• Hallo Slowly,

    schön zu lesen, daß du dein Tief offensichtlich überwunden hast :wink: .

    Das mit dem "richtig Ausdrücken können" ging mir ja auch oft so. Vor allem bei meiner letzten Beziehung. Ich bin eigentlich immer jedem Streit bzw. Konflikt aus dem Weg gegangen und habe den ganzen Ärger in mich hineingefressen oder zum Schluß eben weggetrunken. Erst jetzt erkenne ich schön langsam, daß das ein ganz großer Fehler war. Probleme gehören in einer Beziehung oder Freundschaft eben ausdiskutiert, auch wenn es manchmal wehtut. Von daher ist es mir auch so wichtig, daß ich bei meinem nächsten Besuch bei meinen Eltern auf eine alkoholfreie Umgebung bestehe, nicht nur wegen der Rückfallgefahr. Ich sehe das als ganz wichtigen Prozess für meine "Streitbarkeit" an.

    Was das Wandern betrifft: Es ist doch toll, wenn du dein Trainingssoll übererfüllt hast. Wichtig dabei ist doch nur, daß es Spaß macht. Gut, wie wild durch die Gegend rasen ist natürlich auch nicht das Wahre. War bei mir die ersten zwei, drei Wochen nach dem Alkstop so. Wahrscheinlich um mich abzulenken. Mittlerweile werde ich aber auch schon "gemütlicher". Das jeden Menschen irgendetwas antreibt ist irgendwo doch natürlich, oder? Es macht einfach Spaß zu sehen, wie sich die eigene Kondition Stück für Stück verbessert. Solange man es nicht übertreibt finde ich das ganz ok.

    Zitat

    Gestern Abend als ich mit meinem Kater durch unser Grundstück spazierte ( ohne Leine natürlich ),
    da war ich sowas von langsam und entspannt, auch gedanklich, das war mir neu.........

    Dein Kater geht mit dir spazieren? Gut erzogen, würd ich sagen :D . Da sieht man einmal, wie positiv Haustiere auf uns Menschen wirken. Hätte auch gern ein Katze, wird von meinem Vermieter aber nicht geduldet.

    Zitat

    Wow, dachte ich, das ist ein toller Zustand.
    Gedankenfrei.

    Eine schöne Vorstellung. Da bin ich leider noch lange nicht so weit. Habe vorgestern einmal versucht ohne Fernseher oder Computer einzuschlafen. Leider unmöglich. Bei Stille in der Nacht drehe ich durch.

    Aufs Angeln freue ich mich schon tierisch. Keine Ahnung ob sich Angeln und Lesen kombinieren lassen. Ich lasse mich da (hoffentlich positiv) überraschen.

    Zitat

    Ich befürchte nur, dazu bedarf es einer erneuten Krise.
    Oder:
    ( Ich denke ich sollte meine elektronischen, von mir hauptsächlich zur Kommunikation genutzten Medien abstellen Traurig )

    Nun ja, man kann doch beides zu gleichen Teilen machen. Im Internet lesen und Bücher. Ohne Internet möchte ich auch nicht sein. Ich schaue eigentlich recht selten fern, mag es nicht irgendetwas vorgesetzt zu bekommen. Im Internet kann man sich gezielt informieren - bin da ein bischen ein "Infojunkie" . Ein gutes Buch zu lesen ist für mich aber eine ganz andere Art der Entspannung. Man konzentriert sich ganz anders auf den Inhalt. Beim Lesen im Net beginne ich oft zu lesen, entdecke nen Link, dann geht's eben da weiter usw. Eigentlich keine richtige Entspannung, wenn ich drüber nachdenke. Ein gutes Buch auf der Couch zu lesen beruhigt mich derzeit ungemein. Hätte ich bis vor kurzen selber nicht geglaubt. :D

    So, nun geht's ins Bett. Möchte morgen führ um Halb 6 in die Berge fahren. Es steht eine große Bergwanderung mit 1300 Höhenmeter an. Wird dieses mal etwas herausfordender als beim letzten Mal. Der Rucksack ist gepackt und die Bergschuhe stehen bereit. Außerdem habe ich heute ein neues Rezept probiert: Apfel-Schmand-Kuchen. Riechen tut er schon mal super. Werde mich mit diesem morgen nach der Tour belohnen. Hoffentlich hält das Wetter noch - gegen Abend meldet der Wetterbericht bei uns Regen.

    Zitat

    Ich freue mich immer von dir ( euch ) lesen zu können, ich hoffe auch noch in 3-6-9-12-....... Monaten !

    Danke dir, das Kompliment gebe ich gerne zurück. Und ich werde auch noch 3-6-9-12-...... Monaten schreiben. Versprochen :D !

    Liebe Grüße und eine GuN8,

    Alex

  • Hallo Alex,

    dann wünsche ich dir eine supertolle Wanderung. :)


    Wandern scheint ja immer beliebter zu werden oder es liegt daran, dass ich einfach in ein Alter komme, in dem eben die Natur und der Aufenthalt an der frischen Luft einen höheren Stellenwert bekommen.

    Auf jeden Fall bin ich sehr froh meine Freundin als Wanderpartnerin gefunden zu haben.

    Erst hatte ich mich im Netz nach Wanderfreunden umgesehen, auch Leute gefunden aber als sich heraus kristallisierte, dass sie die perfekte ( da zähe und unkomplizierte ) Partnerin ist, habe ich mich dann für sie entschieden.

    Immer alleine zu wandern wäre nichts für mich. ;)

    Was unsere Katzen betrifft, mit Erziehung ist da natürlich nix :)......aber der kleine Kater ist einfach anhänglich und liebt es mit mir spazieren zu gehen, inkl. Stöckchen fangen usw.........er war einst bei Drogenabhängigen untergebracht und hat einen leichten Knax deswegen....aber uns vertraut er nun.

