Mir fehlen die Worte....

  • Hab was vergessen.
    MIR geht es heute gut.
    Ich hätte ihm zwar sehr die Trockenheit also ein Alkoholfreies Leben gewünscht (tu ich auch immernoch) aber das hat nun nichts mehr mit mir und meinem Befinden zu tun.
    Ich bin nicht für sein wieder trinken verantwortlich,ebenso wenig Einluß habe ich darauf ob und wann er es nochmal mit einem Entzug probiert.
    Es ist seine Entscheidung/sein Leben.
    LG R..

  • Guten Morgen, Ratlos

    Zitat

    Er weiß, dass ich für MICH bereits einen Plan B in der Tasche habe; und ich dummes Nüsschen habe wieder die Hoffnung, dass ihn das soweit unter Druck setzt, die Angelegenheit jetzt endlich ernsthaft durchzuziehen.

    Eines solltest Du besser begreifen, Ratlos. DU hast NICHTS mit seiner Krankheit zu tun und vor allem kannst Du sie kein Stück beeinflussen. Hast Du Probleme damit, das zu begreifen? Oder gar die Hoffnung, das er WEGEN DIR was ändert? Weil das schmeichelhaft wäre und das Ego streichelt und Du Dir dann wichtig vorkommst?

    Nun... er hat ja jetzt einiges getan. Er war im KH (warum es dort keine richtige Entgiftung gab, versteh ich grad nicht, denn die würde länger als 24 Stunden dauern), er hat wichtige Leute über seine Krankheit informiert. Er ist evtl. bereit, eine Therapie zu machen.
    Mehr kann er momentan ja nicht tun.

    BTW, ich hatte auch panische Angst, wieder saufen zu müssen. Diese Angst bestimmte auch die erste abstintente Zeit. Ob das "sinnvoll" war oder gut oder schlecht, weiß ich nicht, ich weiß nur, das diese Angst da war.

    Zitat


    Rennt jetzt wieder jeden Abend in wechselnde SH-Gruppen und redet mit Gott und der Welt über sein Problem.


    Für mich hört sich das ein bisschen so an, als gefiele Dir das nicht besonders... oder lese ich da falsch "zwischen den Zeilen"
    Wäre es Dir lieber, er würde das alles mit Dir besprechen, weil Du doch die einzige bist, die ihm helfen kann?? Fühlst Du Dich damit übergangen oder außen vor?
    Ich würde sein Verhalten eher als sehr positiv bewerten.
    Wie siehst Du es denn?

    So Ratlos, das war nur mal wieder Getippsel über IHN.
    Von DIR steht hier im Grunde gar nix.
    DU hast Dich doch hier angemeldet, um DIR Hilfe zu suchen. Die CO-Abhängigkeit wird ja auch als Krankheit gesehen, was hast DU inzwischen dagegen getan?
    Wie willst Du Deine Sucht stoppen?
    Nur Starren auf den Alkoholkranken bringt Dich da sicher nicht weiter.
    Es gibt auch Gruppen für Angehörige, besuchst Du eine?
    Es gibt auch andere Angebote wie WE-Seminare für Angehörige, auch danach kann man sich erkundigen.
    Oder auch eine eigene Therapie in Angriff nehmen bei einem geeigneten Therapeuten...

    Wie willst Du denn DEIN Leben nun weiter gestalten?

    LG Sunshine

  • Hallo Ratlos,
    Gut, das die Mißverständnisse ausgeräumt wurden. :)
    Es ist halt manchmal so, das die Partner sich "außen vor" fühlen, wenn der Alkoholiker trocken wird. Darum habe ich nachgefragt. :wink:

    Das hier ist ja auch eine SHG, Ratlos. Von daher hast Du ja schon eine Gruppe für Angehörige. Es gäbe aber auch noch weitere Angebote, falls nötig.
    Es ist allerdings auch so, das Dir niemand helfen kann (auch Du selbst Dir nicht), wenn Du Dich nicht selbst auch auf den Weg machst. Denn den kann ja niemand anderes für Dich gehen.
    Dazu gehört eben auch, sich selbst wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

    Zitat

    Ich nehme mich total zurück; das kann nicht gut für mich sein. Und es ist wirklich so, dass ich mich oft hilflos und überfordert fühle und das Gefühl habe, Verantwortung tragen zu sollen, die ich nicht tragen kann.

