Aufbruch, Veränderung...

  • Hallo,

    ich bin neu und möchte nun auch einiges von meiner Geschichte erzählen. Meine Mutter trinkt seit, ich weiß nicht, wie vielen Jahren. 2o sinds auf jeden Fall. Immer und immer wieder hab ich sie bei den Entzügen unterstützt. Ängste ausgestanden, wenn sie in den Phasen des Trinkens nicht ans Telefon oder die Tür ging. Jetzt beim letzten Mal ist es etwas eskaliert. Das mein Verhalten nicht gesund ist, ist mir schon länger bewusst, aber bis jetzt hab ich es nicht geschafft, mich zu lösen, meinen eigenen Weg zu gehen.
    Vorgestern hab ich ihr zum ersten Mal gesagt, dass ich es bald nicht mehr kann (das bald sollte es für sie etwas abschwächen, denn eigentlich kann ich ja jetzt schon nicht mehr). Leider hat sie es nicht verstanden, es als, ich sag mal Vorwurf aufgefasst.. Und wieder meldet sich da mein schlechtes Gewissen,obwohl ich weiß, dass ich es nicht haben brauche. ICH habe ein Recht auf ein sorgenfreies, eigenes Leben. Aber auch, wenn sie es nicht einsieht, bin ich ein wenig stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, es ihr zu sagen, wenn sie nüchtern ist. Mein Wunsch ist es eine räumliche Trennung zu schaffen ( wir wohnen ziemlich dicht beieinander). Vorher muss ich natürlich sehen, dass ich mich auch persönlich verändere, löse. Ich muss lernen, dass ich die Verantwortung nicht tragen muss, nicht für sie jedenfalls. Das Austauschen der Erfahrungen hier kann mir sicher dabei helfen, mir zeigen, dass es geht.

    LG
    Jana

  • Hallo Jana,

    ich habe Deine Geschichte gelesen und sie hat mich sehr berührt, weil ich in einer ähnlichen Situation bin. Meine Mutter trinkt seit mind. 30 Jahren, hat mittlerweile starke Osteoporose und trinkt sich von Krankenhausaufenthalt zu Krankenhausaufenthalt. Auch ich habe jetzt endlich beschlossen, nicht mehr zu versuchen, ihr zu helfen (es sei denn, sie würde doch noch ernsthaft etwas gegen die Abhängigkeit unternehmen). Ich habe ihr vor ein paar Tagen, als sie wieder mal im KH war und ich mich erst mal 5 Tage nicht gemeldet habe, gesagt, dass ich nur noch Kontakt zu ihr haben will, wenn sie nüchtern ist und/oder nicht in irgendwelchen Krankenhäusern rumhängt. Jetzt ist sie wieder zuhause, im Moment nüchtern. Trotzdem fällt es mir schwer, nett zu ihr zu sein. Obwohl ich das wohl sein sollte, denn gerade macht sie es ja "richtig"... Bin gespannt, wie lange sie diesmal aushält - und was ich dann mache.

    Viele Grüße und viel Kraft wünscht Dir

    Avianca

  • Hallo Avianca,

    irgendwie ist es erschreckend und tröstend zu gleich, zu lesen, dass es vielen so ergeht. meine Mutter hat mir zu verstehen gegeben, dass sie keine Hilfe mehr möchte. Ob ich es umsetzen kann, wenn es soweit ist, weiß ich nicht, aber ich werde daran arbeiten. Man muss es ja wirklich neu lernen. Meine Therapeutin sagte mal, dass ein jahrelanges angelerntes Verhalten nicht mal eben geändert werden kann. Aber mit unseren "kleinen" Schritten sind wir auf dem richtigen Weg!

    Das mit dem "ja richtig verhalten" kenne ich, aber mal ein paar Tage, Wochen, Monate, usw "richtiges Verhalten" kann die vergangene Zeit so schnell nicht wieder gut machen!!

