• Hallo Adelheid,

    herzlich willkommen im Forum.

    Ich kenne das. Wenn ich größerem äußerem Stress ausgesetzt bin, dann ist mir der Alkohol auch irgendwie näher. Oder der Wunsch nach Ruhe und schnellem Abschalten, das drückt es besser aus. Ich versuche dann, besonders gut auf mich achten und mir Inseln zu schaffen. Mal eine Runde spazieren gehen, obwohl das zeitlich nicht auch noch rein passt. Oder in die Sauna zum Akku auftanken.

    Du schreibst:

    Zitat

    Ich war in den letzten Jahren sehr stabil und blieb Gott sei Dank von Rückfällen weitgehendst verschont.

    Was heißt weitgehendst?

    LG Maria

  • Hallo Adelheid,

    Du weißt ja sicher, das unsere Krankheit nicht heilbar ist.
    Und in gewissen Situationen können Gedanken an Alk eben wieder sehr nah sein. Wir sind doch alle nur Menschen und sowas kann passieren.
    Denn der Alk war doch oftmals jahre/jahrzehntelang unser Lösungssmittel.
    Ist doch klar, das unser Gehirn sich daran zurück erinnert.
    Und uns evtl. sogar einredet, das 1 Glas doch gar nicht so schlimm ist und blablabla...

    Was kann man da machen?
    Genau hinschauen, woher der Saufdruck/die Gedanken an Alk herkommen.
    Und sehen, was man machen kann, damit das aufhört.
    Und Risikominimierung betreiben, das hilft auch sehr viel dabei, in gewisse Situationen erst gar nicht zu kommen.
    Stress war bei mir ein Haupt"Grund" zum saufen.
    Anfangs... später fand ich natürlich noch endlos weitere... :roll:

    Was also könntest Du gegen den Stress machen?
    Hast Du genug Zeit für Dich und Deine Bedürfnisse?
    Wenn nicht, ist das evtl. ein wichtiger Punkt?

    Was meinst Du damit, Du betreibst alles extrem?

    Dann schreibst Du davon, das in Deinem Freundeskreis getrunken wird.
    Warum ist das so?
    Warum trinken Deine "Freunde" in Deiner Gegenwart?
    Sorry Adelheid, aber sowas sind keine Freunde!
    Sie können Dich damit in große Gefahr bringen.
    Du merkst doch schon, das es Dir nicht gut tut!
    Dann wird es aber allerhöchste Eisenbahn, nun zu handeln.
    Zu einem trockenen Leben gehört für mich ganz zweifelsohne auch ein
    trockenes Umfeld.
    Und trinkende Freunde gehören da nicht rein, so einfach ist das.

    LG Sunshine

  • Guten Morgen, Adelheid

    Du schreibst:

    Zitat

    Im Bekanntenkreis hab ich mich nicht geoutet. Freunde ist der falsche Ausdruck- ich nenn es jetzt Bekanntenkreis. Ich bin allerdings der Meinung dass es nicht möglich ist dem Alkohol aus dem Weg zu gehen es liegt an mir ich muss lernen damit umzugehen. Die Realität so annehmen wie sie ist! Ich werde auch nicht verlangen dass in meiner Gegenwart nicht getrunken werden darf! Das kann doch jeder selbst entscheiden.

    Darf ich fragen, warum die Leute nichts über Deine Alkoholkrankheit wissen sollen? Schämst Du Dich dafür, alkoholkrank zu sein?

    Ich zitiere hier noch einmal sinngemäß, weil ich mich ungern mit fremden Federn schmücke: "Mann kann nicht dem Alkohol komplett aus dem Wege gehen, aber man muss ihm auch nicht entgegen gehen!"
    Für mich sagt das im Grunde alles aus...

    Was bringt Dich denn auf die Idee, das DU lernen mußt, mit Alkohol (also einer DROGE!!) in Deiner Umgebung (Bekanntenkreis) umzugehen ??
    Hääää ?? :shock:
    Du bist ALKOHOLIKERIN, Du wirst NIE damit umgehen können.
    Und genau deshalb mußt Du darauf achten, das Dir das Zeug möglichst vom Leib bleibt, sonst aber auch nix.

    Ich kann Dir nur DRINGEND raten, Deinen Bekanntenkreis zu wechseln, denn trinkende Menschen in Deinem näheren Umfeld sind einfach GIFT für Dich, das ist ein gefährliches Spiel, zudem völlig unnötig !

