Meine Mutter ist Quartalstrinkerin

  • Hallo Angel,

    ich habe insofern Erfahrungen gemacht, als dass ich selber eine trinkende Mutter habe.
    Ergebnisse:
    Sie will nicht aufhören zu trinken, obwohl sie um ihr Problem weiß.
    Ich dachte immer, dass sie nur irgendwo hin muss, wo man ihr sagt, dass sie alkoholkrank ist, sie dann, wie jeder andere mit einer Erkältung, in die Behandlung einwilligt und mit dem Trinken aufhört.
    So ist es natürlich nicht.
    Meine Mutter weiß mitlerweile um ihr Problem, manchmal leugnet sie es auch.. Hat zig Diagnosen bekommen und es ändert sich nichts.

    Das ist nicht ungewöhnlich. Deine Mutter lehnt eine Therapie anscheinend auch ab- ja, das ist Abwehrverhalten.

    Daher kannst du nichts machen, außer Konsequenzen für dich zu ziehen und dich auf dein eigenes Leben zu konzentrieren.

    Liebe Grüße,
    Zimttee

  • Hallo Angel,

    das kann ich nachvollziehen, dass du deine Mutter nicht auch noch verlieren möchtest.
    Es ist sehr unterschiedlich, was der Körper aushält- bei einen geht es ganz fix innerhalb von wenigen Jahren, bei anderen, wie bei meiner Mutter, läuft es so seit 25 Jahren. Mitlerweile trinkt sie täglich.
    Es kommt auf so viele Faktoren wie Ernährung, Alkoholmenge und Konsumdauer an, dass man dazu ohne ärztliche Untersuchung gar nichts sagen kann.

    Ich weiß nicht, wie es sich bemerkbar macht- klar, durch Schmerzen. Aber zu welchem Zeitpunkt sie auftreten, kann ich dir nicht sagen.
    Es ist ja nicht nur die Leber, die leidet- auch das Gehirn, da Alkohol ja ein Nervengift ist und eben Hirnzellen angreift. Der Magen, , das Herz, die Nieren- sogar die Speiseröhre; wenn sich dort Krampfadern bilden und platzen, kann der Patient verbluten.

    Es ist ein so komplexes Thema, dass ich damit abgeschlossen habe. Ich habe ihr quasi die Verantwortung für sich selbst überlassen- sonst wird man ja verrückt, wenn man sich ständig überlegt, was passieren kann.

    Liebe Grüße,
    Zimttee

  • Hallo Angel

    Meine Schwiegermutter trinkt auch und dadurch das mein Freund das Haus besitzt in dem sie wohnt ist es ähnlich wie bei dir.

    Ich kann dir nur anraten dir wirklich so wie es Zimtee schon geschrieben hat zu überlegen wie du leben willst.

    Wo und wie du in Deutschland zu Beratungsstellen kommst weis ich nicht bei uns in Österreich gibt es die Caritas die Beratungen kostenlos anbietet sowohl für Alkoholiker als auch für Angehörige.

    Lass dir blos von deinen Geschwistern kein schlechtes Gewissen einreden auch das hat meine zukünftige Schwägerin versucht und ich kann dir dazu nur sagen weder du noch deine Geschwister können sie davon abhalten zu trinken das MUSS sie für sich selbst entscheiden wie bei jeder anderen Krankheit auch. Du kannst auch keinen Krebskranken zur Chemo zwingen.

    Schau vor allem du auf dich nicht das du am Schluss dann auch noch fertig bist

    glg m.

  • Hallo Angel,

    schade wegen der Kinder- ja. Wenn es geht, gehe mit ihnen hin- aber wenn es überhand nimmt, du unter den Besuchen leidest, dann ziehe deine Grenze. Es ist nicht deine Verantwortung, für die Durchführbarkeit von Besuchen zu sorgen, sondern die deiner Mutter. Wenn das nicht klappt, weil ihr der Alkohol wichtiger ist als eure Besuche, solltest du zu deinem und dem Schutz deiner Kinder die Konsequenzen ziehen.

    Und ja, es ist klassisch für eine Sucht, dass die Trinkphasen immer größer werden. War bei meiner Mutter auch so- erst nur gelegentlich am Wochenende Mal- nicht immer. Alle paar Wochen am Wochenende. Dann jeden Samstag, dann Freitag und Samstag- dann nur an Tagen, an denen sie am folgenden nicht arbeiten muss. Nun war sie sogar an meinem Geburtstag betrunken und geht ebenso zur Arbeit.