    Ich wünsche dir auch viel Kraft!
    Liebe Grüße
    Jana

  • Hallo Jana,

    es ist echt verhext, dass man sich so schwer tut, konsequent zu sein. Bei mir ist es immer dieser Wechsel zwischen Liebe, wenn sie nüchtern ist, und Hass, wenn sie betrunken ist. Eigentlich sollte ich ja auch wissen, dass es nichts bringt, nachgiebig zu sein, weil es ja immer der gleiche Ablauf ist: trinkt nur abends, dann erwische ich sie tagsüber, das weitet sich immer mehr aus, Zusammenbruch, Krankenhaus. Dann schwört sie natürlich Stein und Bein, dass sie es jetzt verstanden hat, und wirklich weiß, dass sie wirklich gar nichts mehr trinken darf, ist einsichtig, beschämt. Dann kommt sie heim, es hält ein paar Tage, und dann wird sie arrogant, sagt, dass sie ja wohl machen kann, was sie will und sie hat es schon im Griff. Und dann sind wir wieder da, wo wir nicht hinwollen. Als ich heute mit ihr telefoniert habe, - ich habe jetzt beschlossen, dass ich wirklich ganz demonstrativ nett bin, wenn sie nichts trinkt, und sobald ich merke, dass sie wieder anfängt, den Kontakt abbreche -, habe ich schon gemerkt, dass die guten Vorsätze schon wieder bröckeln. Sie sagt zwar noch, dass man wohl nichts trinken darf, aber eigentlich sieht sie den Sinn schon wieder nicht mehr... Und jetzt wird es schwer für mich. Wann soll ich den Kontakt abbrechen? Wahrscheinlich lieber früher als später. Denn wenn sie schon wieder betrunken ist, ist es ja eigentlich zu spät. Interessant war heute die Reaktion meines Lebensgefährten auf meinen Anruf bei ihr. Er war zum ersten mal seit wir uns kennen, sauer und verständnislos, dass ich jetzt wieder mit ihr telefoniere. Er sagt, ich würde schon wieder "süßholzraspeln". Ich bin gleich richtig sauer geworden, aber vielleicht hat er Recht...
    Ich glaube, Du bist mir einen Schritt voraus: ich habe mich bis jetzt immer gewehrt, eine Therapie zu machen. Ich dachte immer: "Meine Mutter hat das Problem, da mach ich doch keine Therapie." In den letzten Wochen habe ich aber begriffen, dass ich sehr wohl auch ein Problem habe. Hab mir jetzt erst mal ein Buch über die Problematik "Alkohol in der Familie" gekauft. Eins nach dem anderen...

    Viele liebe Grüße

    Avianca

  • Hallo ihr beiden.

    Mir geht es genauso wie euch, es waren zwar erst 2 kkh aufenthalte und 2 Entzüge, aber auch er ist nicht einsichtig und ich habe nach allem was ich bisher miterlebt habe beschlossen, mich zurückzuziehen. Allerdings ist es gar nicht so einfach, den immerhin sind es die Eltern. Und Wut und Angst kommen immer wieder im wechsel auf. Hört man ne weile nichts, bekommt man angst. Es ist echt ein beschissener kreislauf und man fühlt sich wie ein kleiner Hamster im Rad. Es nimmt viel Im leben ein. Denn wenn ich mal zeit habe, denke ich viel über meinen Vater nach. Wie er sich wohl fühlen mag, warum er das tut usw. Zum Glück habe ich meine kleine Familie. Ohne Sie würde ich verrückt werden.

    Wie gerne würde ich ihm helfen, aber er will nicht und ich auch nicht mehr.

  • Guten Morgen Avianca und Stern,


    ja, dieser ewige sch... Kreislauf. Ich bin heute mit Nervosität im Bauch aufgestanden :( Sie war ein paar Tage nicht da. Nun wird sie heute wohl wieder kommen. Und nun für mich die Frage: wie reagiere ich? Nach unserem Gespräch, ihrem Brief auf dieses Gespräch? Ich möchte ihr schon gern zurückschreiben, ein paar Worte kreisen in meinem Kopf. Aber diese gehen eher wieder in die Richtung " klein beigben" Aber das wäre wohl ein Schritt zurück?! Ich habe Angst, dass es so gar keinen Kontakt mehr gibt, sie mir böse ist und bleibt. Und dann sind da die Gedanken über mich selbst: ich darf mal sagen, was ich möchte, was nicht. Darf mal an mich denken.. Da sitzen sie dann das Engelchen und der Teufel auf meinen Schultern. Wer ist für mich der richtige? Das Engelchen oder das Teufelchen? Wer sagt das richtige für mich? Ich weiß es nicht :(
    aber ich sollte wohl nicht zu viel von mir verlangen, mein jahrelanges "falsches" Verhalten, kann ich eben nicht so schnell ändern.

