Meine langeeee Geschichte mit dem Alkoholiker

  • Hallo Ihr Lieben,
    hier meine Geschichte die SEHR lang werden kann:/ :
    Ich bin 30 Jahre alt und arbeite als Flugbegleiterin. Mein Freund ist ebenfalls 30. Das erste Mal waren wir vor 10 Jahren zusammen, damals war es aber jahrelang eine On/Off Beziehung. Er ist Latino und dementsprechend feiert und trinkt er gerne. Damals dachte ich dies sei normal in deren Kultur bzw es würde auch am Alter liegen.
    Seit 3,5 Jahren sind wir aber nun fest zusammen und wohnen auch zusammen. In der Zeit habe ich gemerkt das sein Trinkverhalten nicht normal ist. Jedes Mal wenn es Probleme gab flüchtete er in Alkohol, jedesmal wenn etwas gut lief belohnte er sich mit Alkohol. Zudem arbeitete er sei 14 Jahren in der Gastronomie und meiner Meinung nach hat es das ganze noch unterstützt.Sein Vater ist Alkoholiker und seine Mutter trinkt auch ab und zu mal über den Durst:( Als er klein war hatte er viel Angst um seinen Vater und eine richtige Kindheit hatte er meiner Meinung nach nicht.
    Es gab eine Zeit da hörte er für 1 Jahr lang mit dem Trinken auf weil er seine MPU machen wollte. Er hatte mit 19 seinen Führerschein verloren und fuhr seit dem bis jetzt nie wieder.
    In der trockenen Zeit machte er mir einen Heiratsantrag. Da alles grade so gut lief und ich in meiner Naivität glaubte dies würde so bleiben sagte ich JA und wir planten unsre Hochzeit für den Sommer 2014. Wir wollten im Süden heiraten, da ich auch nur halb Deutsche bin. Alles war geplant wir hatten um die 100 Gäste eingeladen, Brautkleid hatte ich auch schon.
    2 Monate vorher sollte die standesamtliche Hochzeit in Deutschland sein. 2 Tage vorher machte er alles kaputt! Er log mich an und ging die ganze Nacht trinken, kam mitten in der Nacht nachhause und wusste nicht was er redet, schnappte sich heimlich den Autoschlüssel (haben einen neuen Mercedes auf Finanzierung auf meinen Namen) und fuhr damit weg.
    Die darauf folgenden Stunden und Tage waren einfach ein Alptraum in dem ich sehr viel geweint habe und schweren Herzens die Entscheidung traf nicht zu heiraten. Meine Familie bzw meine Eltern waren sehr enttäuscht von ihm, wütend- und wollten auch nicht mehr mit ihm reden.
    Da wir zusammen wohnen konnte ich ihn nicht einfach rauswerfen und eines Tages, so ca.1 Woche nach dem Vorfall, kam ich nachhause und er hatte seine Sachen gepackt und sagte mir das er schon am nächsten Tag einen Entzug machen würde. Unsere Liebe hielt es irgendwie aus. Das war alles im Mai 2014. Seit dem sind viele Monate vergangen, es war ein schweres aber auch gutes Jahr für uns, wir haben viel geredet, mehr als je zuvor. Auch von seiner Seite aus erzählt er mir sehr viel.
    Nach dem Entzug meldete er sich bei einer Selbsthilfegruppe an, zu der er jede Woche konsequent geht. Die Gruppe gibt ihm sehr viel Kraft und er liebt es hinzugehen. Er ist sogar schon ein Vorbild für die anderen weil er so gut durchhält und bei ihm sich soviel in kurzer Zeit zum besten wendet.
    Nach lange Wartezeit vor 3 Wochen, fing er jetzt auch die Vorbereitung zur ambulanten Therapie an. Ausserdem hat er eine neue Arbeit. Er hat ja leider nichts gelernt da er spät nach Deutschland kam und schnell in der Gastro hängen blieb. Daher waren wir um so glücklicher das er bei einem Bekannten in der Firma anfangen konnte. Seitdem fährt er im Auto im Aussendienst durch die Gegend und verdient zu dem auch noch sehr gut. Er ist so glücklich in dem Job und mit seinem neuen Leben das er jede Nacht zu Gott betet und ihm dafür dankt.
