Panik wegen Zeitplanung

  • Moin zusamm'!

    Für mich steht ab nächste oder übernächste Woche eine 12wöchige Maßnahme auf dem Plan zwecks Orientierung und Wegbereitung in Richtung Umschulung.

    Das ist ja an sich sehr positiv im Hinblick auf beruflichen Wiedereinstieg und Zukunftssicherung, bereitet mir aber gerade extremst Kopfzerbrechen: Ich war 12 Jahre lang Hausmann, zwar mit Nebengewerbe und ehrenamtlicher Tätigkeit (Badeaufsicht im Sommer) sowie zahlreichen "Baustellen" und Projekten – aber ich hatte im Grunde freie Zeiteinteilung und nur den Himmel über mir. Gut, Badeaufsicht ging nach Dienstplan, aber es war halt eine freiwillige Sache.

    Nun stehe ich vor der Situation, daß mein Zeitplan in Zukunft fremdbestimmt sein wird, und damit habe ich ein großes Problem.

    Wenn ich alleine sehe, was Haushalt und gerade im Sommer der Garten an Zeit benötigt; dazu möchte ich zumindest zweimal die Woche Fitness-Studio beibehalten (wenn's geht, mit Sauna danach). Einen Abend habe ich Tischtennis, einen Abend SHG. Ich lebe zur Zeit alleine, habe also in Haus und Garten keine Hilfe.

    Ich weiß, daß diese Maßnahme für mich eine Chance ist. Ich weiß, daß ich für einen gewissen Lebensstandard einen Arbeitsplatz brauche, der über eine Teilzeit-Helferstelle hinausgeht. Ich weiß auch, daß Struktur und Verpflichtung therapeutisch wertvoll sind.

    Trotzdem habe ich im Moment Angst, in Zukunft unter Zeitdruck zu stehen und selbst auf der Strecke zu bleiben, weil ich ja gerne vieles machen möchte. Und wenn ich mir dann noch vorstelle, daß unvorhergesehene Aus- oder Zwischenfälle mehr Zeit kosten als gedacht, sehe ich jetzt schon wieder eine permanente Ungeduld in mir wachsen und das unbezwingbare Verlangen, alles möglichst gestern schon fertig zu haben – natürlich perfekt für die nächsten 100 Jahre.

    Das Gefühl in mir gefällt mir im Moment ganz und gar nicht. :cry:

    Vor ein paar Tagen war's noch deutlich besser, jetzt wird mir die Sache bewußt.

    Wie kann ich damit umgehen lernen?

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    So denn, das war's...
    ...DFR

  • Hallo DFR

    mein Notfall-Plan
    (ich hab dauernd Panik wg. Zeitmangel)

    1. Prioritäten setzen
    2. Prio-Liste nochmals auf das nötigste zusammenstreichen bis da auch Mut zur Lücke dabei ist.
    3. Wenn's irgendwie geht früh ins Bett und früh raus
    (morgens kommt nicht so viel dazwischen)
    4. Auf liebgewonnene Hobbies verzichten, wenn sie im Nachhinein mehr Streß als Genuß wären.
    5. Beim Hobby-Verzicht klar geplante Ausnahmen machen, bei denen ich mich für die Disziplin entschädige.
    6. Die unangenehmen Aufgaben so angehen, als wären sie meine einzigsten Sorgen.

    Vorraussetzung für 1 - 6 : Mit mir selber im Reinen sein. Das hat Vorrang. Dafür nehme ich mir auch Zeit die ich nicht habe. Sonst wird es irgendwann ein Innedruck, der zu Explosionen neigt :wink:

    Für Dich könnt das so aussehen:

    Dich auf die Maßnahme als neue Herausforderung freuen.
    Den Garten mal sich selbst überlassen und staunen, daß Natur auch ohne Mensch auskommt. Das Fitness-Studio für 12 Wochen mit einem Schwimmbadbesuch am Wochendende ersetzen und so tun, als hättest Du nie was anderes gewollt, als endlich mal wieder Zähne zusammenbeißen und Abstriche machen für den Arbeitsalltag, der Dir
    (nach einem alten irischen Sprichwort) am Abend den Rücken wärmt. :)
    Ich wünsch Dir viel Erfolg und bin gespannt, ob in diesem Thread für mich auch noch was geschrieben wird, das mir neue Anregungen gibt.

    LG Nys

  • Hallo DFR !