    Ja, sogar die Tiere leiden .

    Das mit dem inneren Antreiber zum zügigen Wandern siehst du glaube ich im richtigen, da pragmatischen, Licht.

    Ich will bald 10 Tage durch´s Gebirge stürmen, also sollte ich trainieren.
    :)


    Vielleicht kannst du es heute noch einmal ohne Geräuschkulisse versuchen...das Einschlafen.

    Nach so einem Gewaltmarsch könnte es vielleicht klappen.

    Dein Unterbewusstsein würde es dir bestimmt danken.
    Soviel Kram, den es dann nicht aufnehmen und verarbeiten muss.

    Was das Gespräch betrifft von dem ich schrieb, "eigentlich" sollte es gestern statt finden, tatsächlich wurde ein gemütlicher Grillabend daraus.

    Was sich nun anfühlt, als wäre ich wieder einen Schritt zurück getreten.

    Tatsächlich wurde mir aber noch einmal mehr bewusst, dass nur ich selbst für mein Handeln oder Nichthandeln verantwortlich bin und ich keinem anderen die Verantwortung für mein Wohlergehen überlassen kann.

    Es läuft immer wieder auf dasselbe hinaus.

    Ich kann meinen Gefühlen trauen.
    Ich kann mich entscheiden.
    Ich kann danach handeln.
    Ich kann d´ran bleiben.

    Lass dir deine Kalorienbombe schmecken !

    LG

    Slowly

  • Hey Slowly,

    die Wanderung gestern tat mir wirklich gut, wenngleich sie auch für mich etwas anstrengender war als das üblichen Joggen oder Wandern im ebenen Gelände. Habe mich mal so richtig ausgepowert aber auch die Ruhe der Berge mit allen Sinnen genossen. So alleine wie du meintest ist man übrigens beim Bergwandern gar nicht. Habe einige interessante Menschen während der Wanderung und am Gipfel getroffen und recht nette Unterhaltungen geführt :wink: . Trainieren fürs Bergwandern ist übrigens nicht verkehrt. Sogar ich habe heute in der Arbeit gemerkt, daß mir noch einen leichten aber angenehmen Muskelkater in den Beinen hatte. Die Wendelsteintour von der Talstation aus ist aber auch eher eine schwierige Route. War aber ganz nach meinem Geschmack.

    Bei einem Erlebnis mußte ich übrigens an dich und deinen Kater denken. Kurz vorm Gipfel machte ich eine kurze Rast und aß nen Apfel. Ich saß auf einem Felsen und beobachtete eine Alpendohle (ein recht schöner schwarzer Rabenvogel mit roten Füßen und gelbem Schnabel). Diese Vögel sind recht zutraulich und intelligent. Außerdem ernähren sie sich oft von menschlichen Abfällen. So legte ich meinen Apfelbutzen auf den Boden und wartete. Tatsächlich kam der Vogel angeflogen und machte sich sofort an den Butzen. Etwa 1/2 Meter von mir entfernt. Das ganze ging so ca. 10 Minuten lang. Hört sich jetzt vielleicht komisch an, war für mich aber ein total schönes und entspannendes Ereignis - wie bei der letztens.

    Was das Wandern selbst betrifft so glaube ich nicht einmal, daß das alleine eine Frage des Alters ist. Mir begegneten auch eine Menge junger Leute. Das schöne an einer Bergwanderung ist meiner Meinung nach die Stille. Ab einer gewissen Höhe hört man keine Zivilisationsgeräusche wie Autos mehr usw. Natur pur einfach. Gerade in unserer hektischen Zeit heute ist so ein Gefühl einfach unbezahlbar! So etwas macht auch "angenehm süchtig" :wink: . Wird also nicht mein letzter Berg gewesen sein.

    Apropos (unangenehme Nacht)-Stille: Gut, daß ich hier gestern Abend noch reingeschaut habe. Ich habe deinen Rat beherzigt und das Einschlafen mal ohne Hilfsmittel probiert. Dauerte zwar schon ziemlich lange, die Gedanken begannen wieder zu kreisen aber irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen. Bin heute morgen das erste Mal seit langem vom Wecker geweckt worden. Habe letzte Nacht noch heftiger geträumt als normalerweise. Wahrscheinlich weil es keine Nebengeräusche gab. Werde es übrigens heute Nacht wieder versuchen. Dieses mal dürfte mir der Regen helfen. Momentan schüttet es bei uns wie aus Kübeln. Die Regentropfen prasseln derzeit nur so an mein Dachfenster. Also auch eine willkommene Ablenkung.

    Dennoch möchte ich irgendwann einmal meine innere Rast- und Ruhelosigkeit überwinden. Oder so wie du es neulich ausgedrückt hast - "einfach nur sein". Bis ich soweit bin wird es aber noch unbestimmte Zeit dauern. Letzte Woche habe ich ja von der Gesellenprüfung meiner zufriedenen Abstinenz geschrieben (Maßhalten, Nichtrauchen und Freundeskreis). Habe mir anschließend überlegt was denn dann die Meisterprüfung meiner zufriedenen Abstinenz beinhalten könnte. Das Gefühl zufrieden "einfach nur zu sein" habe ich nun als ersten Baustein in diese Agenda aufgenommen :D .