    So nun zu dem weniger erfreulichem:( Am Wochenende war ich dann auf Langstrecke in der Karibik und er ging mit Freunden aus, als er heim kam konnte er nicht schlafen und er verspürte grossen Suchtdruck (das zweite Mal bis jetzt in seiner Abstinenz)
    Irgendwann gewann es ihn und er ging nochmal raus um zu trinken. Ich habe es natürlich trotz der Ferne gemerkt. Erst stritt er es ab aber 2 Tage später gab er es dann zu.
    Als ich wieder da war haben wir viel geredet, hauptsächlich ich, dann war ich wütend weil er mir keine Antwort geben kann auf so viele Sachen.
    Nun hat er mich vorhin bei der Spätschicht angerufen und total blöde Sachen gesagt wie: Ich liebe dich, aber du verdienst es nicht das ich dich immer so verletze. Ich bin momentan nicht glücklich. Ich habe getrunken weil ich es vermisst habe zu trinken. Ich bin mir nicht mehr sicher ob ich für mich oder für dich aufgehört habe... ich weiss nicht ob ich das alles noch wirklich will. Ich habe es schon geplant gehabt zu trinken." etc. Ich habe nämlich immer zu ihm gesagt er muss es in erster Linie für sich tun. Und die ganze Zeit vor dem Rückfall hat er auch immer gesagt das er weiss das es ihm schadet, wie schön das Leben jetzt ist und er gelernt hat zu alzeptieren das Alkohol in seinem Leben keinen Platz hat.
    Solche Dinge von ihm zu hören sind extrem schwer für mich. Einerseits möchte ich ihm gerne Motivation und Kraft geben, aber egal was ich sage es kommt irgendwie nicht bei ihm an. Er sagt ich verstehe ihn nicht, dabei bin ich wirklich sehr verständnissvoll. Andrerseits fehlt mir auch langsam die Kraft immer nur zu geben geben und am Ende bin ich auch noch die,
    die keine Ahnung hat. Es macht mich so traurig das alles. Wie kann ein Mensch von heute auf morgen alles positive vergessen und was er die letZten Monate über sich gelernt hat!?
    Da er so ein herzensguter lieber Mensch ist haben meine Eltern ihm wieder eine Chance gegeben, selbst meine Mutter ist wieder richtig gut auf ihn zu sprechen und sehr stolz auf ihn (Sie weiss nichts von dem Rückfall)
    Was soll ich nur tuhen? Manchmal denke ich, ich sollte mich trennen aber ich weiss ich bin noch nicht bereit dazu, dafür häng ich zu tief mit ihm drinne, dafür haben wir in dieser kurzen Zeit zuviel gemeinsam erkämpft. Wenn ich mich trenne und er wiederkommt würde ich ihm eh wieder eine neue Chance geben. Ausserdem denke ich wenn ich ihn verlasse wer weiss was er dann tut vllt fängt er wieder an wie früher zu trinken und verliert dann seinen wertvollen Job oder auch den Führerschein. Wir hatten echt schwieriege Zeiten und ich möchte nicht das alles kaputt geht, aber ich weiss auch das ich es nicht ständig kontrollieren kann und sollte. Auch wegen meiner Arbeit, ich bin immer gelegentlich für 1-3 Nächte nicht bei ihm und werde dies auch nicht aufgeben.
    Kinder sind ein weiterer Punkt. Er war immer in meinen Träumen der Vater meiner Kinder, weil er Kinder über alles liebt. Aber momentan ist es nicht vorraussehbar für mich welche zu planen in unsrer Situation. Was denkt ihr? Wie gehe ich am besten mit ihm um? Oder denkt ihr eine Trennung ist die einzige Rettung? Hat man mit so einem Mann überhaupt nach ein paar Jahren trocken sein die Chance Kinder zu planen? Ich liebe ihn so sehr aber ich bin ratlos und erschöpft:(