    Mensch, Du hast Glück, denn Du kannst vor der Umschulung eine Maßnahme zur Orientierung und Wegbereitung besuchen und mußt nicht sofort ins kalte Wasser !

    Zu dieser Wegbereitung gehört auch, dass Du Dich wieder in einen Berufsalltag einfindest und Dich entsprechend neu organisierst. Wenn dann die eigentliche Umschulung startet und das Lernen richtig beginnt, hast Du Dich in Deinem veränderten Leben schon eingerichtet und weißt, was Du auf jeden Fall weitermachen möchtest und was weniger wichtig ist.
    Vier Abende in der Woche unterwegs ist nicht wenig und da davon dreimal Sport ist, ist der Vorschlag von Nys vielleicht wirklich eine Überlegung wert. Was meinst Du ? Probiere es doch einfach aus, bis es für Dich paßt.

    Beiß Dich bitte nicht daran fest, dass Dein Zeitplan fremdbestimmt ist. Es stimmt nämlich nur bedingt, denn es gibt natürlich feste Maßnahmezeiten, die Du mit Anwesenheit erfüllen darfst, es gibt aber ja trotzdem noch Freizeit für Dich ! Maßnahmen sind auf max. 40 Stunden in der Woche begrenzt und Überstunden, die im Arbeitsleben durchaus nicht selten sind, fallen dort auch nicht an.

    --> Von 24 h am Tag, verbringst Du 8 h beruflich und schläfst weitere 8 h. Es bleiben damit noch komfortable weitere 8 h zur selbstbestimmten Verfügung :wink:.

    Ich wünsch Dir viel Erfolg und würde mich freuen, wenn Du dann erzählst, wie es läuft
    Tina

  • Moin Tina, Moin Nys!

    Erstmal Danke für den aufmunternden Zuspruch! :lol:

    Es ist wahrscheinlich in erster Linie eine Angst vor Veränderung. Die habe ich eigentlich immer. Was meint Ihr, wieviel Angst ich vor der Veränderung hatte, alleine zu leben... als in der Klinik noch die Trennung Fakt wurde...

    Ja, sicher, ich muß mich dem irgendwie anpassen.

    Nebenbei: Sport weglassen geht gar nicht, ich bin von fast 120kg letzten Winter jetzt Uhu (unter hundert, aber das sind auch noch 20kg zuviel), und da möchte ich bleiben, ohne ausschließlich von Wasser und Salat zu leben. :wink:

    Das hat nach Nüchternheit die Priorität 2. Es fehlt mir inzwischen auch einfach, wenn ich ein paar Tage nicht hin kann, wie jetzt z.B. die letzten 1,5 Wochen Urlaub.

    Am ehesten auf der Abschußliste steht Tischtennis, denn das bringt mir vom Effekt nicht soviel wie Kraft- und Ausdauertraining. Und Gemüsegarten werde ich diesen Sommer noch versuchen. Wenn es nicht geht, wird auf "pflegeleicht" umgestellt, zumindest temporär. Vielleicht sind wir hier ja irgendwann mal wieder zu zweit oder ich auch woanders.

    Was ich mir allerdings wohnlich überhaupt nicht vorstellen kann, wäre Etage. Keine Tür zum Garten, immer Treppe rauf-runter, da käme ich mir gefangen vor. Das merke ich schon, wenn ich irgendwo zu Besuch bin – das fällt auf, weil die allermeisten, die ich kenne, eben in einem Haus mit Garten wohnen. Also der Ratschlag "kleine Wohnung", der öfter mal kommt, scheidet aus, auch meiner Hobbies wegen. Ich brauche Platz und eine Werkstatt.

    Der Tip mit früh ins Bett und früh raus wird bei mir nicht viel nützen.
    Wenn ich noch verbindliche Termin habe (Arbeit, Schule o.ä.), kann ich vorher nichts Privates machen – ich bin dann unruhig und unkonzentriert und mit den Gedanken schon da, wo ich eigentlich nicht hinwill. Meine freie Zeit kann ich nur dann genießen, wenn der Pflichtteil abgearbeitet ist.

    Und ob ich mich so verbiegen kann, daß ich die Zähne zusammenbeißen und Abstriche machen will... :roll:
    Ja, das wäre ein Verbiegen. Und Biegung erzeugt Spannung. :cry:

    Was ich will, ist für mich einen möglichst großen Teil dessen erhalten, was mir guttut. Mal kucken, welche Spannung kleiner ist.

