Es geht wieder los ...

  • Gestern hat mir mein Vater gesagt, dass er mit seiner neuen Lebensgefährtin Sylvester zum Jahreswechsel ein Glas Sekt getrunken hätte. Das erste Glas Alkohol seit ca. 10 Jahren und er hätte das alles voll im Griff ...wäre willensstark und ein Glas könne er sich gönnen zum Anstoßen....ich konnte dazu nix mehr sagen ....mal schauen, wie es weitergeht.

  • Hallo Just,

    was kann man da sagen.. :?

    Echt traurig das Ganze.

    Hoffentlich bekommt er nochmal die Kurve.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich kann das nicht verstehen ....als er ins KH kam hatter er damals Leberwerte von über 1500 und 10 Liter Bauchwasser und jetzt einfach mal ein Glas Sekt zu Sylvester ...mit Willen geht es ja ...

  • Oje Just....

    ich will keine Schwarzmalerin sein... aber ich befürchte zu wissen, wie das wohl ausgeht....

    Viel wichtiger scheint mir aber die Frage: Was tust Du nun für Dich????

    LG!
    Girasole

  • Zitat von girasole

    Oje Just....

    ich will keine Schwarzmalerin sein... aber ich befürchte zu wissen, wie das wohl ausgeht....

    Viel wichtiger scheint mir aber die Frage: Was tust Du nun für Dich????

    LG!
    Girasole

    Ich? Ich kann das von der Logik und vom Verstand her nicht verstehen aber gefühlsmäßig lässt es mich kalt. Er ist eine schwierige Person, entweder oder und ich schaue mir das an, denke meinen Teil und gehe ....Ich möchte nur nicht, dass er wieder so "austickt", Nachts Terror macht etc. Weiter tut es mir für meinen Sohn leid ...er kennt den Opa nur trocken und wenn dann auf einmal ein anderes Bild sich auftut ....das möchte ich ihm ersparen.

  • Zitat von Just

    Ich?

    Ja klar, DU!
    Scheinst irgendwie überrascht?
    Aber hier im Co-Bereich geht es ja um Dich und nur zweitrangig um den Süchtigen...
    Was wirst Du für DIch tun?
    Du verstehst es nicht- scheint mir logisch (eine KRankheit zu verstehen ist so eine Sache)....
    Aber- wie wappnest Du Dich. Und ev Deinen Sohn. Wie ist dein Plan für den Fall der Fälle. Hast Du Strategien, falls er nachts wieder anfängt zb. Oder Dich weiterhin mit seinem Trinkverhalten konfrontiert?
    HAst Du Unterstützung, ev. prof. Beratung, um das mal "durch zu überlegen"?
    Oder lässt Du alles einfach auf euch zurollen?
    Das wird euch überrollen und platt walzen.

    LG
    Girasole

  • Dieses "Ich" war anders gemeint...nicht überraschend. Es sollte aussagen, dass ich damit absolut nix am Hut habe ...das ist seine Baustelle und er weiß, dass der Kontakt sofort abgebrochen wird, wenn das wieder losgeht und dann ist der Kontakt für immer weg ...ich habe das schon mal ein paar Jahre so gehandhabt ...als er dann trocken, ansprechbar und vom Kopf her so 70% klar war, habe ich den Kontakt langsam wieder aufgenommen aber das war seine Chance ...nochmal mache ich das nicht mehr.

  • Zitat von Just

    Dieses "Ich" war anders gemeint...nicht überraschend

    Ah, ok.
    Aber - den KOntakt zum Vater abbrechen tut doch sehr weh.
    Ich weiß es aus eigener Erfahrung :(
    Ich kann Dir nur raten, damit besser umzugehen als ich.
    Ich habe meine Trauer hinter Wut versteckt, nach dem Motto: Der Arsch ist mir doch egal!
    Aber- die Trauer bleibt und arbeitet im Unterbewussten weiter, sie will raus.
    Sie ist da und behindert und stört und schädigt mit Masken der Depression/ Rückenschmerzen/ der Ungeduld gegenüber anderen usw....