    Was das Maßhalten betrifft, so habe ich gestern auch einen Schritt rückwärts gemach :wink: . Habe gestern noch vier Stücke meines Apfel-Schmand-Kuchens verdrückt :wink: . War wirklich recht lecker. Meinem Nachbarn habe ich die Hälfte des Kuchens gegeben, selbst ich kann unmöglich alleine so eine Kalorienbombe allein verdrücken. Ist übrigens recht gut angekommen. Nächstes Mal gibt's wieder Nußkuchen - der ist länger haltbar. Bei der Gelegenheit fällt mir gerade ein, daß ich neulich beim Nachdenken übers Kuchenbacken einen gedanklichen Rückfall hatte: Habe ein gutes Rezept für einen Rotweinkuchen entdeckt - Mist da ist Alkohol drin :evil: .

    Ansonsten bin ich aber recht erfreut, daß ich bereits seit vier Wochen überhaupt keinen Saufdruck mehr habe. Allerdings empfinde ich das auch etwas gefährlich. Manchmal kommt es mir so vor, als ob das mit der Abstinenz zu einfach ist. Ich bin da jedoch besonders auf der Hut - zumal es bei mir das erste Mal ist, daß ich meine Alkoholkrankheit offensiv angehe. Aus den Meetings bei meiner SHG sowie den Erfahrungen hier aus dem Forum weiß ich wie schnell so ein Rückfall passieren kann. Das hilft mir sehr weiterhin wachsam zu bleiben.

    Danke dir noch vielmals für den guten Ratschlag mit dem Einschlafen gestern. Habe mich darüber sehr gefreut. Werde jetzt noch etwas Lesen und dann wieder versuchen bei Ruhe zu schlafen. Allerdings hat es gerade zu regnen aufgehört.

    Ganz liebe Grüße und eine gute Nacht,

    Alex

  • So gut war sie dann doch nicht :).......zumindest bekomme ich kein Auge zu.

    Somit kann ich noch ein wenig schreiben.

    Das Erlebnis mit der Bergdohle ist richtig schön und ich kann es sehr gut nachempfinden.
    Tiere zu beobachten gehört mit zu einem der Dinge, die mich für kurze Zeit alles andere vergessen lassen.

    Inzwischen kann ich die Sprache meiner Hühner teilweise ganz gut nachahmen, so gut, dass sogar der Hahn darauf hereinfällt und aus dem Gebüsch eilt, weil ich einen "Notruf" aussende ;) .

    Diese enge Verbindung zu Tieren besteht und wächst aber auch erst seit ich trocken bin.

    Bergdohlen konnte ich im vorletzten Urlaub (Dachsteingebirge) kennen lernen.
    Damals war ich allerdings mit der Seilbahn unterwegs und hatte mir oben "nur" den Eispalast und die Umgebung angeschaut.

    Als ich ( ganz alleine.....wie schön ) auf diesem skywalk dort stand, kam eine ganze Schar dieser possierlichen Vögel angeflogen und setzen sich neben mich auf die Brüstung.

    Sie werden wohl viel gefüttert dort und erwarteten Nachschub.
    Ich machte aber nur ein Foto und freute mich über das tolle Bild.....die schwarzen Vögel im Vordergrund mit den gigantischen Schnee bedeckten Berge dahinter.....schön.

    Über Rabenvögel allgemein habe ich gelesen, dass sie sehr schlau sein sollen.
    Einer wurde dabei beobachtet, dass er Nüsse auf einen Zebrastreifen legte und wartete bis sie von einem Auto überfahren wurden.

    Warum es genau immer dieser Zebrastreifen war weiß natürlich niemand aber ich habe eine Vermutung.

    Passend zum ersten Mai flog mir übrigens ein kleiner Maikäfer auf die Hand und ich ließ ihn dann über meine Finger krabbeln.....war ein lustiges Gefühl, der Kleine hatte ganz schön Kraft in seinen Beinchen.

    Das mit dem fehlenden Suchtdruck ist doch eine schöne Sache, ich hatte ihn nie.
    Trotzdem ist natürlich immer damit zu rechnen, daß er doch noch kommt und dann heißt es etwas in der Hand zu haben das dann dagegen hilft.

    Mein erstes Mittel wäre z.B. Nusskuchen ;) und das Schreiben hier.

    Ganz liebe Grüße von Slowly, die übrigens nur mit jeder Menge Bauarbeiterknete in den Ohren schlafen kann.

    Freut mich, dass du eine Nacht ohne Fernseher hattest und Träume sind doch was feines !

    Zweimal im letzten Jahr bin ich sogar schon lauthals lachend aufgewacht, meine Träume als Comedy..... einfach genial :) .

  • Zitat von Alex69


    Ansonsten bin ich aber recht erfreut, daß ich bereits seit vier Wochen überhaupt keinen Saufdruck mehr habe. Allerdings empfinde ich das auch etwas gefährlich. Manchmal kommt es mir so vor, als ob das mit der Abstinenz zu einfach ist. Ich bin da jedoch besonders auf der Hut - zumal es bei mir das erste Mal ist, daß ich meine Alkoholkrankheit offensiv angehe. Aus den Meetings bei meiner SHG sowie den Erfahrungen hier aus dem Forum weiß ich wie schnell so ein Rückfall passieren kann. Das hilft mir sehr weiterhin wachsam zu bleiben.

    Moin Alex,

    es ist nicht ungewöhnlich, daß einem die Abstinenz irgendwie zu einfach vorkommt. Ich habe mich in der Anfangszeit auch immer gewundert, daß es relativ einfach ging und kein Saufdruck aufkam. Da schien mir etwas faul zu sein...ist es aber nicht. Denoch bedeutet es nicht automatisch, daß es immer so einfach bleiben muß. Man kann auch nach nem halben Jahr plötzlich ne Phase haben, in der man plötzlich gefährdet ist. Nicht umsonst kommt es auch nach Jahren immer wieder zu Rückfällen. Die Gründe dafür sind vielfältig, haben aber aus meiner Sicht immer damit zu tun, daß die Wachsamkeit nachgelassen hat.

