubt, da kam die Hoffnung zu mir rüber. Nun, 10, 20 Jahre später, bin ichs eben leid, Hoffnung zu haben. Das triggert mich in gewisser Weise.
    Im Gegensatz zu deiner Mutter scheut meine Ärzte wie der Teufel das Weihwasser; daher ist da nichts zu erwarten.

    Zur Familienberatung habe ich gelesen, dass es nicht in allen Kliniken gleich gehandhabt wird. Manche beziehen die Familie ein, andere sehen nur den Suchtkranken im Fokus. Wobei natürlich klar ist, dass die Sucht das gesamte (Familien-)System betrifft, sonst würde die Sucht nicht funktionieren. Daher muss sich das gesamte System verändern.

    Ich würd es wohl vor Ort ansprechen, dass aus deiner Sicht Interesse bestünde; ansonsten kann dir aber auch die Caritas weiterhelfen. Oder eben hier das Forum.
    "Mein Zuhause steht vorne an!" Gute Einstellung.

  • Hallo Hope,
    ich finde es immer wieder schön, wenn sich Menschen entscheiden ihren Weg ohne Alkohol zu gehen.

    Du sagst:
    Mittlerweile hat meine Mutter einen Platz in der Klinik bekommen. Sie ist sehr euphorisch und motiviert, aber gesteht sich ihre körperliche Abhängigkeit nicht ein. Auch andere offensichtliche Dinge hat sie bis zuletzt abgestritten. Aber gut, es liegt nicht in meiner Hand, ihr diese Einsicht abzunehmen. Mir bleibt nur die Hoffnung, dass sie in guten (therapeutischen) Händen ist.

    Sie ist ja noch am Anfang, und ich habe bei mir selbst festegestellt, daß manche Einsichten erst gekommen sind als ich schon ziemlich lange trocken war. Wichtig ist, so finde ich, daß sie den Punkt erreicht hat, sich Hilfe zu suchen. Denn wenn dieser "Hebel im Kopf" mal umgelegt ist, zu sehen, ich hab ein Problem, und brauch Hilfe, dann ist das immens viel Wert.

    Diese Einsicht hatte mein Vater leider nie, er hat sich letztendlich selber unter die Erde getrunken. Sein Leben lang selbst getrunken, und als ich mich von ihm verabschiedet hab, um in die Langzeittherapie zu gehen, hat er mich nur verächtlich angeschaut, um mir zu sagen, daß er nicht gedacht habe, daß ich mal so tief sinken würde.

    Bleib dran bei deiner Mutter, sei da wenn sie dich braucht, und versuch so viel wie möglich zu vertrauen, daß sie es schafft.
    Diese Haltung hatte meine Familie bei mir, und es ist unglaublich, was für Kräfte dieses langsam wiederkehrende Vertrauen meiner Lieben in mir freigesetzt hat.

    Einen ganz lieben, kraftspendenden Gruß
    Morgana

  • Liebe Morgana,

    herzlichen Dank für Deine seelische Unterstützung! Du hast anscheinend ganz recht mit den Einsichten, wenn ich die Entwicklung der letzten Wochen betrachte. Auch ich lerne viel dazu und unterhalte mich gern mit anderen Betroffenen dort, um meine Mutter besser verstehen und unterstützen zu können. Allein aus diesem Grund freue ich mich sehr über Deine Meinung hierzu!

    Meine M. hat gute Aussichten prognostiziert bekommen. Ich besuche sie regelmäßig und bemerke eine wiederkehrende Achtung vor ihr. Die war mir zugegebenermaßen in den letzten Jahren abhanden gekommen. Unser Verhältnis war schon immer innig, doch nun scheinen sich zusätzlich die "Rollen" wieder in normale Bahnen zu lenken. Das macht mich sehr stolz und glücklich!

    VG
    Hope123

    Man muss nur den Kopf heben, um zu sehen, dass der Himmel voller Sterne ist.

  • Hallo Hope,

    ich wollte mal hören wie es deiner mutter und dir bis jetzt ergangen ist. Ist ja schon wieder ne weile her. Mein Vater probiert, nachdem es wieder einige Probleme gab (gesundheitlich) nun entlich den 2. Versuch. Ich bin darüber sehr froh, da er erst einmal gut versorgt ist und ich wieder mehr zur ruhe komme. Ich hoffe er schafft es diesesmal.

    liebe grüße

  • Hey Stern!

    Bitte entschuldige vielmals; Du wartest nun schon 2 Monate auf meine Antwort. Das tut mir total leid. :( Wie geht es Dir? Es muss ja viel passiert sein in der langen Zeit. Wie hast Du sie mit Deinem Vater erlebt? Ich hatte viel um die Ohren und oft nicht die Zeit oder Geduld gefunden hier vorbeizuschauen.

    Meine Mutter ist super drauf! Im Moment genießt sie mein vollstes Vertrauen, aber natürlich bleibt man trotzdem irgendwie wachsam. So könnte man auch ihre Haltung gegenüber sich selbst beschreiben. Sie hatte allerdings das Glück (noch) keine körperliche Abhängigkeit empfunden zu haben. Das macht, denke ich, auch viel aus. Die Zeit wird es zeigen...

    Lass von Dir hören, Stern!!

    VG
    Hope123

    Man muss nur den Kopf heben, um zu sehen, dass der Himmel voller Sterne ist.

  • Nachtrag: Nach dem, was ich so mitbekommen habe, gehören Rückfälle zu diesem Krankheitsbild. Das ist schwer zu akzeptieren, ich weiß, doch versuche es positiv zu sehen, dass Dein Vater sich danach überhaupt Hilfe sucht! - Leider kenne ich Deine momentane Situation aber gar nicht und hoffe auf einen Austausch mit Dir.

    Man muss nur den Kopf heben, um zu sehen, dass der Himmel voller Sterne ist.

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