    Viele, liebe Grüße
    Kleine79

  • Hallo Ihr Beiden!

    Ich möchte als Erstes mal sagen, dass ich froh bin, zum ersten mal mit Menschen reden zu können, die in der gleichen Situation sind wie ich. Denn ich glaube, wirklich verstehen kann man unsere Gefühle nur, wenn man sich in der Situation befindet. Trotzdem bin ich sehr froh über meinen Partner, der mich unterstützt. Nur - er kennt einfach die Angst nicht - die Mutter oder den Vater zu verlieren. Sei es dadurch, dass der Kontakt tatsächlich abreißt, oder dass sie sterben oder sich umbringen. Ich bin auch nicht in der Lage, von heute auf morgen eine komplett harte Linie zu fahren. Es müssen kleine Schritte sein, weil ich mich auch selbst erst daran gewöhnen muss. Und irgendwie hab ich auch das Bedürfnis, meiner Mutter zu zeigen, dass ich es jetzt zwar ernst meine, dass sie aber auch die Chance hat, sich zu ändern und dafür dann auch Unterstützung erhält. Weiß nicht, ob´s richtig ist, das wird die Zukunft bringen. Ich will nur diesmal meine Drohungen auch wirklich wahr machen, sonst bringt es ja nix, wie wir wissen...
    Aber wir müssen halt echt begreifen, dass wir das Leben unserer Eltern nicht für sie in die Hand nehmen können, so schwer das ist. Ich habe mir schon x-fach irgendwelche Szenarien ausgemalt, wie ich sie retten kann und wie schön das Leben dann wird. Ich habe dabei nur vergessen zu fragen, ob meine Mutter das auch will. Und leider will sie nicht. Sie sagt, sie weiß nichts mit ihrem Leben anzufangen. Schlimmer geht´s doch eigentlich nicht. Denn woher soll sie dann den Willen und die Kraft haben, den Alkohol aufzugeben? Und auch da habe ich gelernt (glaube ich): Ich kann ihr den Sinn für ihr Leben nicht geben, noch nicht mal, wenn ich mein eigenes dafür aufgeben würde. Aber das will ich schon lange nicht mehr. Zum Glück!

    Liebe Grüße

    Avianca

  • Ich denke auch, dass es nur Menschen nachvollziehen können, die in der Situation sind oder waren, wenn auch nicht Betroffene oft verständlich reagieren.. Du sprichst ihr total aus der Seele, mit allem, was du schreibst. Ich habe meinen brief verfasst und nun hoffe ich, dass sie meine Worte nicht falsch versteht. Wenn nicht, muss ich wohl damit leben und mein Vorhaben, nicht mehr zu helfen, durchziehen. Ich hoffe, dass ich es dann auch packe, denn im Moment besteht da ja kein "Handlungsbedarf" Ob ich das dann kann?

    Es ist gut zu wissen, wenn man liebe Menschen um sich haben, die einem Kraft geben können, an die man sich anlehnen kann. Ohne diese wär ich wohl so manches Mal noch weiter unten gewesen.

    Liebe Grüße
    Kleine

  • so, nun hab ich dann doch noch mit meiner Mutter gesprochen, sie kam auf mich zu, nach meinem Brief.

    Das Thema Alkohol war aber eher Nebensache. Nur eins haben wir "geklärt": wenn sie wieder trinkt, möchte sie keine Hilfe und ich werde nicht versuchen ihr zu helfen.
    Sie kann mir nicht versprechen, dass sie es nicht wieder tut.
    Frage mich, was da in ihrem Kopf so los ist, sie weiß doch eigentlich, dass sie ein Problem damit hat. Ist sie noch nicht weit genug unten?
    Scheint mir, als hätt nur ich das Problem mit dem Alkohol.