    Das bedeutet nicht, daß man den ganzen Tag mit Argusaugen durch die Welt marschieren muß...oft recht es schon, kleine Rituale zu pflegen...z.B. hier kurz reinschauen, sich seiner Krankheit wieder bewußt machen. Denn irgendwann kommt es einem normal vor, abstinent zu sein. Das ist einerseits gut, weil sich das Leben dann eben nicht mehr nur darum dreht, wie man die Nachwirkungen der eigenen Alkoholkrankheit in den Griff bekommt, andererseits kann dadurch auch die Wachsamkeit nachlassen.

    Ich denke, sich immer mal wieder bewußt machen, daß man krank ist, vorbelastet ist, ist der Schlüssel. Unabhängig davon, ob einem die Abstinenz leicht fällt oder nicht.

    Viel Glück auf Deinem Weg

    Schönen Gruß und schöne Zeit Dir

    Gruß Andreas

  • Guten Abend,

    Das:

    Zitat

    Ich denke, sich immer mal wieder bewußt machen, daß man krank ist, vorbelastet ist, ist der Schlüssel. Unabhängig davon, ob einem die Abstinenz leicht fällt oder nicht.


    Und:

    Mir immer darüber klar zu sein, wieviel ich durch die Trockenheit schon gewonnen habe.
    Und diese positive Veränderungen weiter gehen können, sehr wahrscheinlich sogar werden.

    Das ist für mich der Punkt, an dem es bis jetzt unmöglich wurde auch nur in Betracht zu ziehen, noch einmal etwas zu trinken.

    Wie könnte ich diese Chancen wieder eintauschen gegen Fremdbestimmung durch die Flasche , einen Suffkopf und die Folgen am nächsten Tag für mich und manchmal auch andere Menschen.

    Es scheint mir unmöglich.

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Ich habe mir jetzt überlegt, dass ich mir einen Zettel mache, wo ich aufschreibe, was ich durch den Alkohol verloren habe ( da reichen 2 Frauennamen ) und den in mein Portmonaie stecke...dann wenn ich mal irgendwann Suchtdruck bekomme, hole ich den Zettel raus und erinnere mich nochmal, dass der Alkohol mir die schlimmste Zeit meines bisherigen Lebens bescherrt hat... :oops:

    Ich drücke dir auch weiterhin die Daumen, Slowly. Die Gedanken kamen mir gerade einfach bekannt vor. :)

  • Hallo alle zusammen :D !

    @ Slowly

    Schön, daß dir meine Gutenachtgeschichte vom letzten Freitag so gefallen hat :D . Ob Bayern das schönste Bundesland ist, darüber könnte man streiten. Auf alle Fälle ist der Freizeitwert hier bei uns in den Voralpen schon phänomenal, das muß ich schon sagen. Das ganze hat mich übrigens auf eine Idee gebracht. Ich überlege mir gerade, ob ich im nächsten Urlaub mit dem Roller eine Deutschlandtour drehen werde - quasi mal alle Bundesländer abfahre. Ich war z. B. noch niemals in den neuen Ländern - eigentlich eine Schande. Vor allem die Mecklenburger Seenplatte reizt mich. Das wird ja mein erster Urlaub seit Jahren ohne Alk. Ist auf der einen Seite natürlich sehr schön, auf der anderen Seite habe ich etwas Bammel davor, daß ich nicht weiß wohin mit der ganzen Zeit. Daher wär so eine Tour die ideale "Beschäftigungstherapie" für mich.

    Ansonsten geht es mir mit dem Schlafen so einigermaßen gut. Übers Wochenende bin ich ohne Hilfsmittelchen eingeschlafen. Hat zwar wieder einige Zeit lang gedauert, aber es funktionierte. Gestern lief dann wieder die ganze Nacht das Radio :( . Aber ich arbeite dran. Bei mir ist es ja nur das Einschlafen. Durchschlafen tue ich dann immer recht gut. Wenn ich da an die Saufzeiten denke! Da bin ich immer mehrmals die Nacht aufgewacht. Gerade das Durchschlafen empfinde ich als eines der schönsten Geschenke meiner neu gewonnen Abstinenz. Und natürlich das Träumen.

    Genaugenommen ist das Einschlafproblem bei mir der einzige Nachteil des Nichttrinkens. Und was den Notfallkoffer betrifft: Nußkuchen gehört schon mal dazu, aber verallgemeinert betrifft das ja alles Süße. Geknabbert habe ich ja auch zu nassen Zeiten schon gerne, allerdings nur Salziges und Saures. Schokolade habe ich da jahrelang nicht angerührt. Mich würde ja einmal interessieren, warum das so ist? Ich bin offensichtlich nicht der einzige dem es so geht.

    Wie geht es dir übrigens mit dem Ein- bzw. durchschlafen? Du sprachst etwas von Bauarbeiterknete - du meinst damit wohl Ohrstöpsel, oder? Ist es denn so laut bei dir? Mir ist ja schon aufgefallen, daß du sehr oft in der Nacht schreibst. Mich freut es übrigens immer sehr, wenn ich morgens beim Frühstück hier von dir lesen darf. Ist praktisch fast schon so eine Art Ritual geworden :D . Dennoch hoffe ich, daß du einen erholsamen Schlaf findest.