  • ich bin diesen Monat auch noch 3 mal für eine Nacht weg, ich weiss nicht wie ich es schaffe loszulassen und die Sorgen um ihn abstelle. Grade jetzt wo er sagt das er nicht weiss ob er das ganze noch durchziehen soll. Vllt ist es besser für ihn wenn ich mich für die nächste Zeit trenne und zurückziehe.. vlltnerkt er dadurch wieder was er wirklich will. Ich habe das Gefühl als würe durch den Rückfall der Alkohol wieder noch lauter zu ihm sprechen und ihm ständig ins Ohr flüstern das es eigentlich nicht so schlimm ist zu trinken. Schliesslich war er ja Monatg bei der Arbeit und auch so hat alles diesmal ganz gut geklappt

  • Hallo Portogalbaby
    Erstmal willkommen hier,ich wünsche dir ein guten Austausch hier.
    Nun wie du es schreibst hängt dein xy schon längst wieder drin und die Ansage er weiß garnichtmehr ob er wirklich alkoholfrei leben möchte ,sagt doch alles.
    Worauf hoffst du hier?

    LG R..

  • Hi Renate danke dir. Ja ich weiss aber bei seinem ersten Rückfall im August hat er auch nir einen Tag getrunken, danach in eine Depression gerutscht und war erstmal auch völlig verwirrt. Und dann hat er es trotzdem durchgezogen und sich wieder aufgepeppelt..
    Ich bin halt nicht sicher was ich machen soll, dieses Gerede von ihm macht mir Angst und jetzt ist er arbeiten ruft mich zwischendurch an und ist total normal so als wäre nix passiert... Das schlechte Gewissen, sagt er, ist diesmal ausgeblieben und das ist, denke ich, nicht gut...

  • Man sagt ja auch Rückfälle sind eher die Regel, als die Ausnahme... ich weiss halt nicht ob es zu früh ist ihn fallen zu lassen. Vllt schafft er ja wieder den Absprung?
    ... Ich höre mich sicherlich total verwirrt an. Es ist halt einfach schwer für mich, ich versuche irgendwie noch die Notbremse zu ziehen. Seine Mutter zB. bewundere ich teils... es lässt sie zwar auch nicht kalt, aber sie sagt er ist erwachsen und sie kann sich nicht von ihm kaputt machen lassen...

  • Hallo Portugalbaby,

    ...ja, und nun?
    Brauchst du eine Erlaubnis oder Bevollmächtigung, an dich zu denken/ das zu sehen, was du eh schon siehst/ den Weg zu gehen, den du schon andeutest?
    eine Bestätigung deiner Gefühle und Gedanken?
    Warum?

    LG girasole

  • Hallo
    Seine Mutter verhält sich sehr erwachsen und gesund,sie läßt ,,seins,, bei ihm ,da gehört es hin.
    Vielleicht schaffst du das ja auch?
    Und klar sind Rückfälle (fast) normal aber wo willst du da eine Grenze ziehen.
    Beim ersten? beim 20zigsten?Es ist deine Lebenszeit die während dessen auch weiterläuft.
    Du möchtest Kinder... plane die bitte nicht mit einem nassen Trinker.

    LG R.

  • hi Girasole, ich weiß ich sollte einfach an mich denken, aber ich denke ich habe einfach zu viel Hoffnung weil er sich schon so viel geändert hat. Er kam grade nachhause nachhause und hat mir erzählt das seine Selbsthilfegruppen Leiterin ihn angerufen hat und er seit dem wieder sehr motiviert ist weiterzumachen. Dann meinte er noch ich soll mir nicht so viele Gedanken machen und das wir einfach alles vergessen sollten..
    Wisst Ihr ich lebe ja, ich mache auch viel für mich und ich würde auch niemals mit dem fliegen aufhören für ihn... aber ihn komplett so loszulassen fällt mor schwer weil wir ja beide in einem Alter sind wo man sich schon Gedanken um die Zukunft macht und wir so viele Pläne miteinander hatten.

  • Jaja die Hoffnung. ..
    darüber steht in meinem Faden ein Eintrag auf den ziemlich letzten Seiten.
    in einem renommierten Magazin war ein Leitartikel zum Thema "Zufriedenheit":
    Da stand, dass man zufrieden ist, wenn man sich Ziele steckt und sie verfolgt, aber auch aufgeben und sich der Situation anpassen kann.
    Wer nicht erkennt, dass das Ziel unerreichbar ist und festhält, ist anfälliger für Depressionen.

