• Hallo und willkommen anthony,

    ich hatte damals auch regelrecht Hass auf den Alkohol. Dass es so ein Zeug überhaupt gibt. Und mein Ex ihn so lieben musste, mehr als mich.

    Du bist nun ganz am Anfang. Sozusagen ist dein Kopf irgendwie im Heute angekommen, weil die Situation nicht mehr tragbar war für dich. Dein Herz ist aber noch unterwegs...

    Es geht dir schlecht dadurch. Eine Trennung tut immer sehr weh, egal, wie böse das Leben vor ihr war. Da zerplatzen Träume und Hoffnungen, da sind Verletzungen und Schmerz. Du musst dich nun Schritt für Schritt mit deinem neuen Lebensabschnitt anfreunden. Das geht nicht von heute auf morgen. Leider...

    Vielleicht ist es ein guter nächster Schritt, einige Freundschaften wieder aufleben zu lassen, Kontakt zu suchen. Mach Dinge, die dir gut tun. Die dich ablenken von den Gedanken an ihn. Die dir zeigen, wie schön das Leben ist.

    Ob die Entscheidung nun richtig war, wer weiß? Wichtig ist doch, dass du überhaupt eine getroffen hast, erst mal! Weißt du, bei mir hat das viele Jahre gedauert, bis ich das konnte. Aus Angst, es könnte falsch sein... Entscheidungen haben immer auch ein Risiko, ganz klar. Aber das kommt ja darauf an, was du jetzt daraus machst. Die Zukunft kann niemand sehen. Wichtig ist dein Heute, da lebst du, da legst du die Grundsteine für alles. Mit einem Abhängigen, der nicht gewillt ist, seine Sucht zu stoppen, gibt es nicht die Freiheit, das Heute genussvoll zu leben um auf das Neue gespannt zu sein. Da gibt es nur den Weg abwärts. Unaufhaltsam...

    Ich wünsche dir einen guten Sonntag, trotz allem.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Anthony,

    herzlich willkommen hier im Forum im offenen Bereich!

    Ich wünsche Dir für die nächste Zeit viel Kraft. Wie immer Du Dich entscheidest, es wird nicht einfach werden. Vielleicht willst Du erstmal zu Dir selber kommen, runterschalten von den Problemen die Dich umgeben (haben?) und zu Deinem eigenen Tempo (zurück)finden. Fühlen was Du möchtest, was gut für Dich ist.

    Du schreibst ihr seid seit einer Woche getrennt. Ich vermute Du hast Dich von ihm getrennt? hat er das nicht verstanden, akzeptiert er Deine Entscheidung nicht oder warum kontaktiert er Dich nun eine Woche später und fordert Deine Zeit für seine Freizeitgestaltung ein?

    Ich erkannte später bei xy, dass die Schuldgefühle auch Ergebnis von Manipulation waren. Nun war mein xy nicht so krank vom Alkohol wie Deiner. Aber Du hast ihn nicht krank gemacht. KUrse zum kontrollierten Trinken schön und gut. Abgesehen ob man meint dass das möglich ist oder nicht, sollte er diesen Kurs besuchen und nicht du und das sollte er dann aus freier Entscheidung machen.

    Wie Du im Vorstellungsbereich geschrieben hattest hast du ihn vor die Wahl gestellt: Du oder Alkohol.

    Hat er sich entschieden?

    Was hältst Du davon, ihm nach der Trennung eine Kontaktsperre "aufzuerlegen"? damit Du zur Ruhe kommst`?

    Gruß
    Rhein

  • hallo,

    was würde dir denn im moment und die nächsten tage gut tun, dass es DIR besser geht?
    was könntest du dafür tun, was müsste passieren?
    Gruss
    Rhein

  • hallo,

    als ich endlich erkannte, dass xy alkoholabhängig war, ich endlich eine Idee einer Erklärung für das ganze rumgeeiere der letzten Wochen hatte, meine Gefühle ihm nicht zu reichen, mein Schuldgefühl die Beziehung nicht richtig führen zu können, seinen Ansprüchen nicht gerecht zu werden aber auch bei ihm kein Gehör, keinerlei Verständnis und Respekt zu finden....als ich meinen 'Tiefpunkt hatte hat sich der Schalter umgelegt.