    Was gibt's sonst noch? Dieses Wochenende habe ich beim Einkaufen eine ehemalige Arbeitskollegin getroffen. Sie ist gerade beim Umziehen und hat alle Hände voll zu tun. Habe ihr dann kurzerhand geholfen, daher hatte ich letztes Wochenende auch keine Zeit hier reinzuschauen :wink: . Dieses Wochenende treffen wir uns und plaudern ein bischen über die "alten Zeiten". Noch eine Sache ist mir beim Samstagseinkauf passiert. Als ich gedankenverloren und etwas von der Arbeit gestresst in den Supermarkt ging, habe ich doch glatt vor dem Weinregal angehalten. War irgendwie eine Reflexreaktion ohne böse Absichten. Ist schon erstaunlich, was einem das Hirn doch manchmal für Streiche spielt. Es geht also weiterhin (positiv) vorwärts, kann mich nicht beklagen :D .

    @ Carpenter

    Hallo,

    Zitat

    es ist nicht ungewöhnlich, daß einem die Abstinenz irgendwie zu einfach vorkommt. Ich habe mich in der Anfangszeit auch immer gewundert, daß es relativ einfach ging und kein Saufdruck aufkam. Da schien mir etwas faul zu sein...ist es aber nicht. Denoch bedeutet es nicht automatisch, daß es immer so einfach bleiben muß. Man kann auch nach nem halben Jahr plötzlich ne Phase haben, in der man plötzlich gefährdet ist. Nicht umsonst kommt es auch nach Jahren immer wieder zu Rückfällen. Die Gründe dafür sind vielfältig, haben aber aus meiner Sicht immer damit zu tun, daß die Wachsamkeit nachgelassen hat.

    Das bedeutet nicht, daß man den ganzen Tag mit Argusaugen durch die Welt marschieren muß...oft recht es schon, kleine Rituale zu pflegen...z.B. hier kurz reinschauen, sich seiner Krankheit wieder bewußt machen. Denn irgendwann kommt es einem normal vor, abstinent zu sein. Das ist einerseits gut, weil sich das Leben dann eben nicht mehr nur darum dreht, wie man die Nachwirkungen der eigenen Alkoholkrankheit in den Griff bekommt, andererseits kann dadurch auch die Wachsamkeit nachlassen.

    Ich denke, sich immer mal wieder bewußt machen, daß man krank ist, vorbelastet ist, ist der Schlüssel. Unabhängig davon, ob einem die Abstinenz leicht fällt oder nicht.

    Vielen Dank für deine Einschätzung, Carpenter. Das schöne daran ist, daß sich das ganze mit meinem Gefühl ziemlich deckt. Ich wollte das ganze wohl noch einmal von zweiter Hand bestätigt haben, da ich eben nichts falsch machen möchte. Mit Argusaugen renne ich auch nicht durch die Gegend. Mir ist eben nur Aufgefallen daß ich seit drei, vier Wochen nicht mehr im 24-Stunden-Takt denke. Ich hatte da halt etwas Angst, daß ich da zu unvorsichtig bin.

    Meine Abstinenz ist mittlerweile gefühlsmäßig zu Normalität geworden. Das heißt selbstverständlich nicht, daß meine Wachsamkeit nachlässt. Andererseits: Wie wichtig Wachsamkeit ist, habe ich vor zwei Wochen beim Einkaufen gemerkt. War nicht in meinem üblichen Discounter einkaufen und wollte mir noch ein Mundwasser kaufen. Hatte gerade noch gesehen, daß da Alkohol drin war und dann eines ohne Alkohol genommen. Gerade bei Lebensmittel ist Aufmerksamkeit angesagt; da muß ich in Zukunft noch etwas besser aufpassen.

    Das Forum ist für mich in der Tat eine große Stütze und die ideale Ergänzung zu meiner realen SHG. Nicht nur die vielen Erfahrungen und Tips von langjährigen Alkoholikern sondern auch die Threads der Neulinge (wie ich) sind im Gesamtpaket sehr hilfreich. Ach noch etwas: Klingt vielleicht ein bischen komisch. Aber um mir meine Krankheit immer wieder zu vergegenwärtigen hilft es mir ungemein meinen eigenen Vorstellungstext zu lesen. Unglaublich (schön), was sich bereits schon jetzt zum Positiven verändert hat :D . Ich bin ja selber gespannt darauf, wie ich mich weiterentwickeln werde. Ich habe das Gefühl, daß ich da immer noch ganz am Anfang stehe und noch viele weitere positive Dinge folgen werden :D .

    @ Dr. Gerner

    Zitat

    Ich habe mir jetzt überlegt, dass ich mir einen Zettel mache, wo ich aufschreibe, was ich durch den Alkohol verloren habe ( da reichen 2 Frauennamen ) und den in mein Portmonaie stecke...dann wenn ich mal irgendwann Suchtdruck bekomme, hole ich den Zettel raus und erinnere mich nochmal, dass der Alkohol mir die schlimmste Zeit meines bisherigen Lebens bescherrt hat... Verlegen

    Auch eine sehr schöne persönliche Idee für den Notfallkoffer :wink: . Sozusagen eine Art "Schocktherapie" was der Alkohol alles anrichten kann.

    Apropos Schocktherapie: Ich möchte ergänzend noch etwas hinzufügen worüber wir heute in unserer SHG gesprochen haben. Es ging hier quasi im übertragenen Sinn auch um das Thema Notfallkoffer. Mir als Neuling in unserer Gruppe wurde sozusagen als "Hausaufgabe" aufgegeben sich einmal durchzurechnen wie viel ich denn zu nassen Zeiten übers ganze Jahr getrunken habe. Bis dato habe ich mir immer nur meinen täglichen Alkoholkonsum vor Augen gehalten - und der war schon deprimierend.