    Weißt Du, was für mich gute Bekannte/ Freunde sind ?
    Menschen, die in meiner Gegenwart keinen Alkohol konsumieren (müssen), weil sie MICH schätzen und gern haben und mich aufgrund dessen niemals in Gefahr bringen würden.
    Die wissen natürlich von meiner Krankheit, weil ich offen damit umgehe und auch mit ihnen bei Bedarf darüber rede.
    SO EINFACH kann das sein.
    Wer sich nicht dran halten kann, der ist nicht mein Freund ! Punkt.
    Ansonsten ist es mir komplett schnurz, ob jemand Alkohol konsumiert.
    Sicher kann jeder das tun, was ihm beliebt.
    Aber er kann so NICHT mein Freund sein.
    Dann muß er eben auf meine Gegenwart verzichten.
    Es gibt genug andere Menschen, die kein Problem damit haben, in meiner Gegenwart keinen Alk zu konsumieren.
    Bzw. die überhaupt kein Interesse am Alk-Trinken haben, auch das gibt es ! :wink:

    Denn es ist nicht so, das "alle" Menschen Alk saufen, das stimmt einfach nicht.
    Das ist nur n billiges Argument, weil man zu bequem ist, sich nen neuen Bekannten/Freundeskreis aufzubauen.
    "Nö, ich will lieber nur nich mehr saufen, der Rest soll aber so bleiben wie es ist. "
    Nur funzt es so nicht, das is das einzige Problem daran :P

    Ich lebe auch in der Realität !
    Nur sehe ich darin, das es eben auch Menschn gibt, die nicht trinken.
    Auch DAS gehört zur Realität !

    Adelheid, wenn Dir daran gelegen ist, auch weiterhin abstinent zu bleiben, dann solltest Du einige Dinge mal grundlegend überdenken.
    Und nicht alles, was angeblich so "normal" ist, einfach so hinnehmen.
    Denn es ist NICHT NORMAL, Drogen zu konsumieren.
    Und Alkohol IST eine Droge.
    Nur weil sie legal ist, ist sie nicht harmloser als andere Drogen.

    LG Sunshine

  • glück auf adelheit

    Zitat von Adelheid

    extrem hinenzusteigern ... Kopfkino

    in so nem fall hilft mir aufschreiben (ich schreib dann in ne excel-tabelle - wegen der sortiermöglichkeit) was is der kern des problems? was kann ich unmittelbar tun? wo kann ich welche hilfe bekommen? und und und

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Adelheid,

    ich binde auch nicht jedem mit dem ich zutun habe auf die Nase, dass ich trockene Alkoholikerin bin. Aber jeder, der näher mit mir zutun hat, weiß es - unter anderem zu meinem Schutz. Anfangs war Verwunderung da, weil ich recht taff wirke und ja oft der Irrglauben herrscht, dass bei einem Alkoholkranken die Alkzufuhr über den Willen zu steuern ist. Ich habe dann etwas erklärt und ich bin bei den Menschen, die ich gerne um mich habe, auf Interesse gestossen. Na klar gibt es auch Menschen, die ihre eigenen vorgefertigten Meinungen haben, doch mit diesen Menschen hab' ich nichts am Hut. Ich sehe es so...ich muss mir keinen Schuh anziehen bzw. Stempel aufdrücken lassen, der mir nicht passt.

    Zitat

    Genauso sind unsere Nachbarn auch unsere Freunde. Nur weil hier getrunken wird, brech i nicht den Kontakt ab.
    Das ist auch nicht mein Hauptthema.

    Vielleicht ist ja doch dein Thema, denn du schreibst auch...

    Zitat

    Ich muss "nur" lernen mein Leben richtg anzugehen.

    Ich fand es sehr erleichternd mich nicht mehr verstecken und ggf. nach Ausreden suchen zu müssen, sondern mein Leben nach dem auszurichten, was ist. Wenn ich mich nicht zeigen könnte wie ich bin, wäre es für mich ein Widerspruch und wäre gegen meine Natur und erzeugt Druck auf mich.

    Zitat

    Bei mir wars nicht so dass ich gesoffen hab und dann kamen die Probleme. Nein ich hatten Probleme und fing dann zu trinken an. Jeder weiß dass hernach die Probleme immer größer und mehr werden. Alkohol war anfänglich die Lösung meines Lebensproblems!

    Das habe ich auch lange geglaubt. Mir ist mal gesagt worden, dass nicht jeder der Probleme hat, anfängt zu trinken. Aber jeder, der trinkt unweigerlich Probleme mehr und mehr anhäuft. Das hat mir die Augen geöffnet, dass es nicht das Leben ist was mir Probleme bereitet, sondern mein es mein Lebensgerüst ist, was wackelt.

    Hast du irgendwas geändert seitdem du nicht mehr trinkst? Siehst du dich selbst als Alkoholikerin oder glaubst du, du musst nur stark genug sein, nicht zu trinken?

    LG Maria

  • Hallo Adelheid,

    Zitat

    Als ich aufgehört hab zu trinken musste ich mich selbst erst mal kennenlernen

    Das kommt mir bekannt vor, ging mir genauso ;-).

    Ich fand das mühsam, aber gleichzeitig auch ziemlich spannend. Eine Reise, die letzten Endes zu mir führte. Auch das andere was du schreibst, erkenne ich mich durchaus drin wieder. Aber du musst ja auch gelernt haben, mit bestimmten Situationen zurecht zu kommen. Oder?

    Was hast du gemacht, um mit den kleinen und größeren Frustsituationen doch umgehen zu können?

    Was heißt denn lösbar für dich? Muss es nach deiner Nase gehen? Oder muss es besonders harmonisch für alle Seiten sein? Und dann ist es die perfekte Lösung?

    LG Maria

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