    Von ihr kamen wieder die Dinge, die sie für uns getan hat ( ich habe eine Schwester, die aber einen ganz guten Abstand dazu hat, wenn sie auch durch mich immer " mit reingezogen wird" ).
    Muss ich für jede Hilfe, egal welcher Art einen Entzug mit ihr durchstehen, Ängste ausstehen? Die Antwort darauf kenne ich eigentlich und doch stellt sich die Frage immer wieder :(
    Wie tief unten müssen Alkoholiker sein, um zu sehen, dass es so nicht mehr geht? Was muss passieren? Sind sie irgendwann, in einer Situation bewusst, was sie auch anderen damit antun? Oder sehen sie nur sich selbst? Nicht, dass das jetzt als Vorwurf gelesen wird, würde mich nur mal interessieren, wie es aus der Sicht eines Alkoholikers ist.

  • Hallo Avianca,

    auch mir sprichst du aus der Seele. Mein Mann ist für mich da, aber er sagt selbst, das er die Angst nicht nachvollziehen kann, da es ja nicht seine Eltern sind. Es weiß wie hart es für mich ist.

    Gestern habe ich meinen Vater vom Entzug abgeholt. Ich war schlecht gelaunt, da er es ja nicht komplett durchgezogen hatte. Hab ich ihn auch spüren lassen. Und dann fragt er tatsächlich ob ich in letzter Zeit was gegen ihn habe. Scheinbar ist es ihm aufgefallen, das ich mich in letzter Zeit zurückgezogen habe. Wollte dann gestern noch Geld haben um "Mittagessen zu gehen", aber ich sagte einfach ich hab nix einstecken und seine Karte müsse er sich selbst wieder holen. Man war er da sauer und ich weiß genau warum. Das war also der dank fürs abholen. Ich bin schon wieder ganz hibbelig und würde heut oder morgen am liebsten die Wohnung aufsuchen um zu sehen ob er schon wieder trinkt. Aber nein ich werde es nicht tun. Er ist für sein leben selbst verantwortlich und wenn er Alkohol braucht wird er ihn sich auch irgendwo besorgen. Ich habe sehr große Angst weil ich nicht weis wie es jetzt mit ihm weitergehen wird.

  • Hallo Stern,

    ist doch schon mal ein guter schritt in die richtige Richtung, wenn Du ihm kein Geld gibst, ob wohl das wahrscheinlich einer der leichteren ist.
    Wie gehts Dir dabei, wenn du nicht hinfährst, um zu sehen, ob er was trinkt? Bist Du noch so hibbelig wie heut vormittag?

    LG
    Jana

  • Hallo kleine 79,

    es ist schwer, sehr sehr schwer und es kribbelt mir immernoch in den fingern. Wie gern würd ich nachsehen. Aber was bringt es. An der Situation ändert es eh nichts. Nur mach ich mir so viel sorgen da jedes Bier sein letztes sein könnte. Wart die Woche erst mal ab und werde sehen wie er zurechtkommt. Dann werde ich mal wieder nach ihm sehen. Denn nach seinen Gesundheitlichen zustand will ich schon schauen. Schließlich konnte das schlimmste schon 2 mal verhindert werden

  • Kleine79,
    wie geht es dir eigentlich damit dass deine mutter keine Hilfe von dir will. Ich weiß auch von meinem Vater, das er wenn es mal wieder so weit ist nicht mehr ins kkh will er will lieber zu hause sein. Aber diesen Wunsch würde ich nie nachkommen. Auch wenn es egoistisch klingt.

  • Hallo Stern2013,

    genau das befürchte ich auch, dass es mir sehr schwer fallen wird, wenn es wieder so weit ist. Im Moment kann ich sagen, wenn sie es so möchte, "tue ich ihr den Gefallen", aber gerade "ist ja alles gut". Ist dein Vater denn bisher freiwillig ins KH gegangen? Oder musstest du schon härtere Schritte einleiten?