    Ich bin also einmal so frei und stelle hier meine "Jahresbilanz" für 2013 ein:

    Mo - Fr: 1.25 ltr Wein täglich, also insgesamt 6 Liter
    Sa und So nochmals 6 Liter

    Macht also 12 Liter Wein pro Woche

    12 Liter x 52 Wochen = 624 Liter

    Hinzu kommen noch die Urlaube wo grundsätzlich niemals weniger als 3 Liter pro Tag getrunken wurde.

    Insgesamt waren das also pro Jahr in etwa 700(!) Liter Wein. Also ungefähr 10 Badewannen voll oder 0.7 Kubikliter. Oder umgerechnet in Bier etwa 1.5 Kubikliter bzw 150 Kästen!

    Ich bin beim Nachrechnen gelinde gesagt über mich selbst erschrocken, auch wenn es nur simple Mathematik ist. Wie konnte das passieren? Es wird ja kein Mensch gezwungen Alkohol zu trinken. Es ist doch sehr merkwürdig, daß man sich erst mit klarem Kopf solche Gedanken macht. Zu nassen Zeiten war dieser Konsum für mich ganz "normal".

    Das schlimmste für mich persönlich an der Sauferei war aber die vergeudete Lebenszeit. Sechs wertvolle Jahre habe ich verschwendet. Ich finde daß das sogar der wichtigste Aspekt ist den man sich stets vor Augen halten sollte, wenn es mal brenzlig wird :wink: .

    @ Forum

    Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch einmal ein großes Dankeschön an das komplette Forum und den Betreibern und Moderatoren hier loswerden. Ich finde so etwas ist nicht selbstverständlich. Wie ihr ja aus meinem Vorstellungstext entnehmen könnt bin ich in meinem größten Suff nur durch Zufall auf euch gestoßen. Wäre das nicht passiert, dann würde ich mit Sicherheit heute noch trinken und eben hier nicht lesen und schreiben. Ihr seid mir hier alle wirklich eine sehr große Hilfe :wink: .

    Liebe Grüße an euch alle und eine gute trockene Zeit wünscht euch

    Alex

  • Guten Morgen Alex,

    lass´dir dein Frühstück schmecken. :)

    Da bin ich aber froh, dass es dir gut geht !
    Und deine Abwesenheit im Forum am Wochenende so positive Gründe hat ;) .

    Heute konnte ich mal durchschlafen und muss jetzt auch mit den Hühnern raus .
    Ich antworte dann später noch ausführlicher.

    Der Hahn kräht nämlich schon verzweifelt seit einiger Zeit. ;)

    Das mit dem Motorroller und deiner Deutschlandtour ist eine gute Idee,
    an der Mecklenburger Seenplatte waren wir auch schon, zum Angeln und so.

    Mit einem kleinen Umweg kämst du dann direkt bei uns vorbei.

    Hier ist für nette Menschen immer ein Plätzchen frei. :)

    Jetzt aber erst mal weiterhin eine gute Zeit und schaff´s gut.

    Slowly

  • Hallo Alex,

    zum Alkohol: ( Zitierfunktion klemmt )

    Ich bin ja selber gespannt darauf, wie ich mich weiterentwickeln werde. Ich habe das Gefühl, daß ich da immer noch ganz am Anfang stehe und noch viele weitere positive Dinge folgen werden Sehr glücklich


    Dieses Gefühl habe ich auch wenn ich von dir lese, trotzdem ist die Krankheit trügerisch und wie gesagt habe ich schon viele Menschen hier auf Nimmerwiedersehen verschwinden sehen, da hat sich auch alles echt gut angehört !


    Noch eine Sache ist mir beim Samstagseinkauf passiert. Als ich gedankenverloren und etwas von der Arbeit gestresst in den Supermarkt ging, habe ich doch glatt vor dem Weinregal angehalten. War irgendwie eine Reflexreaktion ohne böse Absichten.


    Ich glaube dir, dass es in diesem Moment ein Reflex war, was ich bei mir in der Anfangszeit bemerkte war, gerade wenn ich besonders schöne Gedanken oder Pläne hatte, ein nettes Date, Abendessen mit Freunden, dass mir dann der Gedanke kam.........da war es früher ab und zu ganz nett was zu trinken.

    Zu trinken stellte für mich keine Möglichkeit mehr dar aber alleine diese Gedanken fand ich schon wichtig auch zu Ende zu denken und mir dann ganz klar und deutlich noch einmal zu sagen, dass egal was kommen sollte, der Alkohol wirklich nicht mehr mit im Spiel sein wird.

    Und das habe ich bis heute so gehalten, alle Menschen mit denen ich mich in Lokalitäten oder bei Events wo es Alkohol gibt getroffen hatte, wussten von Anfang an, dass ich trockene Alkoholikerin bin und dass im Zusammensein mit mir nicht getrunken werden kann.

    Nach zwei Jahren nun darf auch mal jemand in großer Runde was trinken aber da wo ich bin wird nicht gesoffen und wenn dann würde ich sofort gehen.

    Wenn ich alleine mit einem anderen Menschen ausgehe, dann achte ich darauf, dass kein Alkohol getrunken wird.

    Ich empfinde dieses Risiko für mich als zu groß !

    LG

    Slowly

  • Ha Ha, so ein echter Dr. bin ich gar nicht, Slowly...aber Pssssssstttt! :lol:

    Also bis jetzt machen mir die Alkoholregale in Läden nichts aus, man weiss aber leider nie. Ich habe auch gemerkt, dass nicht nur Trauer oder Stress zum Trinken verleiten könnte, denn auch Euphorie kann dazu führen, dass man was trinken möchte, einfach um die Freude nochmal zu steigern. Da muss man echt aufpassen. :oops:

  • Zitat von Dr.Gerner

    ...Ich habe auch gemerkt,
    dass nicht nur Trauer oder Stress zum Trinken verleiten könnte,
    denn auch Euphorie kann dazu führen...