    Jeder sollte laut Magazin prüfen, ob er an blockierten Zielen zu lange festhält.
    ein typischer Satz wäre dazu ungefähr "ich wollte das unbedingt und nun sieht es so aus als klappt das nicht. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und arbeite/ kämpfe weiter!"
    oooh, wie oft ich das hier schon gelesen habe. Und meist auch noch mit fast stolz geschwellter Brust :roll:

    ich erzähle dir mal von meinem ex- xy:
    was der alles gemacht hat im Laufe einiger Jahre:
    Er begab sich für acht Wochen in eine Klinik, er hat seinen Job gewechselt (weil er da umgeben vom Stoff war), er hat 2 Jahre eine ambulante Therapie gemacht, er hat mehrere Jahre regelmäßig eine SHG besucht.
    Weil er gemerkt hat, was ich wollte. Zum Teil hab ich es auch deutlich gesagt. Zum Teil habe ich ultimaten gestellt. Immer habe ich gesagt "du musst es für dich machen" --- "jaaa, aber natürlich!!"
    Immer wenn ultimo ratio war- ich verlasse ihn, da hat er halt was gemacht.
    zwischendurch hat er hilfsweise andere Substanzen konsumiert. Hat mehrfach seinen Job verloren, deshalb. Hat zwei mal (!!) eine MPU in den Sand gesetzt (Kostenpunkt einige tausend Euro). Hat einige male nachts Krampfanfälle bekommen. Dabei ein mal den Fuß mehrfach kompliziert gebrochen, mit OP und Nägeln und schrauben usw.
    vor meiner zeit ist er dem Tod nur haarscharf von der schippe gesprungen.

    Und jedes mal sah es danach so aus "jetzt hat er es verstanden! Jetzt schafft er das!"
    Nee. Er hat mich einfach nur zufrieden gestellt, damit er seine CO nicht verliert. Auf diese Weise bin ich viele Jahre bei ihm gewesen und habe ihn sogar geheiratet, seufz. Ein perfides Spiel, das ist es, was ich jetzt im Nachhinein darüber denke.
    "Kleine Brötchen backen bis sich der CO wieder einkriegt" heißt das meist hier im Forum.
    Darüber können Jahre ins Land gehen oder auch ein ganzes Leben, auch schon oft hier im Forum gelesen.
    Dabei werden dann viele COs ebenfalls krank, psychosomatisch- Depression, Rücken, Migräne, Asthma, Herz Kreislauf usw usw...
    Ich auch.

    getrunken hat mein ex mehrere Jahre nicht. Bis auf irgendeinen stinknormalen Scheißtag in einem Sommer. Da hat er wieder angefangen. Einfach so.
    Strudelnd schnell abgestürzt. Und mich angefangen, endgültig mitzureißen. Da hab mich dann doch noch lieber selbst gerettet.

    dein Leben, deine Entscheidung.

    LG girasole

  • liebe Girasole, danke für deine Antwort. Oh ja du hast ja Recht... die Hoffnung ist wohl in jedem Fall das letzten das stirbt. Ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht ob und wie ich mich trenne. Eigentlich will ich es nicht aber irgendwie wächst mir alles über dem Kopf. Ich habe keine Kraft mir jedes Mal Sorgen machen zu müssen wenn ich mal eine Nacht im Hotel bin. Jedes Mal mir irgendwas motivierendes auszudenken was ihm Kraft gibt (wer gibt mir Kraft?) .. jedes Mal zu sagen ich komme 2-3 Std früher nachhause damit er weniger Zeit hat falls erwirklich wieder trinkt. Verrückt! Ich bin eohl auf dem besten Weg zur Co zu werden... oder vllt bin ich es auch schon..
    Ich habe hier schon einiges gelesen und ich weiss das nicht nur mir es so schwerfällt. Denn EIGENTLICH sind sie alle EIGENTLICH liebe Kerle...
    Heute hatte er mir ein riesen Strauss Rosen auf den Tisch gemacht mit einem Herz umrandet, zum Valentinstag. Das sind so Momente wo mir mein Herz wieder weh tut... Naja schauen wir mal was die Woche mit sich bringt..

  • Hei PB (abgekürzt ;) )

    soso ein Rosenstrauß reicht schon, dass du wankst und dir dein Herz zu seinen Gunsten schwer wird. Ähm und da denkst du noch darüber nach, CO zu sein *hust*

    Mannohmann, die vielen Rosen, die mir mein ex- XY geschenkt hat- kann ich gar nicht zählen. War deshalb die Beziehung schöner?? Nein.
    nur die kleine, verlorene und ungeliebte Girasole in mir hat ungefragt und eigenständig alles als Liebesbeweis herangezogen, was sich irgendwie auch nur ansatzweise geeignet hat.
    Das war einfach das, worum es mir eigentlich ging. Ich wollte geliebt werden mit der Sicherheit, niemals verlassen zu werden. (So wie als kleines Kind von meinem Erzeuger. )
    Die Qualität der Beziehung? Eigentlich egal. Hauptsache, diese alte Wunde heilt endlich endlich!