    Da war ich erstmal in einer ätzenden depressiven 'Episode, konnte zwar noch arbeiten gehen, ansonsten Couch (wie Du selber schreibst). Dann ging es gaaaaaanz langsaaaaaaaaaaam bergauf. Wie? Eine Freundin kam für ein Wochenende. Ich bin öfter in die Therme gefahren, habe mir Massagen geben lassen, habe - aber das mag nicht jeder mögen müssen - so einen Kurs zum therapeutischen Tanzen besucht (ergab sich so), kurz: ich mußte erstmal wieder Kopf und Bauch zusammenkriegen. Xy war mir nicht egal, aber ich wußte, ich kann ihm NICHT helfen, denn er will sich nicht helfen lassen denn ER WILL Alkohol. Das war SEINE Wahl. Er hatte sich gegen mich entschieden. Klare Sache. Ich hatte ihm die Wahl gegeben, und dadurch dann auch die Kontrolle wieder gewonnen.

    Aber wie gesagt, nach dem Tiefpunkt: ko, Depression, gerade noch so Alltag gemeistert, ca. 4 Wochen, ab dann gings langsaaaaaam bergauf. Viel selbstreflektion. Ich hatte dann angefangen ein Tatsachentagebuch zu xy zu schreiben, was ich mit ihm an Sachen erlebt habe, die alkoholbedingt waren.

    Das glaub einem ja keiner und man glaubt sich selber ja zum schluß auch nicht mehr. xy würde das ja alles net wahrhaben wollen ("mein" xy hatte dann später das eine oder andere zugegeben, aber nur in wenigen Momenten). Wenn du selber schwarz auf weiß die schwierigen Momente mit xy wieder liest wirst Du vielleicht noch eher glauben und besser wahrnehmen, was Du liest.

    Mir fiel in dem zeitlichen Zusammenhang auch auf, wie sehr Alkohol auch zu bestimmten Festen gehört (CSD usw.). alles schien mir verseucht. und ich fürchte auch, das trifft auf einen nicht unbeträchtlichen Teil zu.


    Dein xy kann doch zum Arzt gehen, wenn er diese Anfälle hat usw.. Was hindert ihn daran?

    viel Kraft
    Rhein

  • Hallo Anthony,

    was tut dir gut? Wenn du das nicht weißt, ist das doch nun eine Aufgabe für dich.
    es ist sehr wichtig, dass du dich selbst besser kennenlernst und lernst, wie du gut für dich sorgen kannst.
    gleichzeitig bist du damit mit deinen Gedanken bei dir und nicht bei xy.

    du hast gleich zwei mal heute geschrieben "ich weiß, eigentlich soll es um mich gehen, aber xy -"
    Ich antworte dir mal etwas provokant: "kein aber!"

    Was würde passieren, wenn du versuchst, wirklich ernsthaft mit deinen Gedanken bei dir zu bleiben?
    Kannst du das überhaupt aushalten, auf dich zu schauen?


    Was ich nach der Trennung für mich gemacht habe:
    * Eine Reha - da ging es nur um mich
    * einen Meditationskurs - hilft, grübeln zu stoppen, bei sich zu bleiben und im heute zu leben
    *viel im Forum gelesen
    * Bücher zum Thema Co- Abhängigkeit gelesen
    * Therapie (weiter-) gemacht
    * mit dem Gedanken auseinander gesetzt, dass nicht nur xy ein großes Problem hat, sondern ich ganz genauso!
    * viel reflektiert, warum ich mit so einem xy zusammenkam, wo da MEINE Anteile waren
    .
    .
    .
    *viele hier sind zu einer Suchtberatung gegangen
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    .
    .
    to be continued.

    wichtig ist: in die Handlung kommen. Nur durch rumsitzen/ laufen wird sich nichts ändern. ...

    LG girasole

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