    Hallo Dottore ;)

    bei mir gehört zu der Liste auch noch Unachtsamkeit und Langeweile.
    Ich war schon über ein Jahr trocken und hätte fast wieder angefangen.
    Für mich ist es wichtig, dass ich am Thema "dran" bleibe.
    Deshalb schreibe ich relativ regelmäßig hier im Forum.
    Das hält mich auf Kurs.

    Viele Grüße
    Correns

  • Ja, das mit dem hier regelmässig am Ball bleiben, habe ich auch gemerkt, dass mir das gut tut. Ich finde, dass hier der Austausch sehr gut läuft und vielleicht mehr hilft als manch SHG.
    Unachtsamkeit und Langeweile kenne ich auch, Correns. Da muss ich auch aufpassen. :oops:
    Ich bin jetzt gerade mal 28 Tage trocken, also noch ein Welpe was das angeht... :oops:

  • Zitat von Alex69

    Aber um mir meine Krankheit immer wieder zu vergegenwärtigen hilft es mir ungemein meinen eigenen Vorstellungstext zu lesen. Unglaublich (schön), was sich bereits schon jetzt zum Positiven verändert hat :D . Ich bin ja selber gespannt darauf, wie ich mich weiterentwickeln werde. Ich habe das Gefühl, daß ich da immer noch ganz am Anfang stehe und noch viele weitere positive Dinge folgen werden :D .

    Hi Alex,

    das Gute ist:

    Da kommen tatsächlich noch mehr positive Dinge :)

    Bei mir war und ist es nach wie vor keine lineare Entwicklung. Ich habe auch Wochen und Monate dabei, in denen ich kaum Fortschritte spüre...bzw. vielleicht mache ich Fortschritte, bemerke sie aber nicht.

    Davon darf man sich aber nicht entmutigen lassen. Wichtiger als wenige, große Schritte sind stetige, kleine Schritte auf dem Weg nach vorne.

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Einen schönen Abend, alle zusammen!

    @ Slowly

    Schön, daß du vorletzte Nacht so gut durchschlafen konntest :wink: . War bestimmt recht erholsam. Ist es denn in der Nacht immer so laut bei dir oder sind es deine Hühner in der früh? Irgendwie beneide ich dich richtig darum, daß du auf dem Land wohnst :wink: . Deine Antwort gestern habe ich dieses mal übrigens erst beim in die Arbeit fahren im Zug gelesen. Zugfahren ist übrigens auf eine entspannende Sache. Ich bin ja das erste Mal mit der Bahn in die Arbeit nachdem ich den dritten Tag auf Entzug war. War da zu down um mit dem Auto zu fahren. Seitdem fahre ich immer wenn es draußen schön ist mit der Bahn. Eine Viertelstunde Morgenmarsch und nette Leute beim Bahnfahren sind für mich ein guter Start in den Tag. Ist ganz was anderes als die 20 Minuten Stau bis ich aus der Stadt raus bin :wink:. Habe ich heute wieder gemerkt. Nervt mittlerweile richtig, das Autofahren.

    Ob ich mit dem Roller durch Deutschland toure weiß ich noch nicht so genau. Mal schauen, ob ich ein paar schöne Tage erwische. Zunächst mal geht's ja zum Arzt (Darmkrebsvorsorge) und dann zu meinen Eltern. Übrigens sehr freundlich dein Angebot :D . Komme womöglich gerne darauf zurück.

    Arbeitsmäßig ist es momentan etwas stressig, weil zwei Kollegen krank sind. Bin da immer auf Trab aber die Zeit vergeht dabei wie im Fluge. Trotzdem habe ich mich bereits gestern mit meiner ehemaligen Arbeitskollegin getroffen. Ist recht spät geworden, ansonsten hätte ich mich gestern schon gemeldet. Ihr Lebensgefährte ist übrigens auch ein passionierter Bergwanderer. Hatten uns viel zu erzählen und werden demnächst mal eine gemeinsame Tour unternehmen. Am Sonntag sehen wir uns bereits wieder. Morgen geht's dann los mit dem Fischerschein. Schön langsam muß ich aufpassen, daß mir das ganze nicht zu viel auf einmal wird :wink: .

    Nun aber zum eigentlichen Thema:

    Zitat

    Dieses Gefühl habe ich auch wenn ich von dir lese, trotzdem ist die Krankheit trügerisch und wie gesagt habe ich schon viele Menschen hier auf Nimmerwiedersehen verschwinden sehen, da hat sich auch alles echt gut angehört !

    Finde ich schön von dir, daß du mich so einschätzt :D . Obwohl ich es ja selbst so empfinde tut es mir unheimlich gut, das ganze auch so bestätigt zu bekommen. Aber auch deine Anmerkung, daß hier schon viele nach kurzer Zeit wieder verschwunden sind spornt mich an weiterhin wachsam zu sein und vor allem weiterhin hier zu schreiben. Instinktiv sehe ich das ja ganz genauso, habe aber da halt noch keinerlei "Langzeiterfahrung". Daher sind deine "Ermahnungen" für mich immer ein wertvoller Schubs die Krankheit nicht zu unterschätzen :wink: .