  • hallo kleine 79,
    ich weiß wirklich wie du dich fühlst. Für Angehörige ist es immer wieder grausam. Aber auch wir haben ein recht auf unser eigenes Leben und das sollten wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen.

    das erste mal mussten wir sehr auf ihn einreden und wenn er nicht mitgemacht hätte, hätten wir den Arzt gerufen die hätten ihn schon mitgenommen. Beim 2. mal hat er ne Überweisung bekommen aber wollte überhaupt nicht, ich konnte ihn dann überreden das sie nur ne Kontrolle machen. Gott sei dank kam genau dort im kkh ein Zwischenfall bei ihm so dass er erstmal 2 Tage drin blieb. Dann wieder raus und dann weil er wieder keine Wahl hatte zum Entzug aber freiwillig.

    Ich hatte damals seine Betreuung. Als er sich dann selbst entlassen wollte, musst ich entscheiden ob er raus darf oder angeschnallt wird. Natürlich habe ich mich gegen anschnallen entschieden denn die Gefahr war sehr groß das er das nicht überlebt. Wirklich harte Maßnahmen wie z.B. Zwangseinweisung mussten wir noch nicht einleite.. Aber wer weiß was beim nächsten mal ist. Aber dann liegt es nicht mehr in meiner Hand sondern in der der neuen Betreuerin. Du siehst, wieder ein Schritt in mein eigenes Leben. Auch wenn es mir sehr schwer gefallen ist.

  • Hallo Stern2013,

    du hattest schon die Betreuung für deinen Vater? Das finde ich hart.. Gedroht hab ich auch oft mit Zwangseinweisung. Nur kommen die Drohnungen ja nicht an, jedenfalls nicht so wie man es sich wünscht. Bis jetzt ist sie dann aber auch immer von allein gegangen, so dass mir das erspart blieb. Ich freue mich über jeden kleinen schritt, den ich in die richtige Richtung gehe. Bestimmt wird es auch Rückschläage geben, aber es kann doch nur noch besser werden. Und noch ist es nicht zu spät, ein eigenes Leben zu leben.

  • Hallo Stern, hallo Kleine!

    Ich kann es kaum glauben, aber unsere Maßnahmen (von meinem Bruder und mir) zeigen im Moment tatsächlich Wirkung: wir haben, als meine Mutter im KH war, zum ersten mal für einige Zeit den Kontakt abgebrochen und auch danach ganz klar gesagt, dass wir das wieder machen werden, wenn sie wieder trinkt und/oder deshalb ins KH kommt. Außerdem haben wir eine relativ drastische Maßnahme ergriffen: wir haben ihr unsere finanzielle Unterstützung gestrichen (für diesen Monat) und auch gesagt, dass das jetzt immer so sein wird, dass sie im Folgemonat kein Geld von uns kriegt, wenn sie trinkt. Erstaunlicherweise hat sie es akzeptiert und trinkt im Moment wirklich nichts. Sie macht sich sogar ernsthafte Gedanken, hat zum ersten mal einer Freundin gegenüber gesagt, dass sie ein Alkoholproblem hat und deshalb ab jetzt gar nichts mehr trinken darf (die Freundin hat allerdings ziemlich blöd reagiert, so von wegen "ich dachte, Du hat mehr Disziplin...", obwohl sie sicher vorher schon wußte, dass es ein Problem gibt, denn ich glaube, jeder in ihrem Bekanntenkreis hatte meine Mutter schon mal betrunken am Telefon). Und sie sagt, dass sie nach dem Motto der Aas versucht, sich immer nur vorzunehmen, die nächsten 24 Stunden trocken zu bleiben. Das macht einem echt Hoffnung und zeigt mir auch, dass man so tatsächlich mehr erreicht, als wenn man immer nett ist, und versucht zu helfen. Natürlich steht die Geschichte auf sehr wackligen Beinen, es kann jeden Tag sein, dass alles wieder beim Alten ist. Aber es ist ein Anfang und nicht zuletzt auch für mich ein erster Schritt, mich abzulösen...

    Viele liebe Grüße

    Avianca

  • Hallo Avianca!


    Wünsche Euch und vorallem Eurer Mutter viel Erfolg hoffe sie schafft es.

