Auf dem Weg ? Hoffentlich......

  • Hallo Ihr Lieben,

    jetzt ist schon wieder mehr als ein halbes Jahr vergangen und ich hoffe, Ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen.

    Bei mir hat sich an der familiären bzw. partnerschaftlichen Situation nicht viel geändert, d.h. mein Partner hat weiterhin seine Probleme mit dem Alkohol und den Depressionen.
    Mittlerweile lerne ich aber, mich immer besser abzugrenzen und nicht jede Negativität an mich ran zulassen.

    Ich hatte sogar schon einen Termin bei einem Therapeuten und auch wenn es nicht ganz neue Erkenntnisse sind, hilft es doch, von einer neutralen und professionellen Seite Hilfe zu bekommen.

    Eine der ersten Fragen des Therapeuten war, ob ich mich schuldig fühlen würde, was ich aber verneint habe.
    Das fand er auch gut ! Der Therapeut hat mich auch darin bestärkt wieder mehr für mich zu tun und für mein Wohlbefinden zu sorgen.

    Das werde ich auch weiter tun, auch wenn es mich immer weiter weg von meinem Partner treibt. Ich hatte meinem Partner in einer ruhigen Minute mal gefragt,
    was er denn tun würde, wenn ich auf einmal jemanden hätte, der sich für mich interessieren würde. Darauf hatte er erwidert, dann müsse er sich anstrengen.

    Der Therapeut fand die Aussage interessant, da ja bei meinem Partner nach dessen Ansicht durchaus noch Potenzial zum Handeln wäre, was er aber in der momentanen Situation noch nicht für nötig befindet.
    Alles in allem finde ich es trotzdem traurig, wie eine langjährige Beziehung so den Bach runtergeht.

    Ich denke, ich habe lange Zeit versucht, sie zu retten, jetzt muss ich an mich denken, bevor ich noch gesundheitliche Probleme bekomme.

    Ich war immer stolz darauf eine ziemlich hohe Reizschwelle bzw. Stärke zu haben; mittlerweile bin ich der Meinung, dass es besser ist, den Krug nicht überlaufen zu lassen und viel früher die Reißleine zu ziehen.

    Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Sonntag.
    Liebe Grüße
    Freya

  • Liebe Freya,

    Zitat

    Ich war immer stolz darauf eine ziemlich hohe Reizschwelle bzw. Stärke zu haben

    Wie gut ich das kenne! Und heute denke ich, wie bekloppt war das denn :shock: ? Worauf sollte ich da stolz sein? Darauf, dass ich mich kaputt gemacht habe damit?

    Gut, dass du das erkennst und da raus gehen kannst. Damals warst du stolz darauf, war ich stolz darauf. Damals wusste ich es nicht besser, du vielleicht auch nicht. Heute weißt du es besser und ich auch! Darauf sollten wir stolz sein.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • BeitragVerfasst am: 01.05.2016, 18:55 Titel: Re: Liebe und Hass

    Liebe Aurora,

    eigentlich sollte ich ja in meinem eigenen Thread weiterschreiben, aber da Du so direkt fragst, was ich gut finde, antworte ich Dir hier.
    Ja, die Trennung ist ein Thema, das habe ich meinem Partner auch schon gesagt. Er reagiert aber immer nur im angetrunkenen Zustand auf meine Aussagen und Wünsche, meist blockt er ab oder es folgt keine Reaktion. Auf meine Ansage einer Trennung und meine Frage, was er davon hält bzw. warum er nicht darauf reagiert kommt von ihm nur die Aussage, dass er dem nichts entgegensetzen kann. Das ist das, was ich nicht verstehe. In vielen Beiträgen hier habe ich immer gelesen, dass der Partner dann versprochen hat, was zu ändern , aber das kam nie von meinem Partner; das ist der große Unterschied.
    Auch habe ich ihn mal gefragt, was den wäre, wenn sich jemand anderes ernsthaft mal für mich interessieren würde, was er dann täte. Da kam von ihm die Antwort: " Ja dann muss ich was verändern"
    Als ich vor einigen Monaten mal nur für mich bei einer Beratungsstunde war und diese Situation dem Therapeuten geschildert hatte, war dieser ziemlich erstaunt. das hatte er wohl noch nicht gehört. Der Therapeut meinte, dass mein Partner wohl noch Potenzial hätte .
    Aber warum tut er nicht schon etwas bevor das Kind im Brunnen liegt.
    Das ist etwas , was ich nicht verstehe.
    Ich verstehe soviel nicht von dem, was in meinem Partner vorgeht und er kann es auch selbst nicht erklären.
    Bei mir ist es jetzt auch so, dass ich auf Erklärungen gar keine Lust mehr habe. Ich habe schon zuviel versucht und es hat nie etwas gebracht. Wenn er jetzt während seines stationären Aufenthaltes bei mir anruft kommt er mir ziemlich "normal" vor. Das hat aber nicht lange gehalten; Zuhause war wieder alles beim Alten und leider nicht gut. Deswegen habe ich auch keine Hoffnung, dass Besserung eintritt. Mittlerweile sehe ich die Therapien nur als Erholung für die Angehörigen an.
    Ich denke, für mich und auch für ihn ist es besser, wenn ich mir eine eigene Wohnung suche.

    Jetzt wünsche ich Dir noch ein schönes Restwochenende und viel Erfolg beim Gutachter.
    Liebe Grüße
    Freya


    Liebe Freya,

    ich habe deinen Beitrag, den du mein mir gepostet hast, auch mal hier in dein Fädchen kopiert. Ich hoffe, es ist ok für dich. Ich möchte dir darauf antworten und denke, dass es besser hier aufgehoben ist...

    Warum sollte dein Partner auf deine Dinge, Fragen reagieren, wenn doch so alles für ihn in gewohnten Bahnen weiter läuft? Du fragst ihn, was er von einer Trennung halten würde, so habe ich es verstanden. Ja, was soll er da groß antworten? Ich denke, es ist ihm lästig und anstrengend und wenn er darauf nicht reagiert passiert ja auch nichts weiter.

    Ich kann das so sagen, so ähnlich habe ich es ja auch lange genug gemacht. Es war für mich so, dass ich gerne gehabt hätte, mein Ex hätte gesagt, "au fein, ich will dich eh schon längst los werden und ich will auf alle Fälle die Trennung". So in der Art. Denn da hätte er sozusagen eine Art Mitverantwortung für diesen Schritt gehabt und ich hätte nicht alleine diesen Druck und die Schuldgefühle gespürt. Die ich hatte, weil ich mich trennen wollte. Es wäre eine Art Erlaubnis von ihm gewesen. Natürlich hat er es nicht so gemacht sondern ähnlich wie dein Partner. Bzw. hat er ja dann nur noch über mich gehässig gelacht und gemeint, ich hätte das schon so oft angedroht und würde es eh nicht machen...

    Es ist doch so, dass du für dich alleine entscheiden kannst und darfst, was du nun möchtest. Wenn du dich trennen willst kannst du das machen. Auch wenn es ihm lästig ist. Denn es geht ja um dich und um deine Zukunft. Um dein Glück und deine Zufriedenheit. Und du hast auch keine Schuld an nix dann. Wenn er sich dann traurig fühlt oder sonst wie dann ist das sein Ding. Trennungen tun immer auch weh, aber das kann doch kein Grund sein an einer Beziehung festzuklammern, die keine mehr ist.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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