    Ach ja, noch etwas. Ich führte gerade vor dem Schreiben hier ein recht langes Telefongespräch mit meiner Mutter. Eigentlich wollte ich nur mal wieder wissen, wie es meinen Eltern geht. Das Thema Alkohol- und Alkoholkrankheit wollte ich gar nicht ansprechen. Meine Mutter hat von sich aus gefragt wie es mir geht und sich beinahe entschuldigt, daß Sie mein "Outing" bei meinem Osterbesuch gar nicht richtig zur Kenntnis genommen hat. Sie war auf einmal sehr interessiert an der Thematik und hat mich auführlichst gelöchert wie es mir in den letzten Wochen ergangen ist. Nun ja, ich habe natürlich wahrheitsgemäß geantwortet; auch bezüglich meinen früheren Alkoholkonsums. Ich merkte während des Telefonates schon, daß sie einigermaßen entsetzt war und hatte zum Schluß fast ein bischen Gewissensbisse, daß sie sich jetzt womöglich (unnötig) Sorgen um mich macht. Trotzdem bin ich momentan gerade ziemlich erleichtert und froh, daß ganze Thema mit meiner Mutter ausdiskutiert zu haben.

    Abschließend nochmal etwas zu meinem leidigen Thema einschlafen. Gestern habe ich wieder "still" geschlafen. Hat trotz ausgefüllten Tages wieder recht lange gedauert aber ich habe es dann doch wieder geschafft. Ich glaube, ich muß da einfach ein bischen mehr Geduld haben, dann klappt das schon. Irgendwie gelingt es mir mit der Zeit immer besser mit Gewalt an nichts zu denken. Ist schwierig, das ganze in Worte zu fassen - ich hoffe du kannst das nachvollziehen.

    Wie dem auch sei, wie immer habe ich mich sehr über deine Antworten gefreut und wünsche dir für heute, daß du wieder schön durchschläfst :D

    @ Dr. Gerner

    Zitat

    Ja, das mit dem hier regelmässig am Ball bleiben, habe ich auch gemerkt, dass mir das gut tut. Ich finde, dass hier der Austausch sehr gut läuft und vielleicht mehr hilft als manch SHG.
    Unachtsamkeit und Langeweile kenne ich auch, Correns. Da muss ich auch aufpassen. Verlegen
    Ich bin jetzt gerade mal 28 Tage trocken, also noch ein Welpe was das angeht... Verlegen

    Ja, der Austausch hier ist wirklich Gold wert. Auch wenn hier noch relativ selten mitschreibe tut mir alleine das Lesen schon sehr gut. Es hilft mir ungemein "in der Bahn" und auf dem Teppich zu bleiben. Ist in meinem Fall manchmal auch notwendig um nicht vielleicht zu leichtfertig mit der Krankheit umzugehen :wink: .

    Ach ja: Glückwunsch zum 29. Tag :wink: . Morgen feierst du ja dann schon dein erstes Monat Trockenheit!

    @ Carpenter

    Zitat

    Da kommen tatsächlich noch mehr positive Dinge Smilie

    Das denke ich auch! Bin schon gespannt welche.

    Zitat

    Bei mir war und ist es nach wie vor keine lineare Entwicklung. Ich habe auch Wochen und Monate dabei, in denen ich kaum Fortschritte spüre...bzw. vielleicht mache ich Fortschritte, bemerke sie aber nicht.

    Das werde ich mir hinter die Ohren schreiben. Man kann ja auch nicht immer Fortschritte machen. Ist doch ganz normal im Leben, oder?

    Zitat

    Davon darf man sich aber nicht entmutigen lassen. Wichtiger als wenige, große Schritte sind stetige, kleine Schritte auf dem Weg nach vorne.

    Sich an den kleinen Schritten bzw. sich über die kleinen Dinge des Lebens zu freuen lerne ich derzeit gerade. Dieses "neue Denken", ich nenne es einfach mal so, hilft mir ungemein dabei meine (wahrscheinlich eingebildete) schlechte Langzeitperspektive zu unterdrücken. Diese ist vielleicht gar nicht einmal so schlecht wie ich es mir selbst vorstelle. Zumindest versuche ich mir das einzureden. Genau aus diesem Grund versuche ich ja auch mein Einschlafproblem zu lösen. Bis letzten Donnerstag brauchte ich dazu immer Hilfsmittel (Fernseher, Radio, PC) um die Stille nicht ertragen zu müssen. In der Stille beginnen meine negativen Gedanken zu kreisen - bin innerlich immer so ruhe- bzw. rastlos. Weiß noch nicht ob es mir in der nächsten Zeit gelingen wird, aber ich arbeite daran
    :wink: .

    Wünsche euch allen noch eine erholsame Nacht und einen guten Start in den neuen Tag,

    Alex

  • Danke für die Glückwünsche zum 30.Tag, lieber Alex. Tatsächlich habe ich jetzt den ersten Monat geschafft. Fühlt sich echt gut, aber auch merkwürdig an, schwer zu beschreiben. In manchen Momenten sitze ich da und dann kommt der Gedanke "Ist dir das jetzt echt alles passiert? Du bist trockener Alkoholiker, darfst nie mehr trinken, warst in einer Suchtklinik, etc..." :oops:

  • Hallo Alex,

    ich finde das stark von deiner Mutter ! :)

    Hab´ so eine Reaktion von meiner nicht erwartet und auch nicht bekommen.

    Stattdessen ab und zu ehrliches Interesse und auch Hochachtung von Menschen, von denen ich es nicht erwartet hätte.

    Das klingt heute noch manchmal in mir nach.

    Gerade bin ich etwas eingespannt.

    Viele Grüße

    Slowly

  • Hey Alex,

    bin gerade mal wieder für kürzere Zeit alleinerziehende Mutter :) .

    Hut ab vor allen Frauen die diese Verantwortung immer alleine tragen !

    Darum auch nur kurz:

    Wie hast du das denn gemeint ?

    Zitat

    ............... meine (wahrscheinlich eingebildete) schlechte Langzeitperspektive zu unterdrücken.................

    LG

    Slowly

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