    Traurig. Aber heute kann ich der kleinen girasole aus mir heraus all die Liebe geben, die sie braucht. Und daher brauche ich heute keinen Mann, niemand von außen, der mich glücklich macht.
    heute bin ich es mir wert, mehr Ansprüche an eine Beziehung zu stellen als Rosen :roll:

    LG girasole

  • Deine Wörter berühren mich und du hast so Recht. Natürlich habe ich auch andere Ansprüche und ich werde morgen mit ihm Klartext reden. Es ist halt auch das er für seine Ex Freundinnen nie irgendwas geändert hat. Er ist mit mir zusammen gekommen und ich habe darauf bestanden das er seinen Führerschein wieder macht, irgendwie aus der Gastro rauskommt, nicht mehr trinkt. All das hat er ja teilweise erfolgreich gemacht. Ausser das trinken, da hatte er jetzt 2 Rückfalle in fast einem Jahr. Das Problem ist auch nicht der eigentliche Sauftag sondern eher diese Depression danach und wie ich mit aller Kraft versuche das es nicht nochmal passiert. Ach egal was ich sage und wie harmlos ich versuche es mir einzureden... es wird immer da sein, das Monster Alkohol. Es tut aber einfach gut meine Gedanken hier zu schreiben, ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, so verwirrend ich auch klingen mag..:/

  • Hallo Portugalbaby

    Girasole beschreibt es so treffend,sehr ähnlich habe ich das auch erlebt.
    Rosen in solchen Mengen das ich sie in Eimer stellen mußte weil keine Vase groß genug war.
    Einmal sang mein xy mir auf einem Strassenfest sogar auf offener Strasse vor vielen Menschen ein Liebeslied(zum weinen schön)
    und trotzdem führte ich die ganze Zeit eine Partnerschaft zu dritt!!
    Er ,der Alkohol und ich...manchmal wünschte ich mir die ,,Konkurrenz,, wäre eine andere Frau gewesen,da hätte ich vielleicht eine Chance gehabt.
    Gegen den Alkohol zu kämpfen ist zwecklos, weil Druck ,Gegendruck erzeugt und die Spirale sich nur schneller dreht.
    Das Leben ist doch zu wertvoll um die Zeit so zu verschwenden und sich selbst aufzugeben,statt Partnerin ,zu Mutter ,Aufpasser , Therapeut für einen anderen Menschen zu mutieren.
    Da ist man ganz schnell nur noch bei dem Anderen und vergißt sich selbst /seine Wünsche immer mehr.
    LG R.

  • Hallo, Portugalbaby...
    ich melde mich hier seit langem wieder zu Wort. War lange Zeit immer nur stille Mitleserin, weil ich dachte, bei uns läuft alles anders und ich hätte die Situation im Griff... wie gesagt, dachte ich.
    Aber alleine die Tatsache, dass ich hier fast täglich reingeguckt habe und gelesen habe, hätte mir zeigen müssen, dass rein gar nichts in Ordnung ist. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich die Geschichten ähneln. Auch wir wollten vor zwei Jahren heiraten. Für mich mein großer Traum - mit 37 Jahren doch noch jemanden gefunden, der mich heiraten will!
    Und auch mein xy hat 2 Tage vor der Hochzeit alles in den Sand gesetzt mit einem Großaufgebot an Polizei, Nacht in der Ausnüchterungszelle und dem Verlust meiner damaligen Wohnung. Auch ich habe mich entschieden, dass man mit einer Hochzeit wohl lieber noch warten sollte, bis "er sich gefangen hat"... auf die Idee gekommen, mich zu trennen, bin ich nicht. Denn wie könnte ich mich von jemandem trennen, der MICH heiraten möchte...? Da steckt schon ganz viel Abwertung meiner eigenen Person dahinter, anders kann ich mir das gar nicht erklären.
    Mein xy war etliche Male zur Entgiftung, in psychologischer Behandlung, und trotzdem hat er in seinen Trockenphasen das Saufen vermisst. Bei seiner letzten Entgiftung wurde ihm gesagt, dass bei seinen körperlichen Zustand sein nächster Rausch sein letzter sein würde. Und die Ärzte behielten recht.
    Er ist vor zwei Wochen an den Folgen der Sauferei ganz jämmerlich gestorben - mit nur 39 Jahren. Ich bin mir sicher, damit hatte er nicht gerechnet, obwohl die Ärzte ihm das vorausgesagt haben. Aber er war doch jung, ging regelmäßig trainieren und sah richtig gut aus. Trotzdem hat die Leber das nicht mehr weggesteckt.
    Und ich kann Dir eins sagen, ich war so in meine Helfer-Rolle verstrickt, dass ich mich wohl auch dann nicht - oder erst recht nicht - getrennt hätte, wenn er das überlebt hätte...
    So traurig es klingen mag, aber erst jetzt habe ich, wenn der Schmerz abklingt, wieder die Chance auf ein normales angstfreies Leben.
    Lass es bei Dir nicht so weit kommen. Du kannst ihn nicht "retten", Du kannst nur Dein eigenes Leben lebenswert machen.
    Mir wurde mal von einem trockenen Alkoholiker gesagt, wenn ich ihn nicht fallen lassen würde, würde ich ihn dabei unterstützen, sich zu Tode zu saufen...

