• Liebe Jenny,
    nanu, dir hat ja noch gar keiner geantwortet? Schön, dann bin ich halt mal die Erste.

    Ich finde es toll und stark von dir, dass du es geschafft hast, dich auf eigene Füße zu stellen! Ein wichtiger und richtiger Schritt! Sicher kann man das "sich sorgen" nicht einfach abstellen, aber irgendwann wird es auch bei dir im Herzen ankommen, dass es als Kind nicht allein deine Aufgabe sein kann, sich nur um deine Mutter zu kümmern. Die sich in erster Linie für ihre Sucht interessiert.

    In einem anderen Aufsatz zu diesem Thema habe ich auch einmal etwas sehr interessantes gelesen. Ich versuche es mal in eigenen Worten wiederzugeben: Als du mit deiner Ma zusammengelebt hast, da hast du sie auch nicht vom Trinken wegbringen können. Also ist nichts besser geworden und es hat sich nichts verändert. Was also soll groß schlechter werden, jetzt wo du nicht mehr bei ihr wohnst? Es ist vielmehr die Chance, dass sie jetzt vielleicht doch sehen muss, dass sie Verantwortung für sich allein übernehmen muss.

    Ich finde deine Regelung übrigens sehr gut, dass sie nüchtern sein muss, wenn du sie besuchst bzw. umgekehrt. Was hast du davon mit einer Betrunkenen herumzuhantieren, die anschließend vermutlich eh' nichts mehr weiß? Das ist reine Zeitverschwendung und absolut konsequent, wenn du sie dann nicht sehen, hören, sprechen willst.

    So oder so - ich finde, du hast einen großen Schritt gemacht und ich wünsche dir, dass du für dich Ruhe findest.
    Alle lieben Grüße
    HM

  • Hallo Jenny,

    ich möchte mioch auch mal hierzu äußern, binzwar selber in einer schlechten Situation, aber ich habe mir auch so einiges anlesen müssen.

    Ja, Du hast es richtig gemacht. Du musst in erster Linie an Dich denken, denn es ist auch DEIN Leben was lebenswert sein soll. Die Regelung "nur nüchtern" ist eine sehr gute, da Du dann nicht noch mehr schlechte Gedankebn bekommst, wenn Ihr Euch seht bzw. wieder verabschiedet.

    Ich versuche gerade für meinen Sohn da zu sein, ihm das Gefühl zu geben, er ist nicht verantwortlich für seine kranke Mutter. Die Stptzen um ihn herum ist das, was jetzt halt geben muss.

    Ich hoffe Du hast einige Verwandte und Freunde die Dir halt geben. Sei stark und lebe...

    LG
    Beno

  • Liebe Jenny, Du kannst Dich glücklich schätzen, dass Du es bis zu diesem Punkt geschafft hast. Auch ich bin ausgezogen mit meinen Kindern, ohne zu wissen wie mein Exmann damit zurecht kommen würde. Es ist schwer einen menschen, den man liebt sich so selbst mit seiner Krankheit zu überlassen.
    Aber Du mußt auch bedenken, dass es die Pflicht Deiner Mutter gewesen wäre DICH ZU BESCHÜTZEN. Nicht umgekehrt. Nicht Dir darfst Du Vorwürfe machen, sondern wenn überhaupt dann ihr.
    Kindern von Alkoholikern wird oft eine große Verantwortung aufgebrummt, bzw sie wachsen da automatisch rein. Unfreiwillig. Sie werden regelrecht 'um ihre Kindheit betrogen', wie auch ein Buchtitel es benennt.
    Sicher, man kann den Kopf nicht vollkommen ausschalten und nicht mher an diese Krankheit denken, gegen die sie selbst nichts unternimmt.
    Aber sieh es mal so. Es gibt auch viele Übergewichte, denen der Arzt dringendst geraten hat abzunehmen, weil er schon ernsthaft Schäden sieht. Aber wie wenige halten sich daran Wie wenige würden den Rat von Partnern befolgen, wenn sie es ständig gesagt bekommen, dass sie weniger essen sollten.
    Bei dem Alkoholiker ist es nicht nur das. Er hört nicht auf jemanden. Aber noch dazu kommt, dass er durch die Krankheit nicht mehr er/ sei selbst ist. Du kannst quasi mit Deiner Mutter nichts mehr anfangen, wenn sie betrunken ist.
    Das ist ja schon immer für eine gewisse Zeit ein Zustand, als gäbe es sie nicht mehr. Und dem Angehörigen wird dieser Zustand des ewigen Hin und Her zugemutet. Noch dazu wird es ja immer unberechenbarer. Das kann man emotional nciht verkraften. So kannst Du keinen inneren Frieden in Dir selbst haben und Du gehst kaputt. Der Alkooliker selber leidet nicht so, denn er ist berauscht und wacht dann irgendwann wieder aus dem Rausch auf. Aber dieses harte Wechselbad der Gefühle haben die Angehörigen. Angst, Trauer, Wut, Sorgen, Aggressivität, Betrügerei, Ekel, Lügerei....all das habe ich jahrelang ausgehalten.
    Mein Partner at das alles garnicht mitbekommen und sogar runter gespielt. Aber die Kinder, die Kinder haben alles hilflos mit angesehen. Als mir das klar wurde habe ich mich getrennt. Sie haben ein Recht auf ein normales glückliches Leben, egal was die Eltern aus ihrem machen. Und damit meine ich auch mein coabhängiges Leben. trotz allem, was ich da durchgemacht habe mußte ich mir diesen Ruck geben und meine Kinder aus der Verantwortung ziehen. Und das hast Du selber gemacht und das ist vollkommen richtig. Ich freue mich für Dich, dass Du das geschafft hast. jede Mutter würde das auch so sehen, auch Deine, wenn sie mal irgendwann trocken wäre. In trockenem Zustand würde sie es nie wollen, dass Du leidest.

  • Hey Jenny,

    du kannst echt stolz auf dich sein. Du hast so einen wichtigen Schritt getan und kannst jetzt endlich auf dich achten und DEIN Leben leben!
    Es ist scheiße wenn man sich von einer Person, die man liebt abwenden muss aber in dem Fall ist es genau das richtige. Denk an dich und mach Dinge, die dich glücklich machen und dir gut tun!

    Und das mit Angst, dass sie irgendwann sterben wird und man sich dann Vorwürfe etc machen wird kenne ich.. Ich habe mich von meinem Vater komplett abgewendet und weiß, dass ich trotzdem traurig sein werde wenn er stirbt. Aber es ist doch nicht unsere Schuld?! Wir sind nicht diejenigen, die Beziehungen kaputt machen, deswegen denke ich mir, wenn der Tod kommt dann kommt er halt. Du kannst nichts dafür, dass es so ist wie es momentan ist.

    Alles gute weiterhin und viel Kraft!

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