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  • Zitat von Tina

    Hallo DFR,
    was macht der Zeitplan ? Klappt´s ?

    Grüße
    Tina

    Das wird sich zeigen, morgen geht es los.
    Bislang sackte mir die Laune immer mehr runter, je weiter es auf Montag zuging. Und morgen ist Montag...

    Also, schauma ma, dann seh' ma's scho! :wink:

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  • Hallo DFR,
    na, dann komme ich ja gerade noch rechtzeitig, um Dir viel Erfolg und nette Mitmenschen zu wünschen 8).

    Hast Du schon alles parat, was Du morgen früh brauchst ? Ich kann Dir das empfehlen. Nicht, dass es sofort morgen schon in der Früh hektisch wird.

    Grüße
    Tina

  • Moin Tina, das ist ja fast so schnell wie Chat hier. :wink:

    Ja, ist alles parat. Unterlagen im Auto, getankt, Navi programmiert, Karten ausgedruckt (weil, ist Fußweg mit bei, Innenstadt). Ich werde zeitig aufstehen – und habe gleich Badesachen dabei für die Rückfahrt...

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  • Schlafen können, gutes Stichwort. Ich wälz' mich sowieso immer eine Stunde...

    Und meist bin ich vor'm Wecker wach. Aber ich will jetzt nix beschreien. :lol:

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  • Moin Tina!

    Ganz gut. Also pünktlich da (reichlich Zeit für Parkplatzsuche und 'nen Kaffee), alles dabeigehabt und der Tag lief seinen Lauf.

    15:00 Feierabend, auf dem Rückweg im Schwimmbad vorbeigekuckt und mir bei allerbestem Wetter noch die Spätschicht Aufsicht geschnappt (hatte auch sonst für heute wohlweislich nichts auf dem Plan), danach noch Tischtennis, das letzte Mal vor den Ferien, und jetzt bin ich zu Hause.

    Katzen benapfen, Geschirr verwalten, Sachen für morgen packen und Feierabend. Noch ein bißchen Schnatterkanal auf dem Computer anmachen und dann war's das erstmal.

    Hatte heute dort ein nicht ganz rundes Gefühl im Bauch, aber mal sehen. Kann ich nicht in Worte fassen.

    Danke der Nachfrage jedenfalls. :)

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  • Hallo DFR,
    ganz gut ist doch ganz gut für den ersten Tag. Nicht ganz eckig, aber auch noch nicht rund. Ausbaufähig, aber bereits mit Fundament versehen. Irgendwie so :wink:.

    Morgen wird es sicher anstrengend, da es ja doch nett warm werden soll, aber ich denke, Du packst das locker. Vielleicht helfen ein Ersatz T-Shirt und genug Wasser für´s eigene Wohlbefinden ?

    Grüße
    Tina

  • Jou, Rucksack ist gepackt mit Schreibzeug,Trinken, Obst und Müsli.

    Kurze Klamotten sind im Auto. Nachmittags ist noch Therapiegruppe, abends AA und auf dem Nachhauseweg ein Sprung ins Wasser. So als aufbauender Ausblick. :wink:

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  • Moin Peter,

    ja, doch – für diese Woche hat's erstmal geklappt.

    Habe sogar am Freitag meinen Sport hingekriegt, also Anmeldung und Trainerstunde da in Lüneburg im "Partnerbetrieb" und zwei Nachmittags-/Abendschichten im Schwimmbad.

    Dafür hab' ich in der Werkstatt nicht alles geschafft, was ich wollte, aber es ist ja auch nur drei Monate Badesaison. So sollte ich das vielleicht auch betrachten und das noch mitnehmen.

    Hoffentlich bekomme ich Dienstag eine Zusage für meine Ausbildungsstelle, der Herr (Chef persönlich) klang am Telefon sehr interessiert. Kfz-Mechatroniker wird's dann, auch was mit Zukunft, denke ich.

    Ja, wenn das klappt, sind die nächsten 2 1/4 Jahre im Sack. Und wenn die durch sind, bin ich hoffentlich besser davor.

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  • Moin Tina!

    Das fällt entweder unter die Kategorie

    - dauergestreßter Chef

    oder

    - wir haben schon was


    Ich bin mit seiner Sekretärin so verblieben, daß Cheffe sich bei mir melden wird. ODer eben auch nicht. Ich kann's nicht ändern.

    Habe aber inzwischen sowieso noch mehr Bewerbungen verschickt.
    Mehr als Abwarten bleibt da ja nicht. :roll:

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