• Hallo Ela,
    ich kann dich gut verstehen. Auch mein vater ist schwer alkoholkrank. -ich habe es erst richtig wahrgenommen als immer wieder anrufe von seinen geschwisern kamen, warum er so schlecht und gelb aussieht. Keiner hat sich die mühe gemacht in in ein kkh zu bringen. Bis mein mann dann hingefahren ist und ihn ins krankenhaus geschafft hat. Gott sei dank, den einen oder 2 Tage länger und das wäre es gewesen. Ich habe es nie so mitbekommen vor allem weil ich in dieser zeit Mama geworden bin. Damals war mein kleiner mann ers 3 monate alt. Ich wurde gefragt ob ich seine Betreuung übernehmen würde, und da ich schuldgefühle hatte und es doch mein Vater ist, habe ich natürlich die Verantwortung übernommen. Im Nachhinein ein großer Fehler.

    Ich kann dir nur Raten diese Verantwortung nicht zu übenehmen, klar es sind deine Eltern, aber auch du hast ein eigenes Leben und das sollte auf gar keinen Fall auf der Strecke bleiben. Durch die Betreuung habe ich mich so verpflichtet gefühlt und dachte ich muss alles erledigen und imer für ihn da sein. Das hat mich fast kaputt gemacht. Nach reichlicher überlegung habe ich die Betreuung dann abgegeben. Seitdem fühle ich mich selber wieder frei und komme bestens mit meinem Dad aus. Er nimmt es mir nicht übel. Denn so ist es für alle am besten. Ich möchte nicht nochmal entscheidungen bzg. anschnallen am krankenbett oder ähnliches treffen wollen.

    Ich wünsche dir jetzt vor allem ganz viel kraft und denke an dich.

  • Liebe Ela,

    es freut mich für Dich, dass Du Dir mit dem Wegzug in einer andere Stadt vor drei Jahren ein noch selbständigeres Leben unabhängiger vom Alltag mit den Eltern aufbauen konntest. Auch wenn Du nach wie vor viel für sie gemacht hast.

    Du hast jetzt geheiratet und einen Mann, der Dir zur Seite steht, das ist schön.

    Wer erwartet von Dir, die Betreuung der Eltern zu übernehmen? Die Gesellschaft? Dein Mann? die 'Familie Deines Mannes?

    Der Alkoholismus Deiner Eltern, ob er sich erst mit Deinem Wegzug rausgebildet hat? was heißt rausgebildet? trinken sie seitdem offener? mehr? sieht man es erst jetzt? oder haben sie vorher tatsächlich weniger getrunken? wegen Dir? um Dich zu schützen? hättest Du deeshalb ewig bei Ihnen leben sollen um zuverhindern, dass sie mehr trinken? also war es unvermeidlich?

    Du bist erwachsen, sie sind erwachsen, jeder macht das beste drauß, jeder kann scheitern, jeder kann sich helfen lassen - wenn er will. Jeder darf aber auch nein sagen.

    Gruß
    Rhein

  • Hallo Ela.

    Wie geht es dir inzwischen?

    Ich habe die Betreuung für meinen Vater übernommen, als die Ärztin mir mitteilte, dass es ohne Betreuer nicht mehr gehen würde. Hätte nie zulassen können, dass ein fremder Mensch über meinen Vater bestimmt (habe bei meinem Grossvater gesehen, was das bedeuten kann).
    Leider kam ich nicht zum Zuge irgendwelche Handlungen auszuführen, weil mein Vater verstorben ist.

    Aber wenn ich weiter oben lese, was Rhein geschrieben hat (Fixierung am Krankenbett etc), bin ich froh und dankbar, dass das sowohl mir als auch ihm erspart geblieben ist. Von daher kann ich dir nur abraten die Betreuung zu übernehmen.

    Liebe Grüsse
    Linda

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