    LG, Y.

  • Hallo Babe07, danke für deinen Post!! wow beim lesen sind mir grade die Tränen gekullert. Einfach der Wahnsinn wieso wir uns für jmd so aufopfern. Erst einmal es tut mir sehr leid für ihn aber noch mehr für dich und gleichzeitig freue ich mich für dich das du jetzt endlich angstfrei leben kannst. So traurig dass für ihn auch sein mag. Heisst das du warst bis zum Ende mit ihm zusammen? Ich weiss was du meinst wenn du sagst du dachtest du hättest alles im Griff denn genauso geht es mir auch!!! In Zeiten wo er nach einen schweren Arbeitstag noch ins Fitnessstudio geht oder einen Arzttermin nach dem andren macht, wenn er mal wieder einen Gesundheitsflash hat.. dann denke ich mir-kann doch alles nicht so schlimm sein, irgendwie macht er das schon. Aber so ist es nicht, denn wenn der Alkohol ihn für sich gewinnt dann ist alles andere EGAL:( Ich bin schon so weit das ich über eine Trennung nachdenke, alleine weil ich endlich mal anfangen möchte etwas zu planen.. Ich denke bei nächsten Mal wird es so sein. Ich weiss ich vergeude meine Zeit. Leider habe ich mich finanziell auch etwas von ihm abhängig gemacht, aber das sind alles Sachen die könnte man lösen.
    Ich habe den aller größten Respekt vor euch allen!!! Und Babe07 fang an zu leben, ich wünsche dir alles alles Gute!!

  • Jetzt telefoniert er grade mit einem seiner Gruppe der einen Rückfall hatte und wieder drin steckt. Ich habe an der Tür gelauscht und gehört wie er ihn motiviert und ihm Tipps gibt und sie sich austauschen. Früher hätte ich gedacht wie süss von ihm und es hätte mir wieder meine Hoffnung gegeben. Jetzt lässt es mich irgendwie mehr kalt als alles andere. Vllt macht er es auch absichtlich so das ich es höre, aber ein wenig schlechtes Gewissen ist da, weil ich so denke, obwohl ich weiss das es Blödsinn ist. Ich glaube das ist ein Fortschritt meinerseits, jedenfalls fühlt es sich so an..

  • Hallo Portogalbaby
    Was glaubst du wie viele COs es auch hier gibt die ,,anderen,, raten wie es sein könnte /müßte und sich selbst keinen Millimeter bewegen wenns um den eigenen Kerl geht.
    Wenn man drinnsteckt sieht man oft den Wald vor lauter Bäumen nicht(bei sich selbst meine ich damit)
    So könnte es deinem xy auch gehen ,oder wie du vermutest ,,du sollst es hören wie geläutert und klar er doch ist,,
    Anderen etwas raten oder es selbst zu tun ist noch lange nicht dasselbe.
    LG und pass auf dich auf.

    R..........

  • Hallo PB :)

    Darf ich dir mal einen Spiegel vorhalten:
    Du belauschst sein Telefonat!? Und drehst dich gedanklich immer noch um ihn, was er macht und tut, was er sagt....
    gut finde ich freilich, dass du etwas realistischer zu sehen scheinst.
    ----
    Eine Frage:
    Was meinst du eigentlich mit "beim nächsten mal wird es soweit sein"?