    LG
    Girasole

  • Weh?
    Ich habe ein abgeklärtes Verhältnis zu meinem Vater ...abgenabelt könnte man sagen.
    Emotional empfinde ich wenig für ihn. Er bietet mit ab und an eine Abwechslung in meinem Leben ...es interessiert mich, was er macht. Er ist der Opa meines Sohnes aber Gefühle ....dafür ist vielleicht zuviel kaputt gegangen.
    Ich stelle mir manchmal die Frage, warum ich überhaupt noch Kontakt halte, welche Beweggründe ich habe. So richtig weiß ich das nicht. Ich arbeite zZ mein Studium auf ...habe vor langer Zeit damit angefangen, dann kam der Alk, die Trennung und andere Sachen in mein Leben. Jetzt versuche ich das Studium zu beenden ...er weiß das aber anstatt er mal sagt: hey, das kriegst Du hin, ich freue mich für Dich etc kommt immer: warum machst Du das überhaupt, das ist doch Quatsch etc ...ich hätte mir den warmen, fürsorglichen Vater gewünscht, der, der mich mal in den Arm nimmt, mit mir tiefe Gespräche führt etc....bekommen habe ich den Egomanen, den "Ich" Mensch und alle Anderen sind unwichtig ...

  • Mein Erzeuger ist auch von genau der Sorte.
    Und ich habe keine Bindung/Beziehung zu ihm.
    Und das tut weh. Also mir zumindest.
    Und als Pädagogin wage ich sogar die These "Es tut immer weh, wenn ein Elternteil sich nicht für einen interessiert."!!!
    Lange hab ich gedacht wie Du "Pah, der interessiert mich auch nicht! Hat mir ja nie was gegeben!".
    Das stimmte aber nicht. Es hat mich geprägt für mein Leben, zb dass ich mich im tiefsten Herzen immer als wertlos fühle. Und noch vieles andere.
    Nach vielen vielen Jahren der Abnabelung- wie ich dachte!- sind dann die Tränen geflossen und die Trauer war da, weil ich sie zugelassen habe.
    Dann habe ich einen Abschiedsbrief geschrieben, den ich nicht abgeschickt habe.
    Ich konnte nun verziehen, heißt, ich hasse nicht mehr, fühle keinen Zorn.
    Verzeihen heißt aber nicht, dass ich vergebe und vergesse.
    Aber mir geht es sehr viel besser seither.

    Aber du scheinst für dieses Thema (noch?) nicht bereit zu sein.
    Kannst es ja im Hinterkopf behalten.

  • Ich fühle auch keinen Zorn, Wut ...ich fühle Gleichgültigkeit. Es ist sein Leben, nicht mein Leben.
    Weißt Du, er hat durch seiner Sauferei soviel Unglück über die ganze Familie gebracht, über mich ...und dann gönnt er sich zu Sylvester mal wieder in Glas Sekt ...er hätte das ja unter Kontrolle ...wer soviel Unglück, Leid etc mit seinem Alkoholismus verbreitet hat, der "spielt" nicht einfach so mit einer Rückfälligkeit.
    Wa sagt mir das: er hat seine Krankheit und sein Leben überhaupt nicht reflektiert, sieht immer noch nicht, was die Krankheit mit ihm und seinem sozialen Umfeld angerichtet hat ...wie geschrieben: es interessiert mich schon, was er macht aber es erreicht mich gefühlsmäßig nicht mehr. Soll er weiter in einer Lebenslüge leben ...

  • Gestern ist das passiert, womit ich nie gerechnet hätte ....ihm ging es psychsich so schlecht, dass er mich angerufen hat und in die Psychiatrie wollte ...gesagt, getan - nun ist er stationär dort. Mal schauen, was nun passiert.

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