    Du hast keine Verantwortung außer für Dich und Dein Kind. Und Dein Partner ist nun mal kein Kind. Lasse Dir doch bitte keine Verantwortung aufdrücken, die Du nicht tragen mußt, nicht sollst und wovon Du selbst überfordert bist.
    Dann mußt Du lernen, auch mal NEIN zu sagen.
    Auch auf die Gefahr hin, dafür mal kurz in Ungnade zu fallen.
    Ich für meinen Teil möchte als Partner keinen Ja-Sager, sowas langweilt mich nur. Und auch Freunde sollen bitte nicht meine Bitten/Wünsche erfüllen, wenn sie das nicht möchten, dann sind mir klare Worte tausendmal lieber.

    Mal so als Beispiel, würde ich meiner Freundin eine gemeinsame Unternehmung vorschlagen, zu der sie eigentlich keinen Bock hat, dann möchte ich lieber, das sie Nein sagt anstatt halbherzig mitzugehen. Ebenso möchte ich das bei meinem Partner nicht. Ich bin deswegen kein bisschen böse oder enttäuscht, denn ich kann auch allein das machen, was ich gern möchte.
    Verstehst Du, wie ich das meine? Das ein klares Nein für alle besser ist als ein halbherziges Ja. Man wird trotzdem weiter gemocht und geliebt.
    Und falls nicht, dann weiß man ja, das man nur ausgenutzt wurde und kann eh auf so eine Partnerschaft/ Freundschaft/Bekanntschaft oder was auch immer verzichten...

    Zitat

    Du fragst, wie ich MEIN Leben weiter gestalten möchte; ehrlich gesagt: darüber habe ich noch gar nicht so genau nachgedacht; habe mir ja lange Zeit einreden lassen, ICH müsse mich nur anders verhalten, oder mehr da sein. Ich fühle mich schon sehr eingebunden, meinem Partner zur Seite zu stehen. Habe ja auch noch Beruf und Kind, so dass für MICH wenig Zeit bleibt

    Dann beginne doch mal drüber nachzudenken. Steh mal DIR SELBST bitte zur Seite und meine es gut mit Dir und hab Dich lieb. Und schau, was Dir gefällt und wie Dein weiteres Leben verlaufen soll.

    Zitat

    Trotzdem bin ich immer noch der Meinung, dass man zwar nicht dem "aktiven" Alkoholiker helfen kann/soll/darf. Aber wenn sich jemand entschließt, seine Sucht anzugehen, sollte man als Partner doch DA sein, zuhören, Gespräche führen und bei der schwierigen Aufgabe unterstützen, ODER???

    Beim Saufen alleine lassen und die Konsequenzen spüren lassen, das verstehe ich ja und habe es auch angewandt. Einen nüchternen Partner, der sich Mühe gibt, die Sucht zu bekämpfen auch "im Regen stehen lassen"?? Das erscheint mir nicht Sinn einer Partnerschaft zu sein.Korrigiert mich bitte, wenn ich das falsch sehe.

    Nein, natürlich ist es nicht falsch, einen frisch abstinent lebenden Partner zur Seite zu stehen.
    Das haben meine Angehörigen auch getan, und ich bin ihnen sehr sehr dankbar dafür.
    ABER... ich wollte nie, das sie mich zu sehr umhätscheln und ich wollte gewisse Wege auch ganz allein gehen.
    Sie haben mich unterstützt, aber auch losgelassen und mir einfach vertraut.
    Ich muß dazu sagen, ich hatte nicht mehrere Entgiftungen und auch bisher keine Rückfälle. Und wir alle kannten gar nicht die hohe Rückfallquote, von daher fiel es ihnen evtl. leichter, mir (wieder) zu vertrauen.

    ABER.... der Angehörige muss sich auch um sich selbst kümmern und darf nun nicht eine neue Aufgabe darin sehen, dem frisch abstinent Lebenden bei allen Schritten zu begleiten, ja drauf zu achten, nix "verkehrt" zu machen und ihn in Watte zu packen. Denn dann bliebe er ja in seiner eigenen Abhängigkeit stecken, würde sie nun nur anders ausleben.
    Ich schreibe hier mal "darf" und "muss"... dabei sind das im Grunde die falschen Worte. Jeder kann ja selbst entscheiden, was er "darf" und "muss". Will sich ein CO aber aus seiner Rolle befreien, seine eigenen Abhängigkeit stoppen, gehen an bestimmten Sachen wohl keine Wege vorbei.