    Ist dir aufgefallen, dass in deinem Text nur drinsteht, was du MUSST? Du musst dies, du musst das.
    Du übernimmst Aufgaben, die die Aufgaben deiner Mutter waren. Damit hälst du ihr den Rücken frei, sodass sie mehr trinken kann, weil du ja MUSST.
    Was möchtest du denn?
    Es ist wichtig, wenn man alkoholgeprägte Strukturen in der Familie hat, sich auch mal bewusst auf sich zu konzentrieren- mal schwimmen zu gehen, einen guten Freundeskreis zu haben oder sonstige Hobbies, die einen ausmachen. Sonst wird man zu schnell in diesen Sog reingezogen- und davon haben deine Kinder auch nichts, wenn du dadurch weniger belastbar, gereizt oder ängstlich bist.

    Und dass du dich nur um deine kleine Familie kümmerst, ist sehr romantisch und idealisiert- aber was machst du denn für dich, nur für dich?
    Damit du zwischendurch mal abschalten und auf andere Gedanken kommen kannst?

    Liebe Grüße,
    Zimttee

  • Hallo Angel,

    der Hausarzt ist der erste Ansprechpartner für eine Entgiftung.

    Werdet ihr wirklich wegziehen, wenn sie weitertrinkt bzw. wieder trinkt?

    Denn wenn sie nur unter Druck wegen euch eine Trinkpause macht, kann es sein, daß sie bald wieder rückfällig wird.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Angel,

    würdest du denn wirklich wegziehen, wenn sie weitertrinkt?

    Wichtig ist, nur das zu drohen, was man wirklich durchzieht.
    Häufig ist es so, dass nach Drohungen Lippenbekenntnisse folgen- "Ja, ich werde mich bessern bla bla bla".
    Dann wird noch ein wenig davon geredet- und irgendwann reißt wieder alles ein. Wenn dann die Konsequenz nicht folgt, war alles für die Katz und derjenige, der drohte, verliert seine Glaubwürdigkeit.

    Wenn es deiner Mutter so ernst ist- warum bemühst du dich dann um Hilfe und nicht sie selbst?
    Der erste Ansprechpartner ist in diesem Fall ihr Hausarzt.

    Viele Grüße,
    Zimttee

  • Hallo, deine Mutter braucht dringend ärztliche Hilfe, sonst kann sie bei einem Entzug ohne Arzt sterben.
    Daher muss sie zum Arzt.
    Wir wohnen auch auf dem Dorf- und die Argumente kenne ich auch von meinen Eltern.
    Schwachsinn.
    - wer wirklich Hilfe will, holt sich welche.
    - erfährt die Frau des Arztes von dem Besuch, kannst du den Arzt verklagen und er bekommt Probleme wg seiner Zulassung.
    - wie bekommt sie einen Entgiftungs- und Therapieplatz? Nur durch ärztliche Überweisung.
    Von daher kommt sie da nicht drumherum.

    Notfalls muss sie eben den Arzt wechseln.
    Wenn sie die Anstrengung vermeidet, steckt hinter ihren Bekundungen nicht viel hinter. Dann lass dich nicht veralbern.

    Zimttee

  • Hallo Angel,

    meistens wissen es unglaublich viele Leute, daß jemand trinkt. Schließlich muß sie ihren Alk ja auch irgendwo beschaffen bzw. das Leergut entsorgen. Außerdem riecht man die Fahne, eventuell lallt und schwankt sie. Es ist eine Illusion zu glauben, daß man "heimlich" trinken kann. Von daher halte ich das mit dem Arzt auf demselben Dorf... für eine Ausrede.

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Wollt ihr den Entzug und die Therapie selbst bezahlen?

    Wenn nicht, braucht sie eine Überweisung für die Krankenkasse.

    Unser Arzt war auch mal bei uns zu Hause und sagte meiner Mutter ins Gesicht, dass er es schon längst von anderen gehört hat, dass sie trinkt. Dass man sich im Dorf darüber unterhält.
    Hat nichts genutzt, da es nur eine Ausrede war- sie trinkt dennoch weiter.

    Viele Grüße!

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