    LG girasole

  • Hallo Ihr Lieben, es gibt Updates.. ich habe mal wieder falsch gedacht was den Rückfall angeht, von wegen einmal trinken alle paar Monate, wieder motivieren und weiter gehts.
    Ich muss aber auch sagen dass das motivieren meinerseits diesmal ausblieb. Ich habe ihm sonst immer zur Seite gestanden und ihm Mut gemacht, bevor ich hier gelesen habe und unter anderem auch mehr über Co-Abhängigkeit erfahren habe (ja ich weiss, ziemlich spät)..
    Jedenfalls: Gestern hat er sich nach einem Streit bei mir entschuldigt, nachdem er sich bei mir beklagte ich würde so kalt zu ihm sein und es aus mir raussprudelte was er denn bitte von mir erwarten würde nach der ganzen Aktion. Dass ich es satt habe immer Kraft zugeben und dass ich auch Kraft benötige. Dann umarmte er mich ganz fest und sagte Sachen wie "meine Prinzessin ich liebe dich so sehr.Morgen machen wir uns dafür einen schönen Tag"______
    Heute ging das Theater dann ähnlich weiter... Er: "Was ist schon wieder mit dir? Ich merke du bist so komisch." Ich sagte dann all das was ich mir grad erst vorgenommen habe und zwar das ich am besten nichts mehr darüber wissen will, er soll mit seinem Problem bei sich und seinem Therapeuten bleiben und das ich keine Kraft mehr habe ihn ständig zu motivieren und all meine Hoffnung da rein zu stecken damit er irgendwann das ganze wieder mit Füßen tretet. Ich sagte dann es sei alles gut aber dass ich einfach nicht mehr mit ihm zusammen Händchen haltend gegen den Strom schwimmen will. Er daraufhin völlig beleidigt reagiert. Wie ich sowas sagen könne und das wir uns ja dann auch trennen könnten. Das er am liebsten abhauen würde irgendwohin wo ihn niemand kennt.. bla bla.. Ich ging nicht mehr weiter darauf ein. Irgendwie bin ich perplex wie viele Tage danach der Alkohol immer noch so laut zu ihm spricht.
    So, dann wollten wir ja eigentlich heute abend was zusammen machen, endete aber so das sein Kumpel ihn anrief und mit ihm Billard spielen gehen wollte. In dem Moment wusste ich das er mich eh gleich sitzen lässt und abhaut und der "schöne Tag" sich gegessen hat.
    Hab mich dann schnell fertig gemacht, etwas aufgetakelt und bin dann selber raus :)) Er rief mir noch nach was das jetzt von mir soll, aber er hätte mich eh hier allein gelassen.
    Im Auto hab ich so geweint das ich die Strasse kaum noch gesehn hab und anhalten musste, weil ich es so verletztend und schlimm finde das er alles auf mich abwirft. Am Ende säuft er wieder und ich bin Schuld weil ich ihn nicht unterstützt habe. Bitte sagt mir das ich alles richtig gemacht habe. Noch fühlt es sich nämlich nicht so an... aber ich kann doch nicht alles akzeptieren. Ich bin so traurig, verwirrt und wütend zugleich. Als ich wieder heim kam war er natürlich nicht hier!
    Ich habe mir vorhin im Auto ausgemalt wie ich morgen das Schloß auswechsel und seine Koffer packe, falls er getrunken hat. Mittlerweile kommen wieder Zweifel auf ob ich das schaffe- Aber ich weiß ich muss. Vllt lass ich es aber auch bleiben und hoffe das er selbst darauf kommt wenn er nicht mehr an mich ran kommt. Zum Glück habe ich übermorgen einen Flug und bin über Nacht weg und dann am WE auch wieder beide Tage. ich bin grade echt etwas verwirrt, vllt handel ich auch einfach zu schnell weil ich zu enthusiastisch bin, teils auch durch das was ich hier alles gelesen habe. Wie war/ist das denn bei euch? Ich würde mich so sehr einfach entlieben können! Auch würde ich sehr gerne das ganze wirklich nur als SEIN Problem ansehen können aber wenn einem alles egal ist wozu ist man dann noch zusammen? .. Ich weiss nicht ob ich das jemals lernen könnte... Heute habe ich jedenfalls nicht angerufen und auch wenn er morgen nicht zur Arbeit geht werde ich keinen Finger mehr krümmen für ihn.

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