    Bei uns geht das leider nicht so weil meine zukünftige Schwägerin das Problem nicht sieht oder besser gesagt nicht sehen will.

    Wenn man sie darauf anspricht und sagt wir sollten an einen Strick ziehen sagt sie nur die Mama trinkt eh nicht soviel und sowieso nur weil mein Freund daran schuld ist weil er ihr ihre Wünsche nicht erfüllt und sie in Stich gelassen hat.

    Sorgar als mein Freund und ich sie gebeten haben das sie wenigstens keinen Alkohol mehr auf den Hof bringt hat sie auf stur geschalten und zu schimpfen angefangen wie wir uns das vorstellen was die Mutter dann den Gästen sagen sollte.

    Avianca haltet weiter so gut zusammen du und dein Bruder dann werdet ihr es schon schaffen. Hauptsache es geht euch gut das ist das Wichtigste finde ich

    lg

  • Hallo ennariam,

    vielen lieben Dank für Deine Wünsche. Ich kann Dich so gut verstehen. Bei uns hat es jahrelang auch nicht geklappt mit der Einigkeit (meine Mutter trinkt seit mind. 30 Jahren). Und ihre Schwester arbeitet auch immer gegen uns... Es ist fast ein Wunder, dass wir es diesmal durchgezogen haben, aber wenn das gute Zureden so lange nichts genützt hat, versteht sogar der Dümmste, dass er was ändern muss :-)) Ich wäre glücklich, wenn sie es schaffen würde, aber wie wir alle wissen, gibt es nur den Hauch einer Chance... Vielleicht hilft es bei Euch auch, wenn Dein Freund und Du zusammenhaltet und Euren Weg konsequent geht, vielleicht geht Deiner Schwägerin auch irgendwann ein Licht auf. Und sonst sonst ist es vielleicht auch ein Weg, sich jeglichen Alkohol in Eurer Gegenwart zu verbitten. Echt schauderhaft, dass sie den Alkohol sogar holt! Aber ich war auch mal so dumm. Heute frage ich mich, was ich mir davon eigentlich versprochen habe. Vielleicht könnt Ihr ja Deiner Schwägerin mal Infomaterial geben, dass sie versteht, was los ist. Wenn sie aber nicht will und kann, dann muss man das wohl so hinnehmen. Schützen können wir uns leider nur selber...

    Ich wünsch Euch viel, viel Kraft und hoffe, dass zumindest Ihr beide einen guten Weg findet, mit der Situation klar zu kommen.

    Viele liebe Grüße

    Avianca

  • Hallo alle zusammen,

    erstmal zu Dir, Avianca, es freut mich zu lesen, dass Eure Maßnahmen Wirkung zeigen. ich hoffe für Euch, dass Ihr weiterhin die Kraft habt, dieses durchzuziehen. Die Freundin deiner Mutter hat scheinbar keine Ahnung von dem Problem Alkohol, ist vielleicht überfordert damit.. Aber ich denke, es gibt genug Anlaufstellen, die man als Betroffener ( der Alkoholiker selbst, Angehörige) aufsuchen kann.. Wenn deine Mutter wirklich "so weit ist", sollte sie lieber da Hilfe suchen, als bei dieser Freundin.. Aber Stück für Stück. Jeder Tag, an dem sie nicht trinken, ist für uns ja schon etwas.. Und vielleicht wird für Dich aus den wackeligen Beinen ja doch ein starkes Fundament.

    Enariam, ich kann mich Avianca nur anschließen, wenn Deine Schwägerin das Problem nicht sehen will oder kann, dann versuch mit deinem Freund das Richtige für Euch zu tun, denn nur das ist wichtig.. Aber " sehr nett" von ihr, Deinem Freund die Schuld dafür geben. Auch Euch viel Kraft für diese schwierige Zeit!

    Bei mir ist es momentan ruhig. Aber sie trinkt derzeit auch nicht ( die zeit ist ja auch noch nicht um, sind alle paar Monate. Aber traurig, das man darauf wartet) und ist auch wieder für ein paar Tage weg, fühl mich dann immer wie befreit. Die Anspannung fällt etwas ab und ich kann mal durchatmen.

    LG
    Kleine

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