    BTW, liebe Ratlos... wenn Dein Partner meint, er müsse gegen die Sucht kämpfen, hat er im Grunde schon verloren. Totale Kapitulation vorm Alk, das Bewußtsein, nie und nimmer mit Alk umgehen zu können, macht die Sache sehr viel leichter. :wink:

    So, ich würde mich freuen, wenn wir von Dir auch mal mehr erfahren dürfen. Ein intensiverer Austausch findet übrigens im Erweiterten Forenbereich statt, ich könnte mir gut vorstellen, das Dir das auch sehr helfen könnte.
    Es kostet zwar ein paar Euro, aber das ist es allemale wert.

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine,

    ich bin die Tochter eines Alkoholikers -

    als er in LZT-Therapie war, hatten wir, zum ersten Mal, gute Gespräche. Er hat mir aus der Therapie erzählt und was die Therapeuthen so gesagt und gemeint hat und hat bei mir abgefragt, ob das wirklich so (negativ) für die Angehörigen ist. Meistens habe ich mit den Beispielen aus meiner Kindheit noch eines "drauf" gesetzt! Ich will nicht sagen, dass du bösartig in die Kerbe schlagen musst, aber uns (und vor allem mir) hat es gut getan, die Geschehnisse aufzuarbeiten und mein Vater hat meine Sichtweise und Gefühle angenommen. War eine anstrengende Zeit, aber danach hatten wir, bis zu seinem Tod, ein super Verhältnis!

    Unterstützung kann unterschiedlich ausschauen!

    Vampy

  • Hallo vampy,

    Ich denke, es macht einen Unterschied, ob man Partner/in eines Alkoholkranken ist oder ein Kind.
    Denn ein Kind kann es sich nicht aussuchen, ob es einen alkoholkranken Elternteil hat.
    Eine Partner aber schon.
    Ein Partner könnte gehen, AUCH um die Kinder zu schützen und auch sich selbst.

    Ich habe übrigens auch eine Tochter, die Tochter einer Alkoholikerin ist, und diese Alkoholikerin bin ich :idea:
    Natürlich mußten wir auch einiges aufarbeiten, was wir auch in Gesprächen getan haben.
    Wir hatten nur das Glück, das meine Tochter längst aus dem Hause war, als ich so richtig abstürzte.
    Ich habe ihr auch gesagt, das es noch weitere Hilfsangebote gibt, wenn unsere Gespräche nicht ausreichen.
    Wir haben auch ein tolles Verhältnis miteinander, was immer sehr intensiv war.
    Und mittlerweile bin ich zweifache Oma :) und die Betreuung der Kinder hat uns auch wieder sehr zusammenrücken lassen.

    Meine Tochter hat übrigens damals sehr versucht, mir zu helfen, sie hatte sich sogar schon nach SHG für mich erkundigt, als ich noch in der langen Entgiftung war.
    Ich habe das aber sofort gestoppt, meine Tochter ist nicht für mich verantwortlich, sie hat ihr eigenen Leben und das soll sie leben.
    Und nicht nach Hilfsangeboten für MICH zu suchen, dafür bin ich selbst verantwortlich (gewesen).
    So sehe ich das zumindest.

    LG Sunshine

  • Hallo Ratlos,
    hallo sunshine,

    natürlich ist es ein Unterschied, ob man Kind oder Partner ist -

    aber ich wollte eigentlich damit sagen, ich glaube nicht, dass man sich total zurücknehmen muss, wenn man den Weg begleiten mag -

    denn in Watte packen und auf heile Welt machen, bringt auch nix -
    da war der Alkohol, so hat sich das aufgewirkt und nun gilts aufzuarbeiten!

    LG
    Vampy

  • Zitat von vampy

    aber ich wollte eigentlich damit sagen, ich glaube nicht, dass man sich total zurücknehmen muss, wenn man den Weg begleiten mag -
    LG
    Vampy

    Hm, ich hab auch nie sowas behauptet. Von daher gehe ich davon aus, das Dein post eher für Ratlos gedacht war. :wink:

    LG Sunshine

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